Ausgabe Nr. 35 · 1. September 1999 |
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Starke Nachfrage vorhanden: Am Kurpfalzring in Wieblingen baut die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz 32 preiswerte Wohnungen für junge Familien. (Foto: Rothe) |
Junge Familien zieht es aufs Land |
Diplomarbeit befasste sich mit den Gründen für den Wegzug aus Heidelberg Heidelberg ist ein attraktiver Wohnort. Das belegen steigende Einwohnerzahlen, relativ hohe Mieten in manchen Stadtteilen und hohe Grundstückspreise. Manch junge Familie aber zieht es gerade deshalb aus der Stadt aufs Land, weil dort die Wohnkosten geringer sind. Mitentscheidend für den Umzug ist häufig die Geburt von Kindern, fand Andreas Krösser in seiner Diplomarbeit am Geographischen Institut der Universität Heidelberg heraus, die er im Juli den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses vorstellte. Die größere Familie brauche mehr Wohnfläche, hat aber nur einen begrenzten Etat für die Miete zur Verfügung. Die Folge: Umzug in die Nachbargemeinden von Heidelberg. Dieser Trend zeige sich auch indirekt in der hohen Single-Haushalt-Quote in Heidelberg: Knapp 50 Prozent beträgt sie. Allerdings kam Andreas Krösser bei seiner Befragung von 673 jungen Familien, die 1997 ins Umland zogen (knapp 250 davon beantworteten seinen Fragebogen), auch zu dem Ergebnis, dass die Mietkosten für die meisten stiegen. Der Grund: Die Familien nutzten mehr Wohnraum. Die durchschnittliche Monatsmiete stieg um etwa 30 Prozent, der Quadratmeterpreis sank aber um 15 Prozent. Auch die Chance, schon in jüngerem Alter Immobilien zu erwerben, scheint auf dem Lande größer zu sein. Der Anteil derer, die ein Einfamilienhaus besitzen, stieg von 10 auf 33 Prozent. Eine weiteres Ergebnis der Diplomarbeit: Je größer die Familie, desto schwerer ist es, eine Wohnung zu finden. 60 Prozent der kinderreichen Familien (drei und mehr Kinder) suchten über sechs Monate eine Stadtwohnung. Insgesamt mussten sich die Wohnungssuchenden auf eine lange Suche und mehrere Wohnungsbesichtigungen einrichten. Der Entschluss zum Wegzug in nahe Heidelberg liegende Umlandgemeinden zeige, so der Autor, die "emotionale Bindung an Heidelberg". Tatsächlich sind die Gemeinden Dossenheim, Leimen, Neckargemünd und Eppelheim mit insgesamt über 100 Zuzügen die bevorzugten neuen Quartiere. Die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses waren sich einig, dass die Ergebnisse der Diplomarbeit deutlich machten, dass gerade für junge Familien Wohnungen in Heidelberg geschaffen werden müssten. Die Voraussetzungen dafür sind geschaffen: Das Wohnungsentwicklungsprogramm der Stadt sieht zwischen 1998 und 2002 die Errichtung von 3.500 Wohnungen vor. "Wir müssen dafür Sorge tragen, dass Wohnraum in der Stadt auch denjenigen zur Verfügung steht, die einen schmaleren Geldbeutel haben", betonte der Erste Bürgermeister und Baudezernent Prof. Joachim B. Schultis erst kürzlich gegenüber dem STADTBLATT. Im Juli war gerade Spatenstich für 32 kostengünstige Reihenhäuser am Kurpfalzring, die besonders für junge Familien geeignet sind und die die städtische Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) erstellen lässt. (neu) |
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Ideen gegen den Abfallberg |
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Tipps des Abfallamts für einen umweltfreundlichen Schulbeginn Mitte September beginnt für viele Kinder, ein neuer Lebensabschnitt: Die Schule beginnt. Eltern müssen ihren Nachwuchs zur Zeit nicht nur vom Sinn und Zweck der Lehranstalten überzeugen, sie müssen auch jede Menge Schulmaterialien einkaufen. Worauf dabei zu achten ist, hat das Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung einmal zusammengestellt. - Bleistifte, Buntstifte zum Zeichnen, Wachskreide zum Malen aus unlackiertem Holz oder in Papier gewickelt ersetzen immer mehr Filzstifte oder Faserschreiber. Damit wird nicht nur unnötiger Abfall vermieden. Filzstifte enthalten oft Lösungsmittel und Tenside, die gesundheitsschädlich sein können. - Füller mit einem Tintenkolben ersparen unzählige leere Tintenpatronen. Im Laufe eines Schülerlebens fallen Berge davon an. - Lederranzen und Schreibmäppchen aus Leder halten sehr lange. Sie sind damit eine umweltfreundliche Alternative für die Kunststoffranzen oder Mäppchen. Damit