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Ausgabe Nr. 44 · 29. Oktober 2003 |
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Beliebter Treffpunkt in Handschuhsheim ist der Wochenmarkt vor der Tiefburg. (Foto: Amt für Stadtentwicklung und Statistik) |
Handschuhsheimer Feld erhalten |
Teil 2 des Stadtteilrahmenplans Handschuhsheim im Bezirksbeirat öffentlich vorgestellt Nach intensiver Bürgerbeteiligung mit zwei Workshops wurde am Montag, 20. Oktober, Teil 2 des Stadtteilrahmenplans Handschuhsheim, "Entwicklungskonzept und Maßnahmenvorschläge", von Oberbürgermeisterin Beate Weber dem Bezirksbeirat und der interessierten Öffentlichkeit in Handschuhsheim vorgestellt. Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik und das Stadtplanungsamt präsentierten den 110 Seiten umfassenden Stadtteilrahmenplan sowie die wichtigsten Entwicklungsziele und Maßnahmenvorschläge, die anschließend vom Bezirksbeirat und von den Bürgerinnen und Bürgern im Gemeindesaal St. Vitus diskutiert wurden. Hauptziel des Stadtteilrahmenplans, so die Oberbürgermeisterin, sind Vorschläge für eine sozial, städtebaulich, wirtschaftlich und ökologisch zukunftsfähige Entwicklung. Für Handschuhsheim besonders wichtig sind die Bewahrung der Eigenständigkeit und der Attraktivität als Wohnstandort, die Sicherung der Infrastruktur und die Erhaltung als Naherholungsbereich. Mit dem Rahmenplan sollen dazu unter Beteiligung der Stadtteilbewohner/innen klar definierte Entwicklungsziele und eine frühzeitige Koordination der Planungsabsichten erreicht werden. Durch die vom Gemeinderat am 2. Oktober beschlossene Verschiebung der Stadtteilgrenze vom Klausenpfad auf die Straße Im Neuenheimer Feld wächst der Stadtteil um das 40,5 ha große Gebiet "Klausenpfad-Süd" mit ca. 1.300 wissenschaftsorientierten Arbeitsplätzen und rund 1.900 Einwohnern. Handschuhsheim ist damit bevölkerungsreichster Stadtteil Heidelbergs. Handschuhsheim hat sich nach der Eingemeindung eine hohe Eigenständigkeit bewahrt. Im Ortskern sowie entlang der Handschuhsheimer und Dossenheimer Landstraße ist noch die kleinteilige, dörflich geprägte Nutzungsmischung vorhanden, die erhalten und weiterentwickelt werden soll. Dieses Ziel verfolgen die Erhaltungs- und die Gestaltungssatzung für diesen Bereich. Zur kritischen Hinterfragung der Bindungswirkung der Gestaltungssatzung kam es wegen des Glasanbaus der Tiefburgschule. Was die einen als gelungenes Beispiel moderner Architektur lobten, galt anderen als ein der Gestaltungssatzung widersprechendes Objekt. Das Stadtteilzentrum mit der Tiefburg im Mittelpunkt soll als Kommunikations- und Versorgungsschwerpunkt gestärkt werden. Im Workshop wurde vorgeschlagen, den Platz vor der Tiefburg umzugestalten und die Zahl der Parkplätze zu reduzieren. Die Diskussion zeigte, dass dies nur mit Ersatzparkplätzen an anderer Stelle möglich ist. Die Beliebtheit als Wohnstandort verursacht hohen Druck auf den Wohnungsmarkt mit entsprechend teurem Wohnungsangebot. Die Oberbürgermeisterin wies darauf hin, dass der Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum nur durch eine behutsame Innenentwicklung verwirklicht werden kann. Es wurden verschiedene Möglichkeiten untersucht, wie das Stadtteilzentrum als Einzelhandelsstandort erhalten und die Nahversorgung im Ortskern sichergestellt werden kann. Die im Einzelhandelsgutachten von 1997 ausgesprochene Empfehlung, dafür den Hans-Thoma-Platz zu überbauen, wurde vom Bezirksbeirat wegen des Eingriffs in die Grünfläche abgelehnt. Auch die Alternative, das Areal hinter der Post zu nutzen, stieß auf wenig Gegenliebe. Das Handschuhsheimer Feld ist Obst- und Gemüseanbauzentrum. Einigkeit besteht, dass seine Erhaltung als Gartenbaufläche und Naherholungsraum besonders