Stimmen aus dem Gemeinderat

Ausgabe Nr. 37 · 15. September 1999

Clemens Knapp

CDU

Gemeinderatskandidaten

Am 24. Oktober 1999 finden, wie überall in Baden-Württemberg, auch in Heidelberg die Wahlen zum Gemeinderat statt. In diesem hat die CDU derzeit von 40 Sitzen 14 inne. Helfen auch Sie bitte durch Ihre Stimme mit, dass sich diese Zahl erhöht. Denn mehr CDU tut Heidelberg in den nächsten fünf Jahren sicherlich gut. Auch diesmal wird die CDU-Fraktion an dieser Stelle die Kandidatinnen und Kandidaten vorstellen. Altstadtrat Günther Gehring, der 26 Jahre dem Gemeinderat angehörte, hat sich dankenswerter Weise dazu bereit erklärt.
Spitzenkandidat ist der Fraktionsvorsitzende Dr. Hubert Laschitza. Der 72-jährige Jurist ist seit 1994 Stadtrat. In Schlesien geboren, in Brandenburg aufgewachsen, lebt er seit 1946 mit beruflichen Unterbrechungen in Heidelberg. Nach dem Studium an der hiesigen Universität war er unter anderem wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht, Referent im Justizministerium und von 1971 bis 1991 Präsident des Landgerichts Heidelberg. Er ist Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes.
An zweiter Stelle folgt unser Landtagsabgeordneter Werner Pfisterer. Seit 1989 im Gemeinderat, errang der 50-jährige Feinmechanikermeister am Institut für Umweltphysik an der Universität Heidelberg das Direktmandat des Landtags, wo er Mitglied im Wissenschafts- und Sozialausschuss ist. In der Fraktion hat er die Funktion eines stellvertretenden Vorsitzenden inne.
Auf Platz drei steht seine Zweitkandidatin für den Landtag, Frau Monika Frey-Eger. Die 45-jährige ist Prokuristin eines bekannten Kfz-Unternehmens und Vorstandsmitglied der Innung des Kfz-Gewerbes Rhein-Necker-Odenwald. Sie ist Kreisvorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung und kandidiert zum Ersten Mal für den Gemeinderat.
Ihr folgt mit Frau Kristina Essig die Zweite weibliche Kandidatin. Die Kreisvorsitzende der Frauen-Union ist 47 Jahre, verheiratet und Mutter zweier Söhne. Sie lebt seit 1972 in Heidelberg, wo sie Jura mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsrecht studierte. Sie ist selbstständige Unternehmensberaterin und Vorstandsmitglied der Heidelberger Frauenverbände und Frauengruppen.
Als erste Vertreterin der Jungen Union steht auf Platz fünf Frau Yvonne Eismann-Knorr. Die vor 33 Jahren in Adelsheim geborene Fachkauffrau für Marketing ist verheiratet und arbeitet seit 1989 als kaufmännische Angestellte bei einem Heidelberger Verlag.
Der unterzeichnende Clemens Knapp (Platz sechs) gehört dem Gemeinderat seit 1975 an. Der gebürtige Heidelberger ist im größten Stadtteil Handschuhsheim beheimatet. Beruflich war er als Oberamtsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Heidelberg tätig. Bei der CDU-Fraktion nimmt er das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden und des Geschäftsführers ein. Seine Schwerpunkte liegen im Bau-, Kultur- und Sportausschuss. Er gehört dem Regionalverband Unterer Neckar und als Aufsichtsrat den Stadtwerken Heidelberg, der Baugenossenschaft Neu Heidelberg und der Akademie für Ältere an.
Ihm folgt auf Platz sieben als Vertreter der Weststadt der Berufssoldat Horst Schweighöfer. Der gebürtige Rheinländer ist Vorsitzender der CDU Weststadt und Mitglied des Bezirksbeirates.
Auf Platz acht kandidiert mit Manfred Benz ein weiterer CDU-Stadtbezirks-Vorsitzender, nämlich der Vorsitzende der CDU-Kirchheim. Dieser große Heidelberger Stadtteil hat seit 1994 mit dem Ausscheiden von Altstadtrat Gehring leider keinen CDU-Stadtrat, was sich nicht mehr wiederholen darf. Manfred Benz ist 58 Jahre alt, in Heidelberg geboren, verheiratet und Vater von drei Kindern. Beruflich ist er beim Regierungspräsidium Nordbaden tätig, wo er auch dem Personalrat angehört. Daneben ist er Kirchenältester der evangelischen Wichern-Gemeinde in Kirchheim und Kirchengemeinderat der evangelischen Gesamtkirchengemeinde für Heidelberg.
Die neunte Stelle nimmt mit dem Kaufmann Klaus Weirich ein Rohrbacher ein. Er ist 61 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Als stellvertretender Vorsitzender ist er gleichzeitig Mitglied des dortigen Bezirksbeirates.
Nach dem Kommunahlwahlrecht können Angehörige aus Staaten der Europäischen Union wählen und gewählt werden. So kandidiert auf Platz zehn die gebürtige Schwedin Frau Margret Dotter. Sie ist 47 Jahre alt, mit einem Deutschen verheiratet und Mutter dreier Kinder. Von Beruf ist sie Sprachwissenschaftlerin und Biologin. In Heidelberg wurde sie durch ihre langjährige Tätigkeit im Ausländerbeirat besonders bekannt. Daneben übt sie das Ehrenamt der Vorsitzenden der Europa-Union Heidelberg, der Internationalen Liste Heidelberg und der 2. Vorsitzenden des Elternbeirates am Bunsengymnasium aus.
Ihr folgt auf Platz elf mit dem langjährigen Stadtrat Ernst Schwemmer der Fachmann für alle Umweltfragen. Der 66-jährige Dipl.-Ing. (FH) war zuletzt Oberlandwirtschaftsrat an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg. Seit 1974 ist er 1. Vorsitzender des Stadtteilvereins Boxberg und Ehrenvorsitzender des Turnerbundes Rohrbach-Boxberg. In der CDU-Fraktion übt er das Amt eines stellvertretenden Vorsitzenden aus. Daneben ist er Aufsichtsrat bei den Stadtwerken, der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz, Mitglied des Regionalverbandes und des Abwasserzweckverbandes und außerdem in den Beiräten der Volkshochschule, der Hotelfachschule und der Akademie für Ältere.

