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Ausgabe Nr. 38 · 19. September 2001 |
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Oberbürgermeisterin Beate Weber, Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg (l.) und HSB-Vorstand Klaus Blaesius stellen die Straßenbahnplanung vor. (Foto: Rothe) |
"Chance für den Stadtteil" |
Infoveranstaltung in Kirchheim zeigt klare Mehrheit für eine Straßenbahn Kirchheim, Sportzentrum Süd, Freitag Abend. Am Ende stand es 50 zu 10. Die Straßenbahn durch die Schwetzinger Straße hatte sich auf der Infoveranstaltung von Stadt und HSB klar gegen die "Variante West" durchgesetzt. Noch klarer war die grundsätzliche Zustimmung zum Bau einer Straßenbahntrasse nach Kirchheim: Nur zwei Teilnehmer sprachen sich dagegen aus. Dem Meinungsbild, angeregt von Erstem Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, waren drei Stunden Präsentation und Diskussion vorangegangen. Vor anfangs rund 200 interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie zahlreichen Gemeinderäten resümierte Oberbürgermeisterin Beate Weber den Stand der Planungen zur "Straßenbahn für Kirchheim". Der von der Stadt beauftragte Gutachter habe alle möglichen Trassen zwischen Kirchheim und der Innenstadt geprüft. Aus 76 Streckenstücken seien acht größere Trassen herausgearbeitet worden. Ergebnis des Gutachters, dem man "völlig freie Hand" gelassen habe: Die Trasse Montpellierbrücke - Kirchheimer Weg - Schwetzinger Straße ist eindeutig die beste. Sie erreicht die meisten Menschen, hat den kürzesten Weg und die geringsten Betriebs- und Investitionskosten. Der Gemeinderat habe im Juli zusätzlich den Auftrag erteilt, eine Trasse "Bahnstadt - Kirchheim-West" zu prüfen. In Kürze werde man auch die Ergebnisse dieses Prüfauftrags haben, so die Oberbürgermeisterin. "Die Straßenbahn ist eine gewaltige Chance für den Stadtteil und seine Menschen", betonte Beate Weber. Sie appellierte an den Gemeinderat, die "Hängepartie" zu beenden und eine klare Entscheidung zu treffen. Dies auch in Hinblick auf Sandhausen und Walldorf, die dringend auf eine Entscheidung warten, um den Schienenanschluss in ihre Gemeinden umsetzen zu können. "Es gibt kein besseres Verkehrsmittel für Kirchheim als die Straßenbahn", da ließ Klaus Blaesius, HSB-Vorstandsvorsitzender, keinen Zweifel dran. Und er belegte dies einmal mehr mit Zahlen. So schneide die Straßenbahn gegenüber dem Bus beim Vergleich der Betriebs- und Infrastrukturkosten deutlich besser ab. Ganz abgesehen vom größeren Komfort und der höheren Sicherheit, die sie biete. Mit einem Vergleich der "Westtrasse" und der "Zentrumstrasse" wartete Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg auf. Was das Einzugspotenzial, die Baukosten und Fahrzeiten anbetrifft, habe die Zentrumstrasse klare Vorteile. Für die Westtrasse spreche, dass sie die Bahnstadt und Kirchheim-Bieth erschließen würde. Allerdings wisse man aus Untersuchungen, dass über 80 Prozent der Kirchheimer Fahrgäste Richtung Bismarckplatz wollen. Eine Führung über den Bahnhof - wie bei der Westtrasse vorgesehen - gehe daher momentan an den Bedürfnissen vorbei. Die anschließende Diskussion war geprägt von einer sachlichen Atmosphäre und dem spürbaren Versuch eines "Miteinanders", wie SPD-Stadtrat Nimis es formulierte. Immer wieder Kritik und Bedenken aus dem Publikum gab es vor allem zum Bereich Schwetzinger Straße. Die dort ansässigen Geschäftsleute fürchten um ihre Existenz in der Bauzeit und sind skeptisch, ob die Geschäfte danach - mit Straßenbahn und Einbahnstraßenregelung - überhaupt