Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 39 · 26. September 2001



Über die Wiedereröffnung des Jugendzentrums Emmertsgrund freuen sich mit dessen Leiter Joachim Ritter (im Rollstuhl) auch Oberbürgermeisterin Beate Weber (Mitte) und die Leiterin der städtischen Kinder- und Jugendförderung, Beate Spieß (rechts) sowie Mitarbeiterinnen und Besucherinnen der Einrichtung. (Foto: Pfeifer)

Ein Ort praktizierter Toleranz

Jugendzentrum Emmertsgrund nach umfassender Sanierung wieder geöffnet


Die Jugendlichen des Stadtteils Emmertsgrund können ihr Jugendzentrum Harlem im Stadtteilzentrum neben dem Bürgerhaus wieder in vollem Umfang nutzen. Ein gutes halbes Jahr lang hatten sie mit einer Baustelle leben müssen, weil das Jugendzentrum mit einem Aufwand von mehr als 1,1 Millionen Mark von Grund auf saniert wurde.

Zur offiziellen Wiedereröffnung des Jugendhauses konnte dessen Leiter Joachim Ritter sowohl Oberbürgermeisterin Beate Weber als auch zahlreiche Mitglieder des Gemeinderats begrüßen. Das Kinder- und Jugendzentrum Emmertsgrund hat sich seit Mitte der 70er Jahre zu einer großen und wichtigen sozialen Einrichtung im Stadtteil entwickelt. Zu der Einrichtung gehören neben dem Jugendzentrum Harlem die Kinderstadt, das Jugendcafé Passage 31 und die Kinderbaustelle.

Im Stadtteil Emmertsgrund leben etwa 7.000 Menschen, mehr als 2.100 davon sind Kinder und Jugendliche bis 21 Jahren. Darunter wiederum sind fast 530 ausländische Kinder und Jugendliche, die etwa 80 verschiedenen Nationen angehören. Vor allem für diese jungen Menschen ist das Jugendzentrum eine wichtige Anlaufstelle.

Am Ende jener Woche, die von den schrecklichen Terroranschlägen in den USA überschattet war, bezeichnete die Oberbürgermeisterin den Stadtteil Emmertsgrund und das Jugendzentrum als Orte, an denen Toleranz gelernt und praktiziert wird. Sie wünschte sich, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche des Stadtteils das erneuerte Jugendzentrum nutzen. Allerdings: "Natürlich nicht alle auf einmal!"

Intensive Nutzung über ein Vierteljahrhundert führte zwangsläufig zur Abnutzung. Weil zu dem die Technik - vor allem die Lüftungstechnik - des Hauses längst nicht mehr auf dem neuesten Stand war, beschloss der Gemeinderat die Generalsanierung des Gebäudes. Von den Sanierungskosten in Höhe von insgesamt 1.122.000 Mark entfielen 550.000 Mark auf das Jugendzentrum, 572.000 Mark auf den restlichen Teil des Gebäudekomplexes einschließlich des über dem Jugendzentrum untergebrachten Kinderhorts.

Das Raumangebot des Jugendzentrums umfasst eine Fläche von insgesamt 278 Quadratmetern. Darin enthalten ist ein großer Raum für verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, ein kleinerer Clubraum für Gespräche oder für die Hausaufgabenbetreuung sowie ein Tanzraum für Gymnastik und Ballett mit neuem Linoleumboden und Korkmentunterlage und mit einer Spiegelwand. Außerdem: Küche, Büro, Werkstatt, Lager und Toiletten.

Das Jugendzentrum Emmertsgrund ist während der ganzen Woche geöffnet: Montags von 14 bis 20 Uhr, dienstags von 15 bis 20 Uhr, mittwochs bis freitags von 14 bis 21 Uhr. An den Wochenenden finden Workshops statt und Gruppenprojekte. Ansprechpartner im Jugendzentrum Harlem sind Joachim Ritter und Judith Albrecht unter Telefon 384212 oder Fax 385262. (br.)

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Viele hundert Besucher des Handschuhsheime Straßenfestes erlebten mit,...




