Ausgabe Nr. 45 · 8. November 2000

"Solarregion Rhein-Neckar"

Städte und Gemeinden lassen Potenziale für die erneuerbaren Energien untersuchen


Die Region Rhein-Neckar will sich in Zukunft mehr als bisher als "Solarregion Rhein-Neckar" profilieren. Eine Studie soll nun klären, wie die Städte und Gemeinden zur Förderung von erneuerbaren Energien in der Region beitragen können.

Prof. Dr. Klaus Fischer, Verbandsdirektor des Raumordnungsverbands Rhein-Neckar, sagte bei der Vorstellung des Vorhabens in Mannheim: "Wir verfügen über günstige Voraussetzungen, wie ein Klima mit vielen Sonnenstunden, gute strukturelle Bedingungen im regionalen Wirtschaftsraum sowie eine Vielzahl von Akteuren, Initiativen und Institutionen, die bereits in diesem Themenfeld aktiv sind." Um die bereits bestehenden Aktivitäten in der Region zu erfassen, hat der Raumordnungsverband in Zusammenarbeit mit der Dr. Volker Reimann-Dubbers Energie Stiftung, den Städten Mannheim und Heidelberg, der MVV Energie AG, der IHK Rhein-Neckar und der Handwerkskammer Mannheim eine Studie in Auftrag gegeben.

In dem auf acht Monate angelegten Projekt wird das Regionalbüro des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in Heidelberg nicht nur die Solarenergienutzung untersuchen, sondern auch die Potenziale der übrigen erneuerbaren Energien Wind- und Wasserkraft, Biomasse und Biogas sowie Geothermie in der Region. Wesentlicher Teil der Studie sind jedoch die "Strategieempfehlungen". Die Untersuchung soll Aussagen darüber machen, welche konkreten Maßnahmen zur Förderung der Erneuerbaren Energien in der Region in Angriff zu nehmen seien.

Mit dem Projekt verfolgen die Beteiligten verschiedene Absichten: Zum einen wird durch die Förderung erneuerbarer Energien ein aktiver Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung und zum Klimaschutz geleistet, zum anderem werden Produktion und Einbau von Solaranlagen Arbeitsplätze vor allem im Handwerk sowie in klein- und mittelständischen Unternehmen sichern und schaffen.

"Arbeitsplätze durch Energieeffizienz"
Ein zweites Projekt, an dem der Raumordnungsverband und die Stadt Heidelberg beteiligt sind, ist das Projekt "Arbeitsplätze durch Energieeffizienz" innerhalb der Initiative für Beschäftigung. Ziel dieser bundesweiten Initiative ist die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Das Projekt "Arbeitsplätze durch Energieeffizienz" soll die energetische Sanierung des regionalen Gebäudebestands über Wärmedämmung und Modernisierung von Heizungsanlagen vorantreiben.

Geht man davon aus, dass pro Jahr zwei Prozent aller vor 1979 erbauten Gebäude energetisch saniert würden, entstünden etwa 700 neue Dauerarbeitsplätze. Durch eine Erhöhung der Sanierungsrate auf drei Prozent könnte die Anzahl sogar auf etwa 1.100 gesteigert werden. Auch die Umwelt profitiert: Sanierung und Modernisierung führen zur Verringerung des Energieverbrauchs und damit zur Minderung des CO2-Ausstoßes.

Projektstart ist im Dezember, wenn eine gemeinnützige Gesellschaft gegründet wird. Deren Geschäftsführer wird von der BASF gestellt. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat der Teilnahme der Stadt Heidelberg an dem Projekt und einer finanziellen Beteiligung von 30.000 Mark für die Laufzeit von drei Jahren zugestimmt. (neu)

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Bürgermeister Thomas Schaller (li.), Regine Buyer, Anja Weber und Ursel Kaboth vom BUND sowie Ernst-Udo Lenz, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes, bei der ersten Infotafel zum Naturschutzgebiet "Altneckar". (Foto: Rothe)

Acht Tafeln zum Schutzgebiet

Entlang des Altneckars entsteht ein Naturlehrpfad


Damit die Heidelbergerinnen und Heidelberger das Naturschutzgebiet Altneckar zwischen dem Wehrsteg Wieblingen und Ortsausgang Wieblingen besser kennen lernen, lässt der BUND dort acht Informationstafeln entlang des Altneckars aufstellen.

Die erste Tafel wurde jetzt im Beisein von Bürgermeister Thomas Schaller auf dem Wehrsteg enthüllt. "Wir möchten, dass die Menschen dieses Naturschutzgebiet besser beobachten und verstehen lernen", sagte Regine Buyer von der BUND Ortsgruppe Wieblingen bei der Vorstellung der Tafel. Weitere Tafeln zu dort lebenden Pflanzen, Tieren und Besonderheiten des Gebiets werden nach und nach entlang des Flusses aufgestellt.

Das baden-württembergische Ministerium für Umwelt und Verkehr finanziert die Tafeln zu zwei Dritteln, den Rest trägt der BUND bei. Unterstützt wird die Einrichtung des Lehrpfads durch das Wasser- und Schifffahrtsamt, dessen Mitarbeiter auch die erste Tafel anbrachten.

Altneckar
Das Naturschutzgebiet ist ein Teil des Natur- und Landschaftsschutzgebietes "Unterer Neckar", das insgesamt sechs Naturschutzgebiete und fünf Landschaftsschutzgebiete umfasst. Diese erstrecken sich entlang des Unterlaufs des Neckars. Auf Heidelberger Gemarkung liegt das Naturschutzgebiet "Altneckar Heidelberg-Wieblingen" mit einer Größe von rund 45,2 Hektar. Es ist seit 1987 Schutzgebiet mit naturnahen Flussabschnitten und den Fluss begleitenden Auen mit ihren typischen Tier- und Pflanzengesellschaften. Das Schutzgebiet dient besonders Vögeln als wichtiges Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet.

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Stand: 7. November 2000