wichtig ist. Jede weitere Bebauung soll unterbleiben, es soll auch nicht von Straßen durchschnitten werden. Die Frage, ob die Sicherung des Handschuhsheimer Feldes über einen qualifizierten Bebauungsplan erfolgen soll, ist offen. Gärtner und Landwirte befürchten dadurch eine Einengung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten. Die vom Gemeinderat im April 2003 beschlossene Umweltverträglichkeitsuntersuchung für zwei Brückenvarianten über den Neckar in Höhe des Klausenpfads nach Wieblingen wurde im Hinblick auf die derzeitige Haushaltssituation um ein Jahr zurückgestellt. Mit der Sanierung der Straßenbahngleise zwischen Mönchhofplatz und Hans-Thoma-Platz und der damit verbundenen Neugestaltung des Straßenraums soll im Frühjahr 2004 begonnen werden. Mehrheitlich forderte der Bezirksbeirat, den Übergang über die OEG-Gleise in Höhe des Höllenbachwegs wieder herzustellen, der beim zweigleisigen Ausbau der OEG-Strecke geschlossen wurde. Einstimmig empfahl der Bezirksbeirat Handschuhsheim dem Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss, am 25. November dem Teil 2 des Stadtteilrahmenplans zuzustimmen. Am 4. Dezember soll er im Gemeinderat beraten und beschlossen werden. Interessierte können den Stadtteilrahmenplan ab Dezember beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Rathaus, Zimmer 314, Telefon 58-2150, Fax 58-4812, E-Mail stadtentwicklung@heidelberg.de, beim Bürgeramt Handschuhsheim oder beim Technischen Bürgeramt beziehen. |
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Vielbeachtete Erfolgsgeschichte | |
Gemeinderat nahm den Bericht über zehn Jahre Bürgeramt (1992-2002) zur
Kenntnis - Lob für erfolgreiche Arbeit Im März und April 1992 wurden zunächst die Bürgerämter Emmertsgrund, Boxberg und Ziegelhausen eröffnet. Bis 1995 folgten die Außenstellen Pfaffengrund, Handschuhsheim, Wieblingen, Neuenheim, Kirchheim, Rohrbach, Altstadt und Bergheim (Bürgeramt Mitte). 2002 bestand das Bürgeramt somit seit zehn Jahren. Den vom Leiter des Bürgeramtes jetzt für diese Zeit vorgelegten Zehnjahresbericht nahm der Gemeinderat - wie zuvor auch der Haupt- und Finanzausschuss - in seiner Sitzung am 2. Oktober zur Kenntnis. Alle in den Gremien vertretenen Fraktionen und Gruppen drückten dabei ihr Lob für die erfolgreiche Arbeit des Bürgeramtes aus. Der Zehnjahresbericht beschreibt eine Erfolgsgeschichte, die überregionales Medieninteresse weckte und von Städten und kommunalen Körperschaften in der ganzen Bundesrepublik und im Ausland aufmerksam verfolgt wurde: War doch die von Oberbürgermeisterin Beate Weber initiierte Schaffung des Bürgeramtes einer der ersten Schritte einer beispielhaften kommunalen Verwaltungsreform. "Heute nach zehn Jahren," so Amtsleiter Rudi Lerche in seinem Bericht, "kann man feststellen, dass in der Tat eine neue Ära in der Verwaltungsgeschichte der Stadt begann." Mussten früher Bürgerinnen und Bürger bei Behördengängen oftmals verschiedene städtische Ämter aufsuchen und dafür sehr viel Zeit aufwenden, bietet das Bürgeramt mittlerweile fast alle städtischen Dienstleistungen aus einer Hand. Wie gern dieses Angebot angenommen wird, belegt der Bericht mit Zahlen: Seit Ende 1995 alle elf Bürgerämter eingerichtet waren, überstieg die jährliche Besucherzahl deutlich die 200.000 und erreichte in Wahljahren (die Briefwahl gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Bürgeramtes) mehr als 240.000. In allen zehn Jahren zusammen addierten sich die Kundenkontakte auf die stolze Summe von fast 1,675 Millionen. Die Bürgernähe wirkt zudem umweltfreundlich: Nach Berechnungen des städtischen Umweltamtes und des Geographischen Instituts der Universität werden aufgrund der kürzeren Wege zu den Bürgerämtern, die leicht zu Fuß zu bewältigen sind, jährlich mehr als 743.000 umweltrelevante Fahrkilometer und damit 138 Tonnen CO2-Emissionen vermieden. Bürgernähe beweist das Amt auch mit dem als Pilotprojekt eingeführten Notdienst am Wochenende, um in Ausnahmefällen für unvorgesehene Reisen vorläufige Reisepässe auszustellen. Dazu ist im Internet eine Notrufnummer angegeben. Erfreulich, so der Leiter des Bürgeramtes, dass in allen Fällen (etwa fünf bis zehn pro Jahr) ein Bedürfnis nachgewiesen wurde, also kein Missbrauch festzustellen war. (br.) |
