Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 39 · 29. September 1999

In Heidelberg einkaufen, bummeln, wohlfühlen und sicher sein

"Sicherheit im Einzelhandel" ist Teil der Kommunalen Kriminalprävention


Die Zahl der Ladendiebstähle in Heidelberg ist im Zeitraum von 1993 bis 1998 von mehr als 2.300 auf über 1.400 jährlich deutlich zurück gegangen. Im gleichen Zeitraum aber stieg die Zahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen ebenso deutlich an. Deren Motive reichen, so die Polizei, von Mutproben bis zur Beschaffungskriminalität.
Nicht nur um Ladendiebstähle, sondern um die Sicherheit im Einzelhandel ganz allgemein, ging es bei einer Informationsveranstaltung, zu der die Stadt Heidelberg die Einzelhändler in den Spiegelsaal eingeladen hatte. Oberbürgermeisterin Beate Weber konnte neben den Geschäftsleuten vor allem zahlreiche Mitarbeiter der Polizeidirektion als Referenten begrüßen.

Sie betonte die gute Zusammenarbeit von Stadt und Polizei in der Arbeitsgruppe Kommunale Kriminalprävention. Daraus entstand zum Beispiel der Heidelberger Kriminalitätsatlas, aus dem sich sehr kleinräumig Deliktarten Delikthäufigkeit ablesen lassen. Der Kriminalitätsatlas wird im Rathaus vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik auf Grund der von der Polizeidirektion gelieferten Daten erstellt.

Ein weiteres Produkt dieser Zusammenarbeit ist das Faltblatt "Diebe nehmen sich so manches heraus - Schützen Sie sich vor Taschendieben", das wahrscheinlich dazu beigetragen hat, dass im ersten Halbjahr 1999 gegenüber dem gleichen Zeitraum 1998 die Zahl der Taschendiebstähle in Heidelberg von 226 auf 150 zurückging.

Eine Gesellschaft, in der Besitz und Konsum höchsten Stellenwert haben, dürfe sich nicht wundern, wenn andere Werte in den Hintergrund treten, betonte der Leiter der Heidelberger Polizeidirektion, Bernd Schmalz. Die Polizei sei aber nicht mit den Rahmenbedingungen befasst, sondern mit deren Auswirkungen.

Weder Polizei noch Kommune könnten jene Rahmenbedingungen ändern, die der Einzelhandel durch seine Art der Warenpräsentation schafft. "Die Polizei muss aber auf Missstände hinweisen und Handlungsbedarf reklamieren", sagte Schmalz, der alle Anwesenden in die Mitverantwortung für die Sicherheit in Heidelberg einschloss. Kommunale Kriminalprävention sei auf privates Sponsoring angewiesen, so der Polizeichef. Unternehmen, die sich daran beteiligten, hätten einen allgemeinen Imagegewinn und könnten zudem mit ihrem sozialen Engagement werben.

Eine Möglichkeit, sich für die Kriminalprävention zu engagieren, bietet der Verein zur Förderung der Kriminalitätsverhütung "Sicheres Heidelberg - SicherHeid" e.V., dem Oberbürgermeisterin Beate Weber, MLP-Chef Manfred Lautenschläger, und Polizeidirektor Bernd Fuchs vorstehen Die Geschäftstelle ist bei der Polizeidirektion (Römerstraße 2-4, Tel. (06221) 611861, Fax (06221) 164224) angesiedelt. Geschäftsführer ist Reiner Greulich.

Zweck des Vereins ist: Förderung der Zusammenarbeit aller mit Kriminalitätsverhütung befassten Institutionen und Gruppen, Unterstützung von kriminalpräventiven Maßnahmen und Forschungsvorhaben, Finanzierung der Öffentlichkeitsarbeit. Die Ziele: Sicherheit zu gewährleisten und die Attraktivität Heidelbergs zu erhalten, der Kriminalitätsfurcht entgegen zu wirken und die Mitwirkungsbereitschaft an der Kriminalitätsverhütung und -aufklärung zu erhöhen.

Das Spendekonto: 95001 bei Sparkasse Heidelberg (BLZ 67250020).

Über Warensicherung, Strategien gegen Ladendiebstahl, Selbstbehauptungstraining für Verkaufspersonal und die Sicherheits-Fax-Hotline zwischen Polizeidirektion und Einzelhandelsverband referierten die polizeilichen Berater Günther Bubenitschek und Horst Engelmann.

Durch Diebstähle (sie machen 52,6 Prozent der Delikte aus) wurde 1998 in Heidelberg ein Schaden von rund 8,2 Millionen Mark verursacht. Zum Abschluss der Informationsveranstaltung stellte die Polizei deshalb das neue Heidelberger Eigentums-Identifizierungs-System (HEIS) vor. Es erlaubt, fast alle wertvollen Gegenstände nach einem bundeseinheitlichen Codierungsschlüssel zu kennzeichnen. (br.)

  Zum Seitenanfang
  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT

Briefwahl jetzt beantragen

Wer bei der Gemeinderats- und Ausländerratswahl verhindert ist, sollte jetzt Briefwahlunterlagen anfordern


Am Wahltag verreist oder aus anderen Gründen verhindert? Wer bei der Gemeinderats- und Ausländerratswahl am 24. Oktober nicht die Möglichkeit hat, ins Wahllokal zu gehen, kann jetzt Briefwahlunterlagen anfordern.

Bei den Bürgerämtern der Stadt Heidelberg sind für beide Wahlen Briefwahlunterlagen zu den üblichen Öffnungszeiten erhältlich. Die Wahl kann dann dort auch direkt erledigt werden.

