Umwelt

Ausgabe Nr. 36 · 5. September 2001

 

Das Schulranzen-ABC

Wie ein umweltfreundlicher Schulranzen aussehen könnte


Die Erstklässler/innen erwartet bald ein aufregender Tag: der erste Schultag. Solch ein neuer Lebensabschnitt muss gründlich vorbereitet werden. Schulranzen müssen gekauft, Mäppchen ausgesucht und Schultüten gepackt werden. Warum nicht gleichzeitig auch an die Qualität, Langlebigkeit und Umweltfreundlichkeit der Produkte denken? Hier ein paar Tipps für abfallarme Schulprodukte.

Augen auf: umweltfreundliche Schulmaterialien bestehen aus natürlichen, schon recycelten oder zumindest gut wieder verwertbaren Materialien. Sie sind in der Regel stabiler und halten länger.

Bleistifte, Buntstifte zum Zeichnen, Wachskreiden zum Malen aus unlackiertem Holz oder in Papier werden immer öfter statt Filzstifte oder Faserschreiber verwendet. Damit wird nicht nur unnötiger Abfall vermieden. Filzstifte enthalten oft Lösungsmittel und Tenside, die gesundheitsschädlich sind.

Cool! Heutzutage wird viel Energie gebraucht für Gameboy, Taschenrechner und die anderen kleinen elektrischen Geräte. Sinnvoll ist es, dafür Akkus zu verwenden. Akkus lassen sich wiederaufladen, einfache Batterien dagegen nur wegwerfen. Wer Akkus benutzt tut eine Menge für die Umwelt. Altbatterien, wie auch Akkus müssen am Ende ihres Lebens in den Sondermüll. Am allerbesten ist es jedoch, auf Sonnenenergie umzusteigen, und beispielsweise einen Solarrechner zu benutzen.

Durchstreichen tut es auch. Geschriebenes oder Gezeichnetes lässt sich auch gut durchstreichen. Das ersetzt einen Tintenkiller oder andere Löschstifte. Experten vermuten in diesen Stiften ein verheerendes Chemikaliengemisch und raten vom Gebrauch ab.

Ewigkeiten sind sie haltbar. Lineale aus Holz erweisen sich als besonders stabil. Ein Spitzer aus Holz oder Metall mit einem Messerchen zum Austauschen hält eine halbe Ewigkeit.

Füller mit einem Tintenkolben ersetzen die unzähligen leeren Tintenpatronen. Im Laufe eines Schülerlebens fallen Berge davon an. Solch ein Füller wird mit Tinte aus einem Tintenfass (aus Glas) immer wieder befüllt. Das Glas kann hinterher recycelt werden. Übrigens: ein Füller aus Holz oder Metall hält doppelt so lange wie einer aus Kunststoff.

Ganz fest! Leim und Kleister aus Naturprodukten und auf Wasserbasis kleben genauso gut wie ein Alleskleber oder die Spezialkleber mit oder ohne Lösungsmittel und schonen gleichzeitig die Umwelt. Kleber sollten auf jeden Fall keine Lösungsmittel enthalten, die beim Kleben ausdünsten.

Honiggesüßte Leckereien in die Schultüte zum Schulbeginn sind ein alter Brauch, um den Kindern einen gesunden Kräfteschub mit auf den Weg zu geben. Selbst gebastelte Schultüten, gefüllt mit zuckerfreien Leckereien oder frischem Obst, werden oftmals lieber genommen als solche aus kunststoffbeschichtetem Papier.

Lederranzen oder Ranzen aus Leinen sind aus umweltverträglichen Materialien hergestellt. Sie überzeugen durch ihre Haltbarkeit und Reparaturfreundlichkeit. Gut gepflegt hält ein Schulranzen oft ein ganzes Schulleben lang. Manch einer nimmt sie später sogar noch mit zur Arbeit, wenn das Schülerleben längst passé ist. Bedenklich ist sein Nettogewicht. Tägliches Aussortieren von unnötigen Dingen ist deshalb notwendig, um den Rücken der Kinder zu schonen. Er sollte nicht mehr als ein Zehntel des Körpergewichts betragen. Praktisch ist ein geräumiges und übersichtlich angelegtes Schulmäppchen. Bei der Wahl der Materialien ist dabei auf Stabilität, Langlebigkeit und Umweltverträglichkeit zu achten. Auch sollten die mitgekauften Schreibmaterialien (Stifte, Lineal, Spitzer, Radiergummi) aus unlackiertem Holz, beziehungsweise aus Kautschuk bestehen.

