Ausgabe Nr. 44 · 31. Oktober 2001 |
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65 ganz junge Feuerwehrleute waren bei der Großübung an der Albert-Schweitzer-Schule im Einsatz. (Foto: Pfeifer) |
Einsatz in der Turnhalle |
Jugendfeuerwehren trafen sich zur Abschlussübung in der Albert-Schweitzer-Schule Die Notlage stellte sich folgendermaßen dar: Nach Schweißarbeiten im Dachgeschoss der Albert-Schweitzer-Schule explodiert eine Gasflasche. Der Unfall ereignet sich in den Nachmittagsstunden, nur die Klasse 5b befindet sich mit dem Lehrer in der Turnhalle. Rauch dringt in die Halle ein, das Vordach stürzt teilweise ein und 10 Schüler befinden sich noch in der Halle, als die Feuerwehr eintrifft. Dieser Übungsaufgabe stellten sich am vergangenen Samstag die Jugendfeuerwehr Heidelberg mit den Abteilungen Handschuhsheim, Neuenheim, Wieblingen, Pfaffengrund, Kirchheim, Rohrbach, Weststadt und Ziegelhausen. Unterstützt wurden sie bei ihrem "Rettungseinsatz" von der Jugendabteilung des Technischen Hilfswerks Heidelberg und vom Jugendrotkreuz Heidelberg und Eppelheim. Während der Feuerwehrnachwuchs von mehreren Seiten die Rettung der Schüler durchführt, die Wasserversorgung herstellt, den Dachstuhlbrand bekämpft und gegen den starken Rauch in der Halle ein Belüftungsgerät einsetzt, richtet das Jugendrotkreuz einen Erste-Hilfe-Platz ein und stellt ein Zelt auf, in dem die "geretteten" Schülerinnen und Schüler versorgt werden. Die Jugendlichen vom Technischen Hilfswerk sind derweil damit beschäftigt, das einsturzgefährdete Vordach im Eingangsbereich der Turnhalle abzustützen. Bei der Aktion können die "Einsatzkräfte" auf das Gerät zurück greifen, das auch die erwachsenen Rettungskräfte im Notfall nutzen. 65 Jugendliche der Feuerwehr, 20 junge Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes und 10 Nachwuchskräfte des Technischen Hilfswerks waren bei der Abschlussübung im Einsatz. Um 14.35 Uhr war die letzte der zehn "vermissten" Personen gefunden und an das DRK übergeben worden. Geben 14.46 Uhr bekam der Einsatzleiter von den Gruppenführern der Fahrzeuge die Rückmeldung "Feuer schwarz", das heißt, der Brand war gelöscht. Damit war die Übung beendet. Stadtjugendfeuerwart Ralf Blaschke zog eine positive Bilanz: "Beim sehr guten und reibungslosen Übungsverlauf konnte man sich vom sehr guten Ausbildungsstand der Jugendliche sowie von einer hervorragenden Zusammenarbeit der verschiedenen Rettungsorganisationen überzeugen." (neu) |
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Oberbürgermeisterin Beate Weber überreicht einen der Heidelberg-Schirme als Dankeschön der Stadt für das ehrenamtliche Engagement in Heidelberger Seniorenzentren. (Foto: Rothe) |
Aktiv in den Seniorenzentren |
Empfang im Prinz Carl für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Im Jahr 1990 beschloss der Gemeinderat das "Altenstrukturkonzept", das unter anderem die Errichtung von zehn Seniorenzentren in den Stadtteilen vorsieht. Neun Zentren wurden seitdem eröffnet. Sie haben sich alle zu einem lebendigen Treffpunkt für ältere Menschen entwickelt, weil viele Ehrenamtliche viel Zeit und Energie dort investieren. Im vergangenen Freitag gab es einen großen Empfang für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Seniorenzentren. Der Spiegelsaal im Prinz Carl war proppenvoll, und schon ein erster Blick in die Runde zeigte, dass die meisten der Ehrenamtlichen selbst schon das Seniorenalter erreicht haben. "Das Besondere an den Seniorenzentren sind Sie alle, die sich im Seniorenzentren