Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 40 · 4. Oktober 2001



"Quartier am Turm": Mit dem Beginn der Abbrucharbeiten auf dem Furukawa-Gelände wurde der offizielle Baustart vollzogen (Foto: Rothe)

Wiederbelebung einer Industriebrache

Ehemalige Waggonfabrik Fuchs: Der Abbruch der Fabrikhallen markiert einen Neubeginn


Normalerweise ist es ein "Spatenstich", mit dem ein Bauprojekt feierlich beginnt, diesmal aber war es ein "Abbruch-Event", zu dem Hochtief Projektentwicklung (HTP) auf das Gelände der ehemaligen Fuchs'schen Waggonfabrik eingeladen hatte. Auf dem derzeit größten Baugebiet der Stadt entstehen Wohn- und Gewerbeflächen. Rund 300 Millionen Mark sollen hier bis zum Jahr 2006 investiert werden.

Das zuletzt von der Firma Furukawa genutzte Gelände liegt seit Mitte der neunziger Jahre brach. Mit dem in diesem Sommer beschlossenen Bebauungsplan wurde die Umnutzung formal besiegelt. Furukawa hat nur einen kleinen Teil des Fuchs'schen Geländes für sein Ersatzteillager behalten, rund 100.000 Quadratmeter gingen an HTP über. Der Projektentwickler macht das gesamte Gelände baureif und will selbst eine Fläche von rund 10.000 Quadratmetern bebauen. Auf 37.000 Quadratmetern werden Epple & Kalkmann Wohnungen errichten, weitere 7.700 Quadratmeter gehen an die Handelskette Lidl über. Eine Teilfläche übernimmt die Stadt Heidelberg.

Vorgesehen sind auf dreizehn Grundstücken Reihenhäuser und Geschosswohnungsbau, betreutes Wohnen für Senioren, Gastronomie, Einzelhandel, Büros und eine Kindertagesstätte. Zwar werden die Fabrikhallen abgerissen, doch die Fabrikantenvilla und ein großer Teil der historischen Fassaden aus der Zeit um 1900 bleiben stehen und werden in die Neubebauung einbezogen.

"Das ist kein 08/15-Gebiet, das ist ein Stück Heidelberger Geschichte", erinnerte Oberbürgermeisterin Beate Weber an das 1853 gegründete traditionsreiche Rohrbacher Unternehmen. "Wir haben darauf bestanden, dass das Quartier ein Stück von seinem Charakter bewahrt. Wenn Mauern und Giebel zu sehen sind, bekommt man eine Ahnung davon, was sich da abgespielt hat." Manche der Anwesenden hätten sich auch bei der Namensgebung einen deutlicheren Bezug zur Fuchs'schen Waggonfabrik gewünscht. Die Motivation des neuen Namens "Quartier am Turm" erschließt sich erst auf den zweiten Blick: Er nimmt Bezug auf den alten Wasserturm, der erhalten bleibt.

"Ich freue mich, dass hier endlich Leben stattfindet", unterstrich Beate Weber die Bedeutung des Quartiers für den Stadtteil. Neue Durchgänge werden das bisher abgeschottete Gebiet nach allen Seiten öffnen. Auch an eine zusätzliche Überquerungsmöglichkeit der Bahngleise ist gedacht. Das neue Baugebiet werde eine "Scharnierfunktion für die Stadtentwicklung" haben, so die Oberbürgermeisterin.

Frank Lebsenft, Leiter der HTP-Niederlassung Südwest, betonte in seiner Rede die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Heidelberg: "Zukunftsorientierte Entwicklung setzt voraus, dass Investor und Kommune eng und konstruktiv zusammenarbeiten, um die unterschiedlichen Interessenlagen von Eigentümern, Nutzern und Anwohnern zusammenzuführen - das "Quartier am Turm" ist ein Beispiel für eine solche erfolgreiche Public-Private-Partnership." Insbesondere erwähnte Lebsenft die unmittelbare Nachbarschaft des Quartiers zum künftigen S-Bahnhof Kirchheim. Damit sorge die Stadt für "hervorragende Rahmenbedingungen". (rie)

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Der Bär ist los in Heidelberg

Am kommenden Samstag, 6. Oktober, ist Familien-Einkaufstag bis 19 Uhr


Am kommenden Samstag ist in Heidelberg der Bär los. Nicht nur einer, sondern rund zehntausend kleine Bärchen, denn der Verein Pro Heidelberg-Stadtmarketing e.V. und seine Mitglieder feiern am 6. Oktober zum elften Mal den Heidelberger Bärentag als langen Familien-Einkaufstag.

