Planen und Bauen

Ausgabe Nr. 44 · 29. Oktober 2003



Einer von zwölf prämierten Bauten: die Neuapostolische Kirche in der Werderstraße (Foto: Rothe)
Zwölf beispielhafte Bauten
Architektenkammer zeichnete Bauprojekte aus - "Sehr gute Architektur vorgefunden"


Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Beate Weber führte die Architektenkammer Baden-Württemberg das Auszeichnungsverfahren "Beispielhaftes Bauen Heidelberg 1993-2003" durch. Von 68 eingereichten Arbeiten wurden zwölf prämiert.

Die Entscheidung der siebenköpfigen Jury unter der Leitung des Architekten und Stadtplaners Dr. Ing. Eckart Rosenberger wurde jetzt auf einer Pressekonferenz im Heidelberger Rathaus bekannt gegeben. Unter den Preisträgern ist auch die Stadt Heidelberg, die als Bauherrin zweier Objekte an der Tiefburgschule doppelt ausgezeichnet wurde.

Prämiert wurden folgende Bauten: Reihenhäuser Langgewann 113-125; 39/1-39/3; Einfamilienhaus St.-Vitus-Gasse 15-17; Wohnhäuser Schlossquell-Areal; Turnhalle und Pausenhalle der Tiefburgschule; Umbau/Sanierung der Neuapostolischen Kirche; Neubau der Physikalischen Institute der Universität; Print Media Academy; Umbau Adolf-Schmitthenner-Haus; zwei Architektenhäuser, Klappergasse 2; Wohnhaus Am Wingertsberg 10; Gründerzeitwohnung Bergheimer Straße 131 und die Neukonzeption der Marstall-Mensa.

"Ich freue mich sehr", sagte Oberbürgermeisterin Beate Weber bei der Bekanntgabe, "dass dieses Auszeichnungsverfahren stattgefunden hat. Qualitativ hochwertiges und modernes Bauen und die Verbindung von Alt und Neu sind gut für die Stadt. Wenn es dann noch besonders gut gelingt, das Alte mit dem Neuen zu verbinden, freut uns das natürlich ganz besonders."

Der Vorsitzende Dr. Rosenberger lobte die sehr gute, aber in der Bevölkerung nicht unumstrittene Architektur, die die Jury in Heidelberg vorgefunden habe. "Wir haben auch Objekte ausgezeichnet, von denen wir wissen, dass sie sehr wohl in der Stadt diskutiert werden." Baudezernent Prof. Dr. Raban von der Malsburg sprach sich nachdrücklich für modernes Bauen in historischer Umgebung aus: "Wir brauchen Einzelbauten, die herausragen. Und wir brauchen ein mutiges politisches Umfeld, das dies ermöglicht."

Insgesamt war die Jury von dem hohen Niveau der eingereichten Arbeiten sehr beeindruckt. "Achtzehn Prozent der eingereichten Arbeiten wurden ausgezeichnet, das ist ein sehr gutes Ergebnis", so die Pressesprecherin der Architektenkammer Carmen Mundorff. Im März wird die Übergabe der Urkunden und Plaketten an die Bauherren und Architekten stattfinden. Die Arbeiten werden dann in einer Ausstellung im Rathausfoyer und im Internet der Öffentlichkeit vorgestellt. (rie)

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Setzt einen farbigen Akzent in den Handschuhsheimer Ortskern: die neue Pausenhalle der Tiefburgschule, die von der Architektenkammer als beispielhaftes Bauwerk ausgezeichnet wurde (siehe Artikel auf dieser Seite) (Foto: Rothe)
Farbenfrohe Glasfassade
Neue Pausenhalle an der Tiefburgschule bietet auch Raum für Betreuung außerhalb der Schulzeiten


Im Sommer 1993 hat die Stadt Heidelberg für die Erweiterung der Tiefburgschule einen Realisierungswettbewerb durchgeführt. Architekten sollten Pläne vorlegen, wie an diesem beengten Ort eine Turnhalle und eine Pausenhalle integriert werden können.