engagieren. Denn nur durch Ihr Engagement, Ihre Mitarbeit wird das möglich, was in den Seniorenzentren an Programm stattfindet", sagte Oberbürgermeisterin Beate Weber in ihrer Ansprache. Aus einer Untersuchung gehe hervor, dass 35 Prozent als Grund für ihren Einsatz das Knüpfen von sozialen Kontakten angaben, 33 Prozent wollten schlicht helfen und 22 Prozent wollen aktiv sein. "Jede Stunde, die sie für andere da sind, ist eine Investition in die Gemeinschaft", betonte die Oberbürgermeisterin in ihrer Rede. Sie hob außerdem hervor, dass Seniorenzentren mit ihren Serviceleistungen, wie beispielsweise dem Mittagstisch, dazu beitrügen, die selbständige Lebensführung ältere Menschen zu erhalten. Als kleines Dankeschön, auch im Namen des Gemeinderats, erhielt jeder der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Regenschirm mit Heidelberg-Motiven. Astrid Hedtke-Becker, Professorin an der Fachhochschule für Sozialwesen in Mannheim, ging in ihrer Rede auf die "Konsequenzen der Langlebigkeit" ein. "Wir sind bis zum Tode damit beschäftigt, uns persönlich zu entwickeln", sagte sie. Die Seniorinnen und Senioren verfügten über emotionale und geistige Kräfte, die die Gesellschaft brauche. "Das hohe Alter bringt die innere Freiheit mit sich, Dinge zu tun, die wesentlich sind", machte sie Mut zum Engagement. "Wir wollen ihnen die Hand geben und Danke sagen": Die Leiterin des Seniorenzentrums Pfaffengrund, Monika Kirchdörfer, sprach stellvertretend für ihre Kolleginnen und Kollegen zu den Engagierten in den Heidelberger Einrichtungen. "Die Seniorenzentren sind ohne das Ehrenamt nicht denkbar", sagte sie. Sie zählte die zahlreichen Angebote der einzelnen Zentren auf, von denen "jedes ein eigenes Gesicht habe". "Ihre Arbeit bringt Impulse, die in die Stadtteile wirken, es bringt aber auch etwas für sie selbst", bemerkte sie abschließend. (neu) |
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Beim Workshop "Mobilitätserziehung" erfahren Lehrerinnen und Lehrer, wie schon bestehende Projekte und Aktionen zu diesem Thema in den Unterricht integriert werden können. (Foto: privat) |
Nachhaltiges Lernen für Lehrer |
Fachtagung Lokale Agenda & Schule vermittelte Anregungen für den Unterricht Mehr als 60 Lehrerinnen und Lehrer konnte Oberbürgermeisterin Beate Weber zur Fachtagung Lokale Agenda 21 & Schule am 23. Oktober im Prinz Carl begrüßen: "Es ist mir besonders wichtig, dass in den Schulen mit Schülerinnen und Schülern an einer nachhaltigen Entwicklung gearbeitet wird, so dass alle genügend wissen, um das Richtige für die Zukunft zu tun. Deshalb sollen die Schulen fest eingebunden sein in all unsere Aktivitäten zur lokalen Agenda". In neun Workshops wurden unterschiedliche Themenbereiche wie "Ökogarten und Ökologische Forschungsstation als Lernorte im Grünen" oder "Schulmediation statt Strafe" behandelt. Organisiert haben die Lehrerfortbildung das Agenda-Büro der Stadt Heidelberg und die Pädagogische Hochschule Heidelberg. Die Tagung bot eine Fülle von Anregungen, wie Themenfelder der Agenda 21 fächerübergreifend aufgenommen und in den regulären Unterricht integriert werden können. So erfuhren die Lehrerinnen und Lehrer beispielsweise im Workshop "Bahn frei für Kinder - Selbstständig mobil durch Mobilitätserziehung", welche Projekte und Aktionen in Heidelberg bereits stattfinden und auch in den Unterricht integriert werden können. Dazu gehören die so genannten Bus-Schulen oder ein Verkehrskrimi für Kinder. Beim Workshop "Klimaschutz macht Schule - Das E-Team-Projekt" standen