Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 45 · 10. November 1999



Eintrag ins Goldene Buch.Während des Empfangs im Rathaussaal für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Deutsch-Französischen Forums trug sich Kurt Beck, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und "Bevollmächtigter der Bundesrepublik Deutschland für kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit" in das Goldene Buch der Stadt Heidelberg ein. (Foto: Rothe)

Partnerschaft mit Substanz füllen

Die Föderation deutsch-französischer Häuser stellte sich in Heidelberg vor


Völkerverständigung und Partnerschaft funktionieren nicht, wenn sie nur auf höchster politischer Ebene gepflegt werden. Die "Freundschaft zu Frankreich" verkommt zur Floskel, wenn sie nicht auf vielen Ebenen mit Substanz gefüllt wird. Darum bemühen sich unter anderen die in einer Föderation zusammengeschlossenen deutsch-französischen Häuser.

Die Leiterinnen und Leiter des Maison de Tübingen in Aix-en-Provence, des Maison de Rhénanie-Palátinat in Dijon, des Centre Culturel Franco-Allemand in Nantes, des Maison Heinrich Heine in Paris und des Maison de Heidelberg in Montpellier haben in der vergangenen Woche ihre im Dezember 1997 gegründete Föderation in Heidelberg vorgestellt. Kurt Beck, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und "Bevollmächtigter für kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrags über die deutsch-französische Zusammenarbeit", lobte die Arbeit der Häuser: "Das ist das Vorbildlichste, was ich an Zusammenarbeit kenne", sagte er auf einer Pressekonferenz. Die Häuser seien mit ihrem Angebot diejenigen, die die deutsch-französischen Beziehungen mit Substanz füllen würden. Und Oberbürgermeisterin Beate Weber ergänzte, dass echte Partnerschaft erst durch die Aktivitäten der Häuser entstünde.

Kurt Brenner, Leiter des Heidelberg-Hauses in Montpellier und erster Vorsitzender der Föderation, erläuterte die Inhalte der Arbeit und die Gründe für die Kooperation. Kulturveranstaltungen, Deutschkurse, Diskussionen, Lesungen, Ausstellungen, Filme und Konzerte gehören zu den Angeboten der maisons: "Alle Häuser haben ein eigenes Profil entwickelt", machte Kurt Brenner deutlich, dass jedes Haus andere Schwerpunkte setze. Die Föderation soll die Häuser vernetzen, Kräfte bündeln und die Angebotspalette vergrößern. Die Leiterinnen und Leiter versprechen sich auch finanzielle Entlastungen von einer verstärkten Zusammenarbeit.

Auch in Zukunft warten große und schwere Aufgaben auf die Häuser. Kurt Brenner stellte in Frankreich einen Rückgang des Interesses an der deutschen Sprache fest. In Deutschland fehle die Bereitschaft, die französische Sprache und Kultur kennen zu lernen. "Wir müssen Interesse wecken", forderte Kurt Beck. Besonders die Jugendlichen sollten über deutsch-französische Begegnungen für eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Nachbarland gewonnen werden.

Kurt Brenner beklagte die Schließung von Goethe-Instituten in Frankreich, was die Stärkung der Beziehungen natürlich erschwere. Auch die maisons müssen zur Zeit mit Kürzungen ihres Etats kämpfen. Allerdings, so der Tenor aller Leiterinnen und Leiter, seien sie dadurch nicht in ihrer Existenz bedroht.

Lebendige deutsch-französische Beziehungen sind nur durch die Arbeit vor Ort in den französischen Städten zu erreichen: Darin waren sich die Leiterinnen und Leiter, Oberbürgermeisterin Beate Weber und der "Frankreich-Bevollmächtigte" Kurt Beck einig. Die Föderation der deutsch-französischen Häuser soll, nach dem Willen der Gründer, auch die Einrichtung weiterer maisons unterstützen und Vorbild sein für Initiativen in anderen europäischen Ländern. Deutsch-tschechische, deutsch-polnische oder deutsch-ungarische Häuser könnten wie die maisons in Frankreich die Beziehungen zu diesen Ländern mit Intensität und mehr Leben füllen.

