Planen und Bauen

Ausgabe Nr. 42 · 20. Oktober 1999



Ein neues Kundenzentrum mit Mobilitätsberatung errichtet die HSB in den nächsten Monaten auf dem Bismarckplatz. Der Polizeicontainer kehrt nach Mannheim zurück, sobald die Polizei den bisherigen HSB-Pavillon übernimmt. (Foto: Rothe)

HSB baut neues Servicezentrum auf dem Bismarckplatz

Polizei findet im Pavillon der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG neues Domizil


Ein Ende des unschönen Dauerprovisoriums Polizeicontainer auf dem Bismarckplatz ist in Sicht. Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB) wird dort, wo heute der Container steht, ein modernes und kundennahes Servicezentrum errichten, das die bisher auf dem Betriebshof untergebrachte Kundenberatung, den Fahrkartenverkauf und die Mobilitätsberatung "mobil 2001" unter einem Dach vereint. Die Polizei zieht in den bestehenden HSB-Pavillon um.

Vier geschlossen miteinander verbundene Einzelpavillons, ähnlich denen, die heute bereits an verschiedenen Stellen auf dem Bismarckplatz stehen, werden auf rund achtzig Quadratmetern fünf Verkaufs- und Beratungsplätze aufnehmen. Am zentralen Verkehrsknoten der Stadt, für Fußgänger/innen wie ÖPNV-Fahrgäste bestens zu erreichen, wird die HSB damit künftig einen umfassenden Service anbieten können. Auch die Kunden der Mobilitätsberatung "mobil 2001" müssen dann nicht mehr im Regen stehen.

Der Umzug der HSB in einen Neubau eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit, den derzeit provisorisch in einem geliehenen Container untergebrachten Polizeiposten dauerhaft auf dem "Brennpunkt" Bismarckplatz einzurichten. Dass er dort benötigt wird, steht außer Frage. Mit der Aufstellung der mobilen Polizeiwache und der Einrichtung der Fahndungsgruppe Straße ging die Kriminalität im öffentlichen Raum deutlich zurück.

So sank beispielsweise die Zahl der Taschendiebstähle auf die Hälfte. Die Polizeiwache auf dem Bismarckplatz hat dazu beigetragen, dass sich auch das subjektive Sicherheitsempfinden von Passanten und Geschäftsleuten im Stadtzentrum deutlich verbessert hat. Sie leiste einen "erheblichen Beitrag zur Kriminalprävention", heißt es in der Vorlage der Verwaltung für den Bauausschuss.

Trotz des schlüssigen Konzepts von HSB, Polizei und Stadt, für das Erster Bürgermeister Prof. Dr. Joachim B. Schultis, Ordnungsamtschef Heiner Bernhard, Stadtplanungsamtsleiter Diethelm Fichtner und HSB-Vorstand Heino Hobbie intensive Überzeugungsarbeit leisteten, tat sich der Ausschuss schwer, das erforderliche "gemeindliche Einvernehmen" zu erteilen. Erst im zweiten Anlauf und nach einer Besichtigung vor Ort gab eine 8:5-Mehrheit dem Bauherrn grünes Licht.

Gegenüber der ursprünglichen Planung wird das Bauwerk um 60 Zentimeter nach Westen verschoben, damit am Taxistand eine größere Durchgangsbreite verbleibt.

HSB-Vorstand Hobbie kommentierte die Entscheidung mit den Worten: "Ich bin sehr erfreut darüber, dass der Bauausschuss sich nun dazu durchgerungen hat, unserem Antrag zu diesem Pavillon stattzugeben. Wir werden jetzt mit allem Nachdruck an die Realisierung gehen, damit unsere Kunden und Neukunden, die wir in dieser verkehrsgünstigen Lage zu gewinnen hoffen, möglichst schnell von der modernen Kunden- und Mobilitätsberatung profitieren können."

Eile ist geboten: Nur wenn die HSB das Projekt weitgehend noch in diesem Jahr verwirklichen kann, winken einige hunderttausend Mark Zuschuss von der Europäischen Union, die die Mobilitätsberatung "mobil 2001" im Rahmen des EU-Projekts JUPITER-2 fördert. Die HSB will daher in Kürze mit den Bauarbeiten beginnen. (rie)

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Virtuelle Realität. Die geplante Bebauung auf dem Gelände der Alten Glockengießerei im Modell, von der Kurfürsten-Anlage gesehen. Vorn rechts die Stadtbücherei. (Foto: GGH)

Alte Glockengießerei

Verkauf von Wohnungen und Gewerberäumen hat begonnen


Kann man etwas verkaufen, das es bisher nur als Modell gibt? Auf dem Immobiliensektor ist das offenbar kein Problem. Noch bevor der erste Spatenstich auf dem Gelände der früheren Glockengießerei erfolgte, gab die städtische Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) am vergangenen Samstag den Startschuss für den Verkauf der Wohnungen und Gewerbeeinheiten.

Die Alte Glockengießerei ist eines der größten Heidelberger Immobilien-Projekte. Zwischen Kurfürsten-Anlage, Römerstraße, Alter Bergheimer Straße und Poststraße sollen, auf mehrere Gebäudekomplexe verteilt, rund 24.000 Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche entstehen. Ein Drittel sind Gewerbe-, zwei Drittel Wohnfläche. 200 Eigentumswohnungen will die GGH hier in zentraler Wohnlage errichten - vom Appartement bis zur Luxus-Penthouse-Wohnung.

Die Vermarktung der Objekte hat die GGH den Heidelberger Firmen Kraus Immobilien und S-Immobilien, einer Tochterfirma der Sparkasse Heidelberg, übertragen.

"Wegen der exklusiven Ausstattung der lichtdurchfluteten Räume, der vielen Grünflächen und privaten Innenhöfe und der verkehrstechnisch günstigen Lage" rechneten die Fachleute mit einem schnellen Verkauf der Wohn und Gewerbeflächen, heißt es in einer Presseerklärung aus Anlass des Verkaufsstarts. "Zumal wir nicht nur klassische Kapitalanleger ansprechen", wie ein Sprecher betont, "gerade auch junge Paare, Studenteneltern und Senioren finden hier ganz sicher ein passendes Ambiente mitten in der Stadt."

Interessenten erhalten weitere Informationen bei S-Immobilien unter der Telefonnummer (0 62 21) 511-500.

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Stand: 19. Oktober 1999