Beispiele von Aktionen zur Energieeinsparung an Schulen im Vordergrund. Und im Workshop "Ökogarten und Ökologische Forschungsstation als Lernorte im Grünen" informierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort über die vielfältigen Möglichkeiten und Angebote dieser beiden Einrichtungen. Die Agenda 21 beinhaltet neben dem ökologischen auch den sozialen und den wirtschaftlichen Bereich. Deshalb wurden auch Workshops zu Partizipation in der Schule, zur Schulmediation und zu den Möglichkeiten im Internet angeboten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Internet-Workshops lernten den außerirdischen "Flash Nature" kennen, der auf der Seite www.agendakids.muc.kobis.de versehentlich mit seinem Raumschiff auf der Erde landet und in kindgerechter Form den Umgang der Erdenmenschen mit Themen wie Kleidung, Ernährung, Lebensstil, Mobilität und Umwelt erforscht. Die Tagung bot den Lehrerinnen und Lehrern ein informatives und praxisorientiertes Programm rund um die Lokale Agenda 21 und gab damit viele Anregungen, die sicher in den nächsten Wochen und Monaten an vielen Heidelberger Schulen in den Unterricht mit einfließen werden. |
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Höhepunkte bei Move_on |
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Es geht los mit den Jugend-Aktionstagen Vom 3. bis 15. November sind die ersten Heidelberger Jugend-Aktionstage. Viel Spaß und Spannung kann der Nachwuchs erwarten. Der Graffiti-Contest "move_n_ style" ist am Samstag, 3. November, von 14 bis 21 Uhr mit Prämierung durch regionale Künstler und durch Künstler aus der Szene. Zuschauer sind erwünscht, Ort ist das ehemalige Heinstein-Werk (IT-Factory) in Wieblingen, Wieblinger Weg 33. Sponsoren sind die Firmen Pro Line und Kraus Immobilien. Die Vernissage findet am 9. November um 15 Uhr in der Zweigstelle der Stadtbücherei in der Internationalen Gesamtschule Heidelberg statt. Tanzeinlagen gibt es kostenlos dazu. Anmeldung und Infos unter 58-3157. Der Basketball-Wettkampf "move_ n_dunk" ist am 3. November von 14 bis 22 Uhr in der Neckarhalle in Wieblingen. Veranstalter sind der Jugendrat und Sportkreis Heidelberg. Anmeldung und Infos unter 58-3157. Das Tanztheaterprojekt "The DancingGhostCastle" wird von der Gruppe "Dahama' de Resdou'" und vielen weiteren Tanzgruppen aus dem Haus der Jugend im Rahmen von "move_on" am 13. November um 20 Uhr im Kinder- und Jugendtheater Zwinger 3 präsentiert. Bei der Vorstellung möchte ein Geist erlöst werden und zum 400. Mal einen ganz normalen Tag auf dem Heidelberger Schloss erleben. Aber das ist gar nicht so einfach. Rechtzeitig da sein, da die Plätze begrenzt sind. Infos auch zu den anderen Veranstaltungen gibt es unter 58-3157. |
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Klares Bekenntnis zum Datenschutz |
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Städtischer Datenschutzbeauftragter legte seinen Tätigkeitsbericht für
1999/2000 vor Das Bewusstsein für die Anliegen des Datenschutzes ist weiter gewachsen. Diese klare Aussage machte der Datenschutzbeauftragte der Stadt Heidelberg, Karl-Heinz Stadler, als er jetzt dem Gemeinderat seinen Tätigkeitsbereicht für die Jahre 1999/2000 vortrug. "Die zentrale Rolle des Datenschutzbeauftragten ist akzeptiert", umriss er dabei die eigene Position. Der Bericht des Datenschutzbeauftragten in Auszügen: Die wachsende Zahl von Datenschutzregelungen macht deutlich: Nur Grundwissen über den Datenschutz reicht heute für den ordnungsgemäßen Umgang mit personenbezogenen