Erfolgsbilanz
Nur enger Kontakt erlaubt die Entwicklung intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen. Das Heidelberg Haus in Montpellier und das Montpellier Haus in Heidelberg haben durch ihre Arbeit nicht nur zwei Städte miteinander verbunden, sondern auch Menschen. Bei 350 Personen - diese Zahl nannte Kurt Brenner - ist die Verbindung durch eine Heirat langfristig abgesichert worden. (neu)

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Automatisch der günstigste Tarif

Stadtwerke Heidelberg informieren Kunden über Strompreise


Seit 1. November 1999 ist es soweit: Alle privaten Stromkunden der Stadtwerke Heidelberg AG (SWH) in Heidelberg und Eppelheim bekommen ohne Formalitäten und länger-fristige Vertragsbindung den günstigsten FOX-Strompreis berechnet.

Damit sind die Stadtwerke eines der wenigen Energieversorgungsunternehmen in der Bundesrepublik, das seine Kunden aufgrund des Jahresstromverbrauchs automatisch im Rahmen einer Bestabrechnung einem der drei Angebote: FOX privat, FOX familie und FOX nacht zuordnet. Mit bis zu 20 Prozent weniger Kosten können die Bezieher von Strom der Stadtwerke Heidelberg AG rechnen. Schon einmal in diesem Jahr, zum 1. Juli 1999, hat das Heidelberger Energiedienstleistungsunternehmen die Stromkosten für Geschäfts- und Privatkunden zwischen fünf und 20 Prozent gesenkt.

In den nächsten Tagen erhält jeder Stromkunde der Stadtwerke Heidelberg AG einen Brief, in dem genau nachzulesen ist, wie sich der FOX-Preis zusammensetzt. Für Fragen stehen die Berater der Stadtwerke unter Telefon 01802/513-513 oder im Kundenzentrum, Öffnungs-zeiten montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 15.00 Uhr, donnerstags bis 18.00 Uhr und online per Internet unter http://www.hvv-heidelberg.de zur Verfügung.

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Neue Sporthalle für Uni und PH

Mit Olympiastützpunkt eine der größten Hochschulsportanlagen Deutschlands


Nach einer Bauzeit von nur 15 Monaten wurde vor wenigen Tagen der Neubau des gemeinsamen Sporthallenkomplexes von Universität und Pädagogischer Hochschule in Gegenwart von Finanzminister Gerhard Stratthaus und Wissenschafts-Staatssekretär Michael Sieber eingeweiht.

Mit dem neuen Sporthallenkomplex, der 15,9 Millionen Mark gekostet hat, erhalten Universität und PH die Möglichkeit, ihren Lehr- und Forschungsbetrieb noch effizienter zu gestalten. Stratthaus und Sieber hoben insbesondere die neuartige Sporthallenkonzeption hervor, in der Lehre, Forschung und Spiel vorbildlich umgesetzt worden seien. Der neue Sporthallenkomplex enthält modernste technische Einrichtungen wie Videoplattform, Diagnoseraum, Videothek und Medienraum. Gleichzeitig erhalten die Sportler im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar optimale Trainingsbedingungen zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele im Jahr 2000.
"Mit dem heute übergebenen Sporthallenkomplex besitzt Heidelberg zusammen mit dem Olympiastützpunkt eine der größten zusammenhängenden Hochschulsportanlagen in Deutschland", so Stratthaus. Erster Bürgermeister Prof. Dr. Joachim B. Schultis, der die Grüße der Stadt überbrachte, nannte die Funktionalität des Gebäudes ebenso wie die architektonische Lösung "mehr als beeindruckend". Er hob "die wohl tuende Transparenz" hervor, "die schon beim Vorbeifahren auf der Straße den Eindruck erweckt, Sporttreiben fände mitten in der Natur im Freien statt und nicht in einem geschlossenen Raum."

Mit der Fertigstellung des Neubaus können die bisher von Universität und PH belegten Flächen im Gebäude des Bundesleistungszentrums geräumt werden. Zudem haben sich die Arbeitsbedingungen für das Institut für Sport und Sportwissenschaft und den Fachbereich Sportpädagogik durch das Angebot an Sport- und Sonderflächen entscheidend verbessert. (rie)

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Stand: 9. November 1999