Umwelt

Ausgabe Nr. 40 · 4. Oktober 2001

 

10 Jahre Umweltberatung

Unabhängige Beratungsstelle des BUND in der Hauptstraße 42 feierte Jubiläum


Vor 25 Jahren, im November 1976, wurde die Kreisgruppe Heidelberg des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) gegründet. Vor 10 Jahren, im August 1991, nahm die Umweltberatung ihre Tätigkeit auf.

Dieses Jubiläum der unabhängigen Beratungsstelle feierte der BUND auf einem Empfang im Kurpfälzischen Museum, bei dem auch Oberbürgermeisterin Beate Weber und Bürgermeister Dr. Eckart Würzner anwesend waren. Gerhard Kaiser, der Vorsitzende des BUND Heidelberg, begrüßte die Gäste.

Eine Dokumentation zum zehnjährigen Bestehen gibt Auskunft über die vielseitige Beratungstätigkeit der beiden Umweltberater Ilge Wilhelm und Stefan Pucher. Fragen zu Energie (17%), Natur- und Artenschutz (15%) und Abfall (13%) wurden am häufigsten gestellt. Die Zahl der Einzelberatungen schwankt um die 2000 im Jahr. 47 Prozent wollen telefonisch Auskunft, 44 Prozent kommen persönlich ins Umweltzentrum und 9 Prozent fordern schriftlich Informationsmaterialien an. Der hohe Anteil persönlicher Beratung liegt sicher an der zentralen Lage der Beratungsstelle in der Hauptstraße 42 und der dort ausliegenden vielen Informationsmaterialien.

Beispielhaft und sehr erfolgreich sind die Kooperationsprojekte mit dem Handwerk, an denen sich die Umweltberatung beteiligt. Über die Grenzen Heidelbergs bekannt ist das Pilotprojekt "Friseur und Umwelt", das seit 1994 läuft. Friseurinnung, Stadtverwaltung und BUND-Umweltberatung haben - auf der Grundlage von detaillierten Untersuchungen in einzelnen Betrieben - Richtlinien ausgearbeitet, nach denen ein Salon umweltfreundlich geführt werden kann. Nach einem ähnlichen Muster wurden danach die Projekte "Maler und Umwelt" und "Bäcker/Konditoren und Umwelt" gestartet.

Daneben gibt es noch viele weitere Aufgaben der Umweltberatung: Öffentlichkeitsarbeit, ständige Fortbildung, Erstellen von Informationsmaterialien, Recherchearbeit, Werbung, Kontaktpflege oder Spendenbeschaffung gehören dazu. Wesentlich unterstützt in ihrer Arbeit wird die Umweltberatung von der Stadt Heidelberg. 85.000 Mark erhält die Einrichtung pro Jahr von der Stadt, 5.000 Mark spendet alljährlich die Sparkasse Heidelberg. Damit werden rund 90 Prozent der Ausgaben finanziert.

Beim Empfang zum Jubiläum würdigte Oberbürgermeisterin Beate Weber die Arbeit der BUND-Umweltberatung: "Das unabhängige Beratungsmodell hat sich bewährt", sagte sie. Die Stadt habe dieses Modell favorisiert, da die Bürgerinnen und Bürger einer selbständigen Beratungsstelle das notwendige Vertrauen entgegen brächten. Und Gerhard Kaiser bezeichnete die 10 Jahre Umweltberatung als "erfolgreiche Ära der Kooperation zwischen dem Umweltschutzverband und der Stadtverwaltung".

Umweltberatung
BUND-Umweltberatung, Hauptstraße 42, 69117 Heidelberg, Telefon 25817, Fax 164841. Öffnungszeiten: Mo, Mi, Fr 13 bis 16 Uhr, Di und Do 13 bis 18 Uhr, E-Mail: bund.heidelberg@bund.net; Internet: www.bund.net/heidelberg. (neu)

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Die sechs Linden, die Herrn Bunsen auf dem Anatomieplatz Gesellschaft leisten und Schatten spenden, sind alle angeschlagen. (Foto: Rothe)

Sechs Linden geschädigt

Zwei Bäume im Anatomiegarten müssen gefällt werden


Der Anatomiegarten an der Hauptstraße gehört zu den markanten Plätzen in der vorderen Heidelberger Altstadt. Dazu tragen unter anderem sechs große über 60 Jahre alte Linden bei, die direkt auf dem Platz stehen.

Allerdings sind die Bäume erheblich geschädigt; zwei davon so sehr, dass sie nach Meinung der Experten sicherheitshalber gefällt werden müssen. Bürgermeister Dr. Eckart Würzner erläuterte gemeinsam mit Fachleuten des Landschaftsamts der Stadt Heidelberg am 25. September bei einem Pressegespräch vor Ort die Schäden an den Bäumen sowie die erforderlichen Maßnahmen.

Der Anatomiegarten war bis zum Umbau der Hauptstraße zur Fußgängerzone eine von einer Mauer eingegrenzte Grünanlage. Dort standen die Linden frei auf einer Rasenfläche. Nur die beiden äußeren Bäume sind direkt an der Mauer gewachsen. Als diese Ende der 70er Jahre entfernt wurde, sind die Wurzeln der beiden Linden stark geschädigt worden. Das ermöglichte das Eindringen von Pilzen. Später wurde die Platzanlage überpflastert, die Wurzeln bekamen dadurch zu wenig Sauerstoff. Auch der Urin der Hunde schädigt indirekt die Bäume, da er, im Boden zu Stickstoff umgewandelt, den baumschädigenden Pilzen als Nährstoff dient. Nun ist das Holz teilweise so stark verfault, dass eine ausreichende Standsicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Das städtische Landschaftsamt rät zu einer umgehenden Fällung der beiden Linden. Bürgermeister Dr. Eckart Würzner will die Entscheidung noch einmal überprüfen, geht aber nach persönlicher Begutachtung der Bäume davon aus, dass eine Fällung nicht zu umgehen ist. "Eine Ersatzpflanzung an gleicher Stelle ist auf jeden Fall vorgesehen", versprach Dr. Eckart Würzner.

Aber auch der Zustand der anderen Bäume auf dem Platz ist bedenklich. Die beiden in den Beeten stehenden Linden haben Probleme an den Wurzelstöcken und die Linden im Bereich des Bunsendenkmals haben teilweise bereits abgestorbene Wurzelansätze. Diese vier Bäume können jedoch erhalten werden, müssen aber auf 40 Prozent ihrer Krone zurückgeschnitten werden und bekommen stärkende Nährstoffe über den Boden zugeführt. Der Rückschnitt erfolgt nach dem Vegetationsende im Oktober, die Fällung voraussichtlich im November.

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Stand: 2. Oktober 2001