Verkehr

Ausgabe Nr. 38 · 22. September 1999



9. September 1999: Die S-Bahn-Brücke erreicht das Widerlager Ludwigshafen. (Foto: VRN)

"Brückenhochzeit" bringt S-Bahn voran

Nadelöhr im Ost-West-Schienenverkehr wird beseitigt


Mit dem letzten Längsverschub am 9. September erreichte die neue 276 Meter lange Eisenbahnbrücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen das Widerlager Ludwigshafen. Damit ist eine wichtige Verbindung für die S-Bahn Rhein-Neckar hergestellt.

Der Verschub, bei dem rund 2.800 Tonnen 50 Meter über den Rhein geschoben wurden, dauerte acht Stunden. Das Ereignis, zu dem die Stadt Ludwigshafen, die Deutsche Bahn AG und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar eingeladen hatten, wurde am Ludwigshafener Rheinufer mit vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie über 200 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft bei großem Medieninteresse gefeiert. Für die Stadt Heidelberg nahm der Erste Bürgermeister Prof. Dr. Joachim B. Schultis an dem Ereignis teil.

Rund 500 Luftballons, die vom Widerlager Ludwigshafen in den Himmel aufstiegen, verdeutlichten optisch die Ankunft der Brücke. Der Erste Bürgermeister der Stadt Mannheim, Dr. Norbert Egger, Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar, unterstrich die Bedeutung des Brückenbauwerkes für die Region im Rahmen des Projektes "S-Bahn Rhein-Neckar". Danach wurde es am Ludwigshafener Rheinufer doppelt festlich. Da die Baubranche die Ankunft eines solchen Bauwerkes am angesteuerten Widerlager als "Brückenhochzeit" bezeichnet, hatten die Veranstalter Brautpaare der Region zu einem Fototermin mit Sekt und Hochzeitstorte eingeladen. Der Einladung am bundesweit sehr beliebten Hochzeitstermin "9.9.99" folgten sechzig Brautpaare.

Die Bautätigkeit an der Eisenbahnbrücke ist mit der "Brückenhochzeit" noch nicht abgeschlossen. Es folgt der Querverschub, bei dem die Brücke in ihre endgültige Lage abgesenkt wird. Danach erfolgt der Rückbau der Hilfskonstruktionen an den Widerlagern und Pfeilern, so dass ab Ende Oktober die Brückenlager eingebaut werden können. Ende November wird die Baustelle auf Mannheimer Seite geräumt. Dort wurde die Stahlbrücke montiert und von dort aus wurde sie dann im Taktschiebeverfahren über Teflonlager, die mit Schmierseife geschmiert wurden, Stück für Stück über den Rhein geschoben. Damit der erste Zug voraussichtlich im Jahr 2003 über die neue Brücke fahren kann, müssen weitere Baumaßnahmen zur Einfädelung in den Hauptbahnhof Ludwigshafen und Mannheim durchgeführt werden.

Warum wird die neue Brücke gebaut? Der Streckenabschnitt Ludwigshafen-Mannheim zählt zu einem der höchstbelasteten Schienenverkehrsknoten im Südwesten. Die jetzige Eisenbahnbrücke ist ein Nadelöhr, durch das heute im Durchschnitt 480 Züge am Tag fahren. Davon sind 180 Güterzüge, 100 Fernverkehrs- und 200 Nahverkehrszüge. Im Rahmen der Ausbaustrecke Mainz-Mannheim für den Fernverkehr und zur Realisierung der S-Bahn Rhein-Neckar für einen attraktiveren Nahverkehr in der Region ist der Bau der neuen Eisenbahnbrücke unbedingt erforderlich.

Erster Bürgermeister Prof. Dr. Joachim B. Schultis äußerte sich gegenüber dem STADTBLATT erfreut über den vollzogenen Brückenschlag. "Ich wünsche und hoffe", so Schultis, "dass die weiteren Arbeiten zum Ausbau der S-Bahn zügig vorangehen. In unserer Stadt geht es dabei vor allem um den Ausbau der künftigen S-Bahn-Haltestellen Karlstorbahnhof, Franz-Knauff-Straße, die Bahnhöfe Kirchheim, Wieblingen und Schlierbach sowie die Haltestelle Orthopädische Klinik."

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HSB ändert Linien und Fahrplan zum Heidelberger Herbst

Pendelverkehr zum P+R-Parkplatz Neuenheimer Feld


Wegen des "Heidelberger Herbstes" am kommenden Samstag, dem 25. September, kommt es auf einigen Linien zu Fahrplan- und Linienänderungen, teilt die Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB) mit.

Die Linie 2 verkehrt bis 20.00 Uhr ab Bismarckplatz im 10-Minuten-Takt; die Linie 3 ebenfalls bis 20.00 Uhr im 10-Minuten-Takt bis Leimen und zurück. Anschließend bis 24.00 Uhr laut Fahrplan.

Die Linie 12 fährt ab Bismarckplatz über Neckarstaden - Alte Brücke - Karlstor- Schlossbergtunnel - Friedrich-Ebert-Anlage - Bismarckplatz und weiter laut Linienweg.

Linie 11 und 33 fahren zwischen Bismarckplatz und Karlstor in beiden Fahrtrichtungen über Friedrich-Ebert-Anlage - Schlossbergtunnel - Karlstor. Die Haltestellen Oberer Fauler Pelz, Bergbahn und Neckarmünzplatz können nicht angefahren werden. Am Karlstor wird in Höhe der Einfahrt zur Hauptstraße eine Ersatz-Haltestelle eingerichtet.

Die Linie 29 fährt bis 19.26 Uhr ab Bismarckplatz laut Fahrplan. Von 20.07 Uhr bis 00.07 Uhr alle 30 Minuten zum Boxberg.

Die Linie 35 verkehrt bis 19.42 Uhr ab Bismarckplatz laut Fahrplan. Von 20.07 Uhr bis 00.07 Uhr im 30-Minuten-Takt nach Neckargemünd.

Die Linien 41 und 42 fahren ab Bismarckplatz über Neckarstaden - Alte Brücke - Karlstor - Schlossbergtunnel - Friedrich-Ebert-Anlage - Bismarckplatz und weiter laut Linienweg. Die Haltestelle Universitätsplatz kann an diesem Tag nicht angefahren werden. Um Verständnis wird gebeten.

Zwischen dem P+R-Parkplatz Neuenheimer Feld und dem Bismarckplatz wird ein Pendelverkehr im 15-Minuten-Takt bzw. zwischen dem P+R-Parkplatz Neuenheimer Feld und der Alten Brücke im 20-Minuten-Takt eingerichtet. Es wird ferner darauf hingewiesen, dass auf allen Straßenbahn- und Omnibuslinien - ausgenommen P+R und 33 P+R sowie auf den Linien 11, 41 und 42 P+R ab Haltestelle Zentralbetriebshof Richtung Universitätsplatz - keine unentgeltliche Beförderung der Parkplatzbenutzer erfolgt.

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Stand: 21. September 1999