(Fortsetzung im nächsten STADTBLATT)
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Anke Schuster

SPD

Kernzeitbetreuung

In dieser Woche starten die Heidelberg Schülerinnen und Schüler wieder in ein neues Schuljahr. Mehr als tausend Kinder werden Ende der Woche ihren "großen Tag" erleben, nämlich den 1. Schultag. Zu diesem freudigen Ereignis wünschen wir allen Familien die besten Wünsche und den Kindern viel Spaß am Lernen. Dass der Eintritt der Kinder in die schulische Laufbahn für viele Familien tatsächlich zum ungetrübten Festtag wird und nicht zum Problemtag, dafür sorgt nun schon seit einigen Jahren ein Angebot an Heidelberger Grundschulen, dass sich Kernzeitbetreuung nennt: eine Einrichtung, die Kindern der ersten und zweiten Grundschulklassen unabhängig vom Stundenplan eine Vormittagsbetreuung in der Schule von in der Regel 07.30 bis 13.30 Uhr garantiert.
In Heidelberg existieren mittlerweile an jeder Grundschule solche Kernzeitgruppen. Stadtweit unterhält päd-aktiv e.V. 33 Gruppen, in denen 623 Kinder, damit mehr als ein Viertel der über 2.000 Erst- und ZweitklässlerInnen, betreut werden. Dieses Angebot ist aus kommunalpolitischer Sicht vorbildlich und dringend notwendig, denn nur so können in vielen Familien vor allem die Frauen Familie und Beruf vereinbaren. Auch für allein erziehende berufstätige Mütter ist die Kernzeitbetreuung an Schulen existenziell. Wie wichtig dieses Angebot ist, zeigt auch, die hohe Nachfrage, die in manchen Stadtteilen über das Platzangebot hinausgeht.
Die Stadt Heidelberg übernimmt mit der Kernzeitbetreuung eine Verantwortung gegenüber ihren Bürgerinnen und Bürgern, die eigentlich die Landesregierung, die für Schulpolitik zuständig ist, übernehmen sollte. Da dort jedoch über Jahrzehnte hinweg in den meisten Köpfen das Bild der Hausfrauenehe herumspukte (obwohl die Realität ganz anders aussah) sahen die Verantwortlichen keinen Handlungsbedarf. In jüngster zeit macht nun das Wortungetüm "verlässliche Halbtagsgrundschule" die Runde. Ein Vorstoss der baden-württembergischen Kultusministerin, endlich den Schulalltag in den Grundschulen dem realen Familienalltag anzupassen und damit vielleicht auch die Chance zu nutzen, einen neuen Typ Grundschule, der von den starren Unterrichtseinheiten und den Kernzeitbetreuungszeiten abweicht, zu kreieren. Ein Unterfangen, dass prinzipiell nur zu begrüßen wäre und längst überfällig ist und in anderen Bundesländern bereits realisiert wurde. Doch leider fehlen hier zu Lande immer noch die konkreten Umsetzungspläne und pädagogischen Konzepte für eine solche Grundschule. Die Frage der zusätzlichen Stellen für LehrerInnen oder SozialarbeiterInnen ist nicht geklärt, ganz abgesehen davon, wie der neue Schultyp finanziert werden soll. Schon wird wieder auf den Geldbeutel der Eltern geschielt und von Eigenbeteiligung gesprochen, statt sich der Pflicht des Staates gegenüber seinen Bürgerinnen, Bürgern und Kindern bewusst zu werden. Nochmals: Kernzeitbetreuung ist eine freiwillige Leistung der Kommune, die für uns als SPD-Gemeinderatsfraktion im Gegensatz zur CDU-Fraktion eine der wichtigsten zu unterstützenden kinder- und familienpolitischen Einrichtung ist, solange sich die Landesregierung aus ihrer Verantwortung stiehlt. Aus diesem Grunde wird derzeit auch von Seiten der Stadt in Zusammenarbeit mit päd-aktiv untersucht, inwieweit das Angebot der Kernzeitbetreuung noch in Hinblick auf Ferienbetreuung und Mittagstisch verbessert werden kann. Wir signalisieren schon jetzt in diesem Punkte eine breite Unterstützung. Bleibt jedoch zu hoffen, dass sich auf Landesebene endlich etwas bewegt, zum Wohle unserer Kinder und der Frauen und nicht zuletzt auch für die Kommunen, die mit einer verlässlichen Halbtagsgrundschule wieder finanzielle Mittel für andere wichtige kinder- und jugendpolitische Projekte zur Verfügung hätten.
Zu diesen Themen führt die SPD-Gemeinderatsfraktion am 28.09.99 ein Stadtgespräch mit Norbert Zeller, dem schulpolitischen Sprecher der Landtags-Fraktion und der SGK durch. Wir laden Sie jetzt schon herzlich dazu ein. Die Veranstaltung findet um 20 Uhr im Restaurant am Hauptbahnhof statt.
   
