|
|
Ausgabe Nr. 44 · 2. November 2000 |
|
Vom 9. bis 18. November: ein Festival der Entdeckungen |
Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg |
Zehn Tage lang dreht sich beim Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg alles
um neue Filmemacher, um Filmpremieren, Partys und Diskussionen. "Dabei sein
ist alles" wenn sich die Frage stellt: Wer wird dieses Jahr zu den Preisträgern
- und später vielleicht zu den Großen der internationalen Filmszene zählen? In "Mannheim-Heidelberg" werden künftige Kinostars entdeckt - dafür ist dieses Festival international berühmt. Aus über 1.000 eingereichten Filmen hat eine vierköpfige Jury die vierzig besten Arbeiten des Jahres für die Reihen "Internationaler Wettbewerb" und "International Discoveries" ausgewählt. Die Filme dürfen vorher auf keinem deutschen Festival und nicht in Venedig, Cannes oder Locarno gezeigt worden sein, da "Mannheim-Heidelberg" sich als Premierenfestival versteht. Vor der offiziellen Eröffnungsveranstaltung startet das Filmfestival bereits am Donnerstag, 9. November, um 20 Uhr mit dem Film "Einsame Helden" des Kanadiers Rodrigue Jean im Marstall-Kino. Anschließend laden die Veranstalter zur Eröffnungsparty und um Mitternacht zum Kurzfilmprogramm "Midnight Specials" ein. Die offizielle Eröffnung des Festivals am Freitag, 10. November, findet in diesem Jahr in Anwesenheit von Minister Klaus von Trotha, Oberbürgermeisterin Beate Weber und der Internationalen Jury in Heidelberg statt. Die Reihe "Filmtalks" bietet den Zuschauern Gelegenheit, mit Regisseuren und Schauspielern zu sprechen. Zur Premiere des offiziellen Eröffnungs-Films "Desire" am Samstag, 10. November, um 20.30 Uhr sind Regisseurin Colleen Murphy und Hauptdarstellerin Katja Riemann zu Gast im Stadthaus N1 in Mannheim. Zahlreiche Einkäufer für Film und Fernsehen besuchen jährlich das Festival. Besonders gute Chancen in die Kinos zu kommen, haben die jeweiligen Preisträger. Mit Spannung erwartet wird der Publikumspreis, den die Zuschauer über Stimmkarten vergeben, die in jedem Festival-Kino erhältlich sind. Eine Zuschauerin oder ein Zuschauer wird am Ende des Festivals ausgelost, um den Publikumspreis auf der Abschlussveranstaltung persönlich zu übergeben. (sm) |
|
Film aktuell |
|
Deutsche Premiere "Der Bingo-Palast", Spielfilm von Julian Kemp, Großbritannien La Scala, eine heruntergekommene Bingo-Halle in Wales, steht kurz vor dem Bankrott. Kann die Kellnerin Linda sie mit Hilfe einer erstaunlichen Gabe retten? "Der Bingo-Palast" ist eine amüsante Reise durch die Geschichte des Massenentertainments. Eine herzerwärmende Geschichte, die besticht durch außergewöhnliche Kameraführung und präzisen Schnitt. In der Hauptrolle: Kelly MacDonald, bekannt aus "Trainspotting". |
|
|
|
Europäische Premiere "Weine nicht, Germaine", Spielfilm von Alain de Halleux, Belgien Gilles und Germaine können nicht mehr weiter. Der Tod der ältesten Tochter (war es Mord?) hat die ganze Familie aus der Bahn geworfen. Eine Reise in Germaines Heimat soll helfen... Alain de Halleux hat mit "Weine nicht, Germaine" eine realistische und dramatische Geschichte inszeniert, die durch ihre Menschlichkeit in ihren Bann zieht. |
|
|
|
