Thema der Woche

Ausgabe Nr. 42 · 17. Oktober 2001



Das denkmalgeschützte Heinsteinwerk soll zum Sitz zukunftsorientierter Unternehmen werden. (Foto: DeFacto)

Die Zukunft liegt im UmweltPark

Auf dem Heinsteingelände soll in Zusammenarbeit mit dem Technologiepark ein Umwelttechnologiezentrum entstehen


Umwelttechnologie ist eine der Wachstumsbranchen der Zukunft. Sie sichert den Erhalt der Umwelt und eröffnet neue, zukunftsfähige Geschäftsfelder für die Wirtschaft. Bisher fehlte allerdings in Heidelberg eine zentrale Einrichtung, in der umwelttechnologieorientierte Firmen ausreichend Raum für Dienstleistungsangebote, Entwicklung und Forschung finden.

Die Stadt Heidelberg hat deshalb in enger Zusammenarbeit mit dem Technologiepark die Idee eines UmweltParks entwickelt. Ziel des Projekts ist, die Ansiedlung zukunftsweisender umweltorientierter Branchen zu unterstützen.

Entstehen soll der UmweltPark im denkmalgeschützten Heinsteinwerk am Wieblinger Weg, das zurzeit zu einer "IT-Factory" umgewandelt wird. Dort sollen im Sommer 2002 Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie hochmoderne Büro- und Gewerbeflächen beziehen können. Das dritte und vierte Obergeschoss mit 1.700 Quadratmeter Fläche sind für den UmweltPark vorgesehen. Die Räumlichkeiten zeichnen sich durch die modernste Gebäudetechnik, flexible Nutzung in verschiedenen großen Einheiten, Loftflächen mit offenen Kommunikationsflächen und gemeinsamen Infrastruktureinheiten im Erdgeschoss aus.

Organisatorisch ist der UmweltPark unter dem Dach des Technologieparks Heidelberg angesiedelt, der bereits sehr erfolgreich für Unternehmen im Bereich der Bio- und Gentechnologie Standortvorteile bietet. In den Bereichen Umwelt, Medien und Informationstechnologie bestehen dagegen noch Entwicklungsmöglichkeiten. Der UmweltPark kann dazu Impulse geben.

Der UmweltPark kann zur Basis eines Netzwerkes werden, das den Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung vorantreibt. Als Mieter kommen Firmen aus dem Bereich Umwelttechnologie mit anwendungsbezogener Forschung und Entwicklung sowie Management und Beratung in Frage. Insbesondere für Umweltfirmen mit stark technologischer Orientierung und IT-Kompetenz ist der Standort der IT-Factory im Heinsteingebäude ideal. Für Umweltfirmen der sich schnell entwickelnden IT-Branche (beispielsweise Fernüberwachung, Steuerungs- und Regeltechnik) wird der Wissensverbund ein großer Standortvorteil sein. Die Einbettung in die geplante IT-Factory in der ehemaligen Heinsteinfabrik ist deshalb optimal.

Alle Mieterinnen und Mieter sind automatisch assoziierte Mitglieder im Technologiepark Heidelberg und können so zahlreiche Dienste in Anspruch nehmen. Neben der Vermittlung von Beratungsdienstleistungen und Auskünften für Existenzgründer und mittelständische Unternehmen profitieren sie von den langjährigen Erfahrungen der Technologiepark GmbH als Partner junger, innovativer Unternehmen.

Firmen mit unterschiedlichsten Profilen haben bereits ihr Interesse bekundet. Neben Forschungszentren und einzelnen Fachbereichen der großen Konzerne in der Region suchen gerade mittelständige Unternehmen und Existenzgründer/innen den Anschluss an den UmweltPark.
   

Oberbürgermeisterin
Beate Weber


Bürgermeister
Dr. Eckart Würzner

"Beste Entwicklungschancen"

"Der Technologiepark Heidelberg ist ein Erfolgsmodell, deshalb wollen wir ihn mit seinen Partnern um den Bereich Umweltschutz ergänzen. Die Stadt Heidelberg möchte mit dem UmweltPark in einem interessanten Umfeld die Voraussetzung für die Ansiedlung von zukunftsfähigen Firmen schaffen. Insbesondere jungen Umwelttechnologie-Firmen soll dabei das über einen langen Zeitraum geschaffene Netzwerk helfen, sich am Markt schneller und dauerhafter zu etablieren. Der attraktive Standort, die Nähe zu der sich im Umbruch befindlichen Bahnstadt und die gute Nah- und Fernverkehrsanbindung bieten dem UmweltPark die besten Entwicklungschancen.

Oberbürgermeisterin
Beate Weber


Bürgermeister
Dr. Eckart Würzner
 
 

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So soll es mal aussehen: Modell der IT-Factory aus südöstlicher Sicht.