Die Turnhalle wurde 1998 fertig gestellt, die Pausenhalle zunächst zurückgestellt. Doch mit dem Mehrbedarf an Platz durch die verlässliche Grundschule und den Hort, der von der ehemaligen Kindertagesstätte Obere Kirchgasse an die Tiefburgschule umzog, wurde ein Neubau dringend notwendig. Die neue Pausenhalle wurde sogar um ein Geschoss erweitert, damit die vielfältigen Nutzungen auch genügend Raum haben.

Die Halle wurde an der Ostseite der Schule errichtet. Den Forderungen des Denkmalschutzes entsprechend wurde der neue Trakt stärker vom Altbau abgerückt. Das Treppenhaus verbindet den Neubau mit der Schule. Die bauliche und stilistische Dominanz des Altbaus blieb gewahrt. Das Gebäude und seine harmonische Einfügung in die Umgebung hat jüngst die Architektenkammer Baden-Württemberg gemeinsam mit elf anderen Bauwerken in Heidelberg als vorbildlich prämiert. "Die Halle ist schön geworden", lobte auch der Erste Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg bei der Eröffnung.

Die Pausenhalle präsentiert sich sehr luftig und offen durch die Glasfassade. Das Flachdach ist leicht geneigt und wegen der vielen Bäume außen herum ohne Begrünung. Auf ein Untergeschoss wurde aus Kostengründen verzichtet. Die ursprünglich dort vorgesehenen Funktionen sind in den beiden oberirdischen Geschossen integriert.

Das Erdgeschoss bietet auf einer Fläche von 145 Quadratmetern Platz für die Pausenhalle, die auch für schulische Veranstaltungen genutzt werden kann. Im Obergeschoss befinden sich zwei Aufenthaltsräume von 57 und 58 Quadratmetern, die für die außerschulischen Betreuungsangebote sowie die Hortgruppe genutzt werden. Insgesamt steht eine Nutzfläche von über 440 Quadratmetern zur Verfügung.

Zwölf Monate, von August 2002 bis August 2003, dauerte die Bauzeit. Die neue Pausenhalle kostet die Stadt Heidelberg rund 1,22 Millionen Euro. Planung und Bauleitung lagen beim Heidelberger Architekturbüro Hübner, Erhard und Partner. (neu)

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Die Tresore der Landeszentralbank sind leer, die Büros auch. Geplant ist jetzt die Umwandlung in ein Pflegezentrum. (Foto: Rothe)
Aus LZB wird Pflegeeinrichtung
Bebauungsplan für das Gelände der Landeszentralbank


Die Landeszentralbank (LZB) hat verschiedene Standorte, darunter Heidelberg, aufgegeben, die Mieter sind ausgezogen und das Gebäude steht seit geraumer Zeit leer. Jetzt soll dort ein Pflegezentrum entstehen.

Einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan "Südlich der Poststraße - Teilbereich Landeszentralbank" fasste der Gemeinderat Anfang Oktober (siehe Bekanntmachung auf Seite 8). Die Stuttgarter Strabag Projektentwicklung ist an die Stadt Heidelberg mit dem Wunsch herangetreten, durch Aus-, Um- und Neubau in diesem Bereich ein Pflegezentrum zu errichten.

Vorgesehen ist eine Erweiterung von derzeit 4.300 Quadratmetern Nutzfläche auf 7.500 Quadratmeter. Die Einrichtung soll 86 Einzel- und 16 Doppelzimmer mit insgesamt 118 Betten umfassen.

Als künftiger Betreiber wird Hospitalia Care (www.hospitalia-care.de) genannt, eine hundertprozentige Tochter der Wiesbadener Fresenius AG. Hospitalia Care mit Sitz in Bad Lauterberg im Harz plant und betreibt bundesweit private Pflegeeinrichtungen. Das Unternehmen zielt in seinen Einrichtungen speziell auf Pflegeangebote, die die Lücke zwischen der Akutversorgung im Krankenhaus sowie der häuslichen Pflege schließen. Angeboten werden vollstationäre Pflege, Kurzzeitpflege sowie Sonderformen der Pflege.

"Die Errichtung derartiger Einrichtungen in der Innenstadt, zumal am Rande eines kleinen Stadtparks, wird befürwortet", heißt es in der Vorlage an den Gemeinderat. Wegen der demographischen Entwicklung bestehe ein erheblicher Bedarf an altengerechten Wohnungen und Pflegeplätzen. (rie)

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Stand: 28. Oktober 2003