Umwelt

Ausgabe Nr. 40 · 1. Oktober 2003

500 neue Ökostrom-Kunden

Stadt und Stadtwerke starten Kampagne für "Fox energreen" - Für 9 Euro mehr im Monat Klima schützen


"Fox energreen - ein Gewinn für Sie und die Umwelt", unter diesem Motto wollen die Stadt Heidelberg und die Stadtwerke Heidelberg AG (SWH) bis Februar 2004 500 neue Kunden für den Bezug von Ökostrom gewinnen. Um möglichst viele potenzielle Kunden anzusprechen, arbeiten Stadtwerke und Stadt Heidelberg mit der regionalen Ökostrom-Initiative "Unser Strom ist grün" zusammen.

Vorreiterin beim Bezug von Ökostrom ist die Stadt Heidelberg seit März 2001, als der Heidelberger Gemeinderat entschied, ein Viertel des gesamten Strombedarfs der städtischen Einrichtungen mit Fox energreen-Strom der SWH abzudecken. Das reicht theoretisch aus, um alle städtischen Schulen und Kindergärten mit Ökostrom zu versorgen. Mit rund sieben Millionen Kilowattstunden pro Jahr ist die Stadt Heidelberg die größte Abnehmerin von Ökostrom in Deutschland", sagte Oberbürgermeisterin Beate Weber bei der Vorstellung der Kampagne. Heidelbergs Engagement im Klimaschutz würdigte das europäische Klimabündnis Alianza del Clima e.V. im Jahr 2002 mit der Auszeichnung "Climate Star".

Der zertifizierte Ökostrom der Stadtwerke mit dem Namen "Fox energreen" wird garantiert aus erneuerbaren Energiequellen, also Sonne, Biomasse, Wasser- und Windkraft, erzeugt. Er erhielt das Label "Gold" des Grüner Strom Label e.V., eine Zertifizierungsinstitution, dem unter anderem der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Bund der Energieverbraucher angehören.

Die Stadtwerke verpflichten sich, den Aufpreis für den Ökostrom zweckgebunden in die Errichtung neuer Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu investieren. "Jeder Kunde von Fox energreen fördert die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Die Kunden entscheiden selbst, wie viel ihres Jahresverbrauchs sie als Ökostrom beziehen möchten, ob 25, 50, 75 oder 100 Prozent, und bezahlen dafür einen kleinen Aufpreis von 4 Cent pro Kilowattstunde. Eine Familie mit einem Jahresverbrauch von rund 2.400 Kilowattstunden, die den gesamten Strombedarf als Ökostrom bezieht, investiert gerade mal 9 Euro im Monat in die zukunftsweisende und umweltschonende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien", erklärte Heike Kuntz, Vorstand Energiewirtschaft bei den Stadtwerken.

"Bisher wurden mit dem Öko-Aufschlag sieben neue Photovoltaikanlagen, vorwiegend auf städtischen Dächern, in Betrieb genommen, drei werden noch bis Ende des Jahres installiert", erläuterte Bürgermeister Dr. Würzner. Zurzeit "fließen" aus 87 Photovoltaikanlagen rund 882.000 Kilowattstunden Solarstrom in das Netz der Stadtwerke. Das bringt eine CO2-Ersparnis von 549 Tonnen im Jahr.

Wer sich an der Kampagne beteiligt, kann auch Preise gewinnen. So erhalten alle, die sich für den Ökostrom der Stadtwerke und zusätzlich die Umweltpluskarte entscheiden, gratis einen Power-Saver im Wert von 20 Euro - ein Gerät, mit dem sich der Stand-by-Verbrauch von Elektrogeräten verringern lässt. Außerdem werden nach Abschluss der Kampagne lukrative Preise unter allen neuen Fox energreen-Kunden verlost.

Die Stadtwerke haben für Interessenten an Ökostrom unter der Nummer 0800-FOXCALL = 0800-3692255 ein kostenloses Servicetelefon eingerichtet. Weitere Informationen gibt es unter www.foxstrom.de der am Stand der Stadtwerke auf der Messe Trend am 31. Oktober bis 2. November in der Stadthalle.

