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Ausgabe Nr. 44 · 3. November 1999 |
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Feuerwehrmantel (hanten) mit Darstellung des Regendrachen Kaufmannskittel (happi) mit Pfeil- und Klappstuhlmuster
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Traditionelle japanische Männerkleidung |
Eine Sonderausstellung im Textilmuseum Max Berk in Ziegelhausen aus Anlass des Japan-Jahres Mit einer wahren Rarität kann Ziegelhausen in diesen Tagen aufwarten. Eine einzigartige Sammlung traditioneller japanischer Männerkleidung aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert macht noch bis zum 28. November Station in den Räumen des Textilmuseums Max Berk. Weltweit zum ersten Mal werden die traditionellen japanischen Feuerwehrmäntel (hanten) und Kaufmannskittel (happi) in Europa öffentlich gezeigt. Nach München, Zürich und jetzt Heidelberg ist die private Sammlung nur noch in Berlin, Stockholm und Wien zu sehen. Ein wahrer Glücksfall, dass zwischen den Terminen in bedeutenden Museen, eine solche einmalige Ausstellung in Heidelberg gezeigt werden kann", erklärt Prof. Wolfgang Schamoni vom Japanologischen Institut Heidelberg. Japanische Männerkleidung sei jetzt erstmals Gegenstand von Forschung und Sammlung. Dabei ist diese Sammlung nicht nur interessant für ausgesprochene Japan-Fans. Die kraftvolle Formensprache in der Gestaltung der traditionellen Kleidung dürfte alle Betrachter/innen in ihren Bann ziehen. Während die Kaufmannskittel vorwiegend grafische Ornamente aufweisen - stilisierte Schriftzeichen der Berufsgruppe - sind die Feuerwehrmäntel geschmückt mit Motiven aus der japanischen Mythologie. Tapfere Heldengestalten sind abgebildet im Kampf gegen den Tiger, das Symbol für Feuer. Allen Bekleidungsstücken gemeinsam ist die Reispasten-Reserve-Technik, die zur Fixierung der Farben verwandt wurde und zu vergleichen ist mit der hier bekannten Batik-Technik. Darüber hinaus wurden die Feuerwehrmäntel mit einem speziellen Steppstich präpariert für extreme Wasseraufnahme des Gewebes. Japanische Feuerwehrmänner früherer Zeiten schützten sich vor den Flammen mit wassergetränkten Gewändern, Hauben und Handschuhen. Ein Gewicht von 40 Kilogramm konnten die Mäntel so erreichen. Die symbolische Kraft, der kunstvoll auf ihren Gewändern abgebildeten Wesen aus der japanischen Mythologie, unterstützte sie bei ihrer gefährlichen Arbeit. Der Sammler Ichirô Sumi legte großen Wert auf diesen künstlerischen Aspekt und so weisen die Feuerwehrmäntel vielfältige Darstellungen auf: den Drachen, der Regen spendet, den Karpfen, der zu Erfolg und Karriere verhilft, den Falken, der Schnelligkeit verleiht und den Bären, der Stärke verspricht. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts werden diese Feuerwehrmäntel lediglich bei Aufführungen des Kabuki-Theaters, dem Volkstheater, getragen. Diese Ausstellung ist ein Heidelberger Beitrag zum Japan-Jahr, welches bereits im September in Berlin eröffnet wurde, wie Dr. Kristine Scherer vom Textilmuseum Max Berk berichtete. Durch gute Kontakte zur Kultur-Agentur kairos in Kyoto und die Unterstützung des Kulturamtes Heidelberg konnte sie die Sammlung Sumi nach Heidelberg holen. Die Idee, zur Jahrtausendwende das Japan-Jahr auszurufen, geht zurück auf einen Vorschlag der Japanischen Botschaft in Berlin. Die Anregung ist mit dem Wunsch verbunden, die Deutsch-Japanische Freundschaft zu festigen und Kenntnisse von japanischer Kultur zu vermitteln. Bundesweit und auch in Heidelberg sind zahlreiche Aktivitäten geplant. Der Bürgermeister von Heidelbergs Partnerstadt Kumamoto, Yasuyuki Misumi, hat seinen Besuch in Heidelberg im Jahr 2000 angekündigt. (doh) |
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Öffnungszeiten |
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Das Textilmuseum Max Berk, in der Brahmsstraße 8, in Ziegelhausen ist Mittwoch, Samstag und Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Sondertermine für Gruppen nach Vereinbarung unter Telefon (0 62 21) 80 03 17. | |
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