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Ausgabe Nr. 35 · 29. August 2001



Jambo und Usimba müssen Abschied nehmen von Heidelberg. Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann hatte für sie am vergangenen Sonntag eine kleine Abschiedsparty organisiert. (Foto: Pfeifer)

Abschied aus gewichtigen Gründen

Schöne Zeit im Zoo hat ein Ende, jetzt wird es ernst: Die Nashörner Jambo und Usimba sollen für Nachwuchs sorgen


Schwerer Verlust für den Heidelberger Tiergarten: die beiden Breitmaulnashörner Jambo und Usimba ziehen nach Frankreich beziehungsweise England. Bulle Jambo wird in Zukunft im Zoo "Planète Sauvage" in der Nähe von Nantes und Usimba, das weibliche Tier, im "Suffolk Wildlife Park" an der Ostküste Englands leben.

Die beiden Nashörner wurden noch in Afrika geboren. Seit 21 Jahren leben sie in Heidelberg, und wenn jemals ein Feuer der Leidenschaft in Ihnen loderte, dann ist es längst verloschen. Die beiden haben sich ganz gern, mehr ist aber nicht.

Auch wenn es den beiden läs-tig sein sollte: Nashörner müssen ebenfalls für Nachwuchs sorgen, und für die beiden 24 Jahre alten Zoobewohner wird es langsam höchste Zeit. Zumal es für sie als Vertreter beziehungsweise Vertreterin einer bedrohten Tierart geradezu Pflicht ist, die kleine Zahl der noch lebenden Artgenossen zu erhöhen.

"Schon seit Jahren bittet uns die Koordinatorin des europäischen Erhaltungszuchtprogramms, unsere beiden Nashörner zur Zucht einzusetzen. Wir wissen, dass Breitmaulnashörner am besten zu züchten sind, wenn sie in Gruppen gehalten werden", erhofft sich Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann ein Umdenken der beiden in Sachen Nachwuchsplanung. Jambo wird in Frankreich in ein riesiges Freigehege (mit Freibad und Rasenbelag) bei zwei 30jährigen Nashorndamen einziehen.

Usimba wird sich mit einem anderen Bullen ein ebenfalls sehr großzügiges Freigehege teilen. In den neuen Tierparks reicht der Platz auch für weitere Nashörner aus. "Im Interesse der Tiere haben wir zugestimmt", kommentierte der Zoodirektor den Umzug. Das Gehege hier ist zu klein, um eine Zuchtgruppe von Nashörnern zu halten. Allerdings bleiben die beiden tonnenschweren Dickhäuter weiterhin Eigentum des Heidelberger Zoos.

Den Transport in die neuen Domizile übernehmen zwei Firmen, die auf solche tierischen Umzüge spezialisiert sind. Beide werden in ausreichend große Container gelockt und mit einem Kran auf den LKW verladen.

Für Usimba und Jambo gab es am letzten Sonntag ein kleines Abschiedsfest. Sie erhielten eine Extraportion Leckereien. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich auf Schautafeln über den Transport und das neue Zuhause der beiden informieren. Ihr Gehege übernehmen rote Riesen-kängurus aus dem Zoo Emmen. (neu)

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Stand: 28. August 2001