Internationale Premiere "Begierde", Spielfilm von Colleen Murphy, Kanada Francis, der in sich gekehrte Musiker und Halley, die einsame Lehrerin, stürzen sich in eine Affäre. Plötzlich überschattet ein furchtbarer Verdacht ihre Liebe. Das brillant inszenierte Psychodrama der Kanadierin Colleen Murphy ist ein Resultat der "Mannheim Meetings". In den Hauptrollen Katja Riemann und Zachary Bennett. |
|
|
|
Zum Seitenanfang | |
|
|
"Lieber Fidel" von Wilfried Huismann erlebt seine internationale Premiere auf dem Filmfestival Mannheim-Heidelberg. |
"Zucker für die schwarzen Tage" |
49. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg - vom 9. bis 18. November Beim zweitältesten Filmfestival Deutschlands stehen die Newcomer im Mittelpunkt. In diesem Jahr erleben 78 Filme aus 48 Ländern in Mannheim und Heidelberg ihre Premiere. Im Internationalen Wettbewerb werden Spielfilme, Dokumentarfilme und Kurzfilme präsentiert. Für Publikum, Produzenten, Filmverleiher sowie Kinobetreiber gilt es, die zukünftigen Stars zu entdecken. Das "Festival der Entdeckungen" hat es sich schon früh zur Aufgabe gemacht, jungen viel versprechenden Regisseurinnen und Regisseuren ein Forum zu bieten. Bekannte Autorenfilmer wie François Truffaut, Rainer Werner Fassbinder, Theodoro Angelopoulos, Jim Jarmusch und Atom Egoyan begannen ihre internationale Karriere in "Mannheim-Heidelberg". "Ich zeigte meine ersten Filme in Mannheim-Heidelberg. Bis heute besitzt dieses Festival einen sehr guten Ruf und steht in einer ungebrochenen Tradition", meint dazu Wim Wenders. Auch Bryan Singer (X-Men), Frédéric Fonteyne (Eine pornografische Beziehung), Thomas Vinterberg (Das Fest) und Bakhtyar Khudoinazarov (Luna Papa) präsentierten ihre ersten Filme bei diesem Festival und wurden später in Cannes, Berlin oder Venedig bekannt. Seit wenigen Tagen steht das Programm fest. Ein besonderer Höhepunkt wird die internationale Premiere des Eröffnungsfilms "Begierde" sein. Die kanadisch-deutsche Koproduktion von Colleen Murphy, mit Katja Riemann und Zachary Bennett in der Hauptrolle, konnte mit wesentlicher Hilfe der "Mannheim Meetings" entstehen und kommt im nächsten Jahr in die deutschen Kinos. Im "Internationalen Wettbewerb" werden insgesamt 22 Filme gezeigt, darunter die Weltpremiere von Spielfilmen wie "Sanam" von Rafi Pitts aus dem Iran, "Zweitausend und aus" von Arto Paragamian aus Kanada und "Weine nicht, Germaine" von Alain de Halleux aus Belgien. Außerdem läuft im Wettbewerb "Der Bingo-Palast" von Julian Kemp aus Großbritannien und "King of the Jungle" von Zvi Rosenfeld aus den USA. Mit Spannung erwartet wird der Dokumentarfilm "Lieber Fidel" von Wilfried Huismann aus Deutschland, der schon im Vorfeld beträchtliches Medieninteresse erregte. Er erzählt die Lebensgeschichte der heute 61-jährigen Bremer Kapitänstochter Marita Lorenz und ein Stück Weltgeschichte. Sie ist Überlebende von Bergen-Belsen, fährt mit dem Vater zur See, wird die Geliebte Fidel Castros, erwartet ein Kind von ihm, wird vom CIA einer Gehirnwäsche unterzogen, zur Abtreibung gezwungen, als Mörderin auf Castro angesetzt, arbeitet für den CIA, hat Informationen zum Kennedy-Mord ... Heute wohnt sie in New York und lebt von 411 Dollar Sozialhilfe. "Fidel liebe ich immer noch", sagt sie im Film, "Vielleicht war das der Zucker für die ganzen schwarzen Tage." (doh/sm) |
