Stimmen aus dem Gemeinderat

Ausgabe Nr. 38 · 17. September 2003

Heinz Reutlinger

CDU

Ferien sind Leidenszeit für Tiere

Die nun zu Ende gegangene Ferienzeit - sie gilt in der Regel als die schönste Zeit des Jahres - veranlasst mich, nochmals im Stadtblatt ein Thema anzusprechen, zu dem ich mich bereits vor Beginn der Ferien im Heidelberger Wochenkurier geäußert habe. Es ist ein Thema, das jeden, der ein Herz für Tiere hat, zutiefst bedrückt.

Die Ferienzeit ist für viele Tiere eine schreckliche Leidenszeit!

So sehr wir Menschen uns auf die Ferien freuen, für viele Tiere bedeutet sie der Beginn einer schrecklichen Leidenszeit. In dieser Zeit werden nach wie vor viele Tiere ausgesetzt - vorwiegend Hunde und Katzen - und einem ungewissen Schicksal überlassen. Die meisten der ausgesetzten Tiere - in der freien Natur gibt es kaum eine Überlebenschance - finden dabei den Tod. Nur die wenigsten finden - vielfach verletzt, halb verhungert oder krank - den Weg ins Tierheim. Selbst in Mülltonnen werden in dieser Zeit vermehrt Tiere aufgegriffen. Und dies alles, weil sich Menschen bei ihrer Urlaubsplanung durch ihre Haustiere gestört fühlen. Was sind das für Menschen!?

Es ist schon erschreckend, was sich hier in unserer Gesellschaft abspielt - wobei es sicherlich in anderen Ländern nicht besser aussieht. Was sind das für Menschen, die zu solchen Verbrechen fähig sind!? Welch unglaubliche Verrohung muss einen Menschen erfasst haben, wenn er auf einer Raststätte an der Autobahn seinen Hund aus dem Auto wirft und weiterfährt oder ihn beim Weiterfahren einfach "vergisst"!? Es ist zutiefst erschreckend, wie heutzutage das Mitgeschöpf Tier in unsere Wegwerfgesellschaft einbezogen ist. Auch unter Christen - sie sollten es eigentlich besser wissen! - stellt man ab und zu eine erschreckende Gleichgültigkeit gegenüber Tieren fest.

Tiere sind nicht einfach ein Stück Ware!

Es gibt leider immer noch viele Menschen, die nicht begreifen wollen, dass Tiere in gleicher Weise eine Lebensberechtigung haben - und dies unabhängig vom jeweiligen Nutzwert für den Menschen -, und dass sie uns nicht einfach als ein Stück Verfügungsmasse gegeben sind, mit der wir tun und lassen können, was wir wollen. Tiere sind nicht einfach ein Stück Ware, die man kauft, benutzt und wegwirft, sondern Lebewesen, die Anrecht auf Schutz und Fürsorge von Seiten der Menschen haben. - Ohne Beachtung dieser Ethik - der Bewahrung der Schöpfung - wird es langfristig auch kein Überleben für uns Menschen geben.

Auch ein Tier ist leidensfähig und verspürt Schmerzen!

Ein Tier einfach davonzujagen, es auszusetzen, nur weil man zu geizig ist, das Geld auszugeben, das für eine zeitweise Unterbringung in einem Tierheim notwendig ist, ist eine schlimme menschliche Entgleisung. Schon bevor man ein Tier kauft oder verschenkt, sollte man an die Verantwortung denken, die der Besitz eines Tieres mit sich bringt. - Und warum denken so viele Menschen nicht daran, dass ein Tier auch leidensfähig ist, auch Schmerzen empfindet!? Warum fügen wir Menschen anderen Lebewesen Leiden und Schmerzen zu, die wir selbst nie erleiden möchten!? Es sollte eigentlich ein Grundprinzip menschlichen Handelns sein, ohne ganz große Not Tieren das nicht antun zu wollen, was man selbst nicht erleiden mag. - Darum meine herzliche Bitte an die tierliebende Bevölkerung: Haben Sie ein Auge darauf, wo Tiere in Not sind, und helfen Sie, wo Hilfe notwendig ist.
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Dr. Karin Werner-Jensen

SPD

Kooperation Tanztheater

Die finanzielle Situation zwingt inzwischen viele Kommunen dazu, auch im Kulturbereich tiefe Einschnitte zu machen. Manche Städte haben bereits einzelne Sparten oder sogar ganze Theater aufgelöst. So weit darf es in Heidelberg nicht kommen!

