Verkehr

Ausgabe Nr. 36 · 4. September 2002



Schulanfänger sind auch Verkehrsanfänger (Foto: ADAC)

Schulanfänger bald unterwegs

Rechtzeitiges Schulweg-Training schützt die Kinder - Ein Drittel verunglückt im Auto


Der erste Schultag stellt für die ABC-Schützen nicht nur den Beginn eines neuen Lebensabschnittes dar, spätestens mit ihm beginnt auch die aktive und regelmäßige Teilnahme am Straßenverkehr. Die Schulanfänger sind aufgrund ihres Entwicklungsstandes den schwierigen Situationen des Straßenverkehrs oft nicht gewachsen, schnell überfordert, leicht abzulenken und daher sehr gefährdet.

Die meisten Unfälle passieren beim Überqueren der Fahrbahn. Zum einen fehlt den Erstklässlern aufgrund ihrer geringen Körpergröße der nötige Überblick und sie werden von den anderen Verkehrsteilnehmern leicht übersehen. Außerdem benötigen Schulanfänger rund die dreifache Zeit eines Erwachsenen, um in schwierigen Situationen zu reagieren. Wer mit seinem Kind das Überqueren der Straße oft und unter realen Bedingungen übt, beugt Unfällen vor, so der ADAC Nordbaden.

Eltern, die ihre Kinder mit dem Pkw zur Schule bringen, sollten immer versuchen, auf der Straßenseite anzuhalten, auf der auch die Schule steht. So braucht das Kind die Fahrbahn nicht zu überqueren. Dabei muss stets darauf geachtet werden, dass der Nachwuchs vorschriftsmäßig gesichert ist. In Deutschland verunglückte im Jahr 2001 rund ein Drittel aller Kinder unter 15 Jahren als Mitfahrer, viele davon im Auto der eigenen Eltern.

ABC-Schützen sollen ihren Schulweg möglichst nicht auf zwei Rädern, sondern zu Fuß zurücklegen. Das Fahrrad ist nach Ansicht des ADAC erst nach der schulischen Radfahrausbildung zu empfehlen. Folgende Tipps helfen mit, sicher in die Schule zu kommen:

  • Den Schulweg bereits frühzeitig und unter realen Bedingungen, also zu normalen Schulwegzeiten üben
  • Gefahrenstellen auf dem Weg ausführlich besprechen
  • Lieber einen etwas längeren Weg einüben, wenn damit Gefahrenquellen gemieden werden können
  • Die Kinder am Anfang unbedingt begleiten und später ihr Verhalten möglichst unauffällig kontrollieren
  • Nicht ständig ermahnen und keine unnötige Angst vor möglichen Gefahren machen, lieber öfter loben
  • Rollentausch: Die Kinder bringen ihre Eltern zur Schule und erklären dabei selbst die Gefahrenstellen auf dem Weg.

Insbesondere in der Umgebung von Schulen und Schulbus-Haltestellen sollten Autofahrer besonders vorsichtig fahren und stets bremsbereit sein. Besondere Beachtung verdienen die seit einigen Jahren geltenden Regeln der Straßenverkehrsordnung über das Verhalten an Bushaltestellen, wenn der Bus das Warnblinklicht eingeschaltet hat. Auch Fußgänger sollten sich ihrer Vorbildfunktion, insbesondere an Fußgängerüberwegen bewusst sein. Noch mehr Informationen finden Eltern in der Broschüre "Schulweg-Ratgeber", die in den Geschäftsstellen des ADAC kostenlos erhältlich ist.

   
  Schule beginnt
Die Stadt Heidelberg weist, wie in jedem Jahr, mit Transparenten an den Straßen in Schulnähe auf den Schulbeginn hin. Der Gemeindevollzugsdienst wird in den Tagen nach der Einschulung wie gewohnt an den Schulen präsent sein und den Schulanfängern helfen - in diesem Jahr allerdings erst eine Woche später als bisher, da sich gezeigt hat, dass die Erstklässler in den ersten Tagen in der Regel noch von ihren Eltern begleitet werden.

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Vorsicht: Hochspannung

Bahnanlagen sind keine Abenteuer-Spielplätze - Bahn bietet Unterrichtsmaterialien an


Von den rund 38.000 Kilometern Schienennetz in Deutschland sind gegenwärtig über 19.000 Kilometer elektrifiziert. Die mit 15.000 Volt geladene Oberleitung birgt erhebliche Gefahren. Wer ihr zu nahe kommt, ist in akuter Lebensgefahr. Der Strom kann überspringen und in der Nähe stehende Personen lebensgefährlich verletzen.

Schilder und Hinweistafeln warnen vor den Gefahren. Trotzdem kommt es immer wieder zu Unfällen mit Bahnstrom, vor allem mit Kindern und Jugendlichen, die Bahnanlagen als Abenteuer-Spielplätze ansehen und Waggons als Klettergerüste benutzen. 22 Menschen sind im Jahr 2001 bei Stromunfällen auf Bahngelände verletzt worden; in den ersten sechs Monaten des Jahres 2002 mussten 15 Menschen ihren Leichtsinn mit zum Teil schweren Verletzungen bezahlen.

Insbesondere im Sommer und Herbst, wenn Kinder Drachen steigen lassen, ist die Unfallgefahr groß. Dabei muss man noch nicht einmal die Oberleitung direkt berühren - der Strom kann schon überspringen, wenn man der Leitung nur zu nahe kommt. Sogar das Schießen mit Wasser-Pumpguns kann lebensgefährlich werden, wenn die Spannung über den Wasserstrahl zum Menschen springt. Tödlich kann auch das unerlaubte Überqueren von Gleisen enden, wie jüngst in Mannheim.
   
  Zum Thema Sicherheit rund um Züge, Bahnhöfe und Gleisanlagen bietet die Bahn gemeinsam mit der Stiftung Lesen umfangreiches Unterrichtsmaterial an, das sich vorwiegend an die Klassen 4 bis 8 richtet und fächerübergreifend eingesetzt werden kann. Das Medienpaket mit dem Video "In letzter Sekunde - sicher und mobil mit der Bahn" präsentiert ein breites didaktisches Angebot. Interessierte Lehrerinnen und Lehrer können das Medienpaket bei der Stiftung Lesen anfordern: Sabine.Uehlein@StiftungLesen.de. Kennwort "In letzter Sekunde".

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Stand: 3. September 2002