Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 34 · 23. August 2000

Gemeinsam Kriminalität bekämpfen

Erfreuliche Ergebnisse der Kommunalen Kriminalprävention vorgestellt


Positive Ergebnisse vermeldeten die Vertreter der Facharbeitsgruppen der Kommunalen Kriminalprävention bei der jüngsten Sitzung des Lenkungsgremiums. In dem behördenübergreifenden Gremium gehen Stadt und Polizei gemeinsame Wege bei der Kriminalitätsbekämpfung.

So berichtete Dörthe Domzig, Leiterin des Amts für Frauenfragen der Stadt Heidelberg, aus der Facharbeitsgruppe "Gewalt gegen Frauen" über die Kampagne "Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist keine Privatsache", stellte bestehende Service-Angebote des Amtes wie das Frauennachttaxi, Wen-Do-Kurse, das Beleuchtungskonzept zur Beseitigung so genannter Angsträume vor und erläuterte das Projekt "SOS-Handy", das inzwischen vom Verein "Sicheres Heidelberg" betrieben wird und bundesweite Beachtung gefunden hat.

Erfreulich auch der Bericht des Kinder- und Jugendamtes aus der Facharbeitsgruppe "Jugend", die das "Präventionsbegleitkonzept an Heidelberger Hauptschulen" betreut. In diesem Projekt werden Schüler ab der 5. Klasse bis zur Schulentlassung mit Problemen wie Gewalt und Drogen konfrontiert und im Umgang damit geschult. Seit Januar 2000 ist beim Kinder- und Jugendamt außerdem ein "Lehrstellenvermittler" beschäftigt, der vor allem Hauptschüler/innen beim Übergang von der Schule in den Beruf behilflich ist.

Die Heidelberger Polizei stellte im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Zunahme bei Taschendiebstählen und bei Diebstählen an Kraftfahrzeugen fest. Durch gezielte Präventionsmaßnahmen wie etwa durch die Zusammenarbeit mit einer neuen Facharbeitsgruppe "Sicherheit im Einzelhandel" sollen unter Mitwirkung von Geschäften die Gelegenheiten zum Diebstahl reduziert werden. Bei den Kfz-Aufbrüchen werden Maßnahmen an Brennpunkten erfolgen. So sollen etwa Handzettel auf dem Neuenheimer Feld verteilt werden, damit Wertsachen beim Parken nicht mehr so häufig im Auto zurückgelassen werden. In der Jugendherberge, wo ebenfalls eine Reihe von Diebstahldelikten verzeichnet wurden, werden sich Stadt und Polizei vor allem für bauliche Maßnahmen vor Ort einsetzen. Die Daten für die Brennpunktanalyse liefert der vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik geführte Kriminalitätsatlas.

Ein weiteres Projekt stellte Kriminaldirektor Bernd Fuchs, Leiter der Kriminalpolizei Heidelberg vor. Das so genannte "Netzwerk Jugendkriminalität" (NJK) kümmert sich insbesondere um die so genannten jugendlichen Intensivtäter, also um Jugendliche, die bereits mehrfach straffällig geworden sind. Ziel dieses Netzwerks ist es, unter Beteiligung von Staatsanwaltschaft und Jugendgerichtshilfe, ein besseres Miteinander und letztlich auch schnellere Sanktionen zu gewährleisten.

Beibehalten werden soll, so Fuchs, die Polizeipräsenz auf dem Bismarckplatz, um das verbesserte Sicherheitsempfinden der Heidelberger Bürger/innen auch weiterhin zu gewährleisten. Angestrebt wird eine Dauerlösung anstelle des Provisoriums Polizeicontainer.

Das Heidelberger Modellprojekt gegen häusliche Gewalt erläuterte der Leitende Polizeidirektor Schmalz dem Lenkungsgremium. Erstmals kann bei Gewaltanwendung der gewalttätige Partner aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen werden - eine Vorgehensweise, wie sie in Österreich bereits praktiziert wird.

Wer sich für die Arbeit des Lenkungsgremiums interessiert, kann sich an das Amt für öffentliche Ordnung, Uwe Nägele, Telefon 58-1781, wenden.

 

 

 

Mitglieder des 1997 gegründeten Lenkungsgremiums sind:

Oberbürgermeisterin Beate Weber; Leitender Polizeidirektor Bernd Schmalz; der Leiter der Kriminalpolizei, Kriminaldirektor Bernd Fuchs; die Leiterin des städtischen Amts für Frauenfragen, Dörthe Domzig; der Leiter des Amts für Stadtentwicklung und Statistik, Bruno Schmaus; der Leiter des Kinder- und Jugendamts Werner Schmidt sowie Heiner Bernhard, Leiter des Amts für öffentliche Ordnung. Das Gremium tagt zweimal jährlich.
   

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"Afrikanische" Krieger tanzten zum Abschluss der Ferienfreizeit der Arbeiterwohlfahrt in Wieblingen. (Foto: Rothe)

Tiger und Krieger tanzen

Die AWO holte für die Kinder Afrika nach Wieblingen


"Der springende Punkt", der Kindertreff der AWO in der Mannheimer Straße 278, war drei Wochen lang in afrikanischer Hand. Unter dem Motto "Afrika: Formen - Farben - Leben" beschäftigten sich 30 Kinder zwischen sechs und zehn Jahren mit dem faszinierenden Kontinent, und das täglich zwischen 10 und 16 Uhr.

Am vergangenen Freitag war Abschlussfest der Ferienfreizeit. Für die vielen anwesenden Eltern hatten die Kinder Tänze vorbereitet. Mit Masken und Tüchern hatten sich die einen als Tiger verkleidet und tanzten den Tigerfreudentanz. Die anderen, bezeichnenderweise ausschließlich Jungs, tanzten den Kriegertanz. Unter die Krieger hatten sich auch zwei Haie gemischt, die allerdings friedlich mitswingten.

Kostüme, Masken, Speere und Schilde für den Auftritt hatten die Kinder in der zweiten Woche des Ferienaufenthalts gebastelt und gefärbt. In der ersten Woche modellierten die Kinder aus Ton Häuser, Höfe, Tiere und Brunnen, eben alles, was es so in Afrika gibt. So entstanden vier Dörfer, die auch eigene Namen erhielten. Auch eine große Karte von Afrika entstand, jedes Kind durfte ein Land aus Karton ausschneiden und darauf malen, was ihm zu dem Kontinent einfällt.

Auch in Afrika muss gegessen werden und die Kinder halfen aktiv mit beim Tische decken, abräumen und Geschirr spülen. Gabriele Wernz, die Leiterin der Ferienspiele, berichtet, dass es offensichtlich geschmeckt habe, denn es wurde immer alles aufgegessen. Sie wurde bei der Organisation der Ferienfreizeit unterstützt von ihrem Kollegen Norbert Forler, zwei Praktikantinnen der Elly-Heuss-Knapp-Schule in Neckargemünd und zwei Studentinnen. Und Hilfe erhielt sie auch von älteren Kindern, die sie zum Einkauf beim Großmarkt in aller Herrgottsfrüh begleiteten und jeden Spaß mit den kleineren Kindern mitmachen.

Kurzum: Afrika in Wieblingen war ein Erlebnis für die Kinder und auch die Tiger haben sich dort sehr wohl gefühlt. (neu)

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Stand: 22. August 2000