die Schulranzen wegen ihres relativ hohen Eigengewicht nicht zu schwer für den Kinderrücken werden, müssen unnötige Sachen täglich aussortiert werden. - Leim und Kleister aus Naturprodukten und auf Wasserbasis klebt genauso gut wie ein Alleskleber oder Spezialkleber mit oder ohne Lösungsmittel, schont aber die Umwelt. - Lineale aus Holz erweisen sich als besonders stabil. Ein Spitzer aus Holz oder Metall mit einem Messerchen zum Austauschen hält eine halbe Ewigkeit. - Markierstifte sind sinnvolle Arbeitshilfen. Ein Textmarker aus Holz in leuchtender Farbe ist ein umweltfreundlicher Ersatz für die Einwegprodukte aus Kunststoff, die Lösungsmittel enthalten. - Pausenbrote sind Energiespender und damit wichtig für ABC-Schützen. Süße "Pausensnacks" mit Karies-Garantie sollten vermieden werden. Das Pausenbrot passt am besten in eine Brotdose. Sie ersetzt Berge von Papier, Plastiktütchen und Alufolien. Den Pausentee serviert der treusorgende Vater und die verantwortungsvolle Mutter in Getränkeflaschen zum Wiederbefüllen. - Radiergummis aus Naturkautschuk statt Kunststoffradierer schonen die Umwelt . - Solarrechner sind umweltfreundlich, Rechner mit Batterien weniger. Altbatterien, aber auch Akkus müssen am Ende ihres Lebens in den Sondermüll. - Schultüten zum Schulbeginn sind ein alter Brauch, um den Kindern einen gesunden und leckeren Kräfteschub mit auf den Weg zu geben. Selbstgebastelte Schultüten, gefüllt mit honiggesüßten Leckereien oder frischem Obst, sind für Kinder ein gesundes Angebot. - Tintenkiller sollten nicht benutzt werden. Geschriebenes oder Gezeichnetes lässt sich auch gut durchstreichen. Experten vermuten in den Stiften ein verheerendes Chemikaliengemisch. - Umweltschutzpapier ist leicht grau oder braun und besteht zu 100 Prozent aus Altpapier. Das spart Ressourcen und unnötige Bleichmittel. |
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Noch Fragen? |
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Die Abfallberatung der Stadt Heidelberg beantworte sie gerne Tel. (06221)58-2958. |
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Gemeinsam mit ihren Gastgebern blickten die Teilnehmer/innen der IV. International Summer Science School auf ihre Praktikumzeit in Heidelberg zurück. (Fotos: Rothe) |
Ein erster Einblick in die Welt der Wissenschaften |
Abiturienten aus den Partnerstädten bei der International Summer Science School
Heidelberg Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und des Internationalen Austausches fand vom 2. bis 28. August die "IV. International Summer Science School Heidelberg" (ISH) statt. Seit 1996 gibt es dieses Praktikum für Schulabgänger. In diesem Jahr hatte die Stadt Heidelberg Abiturientinnen und Abiturienten aus ihren Partnerstädten Bautzen, Cambridge, Kumamoto, Montpellier, Rehovot und Simferopol sowie aus Bautzens tschechischer Partnerstadt Jablonec, die sich durch entsprechende Leistungen beim gymnasialen Abschluss qualifiziert hatten, zur ISH eingeladen und in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen in Heidelberg die Möglichkeit geboten, einen Monat lang in den Laboren europäischer Spitzenforscher mitzuarbeiten und erste Einblicke in die Welt der Wissenschaft zu erhalten. Für die Dauer Ihres Aufenthaltes in Heidelberg waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der International Summer Science School im ISG-Hotel am Boxberg untergebracht, wo sie sich kurz vor der Rückkehr in ihre Heimatstädte mit ihren Gastgebern zu einem Abschlussabend trafen. Kulturelle Veranstaltungen und Ausflüge an den Wochenenden hatten den Praktikantinnen und Praktikanten neben ihrer Arbeit auch Heidelberg und die Region nähergebracht. Teilnehmer und Institute Die jungen Gäste aus den Partnerstädten absolvierten ihre Praktika bei folgenden Forschungsinstituten und Wissenschaftlern: Susanne Grocholl aus Bautzen (Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung bei Professor Bert Sakmann), Philippa Harris aus Cambridge (Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie - EMBL - bei Dr. Heinrich Hörber), Norifumi Tatsumi und Norifumi Yoshinaga aus Kumamoto (beide EMBL bei Dr. Christof Niehrs und Prof. Claus-Hobe Schröder), Leila Gazeilles aus Montpellier (EMBL bei Dr. Christian Boulin), Marina Dolgin und Leonid Waisman aus Rehovot (EMBL bei Professor Marino Zerial und DKFZ bei Professor Wolfgang Schlegel), Lucie Malinova aus Jablonec (EMBL bei Professor Friedrich Marks). |
