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Ausgabe Nr. 43 · 22. Oktober 2003 |
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Blick in die Ausstellung „Deportiert nach Gurs“ im
Rathaus-Foyer. |
Deportiert nach Gurs | |||||||||||
Ausstellung im Rathaus dokumentiert die Verschleppung der Juden aus Baden 1940 Vor genau 63 Jahren – am 22. Oktober 1940 – wurden in Baden, der Pfalz und im Saarland mehr als 6.500 Menschen jüdischen Glaubens von den Nationalsozialisten verhaftet und – ohne dass ihnen Zeit blieb das Nötigste mitzunehmen – in neun Zügen eingesperrt nach Südfrankreich ins Lager Gurs am Rande der Pyrenäen deportiert. Diese bis ins Detail vorgeplante, vor der Öffentlich- Als der Transport mit den Juden aus Baden in Gurs eintraf, war man dort auf die große Zahl der Neuinternierten nicht eingestellt. Ernährung und medizinische Versorgung waren katastrophal. Hunderte Menschen kamen bei einer Ruhrepidemie ums Leben. Insgesamt verstarben in Gurs mehr als 1.000 der aus Baden verschleppten Jüdinnen und Juden. Für die vielen anderen – nur sehr wenige hatten Gelegenheit dem Lager zu entkommen – war Gurs nur der Anfang eines noch schlimmeren Leidensweges: Ab März 1942 wurden sie in die Vernichtungslager im Osten transportiert, wo die meisten kurz nach ihrer Ankunft ermordet wurden. Mit dem Schicksal der aus Baden deportierten Jüdinnen und Juden befasst sich ein Jugendprojekt, an dem sich unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Beate Weber die großen Jugendorganisationen der evangelischen und katholischen Kirche, die Landeszentrale für politische Bildung und die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit beteiligen. Im Rahmen dieses Projekts wurde die Ausstellung „Deportiert nach Gurs“ entwickelt. Bürgermeister Dr. Jürgen Beß eröffnete die Wanderausstellung am vergangenen Montag zusammen mit Barbara Heimes als Vertreterin des Jugendprojekts und Rainer Moser-Fendel vom Erzbischöflichen Jugendamt Freiburg. Insgesamt 24 Tafeln dokumentieren die Deportation und das Lagerleben.
Briefe von Internierten machen persönliche Einzelschicksale deutlich.
Eine Karte zeigt jene Orte in Baden, aus denen jüdische Menschen
nach Gurs verschleppt wurden. Die Ausstellung ist bis 31. Oktober im Foyer
des Rathauses und danach bis Dezember in der Providenzkirche zu sehen.
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Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg (5. v. r.) gratuliert Schulleiter Martin Dannenmann vor der Bistrotheke zur gelungenen Umgestaltung. Mit auf dem Bild: (v. r.) Architekt Gerhard Ludwig, Xenia Hirschfeld vom städtischen Gebäudemanagement, Uwe Lingnau vom Schulverwaltungsamt und fünf „Junggastwirte“. (Foto: Neudert) |
Das Herz der Schule | |||||||||||
Die Hotelfachschule auf dem Boxberg verfügt jetzt über eine ansprechende Aula Die Fritz-Gabler-Hotelfachschule auf dem Boxberg verfügt seit kurzem über einen großen Bereich, der als Aula Platz für schulische Veranstaltungen, Semester-Abschlussfeiern und andere größere Ereignisse bietet. Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Mals- Südlich grenzt an die Aula der neue Bereich des Schulungsrestaurants an, das verbunden mit einer flexiblen Trennwand eine variable gemeinsame Nutzung bei größeren Veranstaltungen ermöglicht. Aula und Schulungsrestaurant sind mit modernen Präsentationsmedien wie Projektor und Beamer ausgestattet. Das bisher vorhandene Restaurant wird jetzt als Klassenraum genutzt. Zentrum der neuen Aula ist ein Bistro mit geschwungener Theke. Dieses bildet zusammen mit der Restaurant-Bar eine funktionale und gestalterische Einheit. Das Bistro wird von zwölf Schülerinnen und Schülern der Fritz-Gabler-Schule in Eigenverantwortung geführt: So lernen sie die Betriebsabläufe in der Gastronomie ganz real kennen. „Frizz“ heißt das Juniorunternehmen und die zukünftigen Wirte, Hoteliers und Sommeliers sorgen für Mittagstisch, Snacks und gemütliche Kaffeepausen im Haus. „Das Bistro trägt sehr zur Verbesserung der Atmosphäre bei“, lobte Schulleiter Martin Dannenmann, der sich als Stammgast bekannte. Schon nach kurzer Zeit sei die Aula zum Herz der Schule geworden. Die Umgestaltung der Räume machte Neuanschlüsse für Kalt-, Warm- und Abwasser im Thekenbereich des Restaurants und des Bistros notwendig. Erforderlich wurden auch zusätzliche Heizkörper für den Bereich Aula/Bistro sowie den Schulungsraum mit Bar. Eine Entlüftungsanlage sorgt im Thekenbereich des Bistros und der Bar des Restaurants für ausreichende Luftzirkulation. Insgesamt wurden knapp 610 Quadratmeter Nutzfläche umgestaltet. Baukosten
und Bauzeit wurden nicht überschritten: rund 696.000 Euro investierte
die Stadt Heidelberg, innerhalb von 12 Monaten war die Neugestaltung
beendet. neu |
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Mit fröhlichen Zirkusspielen feierten die Grundschulkinder
den 40. Geburtstag der Albert-Schweitzer-Schule. (Foto: Pfeifer) |
Jubiläum und spannende Spiele | |||||||||||
Albert-Schweitzer-Schule feierte 40-jähiges Bestehen mit Zirkus und Basketnight Am 8. Oktober 1963 wurde die Volksschule Pfaffengrund II eingeweiht. Als Albert-Schweitzer-Schule – so heißt sie seit 1968 – feierte sie jetzt ihr 40-jähriges Bestehen. Zur offiziellen Geburtstagsfeier
am Freitagabend, 10. Dass die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 der Albert-Schweitzer-Schule (die Grundschulkinder hatten das Jubiläum bereits am Vormittag mit einem Zirkusfest gefeiert) damit umzugehen wissen, stellten sie nach dem Festakt unter Beweis: Die Eröffnung einer turbulenten Basketnight mit Cheerleaders, HipHop und Breakdance riss selbst die ernsthaftesten Teilnehmer der Geburtstagsfeier mit. Zwar ging das Eröffnungsspiel der Basketnight gegen eine Prominentenmannschaft des TSV Pfaffengrund verloren. Doch bis gegen 23 Uhr lieferten sich die Schüler/innen-Teams untereinander spannende Kämpfe und blieben schließlich auch Sieger gegen eine Mannschaft aus Lehrerinnen und Lehrern. Die Grund-, Haupt- und Werkrealschule am Schwanenweg vermittle ihren Schülerinnen und Schülern soziale Kompetenz und Umweltverantwortung, betonte Oberbürgermeisterin Beate Weber in einem Grußwort zum Jubiläum. Seit nahezu 20 Jahren funktioniere die Zusammenarbeit mit der Graf-von-Galen-Schule. 1994 bildete sich die erste Kooperationsklasse für behinderte und nicht behinderte Kinder. Seit 1997 gibt es ein E-Team und seit zwei Jahren nimmt die Albert-Schweitzer-Schule
erfolgreich am Öko-Audit teil. Als „Comeniusschule“ arbeitet
sie gemeinsam mit Partnerschulen in Polen und Sizilien an einem Projekt „Umwelt
und Wirtschaft“.
