Ausgabe Nr. 43 · 27. Oktober 1999 |
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Unverantwortliche Raserei |
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Verkehrspolizei zieht Bilanz der Aktionen zu Schulbeginn Als "fast kriminell" bezeichnet die Polizei den Tempoverstoß eines Autofahrers, der direkt vor der Neckarschule in der Peterstaler Straße mit 68 Stundenkilometern von der Lichtschranke erfasst wurde. Das sind fast 40 Kilometer zu schnell - an dieser Stelle ist die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer beschränkt. Wie gefährlich und unverantwortlich diese Geschwindigkeit ist, wird dadurch deutlich, dass der Raser auch bei günstigen Voraussetzungen einen Anhalteweg von etwa 40 Metern benötigt hätte - innerhalb der geschlossenen Ortschaft und vor einer Schule. "Ein Bußgeld in Höhe von 200 Mark, drei Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot sind dem Mercedesfahrer sicher", so die Polizeidirektion Heidelberg in einer Pressemitteilung. Nach einer fast dreiwöchigen verstärkten Schulwegsicherung zu Beginn des neuen Schuljahres zog Polizeioberrat Hans Becker, derzeit Leiter der Schutzpolizei, eine erste Bilanz der polizeilichen Aktivitäten. Bei zahlreichen Kontrollen im Nahbereich von Schulen im Stadtgebiet sowie im Rhein-Neckar-Kreis mit Lichtschranke, Radar- und Lasermessgerät wurden vereinzelt sehr hohe Tempoüberschreitungen festgestellt. Bei rund 14.000 gemessenen Fahrzeugen lag die Beanstandungsquote bei knapp vier Prozent. Bei den Autofahrern wurde neben den Tempoverstößen insbesondere das Parken auf Gehwegen, teilweise rücksichtsloses Fahrverhalten an Fußgängerüberwegen und der Transport von Kindern ohne die vorgeschriebenen Rückhaltessysteme beanstandet. Die häufigsten Fehlverhaltensweisen bei Schülerinnen und Schülern waren: Nichtbeachten der roten Ampel, leichtsinniges Verhalten an Fußgängerüberwegen, Radfahren auf der falschen Straßenseite, Nichtbenutzen von Radwegen, Fahren entgegen der Einbahnrichtung und falsches Überqueren der Fahrbahn. Insgesamt führte die Polizei 279 Überwachungsaktionen durch. 769 Verwarnungen mit Verwarnungsgeld, 81 Anzeigen wegen einer Ordnungswidrigkeit und zwei Fahrverbote wurden verhängt. Erfreulich sei, so die Polizei, dass bei den geführten Gesprächen mit den Schülern und den Autofahrern eine große Akzeptanz für die Kontrollmaßnahmen vorhanden ist. "Die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr wird auch weiterhin Schwerpunkt unserer Verkehrssicherheitsarbeit bleiben", betonte Polizeioberrat Becker. "Die Polizeidirektion Heidelberg setzt daher die Präventionsmaßnahmen zur Schulwegsicherung im Rahmen der allgemeinen Verkehrsüberwachung fort." |
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