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Stellten die Tütchen-Station beim Rathaus vor (v.l.): Hans Zimmermann, Leiter des Amts für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, Bürgermeister Dr. Eckart Würzner, Jürgen Lang, Abteilungsleiter Stadtreinigung, und Abfallberaterin Mechthild Stein. (Foto: Rothe) |
Tüten für die Sauberkeit |
Zehn Stationen zur Entnahme von Hundekot-Tütchen in der Altstadt aufgestellt Hundehaufen sind auch in Heidelberg ein Ärgernis, weil viele Hundehalter/innen ihrer Pflicht zur Entsorgung der tierischen Hinterlassenschaften nicht nachkommen. Jetzt sagt die Stadt Heidelberg dem "Häufchen-Problem" - vorerst in den Fußgängerbereichen und Parkanlagen der Innenstadt - den Kampf an. Bis Ende dieser Woche werden an insgesamt zehn zentralen Stellen Stationen zur kostenlosen Entnahme von Hundekot-Tüten errichtet. Die Standorte stellten Bürgermeister Dr. Eckart Würzner und Hans Zimmermann, Leiter des Amts für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, vergangene Woche vor. Mit den Tüten lässt sich Hundekot einfach und hygienisch aufsammeln und im nächsten Papierkorb oder auch in der Straßenrinne entsorgen. Letzteres ist in Heidelberg - im Gegensatz zu anderen Städten - erlaubt. Leider praktizieren viele Hundebesitzer/innen das nur selten, weil sie entweder die Schaufel vergessen haben oder ihnen das Aufheben lästig oder peinlich ist. "Mit den kostenlosen Hundekot-Tüten gilt diese Ausrede nicht mehr", so Bürgermeister Dr. Würzner. Den meisten Hundefreunden scheint nicht bewusst, dass es ihre Pflicht ist, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner selbst zu entfernen. Wer die Haufen liegen lässt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit Geldbußen zwischen 10 und 50 Euro geahndet werden kann. Hans Zimmermann betonte, dass die Hundesteuer keine Abgabe für die Reinigung der Straßen von Hundekot ist. Für seine Mitarbeiter/innen sei das Entfernen der Haufen aus öffentlichen Anlagen, von Straßen und Kinderspielplätzen eine tägliche Sisyphusarbeit und große Belastung. (hö) Standorte der Stationen Alte Brücke/Brückentor, Bismarckplatz, Hauptstraße/Kornmarkt, Märzgasse/Hauptstraße, Montpellier-Platz, Neuenheimer Landstraße/Alte Brücke, Neugasse/Hauptstraße, Poststraße bei der Stadtbücherei, Schiffgasse/Hauptstraße, Universitätsplatz. |
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Anerkennungspreis | |
Umweltministerium zeichnete Heidelberger Fachtagung aus Die Stadt Heidelberg ist für die Fachtagung "Lokale Agenda und Schule" mit dem mit 2.000 Euro dotierten Anerkennungspreis des Ministeriums für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Veranstalter der Tagung, die unter dem Motto "Schule für die Zukunft - Nachhaltiges Lernen in der Praxis" stand, waren das Agenda-Büro der Stadt Heidelberg und das Institut für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule. Die Fachtagung zeigte Wege, Kinder auf ein verantwortungsbewusstes Leben vorzubereiten. In Workshops zu Themen wie Mobilitätserziehung, Klimaschutz in der Schule und Lernen im Öko-Garten wurde erarbeitet, wie Kinder aktiv dazu beitragen können, die Zukunft ressourcenschonend, sozial gerecht und wirtschaftlich erfolgreich zu gestalten. Die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer lobten vor allem den hohen Praxisbezug. Das Umweltministerium zeichnete insgesamt zehn Kommunen in Baden-Württemberg für Aktivitäten und Projekte aus, die Ziele des Umweltschutzes berücksichtigten und in besonderem Maße die Anliegen der Lokalen Agenda 21 der Bevölkerung nahegebracht und somit die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung vor Ort umgesetzt haben. |