Markierstifte sind sinnvolle Arbeitshilfen. Ein Textmarker aus Holz in leuchtender Farbe ist ein umweltfreundlicher Ersatz für die Einwegprodukte aus Kunststoff, die chemische Lösungsmittel enthalten.

Naturkautschuk für Radiergummis sind Kunststoffradierern vorzuziehen. Radiergummis aus PVC können Weichmacher enthalten, die Gesundheit und Umwelt belasten.

Obst, kleine Gemüseschnitze und ein Pausenbrot sind die Basis für gute schulische Leistungen. Eine Brotdose erspart die täglich neue Verpackung des Pausenbrotes. Die Heidelberger Kinder erhalten zur Einschulung eine solche Dose geschenkt. Für Getränke gibt es mittlerweile dicht schließende Flaschen zum Wiederbefüllen statt Plastikflachen oder Getränkedosen.

Papier braucht man häufig in der Schule. Um Ressourcen zu schonen und unnötige Umweltbelastungen einzusparen, sollte Recyclingpapier zum Schreiben und Malen verwendet werden. Es besteht zu 100 Prozent aus Altpapier. Aber auch mit Umweltschutzpapier sollte sparsam umgegangen werden. Papier lässt sich nicht unendlich häufig recyceln.

Mittlerweile gibt es viele Produkte für den Schulbedarf in einer umweltfreundlichen Ausführung. Manche sind ein wenig teurer als die normalen Produkte. Auch machen sie nicht jeden modischen Hit mit. Auf die Dauer gesehen jedoch lohnt sich der Trend hin zur Umwelt. Die Mehrkosten relativieren sich, weil die Produkte länger halten. So ausgestattet kann die Schule getrost beginnen.

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SWH betreut die Heizung

Stadtwerke übernehmen Investition, Bau, Betrieb und Wartung


Zusammen mit den Handwerksbetrieben der Innung Sanitär und Heizung bieten die Heidelberger Stadtwerke (SWH) schon seit einiger Zeit den Erdgas-Wärme-Service und Abrechnungsservice an. Die Dienstleistung reicht von der Planung, Investition über Bau und Betrieb bis hin zur Wartung der Erdgas-Heizungsanlage. Immer mehr Besitzer von Geschäftsgebäuden und Mehrfamilienhäusern geben nach Mitteilung der SWH die Verantwortung für die Heizungstechnik an die Stadtwerke ab.

Vor kurzem wurde in enger Kooperation mit der Stadt Heidelberg im Zentralbetriebshof der Stadt eine neue energiesparende und umweltschonende Erdgas-Brennwert-Anlage installiert. Die Stadtwerke investierten in diese Anlage, die sie im Auftrag der Stadt betreiben und warten. Durch die Reduzierung der Anschlussleistung von 3.300 kW auf 1.100 kW ist auch der Schadstoffausstoß vermindert und die Energieeinsparung erhöht worden. Über 34.000 Kubikmeter Erdgas werden pro Heizperiode weniger verbraucht. Über siebzig Tonnen CO2 pro Jahr werden weniger an die Umwelt abgegeben. Auch der NOX- und der CO-Ausstoß konnten um rund 72 Prozent gesenkt werden.

Für Verwalter und Eigentümer von Mehrfamilienhäusern ist besonders der Abrechnungsservice interessant. In den Wohnungen des Kunden installieren die Stadtwerke Messgeräte, die den Heizenergie- und Wasserverbrauch der einzelnen Mieter erfassen. Über eine Chipkarte können die Mieter ihren Verbrauch selbst ablesen. Nachdem die Chipkarte wieder an die Stadtwerke zurückgeschickt wurde, wird sie dort ausgewertet und danach abgerechnet. Die SWH ist nach eigenen Angaben eines der ersten Versorgungsunternehmen in Deutschland, die dieses kundenfreundliche Abrechnungssystem eingeführt haben.

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Stand: 4. September 2001