|
|
Ausgabe Nr. 37 · 10. September 2003 |
|
"Die Jungfrau von Orleans" steht wegen des großen Erfolgs auch in der kommenden Spielzeit wieder auf dem Programm der städtischen Bühne. (Foto: bianconero) |
Romantische Spurensuche |
Das Theater der Stadt feiert 150-jähriges Jubiläum mit umfangreichem Programm Am 31. Oktober des Jahres 1853, vor 150 Jahren, eröffnete das Theater Heidelberg erstmals seine Pforten. In der Jubiläumsspielzeit 2003/2004 präsentieren die städtischen Bühnen einen Spielplan, der besonders die Romantik im Blick hat, eine literarische Epoche und ein Lebensgefühl, aus dem Heidelberg nach wie vor einen wesentlichen Teil seiner Identität bezieht. Das Schauspiel eröffnet die Jubiläumsspielzeit am Sonntag, 26. Oktober, mit der Premiere von Friedrich Schillers "Braut von Messina", jenem Stück, mit dem das Haus vor 150 Jahren eingeweiht wurde. Das Drama, für das Schiller den Chor des griechischen Trauerspiels wiederbelebte, inszeniert Wolfgang Maria Bauer. Neben Eichendorffs "Aus dem Leben eines Taugenichts" kommen so unterschiedliche Stücke wie "Das Ballhaus" in der Fassung von Steffen Mensching, "Zwischenspiel" von Arthur Schnitzler und "Schuld und Sühne" von Dostojewski zum Zuge. Als Hommage an die Romantik steht im Werkraumtheater bereits ab 26. September "Kinder der Sehnsucht", ein Romantikabend mit Musik aus Originaltexten, Gedichten, Liedern und Briefen (für die Bühne eingerichtet von Brigitte Landes) auf dem Programm. Auch Franz Wittenbrinks musikalischer Abend "Denn alle Lust will Ewigkeit" begibt sich auf eine romantische Spurensuche zwischen Lust und Tod. Zwei Uraufführungen aus der Feder von Oberspielleiter Bauer runden den zeitgenössischen Spielplan ab: "Späte Wut", ein Krimi und ein Diskurs über die (Un)möglichkeit des Verstehens, wird aufgeführt im Werkraumtheater und "Kirsche in Not", ein echtes Heidelberger Kinderstück, ist bei den Schlossfestspielen 2004 zu sehen. Das Thema Romantik zieht sich auch durch den Opern-Spielplan. Schon am Samstag, 27. September, feiert Wagners "Tannhäuser" in der Inszenierung von Philipp Kochheim Premiere. Außerdem wartet die Oper mit Schumanns "Genoveva", Künnekes Singspiel "Liselotte von der Pfalz" und Webers "Freischütz" auf. Mit Bruno Madernas "Satyricon" findet auch die Moderne ihren Platz. Freunde des zeitgenössischen Tanztheaters dürfen sich wieder auf Kooperationen zwischen Tanz und Orchester freuen. "Mozart für Beine, Arme und andere Körperteile" mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart hat am 2. Oktober Premiere und "Jauchzet, Frohlocket!", das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, erlebt seine Wiederaufnahme in der Vorweihnachtszeit. Außerdem choreographiert Tanzchefin Irina Pauls "Kafkas Metamorphosen" für das gesamte Tanz-Ensemble im Werkraumtheater und lädt ab Oktober wieder zur "Offenen Tanzwerkstatt" ein. Der Heidelberger Stückemarkt 2004 beginnt am 6. Mai mit "Terrorismus" von Oleg und Vladimir Presnjakov, den Gewinnern des "Europäischen Autorenpreises des Stückemarktes 2003". Höhepunkt der Schlossfestspiele 2004 dürfte Carl Orffs Bearbeitung der "Carmina Burana" sein, aufgeführt vom Philharmonischen Orchester in Zusammenarbeit mit dem Bachchor und dem Tanztheater. Auch die romantische Operette "The Student Prince" steht wieder auf dem Festspielprogramm, das mit Hölderlins "Hyperion", einem der wichtigsten Vertreter der Romantik, seinen Abschluss findet. Das Kinder- und Jugendtheater hat sich in der kommenden Spielzeit das Thema "Einzelgänger" auf die Fahnen geschrieben. Stücke wie "Anna und der König, der aus dem Märchen fiel" für Kinder ab 8 Jahren, "Anne Frank" für Jugendliche ab 12 Jahren, "Die Bremer Stadtmusikanten" für Kinder ab 4 Jahren und "Philotas" für Jugendliche ab 14 Jahren, widmen sich der Stellung des Individuums in der Gesellschaft. (doh) |
|
|
|
Zum Seitenanfang | |
|
|
Salvador Allende - Das Ende einer Ära |
|
11. September 1973: Vor 30 Jahren fand der Versuch des chilenischen Volkes, eine gerechte Gesellschaft aufzubauen, ein gewaltsames Ende. Die Militärs putschten und töteten Salvador Allende, Hoffnungsträger der Nation. "Es wird nicht erlaubt, dass eine einzige Schraube oder eine einzige Mutter Chile unter Allende erreicht. Wir werden alles in unserer Macht Stehende unternehmen, um Chile und die Chilenen zum größten Verderben und zur größten Armut zu verurteilen." (Edward Korry, Botschafter der Vereinigten Staaten in Chile, 1970). Am Tag des Putsches setzte Allende dem entgegen: "Man kann weder durch Verbrechen noch durch Verrat die gesellschaftlichen Prozesse aufhalten." Zur Erinnerung an die Ereignisse in Chile findet im Foyer der Stadtbücherei eine Ausstellung statt - eine Hommage an den mutigen Präsidenten und sein Volk, das für die neue Gesellschaft kämpfte. In eindrucksvollen historischen Bildern werden der politische Weg Allendes und die Stationen des Putsches nachgezeichnet. Die Ausstellung wird am Donnerstag, 11. September, um 19.30 Uhr durch Hans-Martin Mumm eröffnet (bis 25. September, geöffnet zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei). | |
|
|
Zum Seitenanfang | |
Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | |
Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved Stand: 9. September 2003 |