Hauptmerkmal des Bärentages ist, dass die Geschäfte der Innenstadt (dazu gehören auch Bergheim und Neuenheim) am Samstag bis 19 Uhr geöffnet haben. Ein weiteres Merkmal sind die vielen vom Einzelhandel vorbereiteten Aktionen zwischen Bismarckplatz und Karlsplatz: Spiel, Spaß und Musik für Kinder und Erwachsene unterm Beduinenzelt auf dem Bismarckplatz, Riesen-Teddys und neuer Wein im Darmstädter Hof Centrum, Lurchi und seine Freunde in der Neugasse, Kinderschminken, Malen und viele andere lustige und sportliche Aktivitäten auf der Hauptstraße, Kinderkarussell beim Anatomiegarten, Ritterspiele in der Unteren Straße, Töpfermarkt auf dem Kornmarkt, Überraschungen in der Plöck, Bergheimer Straße und Brückenstraße sowie im Gewerbegebiet Rohrbach Süd.

Irgendwo dazwischen tappt der große Heidelbär herum und verteilt an die Kinder Gutscheine, die am Samstag bis 19 Uhr in den Pro-Heidelberg-Geschäften (das jeweilige Geschäft ist auf dem Gutschein vermerkt) gegen kleine Heidelbären eingetauscht werden können.

Zehntausend kleine Bären warten auf neue Freunde, das sind 2.500 mehr als im Jahr zuvor, sagt Pro-Heidelberg-Geschäftsführer, Gerhard Wagner. Weil die Zahl der Mitglieder von Pro Heidelberg-Stadtmarketing e.V. seit der Neuorganisation des Vereins im vergangenen Jahr kräftig - auf nunmehr 91 - angewachsen ist, haben sich sowohl der Wirkungskreis des großen als auch die Zahl der kleinen Bären erheblich vergrößert.

Fast 150 der orange-roten Heidelbären verteilte Pro-Heidelberg-Vorsitzender Volker Dieterich gemeinsam mit Erstem Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg bereits vorab an die kleinen Patienten in der orthopädischen Klinik in Schlierbach. (br.)

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SWH senkt Gaspreise

Zum 1. Oktober Preissenkungen bis zu elf Prozent - Neue Produktfamilie "FoX Gas"


Sehr gute Nachrichten für ihre Gaskunden hat die Stadtwerke Heidelberg AG (SWH): Rechtzeitig zu Beginn der Heizperiode senkte sie zum 1. Oktober die Arbeitspreise für Erdgas bei allen Tarifen und Sonderabkommen linear um brutto 1,16 Pfennig pro Kilowattstunde (kWh). Die Produktfamilie FoX wird um FoX Gas erweitert.

Die Stadtwerke haben die Chancen des liberalisierten Gasmarktes genutzt und Verträge mit zwei neuen Lieferanten abgeschlossen. "Unter dem Druck des Wettbewerbes ist es uns gelungen, Erdgas günstiger als bisher einzukaufen. Die so erzielten Preisvorteile können wir an unsere Kunden weitergeben", sagt Heike Kuntz, Vorstand Energie und Handel. Um etwa elf Prozent werden die Gaspreise im Durchschnitt sinken. Kostensenkend wirkt sich auch der Rückgang des Heizölpreises im Frühjahr und Sommer aus, von dem der Erdgaspreis abhängig ist.

"Kunden, die mit Erdgas kochen, Warmwasser und Wärme erzeugen, zahlen den neuen 'FoX comfort-Preis' und sparen so rund 250 Mark im Jahr", hat der Leiter der Abteilung Energie & Markt, Peter Mülbaier, ausgerechnet. 95 Prozent der SWH-Kunden fallen unter diesen Tarif. Jeder Kunde erhält automatisch im Zuge einer Bestabrechnung den für ihn günstigsten Preis, ohne dass er einen Vertrag oder sonstige Formulare unterzeichnen muss. Dieses Verfahren wurde bereits bei der Einführung des Produktes FoX Strom praktiziert und fand große Resonanz.

