Kinder und Kultur

Ausgabe Nr. 44 · 29. Oktober 2003



"Aurora", die Göttin der Morgenröte, wurde als Motiv für das Ausstellungsplakat gewählt. Sie verkörpert die Vernunft und gleichzeitig die neue Zeit, die aus den Ruinen des Schlosses empor steigt. (Foto: Museum)
So geht hervor ein' neue Zeit
Große Sonderausstellung im Kurpfälzischen Museum und in den Räumen des Kunstvereins


Den Übergang der Kurpfalz an Baden im Jahr 1803 vor 200 Jahren hat das Kurpfälzische Museum zum Anlass für eine große Sonderausstellung genommen. Einzigartige Exponate und spektakuläre Leihgaben aus den Bereichen Kunst, Kultur und Geschichte spiegeln die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen wieder.

Das Jahr 1803 markiert eine Zeitenwende. Im Gefolge der Französischen Revolution verränderte sich die politische Landkarte Deutschlands grundlegend. Das alte Heilige Römische Reich deutscher Nation war untergegangen und das bürgerliche Zeitalter hatte begonnen. Das Kurpfälzische Museum hat sich zur Aufgabe gemacht, die mit dem Ende der Kurpfalz einhergehenden Veränderungen darzustellen.

Das Thema Säkularisierung wurde dabei bewusst ausgespart, denn, so erklärt Museumsleiter Dr. Frieder Hepp: "Wir wollten Neuland betreten und nicht mit anderen Ausstellungen konkurrieren." Als kulturhistorisches Museum habe man die kulturhistorische Wende dieser Zeit ins Auge gefasst.

Kleidung, Möbel, Schmuck, Kunstgewerbe, Tafelkultur und Gemälde dokumentieren in der Gegenüberstellung den Stilwandel von Louis Seize hin zum Empire. "Wir freuen uns, wirklich Neues, Spektakuläres, Originales und Einzigartiges dem Publikum präsentieren zu können", sagt Dr. Carl-Ludwig Fuchs. Dank seiner intensiven Recherche und guten Kontakte zu privaten Leihgebern und anderen Ausstellungshäusern konnten etliche Stücke zusammengetragen und erstmals öffentlich gezeigt werden.

297 Exponate mit einem Versicherungswert von 5,5 Millionen Euro werden unter großen Sicherheitsvorkehrungen im Wechselausstellungsraum des Museums und in den Räumen des Kunstvereins gezeigt. In all dem Glanz nimmt sich der Reichsdeputationshauptschluss, die Urkunde, mit der 1803 der Übergang an Baden besiegelt wurde, geradezu unscheinbar aus.

Ein Jahr lang haben die Teams des Kurpfälzischen Museums und des Historischen Seminars der Universität an dem Projekt gearbeitet. Es wurden neue Forschungsergebnisse zu Tage gefördert, die Ausstellung konzipiert und ein Katalog dazu herausgegeben. 19 Autorinnen und Autoren haben das Thema für ein breites Publikum interessant und doch wissenschaftlich genau aufbereitet. Der 325 Seiten starke Band mit 203 teils farbigen Abbildungen wird für 25 Euro angeboten.

Bis zum 18. Januar ist die Ausstellung im Kurpfälzischen Museum, Hauptstraße 97, jeweils montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Musik der Zeit und Vorträgen (jeweils Mittwoch um 19 Uhr) rundet die Sonderausstellung ab. (doh)

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(Foto: Musikschule)
"Il Campanello", ...
... die komische Oper von Gaetano Donizetti wird im November von der Musik- und Singschule im Carl-Rottmann-Saal in Handschuhsheim aufgeführt. Der Kartenvorverkauf hat am Mittwoch, 29. Oktober, begonnen. - In diesem Jahr wird von den Gesang-Solistinnen und Solisten der Musik- und Singschule zusammen mit dem Jugendsinfonieorchester und dem Kammerchor eine große Opernaufführung geboten. "Das Publikum kann sich auf unbeschwerte und schöne Melodien freuen", sagt Lucja Wierzbinska. Die Lehrerin für Solo-Gesang inszeniert die Oper, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden ist. In der Übersetzung von Max Heinrich Fischer wird die Geschichte um den Apotheker Don Hannibal erzählt, der vom ehemaligen Liebhaber seiner Braut mit allen Mitteln um die Hochzeitsnacht gebracht wird. Das zur finanziellen Sanierung eines kleinen neapolitanischen Theaters geschriebene Werk sprüht vor Situationskomik. "Tatsächlich zeigt sich hier Donizettis Begabung für komische Stoffe auf besonders schöne Weise", sagt Axel Schweikert, Leiter der Musik- und Singschule und des Jugendsinfonieorchesters. Ist hier doch heitere Musik zu hören, die den Vergleich mit den großen Opernschwestern nicht scheuen muss. Karten für die Aufführungen am Freitag, 14., und Samstag, 15. November, jeweils um 19.30 Uhr gibt es in der Musik- und Singschule, Kirchstraße 2, oder unter Telefon 58-4350.

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Stand: 28. Oktober 2003