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Preisträger Professor Krammer (2. v. r.) mit Bundesbildungs-ministerin Edelgard Bulmahn, dem Stifter des Preises Manfred Lautenschläger (r.), Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg (l.) und Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff (Foto: Rothe) |
Ohne Tod kein Leben | |||||||||||
Lautenschläger-Forschungspreis für Professor Krammer Professor Dr. Peter Krammer, Leiter der Abteilung Immungenetik im Deutschen Krebsforschungszentrum, erhielt den mit 250.000 Euro dotierten Lautenschläger-Forschungspreis der Universität Heidelberg aus den Händen von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn. Krammer wurde für seine wegweisenden Forschun gen auf dem Gebiet des programmierten Zelltods, der Apoptose, ausgezeichnet. Sie dient der Beseitigung von Zellen, die ihre Aufgabe erfüllt haben, im Laufe der Embryonalentwicklung überflüssig geworden sind oder Fehler im Erbgut aufweisen. Ein Entgleisen des als Schutzmechanismus gedachten programmierten Zellsterbens ist Grund für viele Krankheiten. Zu viel Zelltodaktivität führt zu unkontrolliertem Gewebsuntergang und wird bei Patienten mit Herzinfarkt, Schlaganfall, Aids, Parkinson oder Alzheimer beobachtet. Zu wenig Apoptose ist dagegen ein zentrales Problem von Krebs- und Autoimmunerkrankungen. „Ohne geordnetes Todesprogramm, ohne Tod, ohne Apoptose, kein geordnetes Leben“, so Prof. Krammer. Krammers Forschung zielt darauf ab, in die jeweils andere Richtung
gegenzusteuern und so die genannten Krankheiten besser behandelbar
zu machen. Ministerin Bulmahn betonte, dass die Arbeiten des Preisträgers auf dem
Gebiet des programmierten Zelltods völlig neue Perspektiven für
Krebstherapien eröffnen. Die Festrede hielt der spanische Schriftsteller
und Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Jorge Semprún.
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Wenn es grün wird | ||||||||||||
Farbgebung des Schlossbergtunnels nach Krolow-Gedicht Am heutigen Mittwoch, 22. Oktober, wird um 18 Uhr im Kunstverein, Hauptstraße 97, die Ausstellung „Neue Farbgebung Schlossbergtunnel“ eröffnet. Im Zuge der Sanierung des Schlossbergtunnels wurde Der Auftrag der Stadt Heidelberg lautete, den Tunnel farblich so zu gestalten, dass „die Tristheit des abgeschlossenen Raumes bei der Durchfahrt durch Aufmerksamkeitsmomente beseitigt wird“, erläutert Axel Rohr, Leiter der Abteilung Verkehrstechnik im Tiefbauamt. Erreichen wollten die Architekten mit der neuen Farbgebung eine „zurückhaltende, die „Wachheit“ anregende, nicht plakativ verständliche oder ablenkende Anregung des Durchfahrenden“, so Armin Schäfer. Die methodische Herangehensweise führte über eine strukturelle Textarbeit an dem Gedicht „Wenn es grün wird“ von Karl Krolow, das sich mit der wachsenden Orientierungslosigkeit des Menschen befasst, zu einem Farbrhythmus mit Textbausteinen und inhaltlichen Hervorhebungen, die bei der Durchfahrt des Tunnels „eher zu Fragen als zu fertigen Antworten anregen“. Die Ausstellung ist bis zum 9. November Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr, Mittwoch 11 bis 21 Uhr zu sehen. (rie) |
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Pass darf weiterhin grün sein | ||||||||||||
USA verschieben die Verschärftung ihrer Einreisebestimmungen Die Vereinigten Staaten haben die geplante Bestimmung, dass ab 01. Oktober dieses Jahres jeder Einreisende einen eigenen maschinenlesbaren Reisepass benötigt, bis 26. Oktober 2004 verschoben. Das bedeutet, dass bis dahin die Einreise in die USA sowohl mit dem maschinenlesbaren Reisepass (bordeauxfarben) als auch mit dem nicht maschinenlesbaren vorläufigen Reisepass (grün) bzw. dem ebenfalls nicht maschinenlesbaren Kinderausweis möglich ist. Reisende in die USA sollten die Informationen der amerikanischen Botschaft im Internet unter www.usembassy.de/travel/dindex.htm beachten. Deutsche Staatsangehörige können als Touristen oder Geschäftsleute
in der Regel bis zu neunzig Tagen ohne Visum in die USA einreisen,
wenn sie Der Reisepass muss mindes-tens für die Dauer des geplanten Aufenthaltes
gültig sein. Bei Kindern unter 16 Jahren werden der Kinderausweis mit
Lichtbild bzw. der Eintrag des Kindes im Pass eines mitreisenden Elternteils
anerkannt. |
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Bauduin informiert | ||||||||||||
Baustellen in dieser Woche:
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||
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