  Zum Seitenanfang



Weil dieser Baum auf dem Boxberg vom Pilz befallen ist, wird er im Winter 2003/2004 gefällt. (Foto: Neudert)

Mehr Sonne für den Boxberg

In der Vegetationspause erfolgt der dritte Teil der Durchforstung der Waldparksiedlung


Auch in diesem Winter werden auf dem Boxberg wieder die Motorsägen brummen. Von November 2003 bis Ende Februar 2004 werden auf Flächen am Boxbergring und an der Straße "Im Eichwald" rund 370 Bäume gefällt.

Die Fällungen sind Bestandteil der Durchforstung des gesamten Boxbergs. Diese hatte der Gemeinderat im Mai 2002 beschlossen. Von rund 6.000 Bäumen zu Beginn der Maßnahme sollen bis 2012 zwei Drittel fallen, um den Waldparkcharakter des Stadtteils wieder herzustellen. Vergangene Woche erläuterte Bürgermeister Dr. Eckart Würzner gemeinsam mit Fachleuten aus dem Landschaftsamt und dem staatlichen Forstamt Heidelberg bei einem Ortstermin Mitgliedern des Stadtteilvereins, des Bezirksbeirats und Gemeinderäten die Fällungen in diesem Winter.

Wie schon bei den ersten Fällungen 2001/2002 (470 Bäume) und 2002/2003 (350 Bäume) untersuchten die Experten im Landschaftsamt erst einmal die Bäume im betroffenen Gebiet. Gefällt werden nämlich vorrangig diejenigen, deren Standsicherheit durch Pilzbefall, Krankheiten oder Verletzungen gefährdet ist. Sie erhalten ein spezielles Zeichen. Nur diese Bäume werden im Winter die Arbeiter der beauftragten Firma herausnehmen. An den Stämmen weiterer Bäume sind ebenfalls Markierungen angebracht, die kenntlich machen, welcher Baum später entnommen wird und welcher stehen bleiben darf. Dabei achten die Mitarbeiter des Landschaftsamtes darauf, dass möglichst junge und gesunde Exemplare erhalten bleiben.

Die kontinuierlichen Fällungen bis 2012 verhindern, dass große, unansehnliche Kahlflächen zwischen den Häusern entstehen. In kürzester Zeit schließt sich das Blätterdach da wieder, wo ein einzelner Baum fallen musste. Bei der Begehung schon bearbeiteter Flächen wurde deutlich, dass die Natur weitgehend selbst die Wiederbepflanzung übernahm: Esche, Hartriegel, Haselnuss und andere Baumarten breiteten sich dort aus. Dieser Nachwuchs wird gehegt und gepflegt, damit er sich langfristig in den Waldpark einfügt. Wo die Natur selbst nicht so aktiv ist, hilft das Landschaftsamt mit Neupflanzungen nach.

Etwas weniger Wald, dafür mehr Park: So könnte man die Zielsetzung für die Durchforstungsmaßnahmen auf dem Boxberg charakterisieren. In den vergangenen Jahren beeinträchtigte der extreme Schattenwurf der Bäume - hauptsächlich Buchen, Rot- und Stieleichen - zunehmend die Belichtung und Belüftung der Häuser. Feuchtigkeitsschäden und Moos an den Gebäuden waren die Folge. Die Bewohner vor allem in den unteren Geschossen klagten über dunkle Wohnungen. In Zukunft soll ein stufiger Aufbau des Waldes dies verhindern, das heißt, nahe der Häuser wird der Baumbewuchs niedriger sein. Bei der Ausdünnung der Waldflächen waren die Wohnungsbaugesellschaften frühzeitig einbezogen worden und unterstützen das städtische Konzept nachdrücklich.

Bisher haben die Fällungen ein überwiegend positives Echo im Stadtteil gefunden. "Der bisherige Umbau ist gelungen", bestätigte auch Bürgermeister Dr. Eckart Würzner beim Ortstermin. Im Winter 2004/2005 wird die nächste Fläche zwischen den Straßen "Im Eichwald", "Am Waldrand" und südlich des Schlautersteigs von kranken Bäumen befreit. Bis zum Jahr 2012 wird die Stadt Heidelberg 1,27 Millionen Euro investieren, damit auf dem Boxberg lichtere Wälder mehr Sonne in die Wohnungen lassen. (neu)

  Zum Seitenanfang
  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved
Stand: 30. September 2003