|
"Mannheim Meetings" |
|
Als Markt für Filmprojekte, bei dem Gespräche zwischen Produzenten und Filmregisseuren über konkrete Koproduktionsvorhaben arrangiert werden, haben sich die "Mannheim Meetings" zu einem Treffpunkt über die Grenzen Europas hinaus entwickelt. "Unser Konzept ist erfolgreich, da wir uns, im Gegensatz zu anderen Märkten, von Beginn an auf wenige, aber neue Projekte von jungen Talenten konzentriert haben", so Dr. Michael Kötz, Direktor des Filmfestivals. | |
Die Preise: |
|
Der Filmkunstpreis von "Mannheim-Heidelberg" wird vergeben in den Kategorien: "Bester Spielfilm" "Bester Dokumentarfilm" "Bester Kurzfilm" "Der Rainer-Werner-Fassbinder-Preis" "Der Spezialpreis der Jury" "Publikumspreis" Außerdem empfiehlt eine Jury von Kinobetreibern Filme für den Verleih in Deutschland. |
|
"New Film Market" |
|
Eines der Hauptanliegen von "Mannheim-Heidelberg" ist die besondere Förderung der Festival-Filme. Der "New Film Market" ermöglicht es Verleihern und TV-Einkäufern die brandneuen Filme von jungen Kinotalenten zu entdecken, bevor sie auf den großen Märkten präsentiert werden. Während des Festivals können die Filme in reservierten Video-Kabinen gesichtet werden. Rund 50 Einkäufer aus 12 Ländern besuchten den "New Film Market" 1999. | |
|
|
Zum Seitenanfang | |
|
|
Auf einen Blick |
|
Festival-Kinos |
|
In Heidelberg laufen die Filme im Gloria und Gloriette, Hauptstraße 146, (Telefon 25319), im Karlstorbahnhof (Telefon 978934) und im Marstallhof (Telefon 914989). In Mannheim sind das Odeon, Atlantis, Cinema Quadrat und das Kino im Stadthaus Festivaltreffpunkte. | |
Karten(vor)verkauf |
|
Karten gibt es im Vorverkauf vom 2. bis 8. November von 12 bis 19 Uhr im Infowagen am Uni-Platz. Ab dem 9. November gibt es Tickets an allen Spielorten des Festivals, aber nur für den jeweiligen Spielort. Die Kasse öffnet jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn. | |
Karten-Reservierung |
|
Vom 2. bis 8. November können Karten für Gloria und Gloriette unter Telefon 25319 reserviert werden. Für Vorstellungen in allen anderen Kinos kann unter der Rufnummer 0621/15699033 täglich von 10 bis 17 Uhr reserviert werden. Von 9. bis 18. November können Karten in den jeweiligen Kinos vorbestellt werden. | |
Publikumspreis |
|
Bei allen Wettbewerbsvorstellungen erhält jeder Zuschauer einen Stimmzettel. Mit ihren Stimmen können die Festivalbesucher unabhängig von der offiziellen Jury entscheiden, welcher der Wettbewerbsfilme den Publikumspreis Mannheim-Heidelberg erhalten soll. | |
Preisträgerfilme |
|
Alle Preisträgerfilme werden am Sonntag, 20. November, in Heidelberg (Gloria) und in Mannheim (Odeon) wiederholt. | |
Filmsprache |
|
Die Filme laufen in der jeweiligen Originalsprache. Fast jeder Film hat englische Untertitel. In Mannheim im Stadthaus und in Heidelberg im Marstallkino werden die Filme simultan ins Deutsche oder Englische übersetzt. Kopfhörer können kostenlos ausgeliehen werden. | |
Festival-Infos |
|
Unter der Adresse www.mannheim-filmfestival.com oder unter Tel. 0621/15699033 gibt es Infos zum Internationalen Filmfestival. | |
|
|
Zum Seitenanfang | |
Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | |
Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved Stand: 31. Oktober 2000 |