Planen und Bauen

Ausgabe Nr. 39 · 26. September 2001



Der erweiterte naturwissenschaftliche Bereich der Johannes-Gutenberg-Schule (Foto: Rothe)

Erweiterungsbau "angedockt"

1.200 Quadratmeter zusätzlich für die Johannes-Gutenberg-Schule


Innerhalb von vierzehn Monaten entstand an der Johannes-Gutenberg-Schule ein dringend benötigter Erweiterungsbau für die naturwissenschaftlichen Fachklassen mit Nebenräumen und einem behindertengerechten Aufzug. Rechtzeitig zu Beginn des neuen Schuljahres konnte er eingeweiht werden.

Das Bauvolumen des Neubaus beträgt rund fünftausend Kubikmeter bei einer Bruttogeschossfläche von rund 225 Quadratmetern und einer Gesamtnutzfläche von 1.200 Quadratmetern. Die Baukosten betrugen 6,2 Millionen Mark. Das neue Gebäude, ein Stahlbetonskelettbau, wurde an den Verwaltungstrakt der Schule sozusagen "angedockt". Indem der Flur des vorhandenen Gebäudes mitbenutzt wird, ist auf allen sechs Ebenen des Neubaus reine Nutzfläche entstanden.

Studiendirektorin Ute Ehret, neue Leiterin der Johannes-Gutenberg-Schule, war voll des Lobes über das Bauwerk: "Der Erweiterungsbau zeigt hervorragenden technischen Stand, der das bietet, was zeitgemäßer Unterricht erfordert." Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg erinnerte daran, dass es eine Idee von Oberbürgermeisterin Beate Weber war, den Neubau in dieser Weise kostensparend neben den Altbau zu setzen. Er betonte den hohen Stellenwert, den Schulunterhaltung und -neubau für die Stadt haben: "Dass über sechs von fünfzehn Millionen Mark, die wir dieses Jahr in die Schulen stecken, in die Berufsschulen fließen, nehmen Sie das als Beweis, wie wichtig uns die Berufsschulen sind", sagte der Baudezernent.

Architekt Stephan Weber erläuterte eine Besonderheit des Projekts. Das Bauvorhaben war ein Pilotprojekt bei der Umsetzung des Leitfadens "Umwelt- und gesundheitsverträgliche Baustoffe" durch das städtische Gebäudemanagement. Mit dem Amt für Umweltschutz, Energie und Gesundheitsförderung wurde insbesondere für den Innenausbau ein Vergabesystem entwickelt, das die Kontrolle der zum Einsatz kommenden Baustoffe erleichtert.

Gemeinsam mit dem Bremer Büro für integrierten Umweltschutz wurde ein Pflichtenheft erarbeitet, das den Innenausbau-Ausschreibungen beigefügt war. Verwendet wurden, so Weber, vorzugsweise natürliche Materialien, wie Stein, Holz und Putz. Die "ungewöhnliche Fassade soll", so der Wunsch des Architekten", "identitätsstiftend wirken und zur Auseinandersetzung mit Architektur anregen". (rie)

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Ein neuer Großkanal wird gebaut, um den Neckar sauber zu halten. Die Stadtwerke verlegen zunächst Versorgungsleitungen, danach beginnen die Tiefbauarbeiten in größerem Umfang. (Foto: Rothe)

Großkanal am Neckar

Abwasserzweckverband hat mit 21-Millionen-Mark-Projekt begonnen


In den kommenden Jahren ist mit umfangreichen Kanalbauarbeiten entlang des Neckars zu rechnen. Vor einigen Tagen gab der Abwasserzweckverband (AZV) Heidelberg den Startschuss für ein 21-Millionen-Mark-Projekt: den Bau eines neuen Großkanals, der zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Wehrsteg Wieblingen parallel zum Neckar verläuft.

Begonnen wurde mit den Arbeiten im Kreuzungsbereich von Vangerowstraße und Gneisenaustraße, wo in einem ersten Bauabschnitt die beiden vorhandenen Regenüberlaufbauwerke gegenüber dem Kraftwerk der Neckar AG umgebaut werden.

In weiteren Bauabschnitten wird ab 2003 weitgehend parallel zum vorhandenen Hauptsammelkanal auf einer Länge von rund 1,7 Kilometern zwischen der Theodor-Heuss-Brücke und dem Wehrsteg Wieblingen ein zweiter Kanal mit einem Durchmesser von zwei Metern gebaut. Mit der Stadt Heidelberg wurde vereinbart, dass der Kanal größtenteils bergmännisch verlegt wird, um Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs entlang der B 37 so gering wie möglich zu halten.

Der neue Kanal ist erforderlich, weil der Hauptsammelkanal Süd des Abwasserzweckverbandes mit einem Querschnitt von 1,7 mal 1,4 Meter, der die Abwässer aus Neckargemünd sowie aus den Heidelberger Stadtteilen Schlierbach, Altstadt, Weststadt, Bergheim und Wieblingen dem Zentralklärwerk des AZV in Wieblingen zuführt, überlastet ist.

Bei starkem Regen bietet er nicht ausreichend Stauvolumen, deshalb wird dann ein Teil des Abwassers nur mechanisch gereinigt und verdünnt in den Neckar abgeleitet. Eine biologische Abwasserreinigung im Zentralklärwerk, die den Abbau der Nährstoffe Stickstoff und Phosphor sowie der sauerstoffzehrenden Stoffe im Abwasser bewirkt, ist für diesen Teil des Abwassers nicht mehr möglich. Das führt bisher zu einer Belastung des Neckars, die mit dem Bau des neuen Kanals künftig vermieden wird. (rie)

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Nach dem Abriss der Fabrikhallen wird an der Mittermaierstraße das Business Center der Heidelberger Druckmaschinen AG entstehen (Foto: Rothe)

Werkhallen weichen

"Heidelberg" baut Business Center


Bei der Heidelberger Druckmaschinen AG beginnt in diesen Tagen der Rückbau der alten Werkshallen neben der Print Media Academy an der Mittermaierstraße. Die teilweise mehr als hundert Jahre alten Hallen weichen einem Gebäude zur Präsentation der Produktpalette.

Vorstandsvorsitzender Bernhard Schreier: "Unser neues Demo Center bildet das Herzstück des Heidelberg Business Centers. In Zukunft verfügen wir hier über eine ideale Präsentationsplattform für unser gesamtes Lösungsangebot von der Vorstufe bis zur Weiterverarbeitung." Neben Ausstellungsräumen sind auch Büroräume sowie eine Tiefgarage vorgesehen.

Die Rückbauarbeiten werden von einer Arbeitsgemeinschaft aus den Unternehmen Engelhorn, Leimen, und Schneider, Grünstadt, ausgeführt. Nach der Entkernung der alten Werkshallen erfolgt die Entfernung der Stahlträger, der Dächer und der Seitenmauern. Der Abriss der unmittelbar an die Mittermaierstraße grenzenden Mauern findet nachts statt. Im letzten Abschnitt der Rückbauarbeiten werden die so genannten "Bahnhäuser" entlang der Kirchstraße 24-28 entfernt.

Um eine hohe Recyclingquote zu erzielen, werde auf eine bestmögliche Trennung der Abbruchmaterialien geachtet, so die Heidelberger Druckmaschinen AG. Mit den Erdaushubarbeiten für das Heidelberg Business Center wird voraussichtlich im Februar 2002 begonnen. Das Demo Center soll zur weltgrößten Messe der grafischen Industrie "drupa" im Mai 2004 eröffnet werden. Die Bürogebäude sollen im Sommer 2004 bezogen werden.

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Stand: 25. September 2001