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Stimmen zur Science School |
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Norifumi Tatsumi, Kumamoto: "Da Kumamoto dieses Jahr das erste Mal an der ISH teilgenommen hat, hatte ich anfangs ein bisschen Angst nach Heidelberg zu kommen, was sich aber als völlig unnötig erwies. Ich habe meinen Aufenthalt in Heidelberg wirklich genossen! Mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern habe ich viel über die Unterschiede zwischen meinem und ihren Ländern gesprochen und auch einige Worte ihrer Sprachen gelernt. Ich denke, die ISH ist nicht nur gut, um einen Einblick in die wissenschaftliche Arbeit zu erhalten, sondern auch, um Menschen anderer Nationalität und mit anderen Bräuchen kennenzulernen." |
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Leonid Waisman, Rehovot: "Ich war sehr aufgeregt, als ich hörte, dass ich an der ISH teilnehmen durfte, da die verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen in Heidelberg zu den Besten in ihrem Bereich zählen und weil ich mich darauf freute, andere junge Leute verschiedener Nationalitäten, die sich wie ich für Wissenschaft interessieren, kennenzulernen. Eine ähnliche Gelegenheit werde ich in den nächsten Jahren aufgrund des Militärdienstes in Israel nicht bekommen. Die Wirklichkeit übertraf meine Erwartungen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DKFZ und der Stadtverwaltung waren freundlich und hilfsbereit, die Unterkunft war sehr gut. Die Ausflüge waren informativ und, was am wichtigsten ist, die Arbeit am DKFZ war hochinteressant und sehr befriedigend! |
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Leila Gazeilles, Montpellier: "Jeder in meinem Labor war wirklich nett und freundlich zu mir. Ich war keine kleine dumme Studentin, sondern ein Mitglied der Gruppe und habe sehr viele neue Dinge gelernt. Das Essen in der Kantine war gut und sogar gratis, da das EMBL uns die Kantinenkarte bezahlt hat! Auch die Lage im Wald ist sehr schön. Die Wochenendausflüge waren gut organisiert und wir haben viel von Heidelberg und der Umgebung gesehen, wobei mir Mannheim weniger gefiel, da viel zerstört und wiederaufgebaut wurde. Ich denke, es war für uns alle eine gute Erfahrung, und ich kann die Teilnahme nur weiterempfehlen!" |
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Letzter Termin für Wahlvorschläge |
Kandidatenlisten müssen bis 9. September abgegeben werden Am 24. Oktober ist Wahltag! Neben den 96.000 wahlberechtigten Heidelberger/innen, die aufgerufen sind, den Gemeinderat neu zu wählen, haben rund 15.000 ausländische Mitbürger/innen die Möglichkeit, bei der Ausländerratswahl mitzumachen. Wer für den Gemeinde- oder den Ausländerrat kandidieren möchte, sollte sich sputen: Am 9. September endet die Frist, bis zu der Parteien und Wählervereinigungen ihre Wahlvorschläge einreichen können. Seit im STADTBLATT am 14. Juli die Gemeinderats- und die Ausländerratswahl öffentlich bekannt gemacht wurden, läuft die Frist zur Einreichung von Wahlvorschlägen. Der Countdown begann bei beiden Wahlen am Tag nach der öffentlichen Bekanntmachung, und endet für die Gemeinderatswahl am 9. September 1999 um 18 Uhr. Nach der Wahlordnung des Ausländerrats können Wahlvorschläge für die Ausländerratswahl am 9. September 1999 bis 12 Uhr fristgerecht eingereicht werden. Spätestens dann müssen alle erforderlichen Unterlagen bei der Vorsitzenden des Gemeinde- beziehungsweise Ausländerwahlausschusses, Oberbürgermeisterin Beate Weber, vorliegen. Der Ausländerwahlausschuss entscheidet über die Zulassung der eingereichten Wahlvorschläge in seiner Sitzung am 15. September um 12 Uhr im Rathaus. Die Entscheidung des Gemeindewahlausschusses über die Zulassung der eingereichten Wahlvorschläge für die Gemeinderatswahl fällt in der Sitzung am 16. September um 15 Uhr im Großen Rathaussaal. Beide Sitzungen sind öffentlich. Wer noch Fragen zur Einreichung von Wahlvorschlägen hat, kann sich an die Wahldienststelle beim Bürgeramt Mitte, Bergheimer Straße 69, 69115 Heidelberg, Telefon (06221)58 13 57/56/55, Telefax (06221)58 49 15 wenden. Hier gibt es auch die Vordrucke für die Einreichung von Wahlvorschlägen. (eu) |
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