  Die SPD-Gemeinderatsfraktion lädt ein:

Am Donnerstag, 16. September 1999, 18 Uhr im Restaurant am Hauptbahnhof findet ein Stadtgespräch zum Thema "Bahn 2000: Nach Heidelberg? - Bitte umsteigen!"

Stadtgespräch: "WIRTSCHAFTsentwicklungsprogramm HEIDELBERG - wir machen uns auf den Weg am Montag, dem 20. September 1999, um 20 Uhr im REGA-Hotel Heidelberg."
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Irmtraud Spinnler

GAL

Zufrieden mit der HSB?

Bei meiner privaten Umfrage am autofreien Sonntag zu diesem Thema hatte ich in kurzer Zeit viele interessante Anregungen gesammelt und Meinungen gehört. Sie bezogen sich zum Teil ganz aktuell auf die seit Mai vollzogene Umstellung des "optimierten Fahrbetriebs" mit der OEG und der HSB. Im Allgemeinen waren die häufigen Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel zufrieden, konnten sich aber vorstellen, dass es doch noch besser gehen könnte. Dieser Meinung bin auch ich!

Ein kundenfreundliches Angebot mit attraktiven Preisen und Service schafft Freunde auf Dauer. Heidelberg ist dabei, ein gut funktionierendes Straßenbahnnetz aufzubauen. Diese Phase ist nicht einfach, die GAL-Fraktion wird jedoch, so weit es geht, versuchen, diese Zeit in Abstimmung mit den Betroffenen verträglich zu überbrücken. Im Vergleich zu Tunnels sind die Bauarbeiten jedoch gering. Erst ein ausgebautes Netz entfaltet seine Vorteile und ist in der Kostenrechnung günstig, wie wir von anderen Verkehrsunternehmen wissen! Investitionen machen sich, wie überall, erst mit der Zeit bezahlt.

(Fortsetzung im nächsten STADTBLATT)
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Hermann Gundel

FWV

24. Oktober - Gemeinderatswahl

Bereits vor 40 Jahren erkannten Heidelberger Bürger, dass man die Stadtpolitik nicht allein den politischen Parteien überlassen sollte. Sie nahmen den Paragraphen eins der Baden-Württembergischen Gemeindeordnung ernst: "Die verantwortliche Teilnahme an der bürgerschaftlichen Verwaltung der Gemeinde ist ëRecht und Pflichtí des Bürgers".
Wir Freien Wähler, eine auf Dauer angelegte Bürgerinitiative, haben die Aufgabe seit vier Jahrzehnten übernommen, dieses Recht und die Pflicht, über parteipolitische Grenzen hinweg, für die Heidelberger Bürger mit Erfolg zu organisieren. Parteimitglieder sind oft durch Parteiprogramme, Parteitagsbeschlüsse und Partei-Ideologien in ihren Sachentscheidungen eingeschränkt. Es ist für die Wähler sicher interessant zu wissen: Weniger als fünf Prozent der Bevölkerung sind Parteimitglieder und davon wiederum sind nur knapp zehn Prozent aktiv tätig.
Die Mehrheit unseres Landes will "Freie Wähler" in den Rathäusern. Bei den Gemeinderatswahlen 1994 waren 42,8 Prozent aller Mandatsträger "Freie Wähler". Auch für die Gemeinderatswahlen am 24. Oktober bieten die FWV-Kandidaten wieder einen guten Querschnitt von qualifizierten und eigenständigen Bürgern mit der Bereitschaft zu einer zukunftsorientierten Arbeit für Heidelberg. Nach so verdienten, ehemaligen FWV-Gemeinderatsmitgliedern wie: Werner Poppen, Prof. Dr. Hans Isele, Leonhard Rack, Prof. Eberhard Bucke, Ursel Wirth-Brunner, Dipl. Ing. Dieter Frauenfeld, stellen wir Ihnen in den nächsten Ausgaben des Stadtblattes, die FWV-Kandidaten für die Gemeinderatswahlen am 24. Oktober vor.

  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



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Stand: 14. September 1999