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36 Jahre ambulante Psychiatrie | |
Diakonisches Werk feierte Doppeljubiläum für Tagesstätte und Psychiatrischen
Dienst Vor 20 Jahren hat das Diakonische Werk in Heidelberg die Tagesstätte für psychisch kranke Menschen eingerichtet. Vier Jahre später kam die Beratungsstelle des Sozialpsychiatrischen Dienstes dazu. Die Tätigkeitsjahre beider Einrichtungen addierend, feierte das Diakonische Werk jetzt "36 Jahre ambulante Psychiatrie". Chronisch psychisch kranken Menschen ein weitgehend normales Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen und sie zu unterstützen, damit sie mit möglichst wenig Krankenhausaufenthalten in ihren Wohnungen leben können, nennt Birgit Hanpft, Leiterin der ambulanten Psychiatrie, das vorrangige Ziel des Sozialpsychiatrischen Dienstes. Der leiste dazu Vorsorge, Nachsorge und Kriseninterventionen. "Im letzten Jahr wurden von uns insgesamt 222 Menschen beraten und begleitet, davon waren 121 Erstbetreute und 114 längerfristig Betreute", berichtet Birgit Hanpft. Die oft langjährige Begleitung findet in Beratungskontakten und Hausbesuchen statt. Bei notwendigen Klinikbehandlungen bemüht sich der Sozialpsychiatrische Dienst, den Kontakt zu halten, um keine Unterbrechung der Betreuung entstehen zu lassen. Parallel dazu läuft die Unterstützung der Angehörigen in Selbsthilfegruppen und Einzelberatungen. Der Sozialpsychiatrische Dienst versteht sich als Kooperationspartner für alle psychiatrischen Einrichtungen, für das Amt für Soziale Angelegenheiten und Altenarbeit der Stadt Heidelberg und für die Fachärzte. Ein neuer Schwerpunkt ist die Soziotherapie. Dieses Angebot - es muss vom niedergelassenen Nervenarzt verordnet werden - ist allerdings nicht für alle Klienten geeignet, weil eine hohe Einsicht in die Krankheit erforderlich ist. Die Tagesstätte ist Treffpunkt für psychisch Erkrankte mit langjähriger psychiatrischer Erfahrung. Sie finden dort Kontakte, können Erfahrungen austauschen und Alltag und Freizeit gemeinsam gestalten, um so aus Isolation und Einsamkeit herauszutreten. Die Tagesstätte hat sich bewährt und verzeichnet steigende Besucherzahlen. Mehr Informationen zu den Angeboten der ambulanten Psychiatrie gibt das Diakonische Werk während seiner Sprechzeiten dienstags und donnerstags 9.30 bis 12.00 Uhr und freitags 14 bis 16 Uhr in der Karl-Ludwig-Straße 6, Telefon 5375-50, E-Mail: dw-spdi@ekihd.de. (br.) |
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(Foto: Dannenberg) (Foto: Dannenberg) |
"Wandlungen" |
"Wandlungen" nennt der Heidelberger Architekt Henning Dannenberg seine Foto-Ausstellung, die bis Ende November im "Drugstore", Kettengasse 10, zu sehen ist. Die Bilder zeigen Beispiele baulicher Kontraste aus 30 Jahren Altstadtsanierung in Heidelberg. Dannenberg will seine Bilder als Wanderausstellung auch in die Partnerstädte Bautzen und Montpellier schicken. Außerdem sollen die Fotos im Städtebaulichen Institut der TU Stuttgart gezeigt und im Rahmen des Themas "Weltkulturerbe der UNESCO - deutsche Städte in der Auswahl" diskutiert werden. Die abgebildeten Fotos entstanden vor und nach der Sanierung im Quartier "Schöneck". | |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | |
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