Daten in der Regel nicht mehr aus. Im vergangenen Jahr wurde das Landesdatenschutzgesetz novelliert. Die Anpassung des Bundesdatenschutzgesetzes kam in diesem Jahr. Die damit verbundenen Anpassungen müssen bis September 2003 abgeschlossen sein. Die weiter gestärkten Rechte der Betroffenen führen zu ausgedehnten Informations- und Aufklärungspflichten. Für die Stadt Heidelberg ergibt sich nach den Worten ihres Datenschutzbeauftragten daraus kein Problem, weil sie bereits vor zehn Jahren eine damals zukunftsweisende Entscheidung für den zentralen Ansprechpartner in allen Fragen des Datenschutzes traf. Stadler: "Wir können ein bewährtes Konzept vorweisen, an dem auch andere Verwaltungen interessiert sind." Im Arbeitsalltag zeigen sich bei den Verfahrensabläufen natürlich hin und wieder auch Unebenheiten oder einzelne Schwachstellen, räumt Stadler ein, betont aber: Bei einer sachlichen Bewertung sind Begriffe wie "Missbrauch" oder "Schlamperei" dafür verfehlt. Zusammenfassend lässt sich vielmehr eine positive Bilanz ziehen. Das hat auch mit der Einstellung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu tun. Die Notwendigkeit, personenbezogene Daten zuverlässig zu schützen, ist anerkannt, versichert der Datenschutzbeauftragte: "Das klare Bekenntnis unserer Verwaltung zum hohen Stellenwert des Schutzes personenbezogener Daten hat sich bei meiner Arbeit immer wieder als wertvolle Hilfe erwiesen." Anhand von drei Fallbeispielen verdeutlichte Karl-Heinz Stadler schließlich die Bandbreite seines Aufgabenbereiches: Erstens: Die Stadtwerke Heidelberg baten im Zusammenhang mit der geplanten Öko-Steuer und der erwarteten Inanspruchnahme von Steuervergünstigungen um Mitteilung aller Gewerbetreibenden in Heidelberg. Aus Sicht des Datenschutzes konnte dem Antrag nicht entsprochen werden, weil die gewerberechtlichen Regelungen eine Auskunft in der gewünschten Form nicht vorsehen. Weil zu diesem Zeitpunkt die möglicherweise im Steuergesetz vorgesehenen Rechtsgrundlage noch fehlte, schlug der Datenschutzbeauftragte vor, die vorhandenen Abnehmerdaten so aufzubereiten, dass sie gegebenenfalls nach der Veröffentlichung des Gesetzes ohne großen Zeitverlust abgeglichen werden könnten. Zweitens: Mehrere jetzt deutsche Staatsangehörige waren besorgt, weil sie von Studenten mit Fragen aufgesucht wurden, die eindeutig im Zusammenhang mit ihrer Einbürgerung standen. Die Befragung im Rahmen eines Forschungsprojekts fand gerade in der Zeit der Diskussion über die Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts statt. Den Betroffenen konnte versichert werden, dass dem Forschungsprojekt ausschließlich anonymisierte Daten blieben und zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen über die sonst üblichen Festlegungen zum Schutz der Daten getroffen waren. Drittens: Ein Rechtsanwalt reklamierte beim Datenschutzbeauftragten eine unzulässige Datenweitergabe. Seine Mandantin, die als ausländische Studentin öffentliche Hilfe in Anspruch nehmen wollte, vermutete eine grundsätzliche Übermittlung von Sozialdaten an die Ausländerbehörde. Es wurde festgestellt, dass eine Mitarbeiterin den Hinweis auf die im Gesetz geregelten Mitteilungspflichten missverstanden und die Antragstellerin über ihre vermeintliche Pflicht zur Unterrichtung der Ausländerbehörde informiert hatte. Darauf hin wurden die teilweise sehr differenziert geregelten Mitteilungspflichten herausgearbeitet und den Sachbearbeitern als Arbeitshilfe zur Verfügung gestellt. |
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