Das neue SWH-Produkt "FoxGas" gibt es in fünf bezugsabhängigen Tarifklassen:

  • FoX basic für den kleinen Verbrauch, wie zum Beispiel Kochen,
  • FoX standard für den Anwendungsbereich Kochen und Warmwassererwärmung,
  • FoX comfort für Kochen, Warmwasser und Wärme,
  • FoX power für hohen Gasverbrauch mit einer Kesselleistung von bis zu 75 Kilowatt (kW) und
  • FoX extra power für höheren Gasverbrauch mit einer Kesselleistung über 75 kW.

40.000 Gaskunden, nicht nur in Heidelberg, beliefern die Stadtwerke. Deshalb können die Gasbezieher auch in einigen Gemeinden rings um Heidelberg mit Preissenkungen rechnen. (neu)

   
 

Information

  Das SWH-Kundenzentrum, Kurfürsten-Anlage 48, ist täglich von 8.30 bis 15 Uhr (donnerstags bis 18 Uhr) geöffnet. Informationen gibt es auch unter der kostenlosen Servicenummer 0800/5135132 und im Internet unter www.hvv-heidelberg.de.

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Dribbelfix gestartet

Neue Halbjahreskurse der Heidelberger Fußballschule


Pass nach außen, Flanke, Kopfball, "Tor, Tor, Tor". Jubelnde Kinder, begeisterte Schüler - das ist die Fußballschule Dribbelfix, deren Halbjahreskurse (montags ab 14 Uhr im Sportzentrum Süd und mittwochs im Sportzentrum Nord) wieder begonnen haben.

Vor zweieinhalb Jahren wurde Dribbelfix, die Fußballförderung der Stadt Heidelberg, als Ergänzung zum Vereinstraining ins Leben gerufen. Dribbelfix richtet sich an Kinder von vier bis 14 Jahren, vom Neueinsteiger bis zum Könner.

Vereinszugehörigkeit ist fürs Mitmachen nicht erforderlich. Zu Kursbeginn werden die Teilnehmer nach Alter und Können in Gruppen eingeteilt: Bambini, Fortgeschrittene und Fördergruppe. Die Arbeit in Kleingruppen erlaubt es, sich den Kindern einzeln zu widmen. Fußball soll Spaß machen.

Die erfolgreiche Arbeit der Fußballschule Dribbelfix hat sich herumgesprochen: Das Kultusministerium, der Badische Fußballverband (BFV) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) unterstützen das Heidelberger Fußballförderkonzept. Leiter der Fußballschule ist Jürgen van Haaren, Sportpädagoge, Diplomsportlehrer und Fußballtrainer. Ihn unterstützen Wolfgang Heller, bekannter BFV-Auswahltrainer, DFB-Stützpunkttrainer und Sportpädagoge, sowie andere erfahrene Trainer.

An den Trainingstagen ist nach der Schule eine kostenlose Hausaufgabenbetreuung möglich. Jedes Kind erhält eine Sportausrüstung (Trikot, Hose, Stutzen, Ball) sowie freien Eintritt ins Hallenbad Köpfel (oder ins Tiergartenschwimmbad). Sportärztliche Betreuung ist gewährleistet.

Die Kursgebühr beträgt 299 Mark pro Halbjahr und schließt alle genannten Leistungen ein. Für Kinder aus sozial benachteiligten Familien können über die Schulen fünf kostenlose Plätze besetzt werden. Weitere Informationen gibt es beim Sport- und Bäderamt unter Telefon 403110 oder Hotline 0160-7556153.
   
 

Informationsabend

  Die Fußballschule Dribbelfix veranstaltet am Freitag, 5. Oktober, um 19 Uhr im Crowne Plaza, Kurfürsten-Anlage, einen Informationsabend. Jürgen van Haaren und Wolfgang Heller erläutern Konzept und Inhalt des Trainings und diskutieren mit Vertretern des Heidelberger Sports über Nachwuchsförderung. Eingeladen sind alle interessierten Eltern und Kinder, Vertreter der Schulen, Sport- und Vereinsrepräsentanten.

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Stand: 2. Oktober 2001