Seit vielen Jahren diskutiert der Gemeinderat, ob und in wie weit das Tanztheater als 4.Sparte des Heidelberger Stadttheaters gehalten werden kann. Große Teile des Gemeinderats hätten es schon vor Jahren ganz abgeschafft. Und nur mit Mühe konnte es in den vergangenen Jahren gehalten werden. Die SPD hat immer für den Erhalt des Tanztheaters gekämpft.

"Man kann nur so lange handeln, wie noch Gestaltungsspielraum besteht", antwortete der Intendant Beelitz auf Angriffe einzelner Gemeinderäte, die das Tanztheater in der bisherigen Form in Heidelberg erhalten wollten und in der Kooperation "den Anfang vom Ende" sahen. Wir sehen einen neuen Anfang. Sicherlich würde die SPD und auch der gesamte Kulturausschuss gerne die bisherige Form beibehalten. Aber bei einem Zuschuss von in den vergangenen Jahren über eine Million DM pro Jahr und einer nur etwa zur Hälfte bestehenden Auslastung hätte dies bald zur Schließung geführt. Umso erfreulicher ist es, dass sich Heidelberg immerhin noch die Kooperation mit Freiburg und nachrangig auch mit Heilbronn leistet. So wurde es im letzten Gemeinderat am 26.6.2003 von einer großen Mehrheit und mit den Stimmen der SPD beschlossen.

Andere Städte haben ihr Tanztheater schon lange aufgelöst! Die Tanzcompagnie wird insgesamt 16 Personen umfassen. 2 Choreographen - aus Heidelberg Irina Pauls, aus Freiburg wird die Person noch bestimmt - werden künstlerisch leiten. Die gemeinsame Truppe wird aus elf Tänzern, einer Organisationsleitung, einem Trainer und einer Abendspielleitung bestehen. In jeder Stadt werden zwei Tanzabende im großen Haus gezeigt werden. Jede Stadt bekommt zwei Premieren, die dann in die Partnerstädte weiterwandern. Damit sollen die Leistungsziele der Stadt Heidelberg ebenso wie die Aufritte in der Peterskirche und auf dem Heidelberger Schloss beibehalten werden. Heilbronn wird die Vorstellungen der gemeinsamen Truppe kaufen.

Dieses in der Bundesrepublik bisher einzigartige Modell soll ab September 2004 mit einer zweijährigen Erprobungsphase beginnen. Danach ist über eine Verlängerung zu entscheiden. Und wenn die Kassen wieder voll sind, kann man wieder ganz neu nachdenken. Auf dem jetzigen Modell aufzubauen ist einfach, etwas einmal Abgeschafftes wieder zu beleben, sehr schwer vorstellbar.

Wir als SPD freuen uns auf die neue Kooperation und wünschen unserer Dramaturgin Irina Pauls weiterhin viel Erfolg und so viele anregende künstlerische Einfälle wie bisher.
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Susanne Bock

GAL
KARAWANE: "Reisegesellschaft, Kaufmanns- oder Pilgerzug..., vor allem durch Wüstengebiete" (dtv-Lexikon )

Das aktuelle Spielflächenkonzept der Stadt hat zwar nicht festgestellt, dass die Südstadt in punkto Spielflächen einem Wüstengebiet ähnelt, in der Prioritätenliste der Stadtteile hinsichtlich der Dringlichkeit ihrer Bearbeitung nimmt die Südstadt aber sehr wohl einen vorderen Platz ein und für 2004 ist eine Überarbeitung der Spielräume vorgesehen.

