Ausgabe Nr. 42 · 15. Oktober 2003
"Mozart für Beine, Arme und andere Körperteile", im Theater der Stadt trifft in der langen Nacht der Musik zeitgenössischer Tanz auf klassische Musik. (Foto: bianconero)
In Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen kann man in dieser Nacht mit nur einem Ticket auf eine siebenstündige Reise durch die unterschiedlichsten Musik-Szenen der Region gehen. Musiker und DJs präsentieren Rock, Jazz, Salsa, Clubsound, Schlager, Alphornklänge, Orchester- und Kammermusik von abends 20 Uhr bis 3 Uhr früh.
Allein in Heidelberg gibt es an 16 Veranstaltungsorten ein abwechslungsreiches Programm. "Open Sound" will zeigen, wie lebendig und facettenreich die Musik-Szene im Rhein-Neckar-Raum ist. Namhafte Stars der Region sind ebenso dabei wie vielversprechende Newcomer. Und warum nicht nach einem Klassik-Konzert noch Jazz genießen oder nach heißen Salsa-Rhythmen in einer Electronic-Lounge chillen?
Die Musik- und Singschule und das SAP-Sinfonieorchester warten mit einer Reihe hörenswerter Kostproben aus Musical, Film, Oper und Operette auf und das Theater der Stadt lädt zur öffentlichen Probe von Franz Wittenbrinks Liederabend "Denn alle Lust will Ewigkeit" ins Werkraumtheater ein. - Wer tanzen und feiern will, kommt in der Stadthalle auf seine Kosten. Dort präsentiert die Mardi Gras Band ihre neue CD und trifft mit "The Flames" und "Groove Guerilla" auf prominente Kollegen und hoffnungsvollen Nachwuchs.
Indisch geht's zu bei der kultigen "Bombay Boogie Night" im Karlstorbahnhof. Die DJs Kerala Boy und Pinju servieren die ganze Nacht lang sonnigen Bhangra-Sound, Asian Underground, Masala Soul und Desi Hip Hop. Wer es historisch mag, geht ins Güldene Schaf, wo Seniorchef Karl Kischka sein musikalisches Erlebnisprogramm auf historischen Instrumenten präsentiert.
"Open Sound.03", initiiert vom Rhein-Neckar-Dreieck e.V., der regionalen Initiative von Kommunen, Landkreisen, Unternehmen und Institutionen, wird organisiert vom Stadtmagazin "Meier". Das Ticket für 13 Euro gilt für alle Open Sound-Veranstaltungen in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen sowie für Bus und Bahn. Wer sich schon im Vorverkauf ein Ticket besorgt, kann bereits mit öffentlichen Verkehrsmitteln bequem zur Musik-Nacht anreisen. Tickets gibt's bei allen bekannten Vorverkaufsstellen oder telefonisch unter 0621/3388066 und im Internet unter www.meier-online.de. (doh)
Hans Zender (Foto: Hartwein)
Mit einem ungewöhnlichen Projekt startet das Philharmonische Orchester Heidelberg am Mittwoch, 22. Oktober, um 20 Uhr in die neue Saison. Als Ergänzung zum Programm des Heidelberger Theaters, das sich aus Anlass seines 150jährigen Bestehens das Thema "Romantik" auf die Fahnen geschrieben hat, bringen die Philharmoniker Schuberts "Winterreise" zu Gehör, eine der faszinierendsten Schöpfungen der Romantik überhaupt.
Es erklingt allerdings nicht die vertraute Version für Sänger und Klavier, sondern eine "komponierte Interpretation" des in Freiburg lebenden Komponisten Hans Zender, der vielen Heidelbergern durch seine Don Quichotte-Oper bekannt sein dürfte. Zenders Neufassung des Klavierparts ist für ein kleines Orchester komponiert. Mit Hilfe ungewöhnlicher Instrumente (Mundharmonika, Akkordeon, Gitarre, Windmaschinen und anderen "Geräuschemachern") wird der Text genau ausgeleuchtet und es gilt, so manches faszinierende Detail sowohl des Textes als auch der Schubertschen Musik neu zu entdecken. Den Part des Sängers lässt Hans Zender bis auf ganz wenige ausgesuchte Stellen unverändert. Es singt der international renommierte Tenor Kurt Azesberger, ein bei den Salzburger Festspielen ebenso gern gesehener Gast wie an der Staatsoper Berlin. Die Leitung hat Generalmusikdirektor Thomas Kalb.
Um 19 Uhr findet im Kammermusiksaal der Stadthalle ein Gespräch mit dem Komponisten Hans Zender statt. Karten für das Konzert in der Stadthalle gibt es bei Heidelberg Ticket, Theaterstraße 4, Telefon 58-2000.
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Stand: 14. Oktober 2003