Heinsteinwerk wird IT-Factory

Hinter prachtvollen Gründerzeitfassade entstehen hochmoderne Bürolofts


Industriedenkmäler sind in Deutschland spätestens seit der erfolgreichen Sanierung der Hamburger Speicherstadt in das Interesse der Bürger vorgedrungen. Denn die Kombination aus Alt und Neu besitzt einen besonderen Reiz - ganz gleich, ob es um Wohnraum mit Loftcharakter oder Büroflächen mit dem Charme vergangener Zeiten geht.

Auch in Heidelberg gibt es ein solches Juwel, das nun behutsam restauriert, umgebaut und modernsten kommunikationstechnischen Standards angepasst wird: das ehemalige Heinsteinwerk. Wo einst Waschbecken, Kacheln und Fliesen produziert wurden und dann jahrelang gähnende Leere den drohenden Verfall ankündigte, steht mit der IT-Factory schon bald kreativer (Frei-)Raum für den UmweltPark, für Technologieunternehmen und IT-Dienstleister zur Verfügung.

Die IT-Factory markiert im Stadtgebiet "Bergheim/Ochsenkopf" den verkehrstechnisch günstigen und innenstadtnahen Endpunkt eines Wohn- und Gewerbeareals, das sich nach Westen stetig erweitert. Und sie setzt neue Maßstäbe in Sachen kommunikationstechnische Ausstattung und Ökologie. Denn die lichtdurchfluteten Räume entsprechen den Anforderungen modernster Büroarchitektur und lassen hinter den hohen isolierverglasten Metall-Sprossenfenstern unendlich viele Möglichkeiten und individuellen Gestaltungsspielraum offen.

Die hochwertige technische Ausstattung bei Daten- und Telekommunikationsnetz macht es möglich: So müssen die zukünftigen Käufer und Mieter über viele Details Ihres Arbeitsalltages nicht mehr nachdenken. Eine innovative Kabelinfrastruktur mit flexiblen Verschaltungen, kabellose Interkommunikation in allen Bereichen und modernste Datennetze sind wichtige Bestandteile des speziellen IT-Konzeptes.

Auch in Sachen Ökologie kann sich das neue Heidelberger Vorzeigeobjekt sehen lassen: Der gesamte Komplex wird in Niedrigenergiebauweise angelegt - Solaranlage inklusive. Im ersten Obergeschoss ist der zweiteilige Bau zudem über ein Glasdach miteinander verbunden. Im Erdgeschoss entsteht so ein zentrales Atrium mit allgemein zugänglichen Infrastruktureinheiten. Denn auch das ist sinnvoller Bestandteil des ökologischen Konzeptes: Flexibilität auf allen Ebenen, kosten- und energiesparende Synergieeffekte, wo auch immer sie möglich sind sowie ein leistungsfähiges Gebäudemanagement.

Der besondere Clou: In unmittelbarer Nachbarschaft entstehen gleichzeitig moderne Reihenhäuser, die auf Wunsch mit der IT-Factory vernetzt werden können. Wer später hier wohnt und in der IT-Factory arbeitet, wird sich nicht nur über kurze Wege und schnellen Datentransfer freuen, sondern gleichzeitig auch ein Stück Heidelberger Zukunft leben.

Das Fabrikgelände könnte mit seinem besonderem Ambiente der großen Nachfrage in diesem Marktsegment gerecht werden und eine Initialzündung für diese Branche in Heidelberg bewirken. Der neue Komplex wird sicher auch positive Impulse auf die benachbarten Stadtbezirke haben.
   
  Gutes Pflaster
Im Jahr 2000 stellte das Nachrichtenmagazin FOCUS in einer Untersuchung fest, dass Heidelberg unter allen 83 deutschen Großstädten das beste Pflaster für Unternehmensgründungen bietet. Diese Führungsposition ist Ergebnis der Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung, die Heidelberg zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort machte. Vorbildlich sind die Kooperationen beim Umweltschutz und in der Biotechnologie.

Präsentation
Um das Konzept des UmweltParks zu präsentieren, findet am heutigen Mittwoch eine Informationsveranstaltung in der IT-Factory statt. Oberbürgermeisterin Beate Weber, Bürgermeister Dr. Eckart Würzner, Dr. Klaus Plate, Geschäftsführer der Technologieparks und der Heidelberger Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft mbH sowie Hans-Jörg Kraus von der Kraus Immobilien GmbH stellen Unternehmen aus dem Bereich Umwelttechnologie das Projekt vor.

Information
Weitere Informationen zum UmweltPark gibt es im Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung bei Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, Telefon 58-1800.

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Stand: 16. Oktober 2001