Stimmen aus dem Gemeinderat

Ausgabe Nr. 38 · 22. September 1999

Clemens Knapp

CDU

KandidatInnen für die Gemeinderatswahl

In der heutigen Ausgabe setzen wir die Vorstellung der CDU-Kandidaten für die Gemeinderatswahl am 24.10.1999 fort, die auch diesmal Altstadtrat Günther Gehring gefertigt hat. Vor einer Woche nannten wir die Bewerber auf den Plätzen eins bis elf, also von Stadtrat Dr. Laschitza bis Stadtrat Schwemmer.
Auf dem 12. Platz folgt nun mit dem Gymnasiallehrer Ernst Gund ein weiterer Stadtrat. Der 63-jährige wohnt in Neuenheim und ist beruflich als Oberstudiendirektor Leiter der Internationalen Gesamtschule. Im Ehrenamt nimmt er die Aufgaben des 2. Vorsitzenden der Europa-Union, sowie als Vorstandsmitglied der Stadtteilvereine Neuenheim und Handschuhsheim wahr.
Platz 13 nimmt Stadtrat Dr. Jan Gradel ein. Im Gemeinderat seit der letzten Wahl ist der Dipl.-Chemiker Kreisvorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU und 2. Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung. Im Gemeinderat ist er Mitglied im Bau-, Finanz- und Umweltausschuss und Aufsichtsrat der HSB. Er ist 38 Jahre alt, wohnt in Ziegelhausen und ist beruflich als geschäftsführender Gesellschafter eines mittelständischen Betriebes tätig.
Mit dem Kunsthistoriker Dr. Raban von der Malsburg steht auf Platz 14 ein erfahrener Stadtrat, der sein Mandat seit 1980 inne hat. Lange Zeit Fraktionsvorsitzender ist er jetzt Mitglied im Haupt-, Finanz- und Kulturausschuss und Aufsichtsrat der HSB. Er wohnt in der Altstadt, ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Bei der Universität steht er dem Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung als Direktor vor.
Im folgt auf Platz 15 mit dem verheirateten Konditormeister Klaus Pflüger ein weiterer altgedienter Stadtrat, der erstmals 1984 gewählt wurde. Er betreibt in Heidelberg zahlreiche Bäckerei-Filialen und ist allseits bekannt durch seine Backrezepte vom Kurpfalzradio. Daneben nimmt er die Funktion eines Handelsrichter beim Landgericht Heidelberg wahr.
Heinz Reutlinger ist heute schon der dienstälteste Stadtrat (seit 1965). 1927 in Freiburg geboren ist er evangelischer Pfarrer von Beruf und war zuletzt als Studienprofessor Religionslehrer an der Carl-Bosch-Gewerbeschule. Er ist Ehrenvorsitzender der CDU Altstadt, des Tierschutzvereins Heidelberg und Umgebung, der Rugby-Abteilung des TSV-Handschuhsheim und Vorstandsmitglied bei der Akademie für Ältere.
Den Pfaffengrund vertritt auf Platz 17 der 49-jährige Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Ueberle, Mitglied des Bezirksbeirates und Vorsitzender der CDU-Pfaffengrund.
Auf den folgenden beiden Plätzen stehen Frauen: Monika Becker und Stadträtin Gerfride Witt. Die in der Pfalz geborene Monika Becker wohnt in Ziegelhausen und ist Leiterin des Geschäftsführenden Sekretariats der Deutschen Stiftung für Organtransplantation für Baden-Württemberg.
Gerfride Witt, MTA bei der Universität Heidelberg, gehört dem Gemeinderat seit 1994 an und ist Mitglied im Sozial-, Bau-, Kultur- und Umweltausschuss. Sie ist 1. Vorsitzende der Heidelberger Theatergemeinde "Volksbühne" und Aufsichtsrätin der Baugenossenschaft Neu Heidelberg und der Schurman Gesellschaft.
Mit dem 37-jährigen Fabrikanten Dr. Friedrich von Bohlen, der in Neuenheim wohnt, kandidiert ein neuer Bewerber.
Ihm folgt auf Platz 21 Stadtrat Peter-Jürgen Barth. Der Kriminaldirektor a. D. ist seit 1996 im Gemeinderat und Mitglied im Haupt-, Stadtentwicklungs- und Jugendhilfeausschuss und im Ausländerrat. Bis zu seiner Pensionierung war er in führender Position bei der Polizeidirektion Heidelberg.
An der 22. Stelle steht der Wieblinger Metzgermeister Otto Wickenhäuser. Er ist 55 Jahre alt und Mitglied zahlreicher Wieblinger Vereine.

