Thema der Woche

Ausgabe Nr. 43 · 25. Oktober 2000







63,9 Prozent der Befragten fühlen sich in Heidelberg sehr wohl

Heidelberg-Studie 2000: Mehr als 1200 Bürger/innen wurden zu ihrer Lebenssituation befragt


Die Heidelbergerinnen und Heidelberger sind zufriedener und optimistischer als noch vor drei Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt die Heidelberg-Studie 2000, die im Sommersemester 2000 zum dritten Mal von Studierenden des Instituts für Politische Wissenschaft (IPW) der Universität Heidelberg durchgeführt wurde.

Mit mehr als 1200 Befragten ist die vorliegende Studie die größte Umfrage zur Lebenssituation in Heidelberg, die jemals durchgeführt wurde. Oberbürgermeisterin Beate Weber nahm die Ergebnisse der Umfrage erfreut zur Kenntnis: "Auch in diesem Jahr war die Teilnahmebereitschaft der Bevölkerung mit 63 Prozent erfreulich hoch war. Dank der großen Zahl der Befragten ist es den Studierenden gelungen, die Zuverlässigkeit der Ergebnisse noch weiter zu steigern. Bei dieser Beteiligung ist die Aussagekraft sehr hoch - deshalb freut es mich besonders, dass man in Heidelberg offenkundig recht glücklich und mit der Stadt zufrieden ist."

Zufriedenheit nimmt zu
Mehr noch als die Vorgängerstudien 1994 und 1997 rückt die Heidelberg-Studie 2000 die Lebenssituation der Heidelberger/innen in den Vordergrund. Sämtliche Vergleiche mit den Ergebnissen von 1997 zeigen: Zufriedenheit und Optimismus sind im Jahr 2000 größer als noch vor drei Jahren. "Die Heidelberger fühlen sich wohl in ihrer Stadt", resümieren die Autoren. Gerade die ältere Generation schätzt die Stadt: 72 Prozent der über 45-Jährigen gaben an, sich hier sehr wohl zu fühlen. Stark verbunden mit Heidelberg fühlen sich 66 Prozent aller Befragten. Und: Je länger die Befragten in der Stadt wohnen, desto höher ist ihre Identifikation mit Heidelberg.

Zuversicht überwiegt
Was die Entwicklung der Stadt betrifft, schauen die Heidelberger/innen optimistisch in die Zukunft: 58 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich die Lebensqualität in den nächsten Jahren verbessert. Zuversichtlich präsentiert sich insbesondere die Jugend. Unter den 18- bis 24-Jährigen glauben 80 Prozent, dass sich eine positive Entwicklung abzeichnen wird.

Alles in allem sind die Heidelberger/innen recht glücklich und zufrieden mit ihrer eigenen Lebensqualität: Ältere mehr als junge Menschen, Verheiratete mehr als Singles. Nur wenige äußerten, sich isoliert oder alleine zu fühlen. Die größte Zufriedenheit äußerten die Heidelberger bezüglich ihrer Wohngegend: An der Spitze stehen dabei die Neuenheimer und Weststädter, das Schlusslicht bilden die Bürger/innen der Stadtteile Emmertsgrund und Boxberg.

Problem Verkehr
Zu den wichtigsten Problemen der Stadt zählt nach Ansicht der Befragten weiterhin das Thema Verkehr. Vor allem für die Autofahrer würde zu wenig getan, meinen immer mehr Heidelberger, während sie mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und der Situation der Radfahrer im Laufe der letzten Jahre immer zufriedener geworden sind. Die Oberbürgermeisterin kündigte bei der Vorstellung der Studie an, dass eine detaillierte Verkehrsbefragung durchgeführt werden soll, um genau zu klären, wie jeder Einzelne zum Thema Verkehr in Heidelberg stehe. Weniger drängend empfinden die Befragten die Probleme "Wohnungssituation", "Umwelt" oder "Ruhe, Ordnung und Kriminalität".


Verbreitung neuer Kommunikationsmittel in Heidelberg
Was die Nutzung neuer Medien angeht, sind die Heidelberger fortschrittlich: 41 Prozent der Heidelberger besitzen inzwischen ein Mobilfunktelefon. Knapp die Hälfte (48 Prozent) ist privat oder geschäftlich über eine eigene E-Mail-Adresse erreichbar und über die Hälfte (53 Prozent) hat zuhause oder am Arbeitsplatz Zugang zum Internet. Sämtliche neue Medien sind unter Männern weiter verbreitet als unter Frauen. Das Internetangebot der Stadt Heidelberg bekam von den Befragten, die die Seiten schon einmal besucht hatten, überwiegend gute Noten: 53 Prozent gefielt das Angebot gut, 9 Prozent sehr gut.