Unter dem Motto "Kinderkarawane" hat vor den Sommerferien eine gelungene Aktion von Kinderbeauftragter, Zukunftswerkstatt und engagierten Eltern in der Südstadt darauf aufmerksam gemacht, wie knapp die Spiel- und Freiflächen für die circa 500 Kids (bis 17 Jahre) des Stadtteiles sind und welche Möglichkeiten zur Verbesserung es geben kann.

Nachdem der Kinderspielplatz bei der Pestalozzischule auf Grund seines maroden Zustands und seiner ungünstigen Lage (umgeben von hohen Hecken und weitab von jeglicher sozialer Kontrolle) abgebaut wird, verbleibt für die kleineren Kinder nur der am anderen Ende des Stadtteils gelegene Turnerstrassenspielplatz. Dabei gibt es auf dem Gelände des Helmholz-Gymnasiums/BFWs an der Franz-Marc-Str. gelegen eine freie Fläche, die sich ideal und mit wenig Aufwand in einen Kleinkinderspielplatz umwandeln ließe.

Schwer nachzuvollziehen ist es auch, wenn eine idyllisch und zentral im Stadtteil gelegene städtische Parkanlage überwiegend als Hunde"spiel" platz genutzt wird, während Spielraum für kleinere und größere Kinder fehlt. Das Gelände am Eselsgrund ist ein idealer Platz und bietet genügend Fläche, um Spielraum für jüngere und ältere Kinder zu schaffen und gleichzeitig den Raum als Naherholungsraum für alle Bürger/innen aufzuwerten. Auch die Schulhöfe im Stadtteil könnten mit wenig Aufwand und transparenten Öffnungszeiten zu attraktiveren Spielflächen gerade für ältere Kinder gemacht werden.

Und wenn es dann noch sichere Querungshilfen zum Beispiel in Höhe Feuerbach-/Fichte-/Franz-Marc-Straße oder Rheinstraße/Markusgemeinde gibt, werden zukünftige Spielaktionen vielleicht nicht mehr unter dem Motto "Karawane" stehen, sondern würden zum Beispiel schlichtweg heißen: "Kinder haben ihren Stadtteil erobert"!

Vergessen wir nicht: Investieren in die Zukunft heißt auch, dass Kinder und Jugendliche sich ihre Räume erobern können!
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Anschriften der Fraktionen und Einzelmitglieder im Gemeinderat

CDU:

Rohrbacher Str. 57, 69115 Heidelberg,
Tel.: 16 39 72, Fax: 16 48 43
e-mail: info@cdu-fraktion-hd.de
Internet: www.cdu-fraktion-hd.de

SPD:

Bergheimer Straße 88, 69115 Heidelberg
Tel.: 16 67 67, Fax: 16 40 23,
e-mail: fraktion@spd-heidelberg.de
Internet: www.spd-heidelberg.de

GAL:

Rohrbacher Str. 39, 69115 Heidelberg,
Tel.: 16 28 62, Fax: 16 76 87
e-mail: mail@gal-heidelberg.de,
Internet: www.gal-heidelberg.de

DIE
HEIDELBERGER:

Bergheimer Str. 95, 69115 Heidelberg,
Tel.: 61 94 21, Fax: 61 94 22
Internet: www.dieHeidelberger.de

FWV:

Fischergasse 14-16, 69117 Heidelberg,
Tel.: 16 30 70, Fax: 65 98 30
Internet: www.FWV-hd.de

FDP:

Zähringerstr. 44a, 69115 Heidelberg,
Tel. 24 56 4, Fax: 18 21 13
e-mail: info@fdp-heidelberg.de
Internet: www.fdp-heidelberg.de

PDS:

Sitzbuchweg 14, 69118 Heidelberg,
Tel. 80 03 25

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Stand: 16. September 2003