Ausgabe Nr. 36 · 5. September 2001 |
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Klaus Pflüger |
CDU |
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Verkehrsentwicklungsplan Am 26. September soll der Gemeinderat über die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes entscheiden. Richtig und wichtig. Aber was bringt uns die Fortschreibung, wenn der wichtigste Punkt, die Anbindung des Neuenheimer Feldes mit den Klinikneubauten und Instituten ausgeklammert werden soll? Die Universität mit den Kliniken und Instituten hat mit Abstand die meisten Beschäftigten. Diese wiederum verursachen logischerweise die größten Verkehrsströme in Heidelberg, gleich in welcher Form. Wie aus der Verwaltung zu hören ist, werden Gespräche geführt, die möglicherweise zu einem Konsens führen. Es wäre doch aberwitzig, jetzt eine Teilentscheidung zu treffen, die möglicherweise völlig falsch ist, weil das Ergebnis dieser Gespräche nicht vorliegt. Dafür sind die Dinge doch viel zu sehr miteinander verzahnt. Es geht hierbei um so essentielle Dinge wie 5. Neckarbrücke, zurzeit in heißer Diskussion, eine Straßenbahn in das Unigelände, usw. Ich meine, da kommt es auf ein paar Wochen wirklich nicht an. Was wir brauchen, ist eine zukunftsfähige Verkehrsplanung, die alles einschließt. Wenn man es genau nimmt, müsste die gesamte Region, und dazu gehört auch Mannheim, die Bergstraße bis nach Weinheim usw., mit einbezogen werden. Aber so weit will ich gar nicht gehen, weil das jetzt leider wirklich zu lange dauern würde. Schade, dass man noch nicht so weit denkt. Einer Planung ohne Einbeziehung der universitär beeinflussten Verkehrsströme werde ich nicht zustimmen. Sollten die Gespräche bis zum 26. September zu keinem Ergebnis geführt haben, werde ich Vertagung beantragen. |
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Reiner Nimis |
SPD |
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S-Bahn Rhein-Neckar - sie
fährt, wenn man nur will. Vor ziemlich genau 19 Jahren, am 7. August 1982 hatte die SPD-Fraktion die Kommunalpolitiker rund um Heidelberg eingeladen zur "Ersten Fahrt im Rhein-Neckar-Verbund". Fraktionsvorsitzender Wolfgang Huber erklärte damals gegenüber den Probefahrt-Gästen: "...wir geben uns nicht der Illusion hin, dass der Verbund in zwei Jahren steht, aber wir wollen zeigen, dass er funktionieren kann, wenn man nur will." Um dieses Wollen zu demonstrieren fuhr nach Überwindung etlicher formaler und technischer Probleme erstmals eine Heidelberger Straßenbahn auf den Schienen der OEG nach Weinheim und nach Mannheim. Es gab ein "Kurpfalz-Billet" und auf allen Unterwegsstationen viel Zustimmung zu der Idee eines besseren Nahverkehrs, mit S-Bahn, modernen Straßenbahnen, integrierten Buslinien und einem gemeinsamen Tarif. Wolfgang Huber sollte Recht behalten: Es dauerte viel länger als zwei Jahre, aber viele der hoch gesteckten Ziele wurden inzwischen realisiert. Mit der Vergabeentscheidung für den Betrieb an DB Regio wurde erneut eine wichtige Hürde genommen. Einen "Quantensprung" im Nahverkehr hat des Bahnunternehmen versprochen und muss sich nun auch an diesem Anspruch messen lassen. Pünktlich (wie das früher einmal war) am 16. Dezember 2003 sollen die ersten neuen Bahnen auf Fahrt gehen. Da wird die Fahrzeugindustrie, die sich in der Vergangenheit nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, noch ganz schön Ehrgeiz entwickeln müssen. Auch die für den Bau verantwortlichen DB-Gesellschaften Netz und Station & Service müssen sich gehörig ins Zeug legen, um Brücken, Gleise, Bahnsteige und Bahnhöfe termingerecht fertig zu stellen. Auch wir in Heidelberg haben noch allerhand Hausaufgaben zu erledigen. Planung und Finanzierung der S-Bahnhöfe und deren Einbindung in das städtische Umfeld müssen unter Dach und Fach gebracht werden. Es gilt, die Straßenbahn- und Buslinien von HSB, OEG und BRN an die S-Bahn anzupassen. Die im "Memorandum of understanding" vereinbarte Zusammenarbeit der Verkehrsunternehmen wird dabei sicher sehr schnell einer Bewährungsprobe unterzogen. Es wird auch klar werden, dass die S-Bahn ein Verkehrsmittel für die Region ist. Wenn wir wollen, dass sich deren Vorteile auch innerhalb der Stadt auswirken, müssen jetzt schleunigst konkrete Entscheidungen über unser eigenes Straßenbahn- und Busnetz getroffen werden. Es könnte sonst leicht passieren, dass man aus dem Umland - dank S-Bahn - leicht an Heidelberg vorbei fährt. Dorthin, wo man bequemer und schneller zur Arbeit, zum Studium, Einkaufen, zu Sport, Kultur und Freizeitaktivitäten kommt. |
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Irmtraud Spinnler |
GAL |