Anträge auf Ausstellung von Briefwahlunterlagen können entweder mit der Wahlbenachrichtigungskarte (die bis 3. Oktober zugestellt wird), als formloser schriftlicher Antrag per Fax oder persönlich im Bürgeramt gestellt werden. Telefonisch können die Unterlagen nicht beantragt werden.

Wer den Antrag für einen anderen stellt, muss eine schriftliche Vollmacht vorlegen. Wahlscheine und Briefwahlunterlagen werden auf dem Postwege übersandt oder amtlich überbracht. Die Abholung von Wahlschein und Briefwahlunterlagen durch einen anderen ist nur im Falle einer plötzlichen Erkrankung zulässig, wenn die Empfangsberechtigung durch schriftliche Vollmacht nachgewiesen wird und die Unterlagen nicht mehr rechtzeitig durch die Post oder amtlich überbracht werden können.

Wer sich für Briefwahl entschieden hat, kennzeichnet persönlich den Stimmzettel, legt ihn in den amtlichen Wahlumschlag für die Briefwahl und verschließt diesen; außerdem sind auf dem Wahlschein die vorgedruckte Versicherung an Eides statt (Gemeinderatswahl) bzw. die Erklärungen nach § 4 Abs. 3 der Satzung zur Errichtung eines Ausländerrates und zur Briefwahl (Ausländerratswahl) zu unterzeichnen. Den Wahlumschlag sowie den unterschriebenen Wahlschein steckt man in den Wahlbriefumschlag und übersendet den Wahlbrief durch die Post oder auf andere Weise an die Wahldienststelle der Stadt Heidelberg. Natürlich kann der Wahlbrief auch persönlich bei der Wahldienststelle oder in den Bürgerämtern abgegeben werden. Ausländische Unionsbürger/innen sollten bei Teilnahme an der Briefwahl für beide Wahlen auf die inhaltlich und farblich unterschiedlich gestalteten Briefwahlunterlagen achten, um Verwechslungen zu vermeiden.

Wer behindert ist, kann sich bei der Beantragung von Briefwahlunterlagen einer Hilfsperson bedienen, die auch bei der Stimmabgabe behilflich sein kann. Die Hilfsperson muss dann auf dem Wahlschein die eidesstattliche Versicherung bzw. die Erklärungen unterzeichnen. Hierbei erklärt die Hilfsperson, dass die Stimmabgabe nach dem erklärten Willen des Wählers/der Wählerin erfolgt ist.

Übrigens: Rückkehrer, also Personen, die ihr Bürgerrecht durch Wegzug oder Verlegung der Hauptwohnung verloren haben und vor Ablauf von drei Jahren seit dieser Veränderung wieder in die Gemeinde zuziehen oder dort ihre Hauptwohnung begründen, sind mit der Rückkehr Bürger/innen, müssen aber ihren Eintrag in das Wählerverzeichnis bis spätestens 3. Oktober 1999 schriftlich beantragen. Die Rückkehrer-Regelung gilt auch für die Ausländerratswahl.

Weitere Informationen zur Wahl finden sich auch unter den Bekanntmachungen auf Seite 8 des STADTBLATT. (kä/eu)

  Zum Seitenanfang
  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT

 

"Ältere in Bewegung"

Jetzt anmelden zur Informationsveranstaltung für Multiplikatoren


Bewegungstraining hält fit. Dass aktive Menschen gesünder alt werden, haben Wissenschaftler längst bewiesen. Dennoch sind nur etwa 15 Prozent der über 65-Jährigen an Angeboten für Bewegungstraining beteiligt.

Um zu erreichen, dass noch mehr "Ältere in Bewegung" kommen, bietet die Stadt Heidelberg in Kooperation mit der Universität, der Akademie für Ältere, der AOK Rhein-Neckar, dem Sportkreis und dem Turngau Heidelberg am 8. und 9. Oktober eine Informationsveranstaltung für Multiplikatoren im Institut für Sport und Sportwissenschaft, Im Neuenheimer Feld 700, an. Angesprochen sind Übungsleiter, Sportlehrer, aber auch interessierte Seniorinnen und Senioren.

An zwei Tagen sollen neueste Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis vermittelt und neue Formen der sportlichen Aktivität im Alter vorgestellt werden. Parallel dazu gibt es Informationsstände, die die Möglichkeit bieten, Hörtests und Pulsmessungen zu machen, den Körperfettanteil ermitteln zu lassen oder Fitnessgeräte für ältere Menschen kennen zu lernen. Bei der Infoveranstaltung stellen sich auch Vereine und Institutionen aus dem Bereich Alterssport vor. Ziel der Veranstaltung ist es, ältere Menschen an Bewegungsangebote heranzuführen und Schwellenängste abzubauen.

Die Informationsveranstaltung ist ein weiterer Heidelberger Beitrag zum Internationalen Jahr der Senioren. Schirmherrin ist Oberbürgermeisterin Beate Weber.

Weitere Informationen gibt die Stadt Heidelberg unter Telefon (0 62 21) 58 38 45. Anmeldungen werden unter folgenden Telefonnummern erbeten: (0 62 21) 58 38 45 (Stadt Heidelberg) oder (0 62 21) 52 92 13 (AOK). Fax-Anmeldung unter (0 62 21) 58 38 99. Die Teilnahme ist nicht nur für Multiplikatoren, sondern auch für die interessierte Öffentlichkeit kostenlos. (eu)

  Zum Seitenanfang
  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved
Stand: 28. September 1999