(Fortsetzung im nächsten STADTBLATT)
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Dr. Karin Werner-Jensen

SPD

Frauenpolitik

Der am 25. August 1999 im Stadtblatt erschienene Artikel der GAL bedarf einer korrigierenden Antwort:
1. Falsch ist, dass es "ein schwerer Rückschlag für die Frauenpolitik" ist, wenn freiwillige Leistungen der Stadt, wie in vielen anderen Fällen auch, freiwillige Leistungen bleiben und nicht vertraglich abgesichert werden. Immerhin hat dies die Gemeinderatsmehrheit (!) beschlossen. Ich habe dabei nur eine einzige Stimme. Ein Rückschlag wäre gewesen, wenn die Zuschüsse gekürzt worden wären, was von manchen Fraktionen seit Jahren gefordert wird.
2. Falsch ist, dass "niemand damit rechnen konnte", dass ich einer vertraglichen Absicherung des internationalen Frauenzentrums und des Gesundheitszentrums nicht zustimmen würde. Seit Jahren habe ich meine kritische Meinung zu ausschließlich diesen beiden Fraueneinrichtungen immer wieder überprüft und öffentlich (!) deutlich gemacht! Nicht gegen die Qualität habe ich mich ausgesprochen, sondern unter anderem, wie auch Frauenärztinnen in dieser Stadt, moniert, dass mit kommunalen Geldern auch Leistungen erbracht werden, die Ärzte auf Krankenkassenschein leisten müssen. Die SPD hat im letzten Haushalt mit beschlossen, in den nächsten Jahren 17 Millionen Mark einzusparen. Schon aus diesem Grunde kann die Stadt nicht Gelder erbringen, die auch aus anderer Quelle fließen können.
3. Falsch ist, dass ich gegen die vertragliche Absicherung beider Einrichtungen gestimmt habe. Im ersten Falle habe ich mich enthalten.
4. Wenngleich ich nicht AsF-Vorsitzende bin, so identifiziere ich mich natürlich ganz klar mit den Zielen der AsF, aktiv Frauenpolitik zu betreiben. Dazu gehört für mich, weiterhin öffentlich einzutreten für den Frauennotruf, für "Frauen helfen Frauen", für das "Kinderschutzzentrum", das gerade auch Mädchen und junge Frauen intensiv betreut (ich bin 1. Vorsitzende des Fördervereins) und für andere Frauen- und Sozialeinrichtungen.
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Irmtraud Spinnler

GAL

Zufrieden mit der HSB, Teil II:
Wer soll das bezahlen?

Vieles kostet gar kein Geld. Nötig ist zuerst einmal ein unbändiger Wille, Probleme zu beseitigen und Abläufe zu verbessern. Fragen stellen sich: Wer macht denn im Auftrag der Kundschaft endlich Druck wegen der unsäglichen Ampelschaltungen am Hauptbahnhof, an der Franz-Knauff-Straße, an der Industriestraße etc., an denen die Fahrzeuge unnötigerweise aufgehalten statt bevorzugt abgefertigt zu werden? Warum gibt es immer noch schlecht abgestimmte Fahrpläne? Weshalb wissen die Fahrzeuge nicht den Standort ihrer Partner, die an Knotenpunkten zwecks Umsteigebeziehung erreicht werden müssen? Warum fahren die Schülerbusse auch bei Ferien? Auf sechs Linien gibt es im Abendverkehr ineffiziente Fahrzeugumläufe, der Anteil Wendezeiten zu Fahrzeiten beträgt dabei zwischen 45 % und 63 %. Warum wird da nicht optimiert?