noch "laufen" können. So erboste sich ein Getränkehändler, dass seine Lieferanten und Kunden nur noch erschwert zu ihm gelangen könnten. Ein Irrtum, wie Erster Bürgermeister von der Malsburg versicherte. Alle Einfahrten zu den Geschäften seien auch in Zukunft möglich. Als Ausgleich für Umsatzeinbußen während der Bauzeit stellte der Erste Bürgermeister einen Fonds für die Geschäftsleute in Aussicht. Immer wieder betonte er, dass die Detailplanung erst nach der Gemeinderatsentscheidung Pro oder Kontra Straßenbahn erfolgen würde - und versprach hierzu eine weitere Informationsveranstaltung mit den Kirchheimer Bürgerinnen und Bürgern. Auch wenn zu einzelnen Punkten noch deutliche Meinungsunterschiede offenbar wurden, über eines war man sich durch die Bank einig: Jetzt muss endlich eine Entscheidung her! Der Gemeinderat kann es in seiner Sitzung am 26. September möglich machen. (hei) |
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"In die Stadt - ohne mein Auto!" |
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Europaweiter autofreier Tag am 22. September - Auch Heidelberg ist dabei Zum zweiten Mal findet in diesem Jahr europaweit der Aktionstag "In die Stadt - ohne mein Auto!" statt. Bürgerinnen und Bürgern können an diesem Tag ausprobieren, wie sich Alltagswege ohne Auto bewältigen lassen. Die Idee zu diesem Tag kommt aus Frankreich. Erstmals 1998 rief das französische Umweltministerium zu einer landesweiten Aktion auf: 35 Städte folgten dem Aufruf und veranstalteten am 22. September 1998 einen Aktionstag, der große Resonanz in der Bevölkerung fand. 1999 nahmen auch italienische Kommunen und der Kanton Genf teil. In Anbetracht des Erfolgs entschied die Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission, die Organisation eines europaweiten Aktionstages politisch und finanziell zu unterstützen. In Deutschland wird der Aktionstag unter anderem vom Städtetag, vom Umweltbundesamt und vom Bundesumweltministerium unterstützt. "Wir sehen den zweiten europaweiten Tag als einen weiteren Schritt, Erfahrungen zu sammeln, um langfristig das Verhalten zu ändern und alternative Verkehrsmittel zu entdecken. Damit ist der Tag ein Beitrag zum Umweltschutz und zum sozialen Wohlergehen", erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Gila Altmann auf der Auftaktkonferenz für den europaweiten Aktionstag 2001 in Madrid. Bürgermeister Dr. Eckart Würzner: "Die Stadt Heidelberg als Mitglied des Städtenetzwerk "Klima-Bündnis / Allianza del Clima", das die Aktivitäten koordiniert, unterstützt den Aktionstag und ruft die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, regen Gebrauch von den Angeboten der HSB zu machen." (rie) |
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Mit der HSB unterwegs |
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Anlässlich des Aktionstages "In die Stadt - ohne mein Auto!" am kommenden Samstag lädt die HSB die Bürger/innen ein, die sonst lieber mit dem Auto fahren, den Nahverkehr in Heidelberg zu testen. Es werden Linien verstärkt und Doppeltraktions-Straßenbahnen sowie Gelenkbusse eingesetzt. Die Mobilitätsberatung am Bismarckplatz und die Verkaufsstelle am Hauptbahnhof, die normalerweise samstags geschlossen sind, werden am Aktionstag von 9 bis 15 Uhr geöffnet sein. Nostalgische Gefühle kommen bei der Fahrt mit dem Triebwagen TW 80 aus dem Jahre 1958 auf, der von 9 Uhr bis 15 Uhr kostenlos auf der Strecke Bismarckplatz - Kurfürsten-Anlage - Hauptbahnhof - Bergheimer Straße verkehrt. | |
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