... wie der Leiter des städtischen Tiefbauamtes, Ulrich Zwissler, im Beisein von Oberbürgermeisterin Beate Weber die neue Hangbus-Haltestelle "Altes Rathaus" enthüllte. (Fotos: Rothe)

Hangbus hält am Alten Rathaus

Hendsemer Straßenfest "Bagger ade!" war ein Erfolg


Das mit dem Wetter hatte der Handwerker- und Gewerbeverein Handschuhsheim besonders gut hingekriegt. Aber auch sonst gaben sich die beteiligten Betriebe alle Mühe, das Handschuhsheimer Straßenfest am Samstag, 22. September, zum Erfolg werden zu lassen. Es wurde.

Gut eineinhalb Jahre lang hatte der Stadtteil Handschuhsheim - vor allem die Anwohner und Geschäfte in der Ortsmitte - unter der Großbaustelle zur Erneuerung des Kanals und der Dole des Mühlbachs in der Mühltalstraße und Dossenheimer Landstraße zu leiden. Um so glücklicher feierten Sie das offizielle Ende der Bauarbeiten (einige Restarbeiten dauern noch bis Ende Oktober) mit einem fröhlichen Straßenfest und einem erleichterten "Bagger ade!"

Mit ihnen feierten wahrscheinlich auch andere Heidelberger, die sich wieder über eine ungehinderte Zufahrt zum Heiligenberg freuen können.

Die Tiefbauarbeiten zur Kanal- und Bachsanierung mussten sein, betonte Oberbürgermeisterin Beate Weber, als sie am Samstagnachmittag den vielen hundert Festbesuchern das Ende der 5,4-Millionen-Mark-Baustelle offiziell verkündete. Und sie boten die Chance zur Neugestaltung; zum Beispiel des Platzes, an dem Mühltalstraße, Dossenheimer Landstraße und Handschuhsheimer Landstraße zusammentreffen.

Pflasterung und Fahrbahnführung machen jetzt deutlich, dass es sich um einen zentralen Platz in Handschuhsheim handelt, der vielen Funktionen, vom Parken und Einkaufen bis zum Fahr- und Fußgängerverkehr, dient. Und außerdem hält dort ab sofort der Handschuhsheimer Hangbus an der neuen Haltestelle "Altes Rathaus".

Das freut den Handwerker- und Gewerbevereins sehr, wie sein Vorsitzender Kurt Elfner, versicherte. Die Bewohner der oberen Mühltalstraße und der Siedlung Neulich müssen nun nicht mehr bis zum Hans-Thoma-Platz durchfahren, sondern haben die Möglichkeit, im Zentrum von Handschuhsheim auszusteigen und einzukaufen.

Während der gesamten Bauzeit war Peter Apfel Ansprechpartner für die Bevölkerung und Verbindungsperson zu den am Bau beteiligten Firmen. Ihm dankte die Oberbürgermeisterin mit einem Geschenk. Und schließlich mahnte sie alle Autofahrer/innen: Nachdem die Bagger nicht mehr die Straße beherrschen und die Parksituation sich wieder entspannt hat, gibt es für die Mitarbeiter/innen des Gemeindevollzugsdienstes natürlich keinen Grund mehr, bei ihren Kontrollen hier oder da ein Auge zuzudrücken. (br.)

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Zwischenstopp vor dem Rathaus

Die Jugendtour Paris - Berlin 2001 kommt am 1. Oktober nach Heidelberg


Unter dem Motto "Die sichersten Fahrer werden die besten sein" startet am 29. September die Jugendtour Paris - Berlin 2001 in Berlin. Über Weimar und Frankfurt kommt die Tour am 1. Oktober nach Heidelberg. Das Etappendorf auf dem Marktplatz ist für interessierte Besucher/innen von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Ziel der Tour ist es, Unfallrisiken junger Fahrer zu reduzieren, indem man sie für verantwortungsvolles Verhalten auf der Straße sensibilisiert. Teilnehmer/innen sind Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren, die Lust haben, das Nachbarland kennen zu lernen und dabei ihr Wissen rund um das Thema Verkehrssicherheit unter Beweis zu stellen. Während der 2.500 Kilometer langen Strecke müssen zahlreiche fahrpraktische und theoretische Aufgaben gelöst werden. Dem Gewinnerteam winkt eine Reise nach La Réunion im Indischen Ozean.