Hier eine Auswahl der Anregungen und Kritikpunkte:
- Der Bergbus in Ziegelhausen verpasst öfter den Anschluss zum Linienbus (Funkabsprache!)
- Aus dem Pfaffengrund: Bus immer noch nicht mit Straßenbahn vertaktet.
- Verknüpfung Ziegelhausen - Rohrbach klappt schlechter.
- Nachteile durch integrierte OEG-Bedienung: Am Froschäckerweg weniger Halts; OEG hat an Wochenenden weniger Fahrten als die HSB, deshalb Verschlechterung (von Wieblingen über Dossenheim bis Weinheim)
- OEG und Linie vier zum Neuenheimer Feld: Anschluss nicht gewährleistet. Linie 4 soll warten wenn die Ankunft der OEG sich leicht verzögert (Funkabsprache!).
- Haltestelle Ladenburger Straße wird vermisst! An der gemeinsamen Haltestelle Schroederstraße steht jetzt doppelt so viel Kundschaft auf dem Gehweg, deshalb eng und ungemütlich.
- Franz-Knauff-Straße: Verspätung durch unverständliche Signalisierung: Straßenbahn und Bus verlieren dadurch zwei Minuten und mehr!
- Rohrbacher Straße wird zu wenig mit öffentlichen Verkehrsmitteln bedient, Straßenbahn!
- Neuenheimer Feld vom Hauptbahnhof an Sonn-/Feiertagen ab 20 Uhr: Linie 1 und Bus 33 besseren Takt bilden (jetzt: im Drei-Minuten-Abstand, dann 30 Minuten Wartezeit) dito, Busse stehen in den Hauptverkehrszeiten im Stau, deshalb unattraktiv.
- Jobticket auch für die Universität.
- Kurzstreckentickets wären wichtig! Tickets müssen billiger sein als das Parkhaus.
- ÖPNV-Preise müssten generell niedriger sein, die Attraktivität würde dadurch gesteigert.
- Nicht so viel verschiedene Tickets, lieber Öko-Monatsticket für alle.
- Mehr Automaten, beim Fahrer hält es auf und ist teurer.
- Lunatours soll auch noch später fahren; Nachtverkehr an Wochenenden reicht nicht aus.
- Schülerbusse von Ziegelhausen sind überfüllt. In den Ferien fahren die "Schnellbusse" mehrere Wochen lang um 13.15 Uhr leer vom Betriebshof über das Bunsen Gymnasium nach Ziegelhausen. Wo noch??
- Busverkehr zu unpünktlich.
- Straßenbahn nach Kirchheim: Trasse gut! Bus schaukelt und ist viel zu unruhig.
- Viel mehr Personen auf die Schiene!
- Busfahrer sind nicht hilfsbereit. Busfahrer sind teilweise ruppig, geben nur ungern Auskunft.
- Viele freundliche, hilfsbereite Busfahrer! Schulung empfohlen.

Öffentlichkeitsarbeit der HSB ist mangelhaft
Nicht alles ist in Zuständigkeit der HSB, einiges wird bearbeitet, anderes ist vielleicht schon verbessert. Doch meine kleine Umfrage hat mir deutlich gezeigt, dass es günstig wäre, unser Verkehrsunternehmen würde so ab und an ihre Bürgerinnen und Bürger fragen (warum nicht ein Bürgertelefon?) und die Sachkunde ihrer Fahrer mit einbeziehen. Dies alles habe ich der HSB zur Kenntnis gebracht.
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Dr. Wolfgang Luckenbach

"Die Heidelberger"

KandidatInnen für die Gemeinderatswahl

Am 24. Oktober ist Gemeinderatswahl und "Die Heidelberger" eine unabhängige Wählerinitiative wirbt nach 1994 zum Zweiten Mal mit 40 kompetenten und an unserer Stadt besonders interessierten Kandidatinnen und Kandidaten um Ihr Vertrauen. Unsere bisherigen drei Stadträte, Wolfgang Lachenauer, Dr. Wolfgang Luckenbach und Nils Weber haben in den vergangenen fünf Jahren eine ideologiefreie Politik zum Wohle unserer Stadt und ihrer Bürger gemacht, doch sind unsere Vorstellungen und Ideen oft an den Mehrheitsverhältnissen im Gemeinderat gescheitert. Dies muss nun anders werden und daher bitten wir um Ihr Votum für unsere Kandidatinnen und Kandidaten, die wir Ihnen heute und in den kommenden Wochen vorstellen möchten.