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Am besten durch die Pampa... So kann man den Vorschlag von Stadtrat Rehm (Heidelberger) kurz zusammenfassen. Er hatte ihn als "Alternative" eingebracht, nachdem der Gutachter bereits über 20 Varianten durchgerechnet und beurteilt hatte. Hätten wir also viel Zeit und Geld sparen können? Rückblick: Der gemeinderätliche Auftrag, alle denkbaren Kirchheimer Trassenvarianten von erfahrenen Verkehrsplanern überprüfen zu lassen, war erfüllt. Dem Gemeinderat wurde viel Raum und Zeit gelassen eigene Vorschläge zu formulieren und dem Büro als Aufgabe mitzugeben. Das wenige Wochen später vorgelegte Ergebnis allerdings, eine eindeutige Bestätigung der Planungsvariante A "Schwetzinger Straße", wird nun von manchen Kollegen ohne stichhaltige Begründung abgelehnt. Augen und Ohren zu - und durch, es gilt das Wählerversprechen! Erhielt nun aber z. B. Stadtrat Lachenauer die meisten Wählerstimmen, weil er 1996 für, 1998 gegen die Straßenbahn durch die Schwetzinger Straße gestimmt hat? Oder weil er die Zuschüsse für die HSB senken wollte? Vorausschau: Es gibt klare Vorgaben, die im Interesse der Benutzer, der Steuerzahler, der Stadt und der HSB einzuhalten sind. Straßenbahnlinien werden schließlich nicht zum Selbstzweck gebaut, sondern nach Kriterien wie Attraktivität durch gute Erreichbarkeit, Schnelligkeit, und daraus resultierend, Wirtschaftlichkeit. Kirchheim über eine weitgehend im unbewohnten Feld liegende Westtrasse zu erschließen ist kein ernst zu nehmender Vorschlag. Da gerade an den Haltestellen vom Rathaus bis zur Ilse-Krall-Straße die meisten Fahrgäste ein und aussteigen, müssten weiterhin im 10-Minuten-Takt Busse durch die Schwetzinger Straße fahren. Dadurch entfiele die Möglichkeit einer anderen Aufteilung der Straßenfläche, eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität im verkehrsberuhigten Geschäftsbereich wie mit einer eingleisig geführten Bahn wäre dann nicht möglich. Alle Ideen zu sammeln, wie eine künftige Straßenbahn Altstadt-Kirchheim, mit Weiterführung nach Walldorf, im Detail auszusehen hat, wird unsere nächste Aufgabe sein. Probleme sind da um gelöst zu werden. Jedenfalls müssen für eine stadtbildgestalterische und kundenfreundliche Linie alle Register gezogen werden. Beispielhaft ist da die Heilbronner Stadtbahn zu nennen, dort dominieren nicht Fahrleitungsmasten sondern Bäume. Wir werden uns weiter für optimale Lösungen der Planungsvariante einsetzen! |
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Dr. Ursula Lorenz |
FWV |
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Auf nach Kirchheim, aber wie??
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Margret Hommelhoff |
F.D.P. |
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S-Bahn - hoffentlich mehr Gleise
bis Ende 2003 Am 16. Dezember 2003 - das ist der Termin für den Wechsel des Jahresfahrplanes der Deutschen Bahn AG - soll die S-Bahn Rhein-Neckar in Betrieb gehen. Sicherlich ein erfreuliches Datum für uns alle, wird sich doch vermutlich die Nahverkehrssituation deutlich verbessern. Hoffen können wir nur, dass alle Versprechungen der Bahn AG und der beteiligten Städte Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen eingehalten werden können. Zunächst steht noch die Genehmigung der Zusammenarbeit durch das Bundeskartellamt aus, die ja während des Ausschreibungsverfahrens in Frage gestellt war. In den kommenden zwei Jahren sind neue Schienen für den S-Bahn-Betrieb zu verlegen, zwischen Heidelberg und Mannheim zwei Gleise und von Heidelberg Richtung Bruchsal mindestens ein Gleis. Auch bei den Bahnhöfen und Haltepunkten muss noch viel passieren, wenn die hiesige S-Bahn mit dem bewährten und dann angeschlossenen Rheinland-Pfalz-Takt mithalten will. Ich erinnere nur an den Neubau des S-Bahnhofes Franz-Knauff-Straße, wo das gesamte Umfeld neu gestaltet werden muss. Die Anschaffung der neuen Züge - davon träumt täglich meine Stadtratskollegin Dr. Annette Trabold, wenn sie in veralteten Bahnwagen nach und von Mannheim sitzt - dürfte nicht das größte Problem sein, weil die Züge laufender Produktion entnommen werden können. |
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Dr. Hannelis Schulte |
Linke Liste / PDS |
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Also geht es doch! Vom 7. bis 9. August nahm ich an einem Alttestamentler-Kongress in Basel teil. Da ich auswärts wohnte, fuhr ich morgens zwischen 8 und 8.30 Uhr vom Hauptbahnhof zur Universität. Dicht an dicht verkehrten die Straßenbahnen, jeweils mit drei bis vier Wagen. Ich schaute aus dem Fenster: Wo ist denn hier der Autoverkehr? Sollte die ganze Innenstadt Fußgängerzone sein? Aber ich habe kein Schild dieses Inhalts gesehen. Da fährt ja ein Auto - und dort ein anderes. Hier parken zwei PKWs. Wo jedoch bleibt der Verkehr? Sicher, in der Ferienzeit ist er reduziert - aber derartig? Das muss an dem großartigen Straßenbahnnetz liegen. Es geht also, dass der Privatautoverkehr reduziert wird - zur Freude der Autofahrer und aller anderer Verkehrsteilnehmer und zum Wohle unserer Welt. |
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Anschriften der Fraktionen und Einzelmitglieder im Gemeinderat |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||
Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved Stand: 4. September 2001 |