Die insgesamt achtzig Jugendlichen - jeweils zu zweit in einem Auto unterwegs - sind eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus Deutschland und Frankreich. Auch zwei Heidelberger sind mit von der Partie. Die Partnerstadt Montpellier hat drei Teams über das dortige Heidelberg-Haus zur Tour angemeldet.

Am 1. Oktober sind die Teilnehmer ab 11 Uhr im ADAC-Fahrsicherheitszentrum Heidelberg-Neurott. Nach absolviertem Training geht es weiter in die Altstadt, wo im Etappendorf vor dem Rathaus ab 14 Uhr weitere Aufgaben auf die Teilnehmer warten. Gegen 15.30 Uhr werden die Fahrzeuge der Jugendtour nach Karlsruhe weiterfahren.

Veranstalter dieser bereits zum zweiten Mal durchgeführten Aktion sind das Deutsch-Französische Jugendwerk und der ADAC gemeinsam mit Michelin und der französischen Verkehrssicherheitsorganisation La Prévention Routière. Weitere Sponsoren sind Audi, BMW, Fiat/Lancia und Volkswagen. Die Schirmherrschaft haben Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig und sein französischer Amtskollege Jean-Claude Gayssot übernommen.
   
 

Etappendorf

  Auf dem Marktplatz ist am 1. Oktober von 10 Uhr bis 17 Uhr das Etappendorf der Jugendtour Paris - Berlin 2001 aufgebaut. Dort werden der ADAC, die Polizei , das Deutsch-Französische Jugendwerk, der Französische Tourismusverband und das Montpellier-Haus mit Ständen vertreten sein. Wer möchte, kann hier seine Reaktion testen, sich rund um das Thema Verkehrssicherheit informieren oder ein Radar-Geschwindigkeitsmessfahrzeug der Polizei in Augenschein nehmen. Die Fahrer-Teams werden gegen 14 Uhr auf dem Marktplatz erwartet, wo sie Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg begrüßen wird. Die Teams haben dann die Möglichkeit, sich auf eine Stadtrallye zu begeben und einen kleinen Fragenkatalog zu Heidelberg zu beantworten. Alle interessierten Heidelbergerinnen und Heidelberger, insbesondere Schülerinnen und Schüler, sind in das Etappendorf eingeladen.

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Domain "heidelberg" gehört der Stadt

Gerichtsurteil schützt städtische Rechte im Internet


Nachdem die Stadt Heidelberg sich bereits 1996 erfolgreich gerichtlich gegen die Verwendung der Domain "heidelberg.de" durch eine private Internet-Firma verteidigt hat, musste sie jetzt erneut gerichtliche Hilfen in Anspruch nehmen gegen eine andere private Internet-Firma, die sich mit dem Vertrieb von Hardware-Systemen und Software- und Multimedia-Entwicklung befasst und sich die Internet-Domain-Bezeichnung "heidelberg.net" reservieren ließ.

Das Landgericht Mannheim hat mit Urteil vom 3. August 2001 die Rechtsaufassung der Stadt Heidelberg bestätigt, dass sie als Trägerin des Namens Heidelberg verlangen kann, dass die private Internet-Firma die Benutzung der Internet-Domain "heidelberg.net" unterlässt. Für den Fall der Zuwiderhandlung gegen dieses Verbot wurde dem Beklagten ein Ordnungsgeld bis zu 500.000 Mark angedroht.

Die Auffassung des Beklagten, dass bei der Top-Level-Domain ".net" nicht die namensrechtlichen Regeln gelten wie bei der Top-Level-Domain ".de" wurde vom Gericht als unzutreffend beurteilt.

In den Urteilsgründen führte das Gericht aus, dass wegen des Namensschutzes der Stadt Heidelberg für die Bezeichnung "heidelberg" in der Verwendung der beanstandeten Domain durch den Beklagten ein rechtswidriger Eingriff in das Namensrecht der Stadt Heidelberg vorliegt. Das schutzwürdige Interesse der Stadt Heidelberg werde durch unbefugten Gebrauch des Namens seitens des Ditten beeinträchtigt. Als unbefugter Gebrauch eines fremden Namens komme jede Namensanmaßung in Betracht, die dazu führen könne, dass eine namensmäßige Zuordnungsverwirrung entsteht.

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Stand: 25. September 2001