Platz eins unser Spitzenkandidat, Wolfgang Lachenauer, der den meisten von Ihnen durch seinen engagierten OB-Wahlkampf im vergangenen Jahr bekannt sein wird. Er ist in Heidelberg geboren und aufgewachsen und seit 1977 als selbstständiger Rechts- und Steueranwalt tätig. Seit 1994 Stadtrat und seit 1995 Fraktionsvorsitzender der "Heidelberger". Den Sportlern als erfolgreicher Basketballer bekannt. Seine Interessen sind die Kommunalpolitik und der Sport jeder Art.
Platz zwei: Frau Lore Schröder-Gerken, Lehrerin in Kirchheim an der Geschwister-Scholl-Schule (Hauptschule), wohnt in Handschuhseim und ist seit Abschluss ihres Studiums ununterbrochen im Schuldienst. Ihre Interessen und ihr Engagement gilt Sozialen Belangen, der Schulpolitik und der Jugendarbeit.
Platz drei: Dr. Wolfgang Luckenbach, selbstständiger Apotheker in Heidelberg. Seit 1994 Stadtrat für die "Heidelberger", acht Jahre 1. Vorsitzender des USC Heidelberg, seit 1970 Mitglied bei Lions International. Kommunalpolitische Interessen: Handel - Verkehr - Kultur - Sport.
Platz vier: Frau Elena Kalkmann, lebt seit 1994 in Heidelberg; war 12 Jahre als Arzthelferin tätig, studierte danach Pädagogik für Grund- und Hauptschulen. Engagiert für Natur-Ökologie und kämpft für "Die Stadt am Fluss".
Platz 5: Nils Weber, in Heidelberg geboren und aufgewachsen, seit 1974 als selbstständiger Rechtsanwalt tätig. Seit 20 Jahren Stadtrat, seit 1995 bei den "Heidelbergern". Seine Spezialgebiete sind das Baurecht und Stadtentwicklung.
Platz 6: Dr. Horst Eichler, Dozent für Geographie an der Universität Heidelberg, Vorsitzender der Wählerinitiative "Die Heidelberger" und seit vielen Jahren engagierter Umweltwissenschaftler, Mitglied im Naturschutzbeirat der Stadt Heidelberg. Interessiert an Ökologie und Stadtplanung.

(Fortsetzung im nächsten STADTBLATT)
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Dr. Ursula Lorenz

FWV

Heidelberg auf CD-Rom

Unser Mitglied und Kandidat Nr. fünf auf Liste vier, Herr Hans J. Klöpper, hat zum Thema Heidelberg auf CD-Rom folgendes zu sagen:

Stadt in Angst? Das wäre wohl übertrieben. Dennoch sollte dem Sicherheitsbedürfnis der Heidelberger Bürger Beachtung geschenkt werden. Aktueller Anlass für dieses Thema ist die jüngst in der Rhein-Neckar-Zeitung erfolgte Veröffentlichung des Verbandes der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer über die erfolgte Ablichtung des Heidelberger Gebäudeverbandes durch den Tele-Info-Verlag. Dia Aufnahmen sind auf CD-Rom gepresst worden und erlauben eine virtuelle Fahrt durch Heidelberger Straßen mit bestimmten Identifizierungsmöglichkeiten.

Die Heidelberger Hausbesitzer haben mit Empörung reagiert. Hans J. Klöpper, 2. Vorsitzender von Haus & Grund Heidelberg und Kandidat auf der Liste der Freien Wähler für den Gemeinderat, teilte auf Anfrage mit, dass Hunderte von Hauseigentümern gegen die fotografische Erfassung ihres Hauses protestiert haben und beim Verlag schriftlich Wiederspruch eingelegt haben.
Neben datenschutzrechtlichen Bedenken spielt das Sicherheitsbedürfnis und der Schutz der Privatsphäre der Heidelberger Hausbesitzer und Mieter eine wesentliche Rolle bei der heftigen Reaktion auf diesen Vorgang.

(Fortsetzung im nächsten STADTBLATT)

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Stand: 21. September 1999