Hinsichtlich der politischen Orientierung ist auch in Heidelberg zu spüren, dass sich die Parteienbindungen kontinuierlich lockern: 41 Prozent der Befragten geben an, keiner Partei langfristig zuzuneigen, 1994 betrug dieser Anteil noch lediglich 32 Prozent.

Oberbürgermeisterin Beate Weber hat deutlich an Akzeptanz unter den Heidelberger/innen gewonnen: Während 1994 die Hälfte der Befragten meinte, Beate Weber habe ihre Sache als Oberbürgermeisterin gut gemacht, ist dieser Anteil inzwischen auf 63 Prozent gestiegen.
Weitere Informationen
Die Heidelberg-Studie 2000 ist für 10 Mark im Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Rathaus, Marktplatz 10, erhältlich. Die Studie der Stadt Heidelberg finden Sie unter der Rubrik "Aktuelles" oder unter www.umfrage.uni-hd.de. (eu/neu)
   
 

Die Heidelberg-Studie

  Im dreijährigen Rhythmus werden seit 1994 Heidelberger Bürgerinnen und Bürger von Studierenden des Instituts für Politische Wissenschaft (IPW) der Universität Heidelberg befragt. Themenschwerpunkte sind unter anderem die Lebenssituation in Heidelberg, lokale Probleme sowie Lösungskompetenzen von Parteien und Politikern. Die wissenschaftliche Leitung des Projekts "Heidelberg-Studie 2000" lag bei Prof. Dr. Dieter Roth, Honorarprofessor der Universität Heidelberg und Vorstand der Forschungsgruppe Wahlen, sowie bei Andreas Wüst, Lehrbeauftragter am IPW. Für die Studie wurden in der Zeit vom 3. bis 7. Juli 2000 insgesamt 1219 Bürgerinnen und Bürger telefonisch befragt. Die Stadt Heidelberg unterstützt das Projekt durch Übernahme eines Teils der Interview- und Druckkosten.
   
 

Umfragesplitter

  Kommunalpolitik
32,5% der Befragten informieren sich regelmäßig über Kommunalpolitik in Heidelberg, 47,1% unregelmäßig und 20,1% überhaupt nicht. Politische Beteiligung in Heidelberg ist 12,4% überhaupt nicht wichtig, 40,9% weniger wichtig, 32,7% wichtig und 10,3% sehr wichtig.

Radverkehr
35,8% der Befragten sind der Meinung, dass für Radfahrer mehr getan werden sollte, 40,3% wollen, dass es so bleibt wie es ist, und 19,7% meinen, es werde für Radler zu viel getan.

Autoverkehr
46,3% gaben an, dass für den Autofahrer mehr getan werden müsse, 35% wollen, dass es so bleibt wie es ist, und 11,4% meinen, dass für Autofahrer zu viel gemacht werde.

Umweltschutz
46,7% der Befragten wollen, dass mehr für den Umweltschutz getan wird, 43,1% wollen, dass es so bleibt wie es ist, und 4% meinen, es werde zu viel für den Umweltschutz getan. Die wichtigsten (von den Interviewern zur Auswahl gestellten) Umweltschutzmaßnahmen sind für die Befragten: Reduzierung der Luftverschmutzung (27,9%), Vermeidung von Müll (23,7%), Schutz des Grundwassers (18%), Einsparung von Energie (15,5%) und Verminderung von Lärm (12,7%).

Förderung
Von vier genannten Bereichen, die von der Stadt gefördert werden, wurde von 41% Kindertagesstätten und Kindergärten als am wichtigsten, von 25,9% der soziale Wohnungsbau, von 15,5% die Sportstätten und von 12,2% die Seniorenzentren als am wichtigsten genannt.

Gesundheit
83,1% der Befragten ist Gesundheit sehr wichtig, 15,5% ist sie wichtig und nur 1,1% halten sie für weniger wichtig.

www.heidelberg.de
Das Internet-Angebot der Stadt finden 8,9% sehr gut, 52,9% gut, 24,3% weniger gut und 3% der Befragten haben die städtischen Internetseiten überhaupt nicht gefallen.

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Stand: 24. Oktober 2000