Thema der Woche

Ausgabe Nr. 32 · 6. August 2003



Die Grundbewegungsarten lernen diese Kinder in der Turnschule im Sportzentrum Süd. Im September beginnen wieder neue Kurse. Infos unter Telefon 780521. (Foto: Hofer)

Vom Breitensport zum Spitzensport

Heidelberg hat viele auch international erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler hervorgebracht - Stadt sorgt für günstige Rahmenbedingungen


Katharina Fricke wurde deutsche Meisterin im Leichtgewichts-Doppelvierer der U 23 und holte Bronze bei der U-23-Weltmeisterschaft. Clemens Arnold ist Hockey-Weltmeister, Petra Dallmann Europameisterin mit der 4-x-100-Meter, der 4-x-200-Meter Freistilstaffel und Vizeweltmeisterin mit der 4-x-100-Meter-Staffel. Simone Weiler wurde Europameisterin mit der 4-x-100-Meter Lagenstaffel. Andreas Hofer gewann Ende Juni eine Bronzemedaille bei den deutschen Jugendmeisterschaften im Turnen in der Alterklasse 15/16. Und der SC Neuenheim ist neuer deutscher Rugby-Meister.

Diese Auflistung erfolgreicher Sportlerinnen und Sportler ist unvollständig. Es ließen sich noch viele weitere "Sieger/innen-Typen" hinzu fügen, die eines gemeinsam haben: Ein Heidelberger Verein und Heidelbergs Sportstätten bieten ihnen die Trainingsvoraussetzungen, die diese sportlichen Höchstleistungen erst ermöglichten. Jeden Sommer ehren Stadt und Sportkreis diese Botschafter des sportlichen Heidelbergs.

Für Dieter Bächstädt, den Leiter des Sport- und Bäderamtes, ist erfolgreicher Leistungssport aber nur ein Element der Sportszene in Heidelberg. Einen höheren Stellenwert hat für die Stadt der Breitensport, der mit der Heranführung von Kindern und Jugendlichen an Bewegungsmöglichkeiten beginnt und mit dem Erhalt der Mobilität bei den Senioren endet. Nur wenn möglichst viele Kinder schon früh und regelmäßig das Angebot an sportlichen Betätigungsmöglichkeiten nutzen, können auch motivierte, leistungsorientierte Sportlerinnen und Sportler heranwachsen. "Irgendwann fangen die an zu zählen", beschreibt Gert Bartmann, Abteilungsleiter Sport im Sport- und Bäderamt, den Ehrgeiz der Kinder, beim sportlichen Wettbewerb den Besten unter sich auszumachen. Außerdem bräuchten die Kinder Vorbilder, um bei ihrer Sportart zu bleiben.

In Heidelberg können die Kleinen aus einer Fülle von Bewegungsmöglichkeiten auswählen: Das Institut für Sport und Sportwissenschaft bietet mit Unterstützung der Stadt eine Ballschule sowie ein vereinsunabhängiges Sportangebot für Jugendliche an. TSG Rohrbach und TSV Handschuhsheim betreiben Kindersportschulen, unterstützt von Sportinstitut, Sportkreis und Stadt. Heidelberger Basketballvereine und der Basketballverband fördern Jugendliche, Sportkreis und Stadt organisieren Jugendsporttreffs in den Stadtteilen. Das Sport- und Bäderamt veranstaltet zudem mehrere Sportkurse wie das Aquafit-Programm, die Fußballschule, die Turnschule oder auch Mutter- und Kind-Turnen. Diese Kurse leiten die sportpädagogischen Berater der Stadt. An diese Aufzählung ließen sich noch zahlreiche weitere Angebote der über 120 Heidelberger Sportvereine anfügen.

Damit in Heidelberg Jung und Alt aus einem abwechslungsreichen Sportangebot auswählen kann, legt die Stadt regelmäßig ein Sportförderprogramm auf. In den Jahren 2002 bis 2004 liegen im Verwaltungshaushalt insgesamt über 1,7 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt 450.000 Euro zur Unterstützung der Sportvereine bereit. Mit den Geldern des Verwaltungshaushalts wird der laufende Betrieb der Sportvereine gefördert: Unter anderem werden daraus Zuschüsse für die staatlich anerkannten Übungsleiter, für die Pflege der Sportanlagen, für Fahrt- und Energiekosten oder für die Ausbildung nebenberuflicher Übungsleiter bezahlt.

Schließlich sorge die Stadt, so Dieter Bächstädt, auch für die Rahmenbedingungen: Ohne funktionierende Plätze und Hallen sei Sport nicht möglich. Und im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen erweitert die Stadt ihr Sportstättenangebot: Im Dezember wird voraussichtlich die Halle im Sportzentrum West fertig gestellt sein. In Kirchheim entsteht an der Kurpfalzschule eine Turnhalle im Passivhausstandard und die Planungen zur Sporthalle Heidelberg Mitte werden 2003 noch abgeschlossen. "Wir sind mit unseren 23 Sportanlagen und über 40 Sport- und Gymnastikhallen hervorragend ausgestattet", sagt der Amtsleiter. Er erwartet, dass die Sportaktivitäten in Heidelberg weiter zunehmen werden. Vor allem die älteren Menschen werden immer aktiver: So habe die Nachfrage nach freien Hallenzeiten auch in den Morgenstunden sehr zugenommen: "Da wird in Zukunft ein großer Bedarf bestehen." (neu)
   
 

Auf die Plätze...

  Rolli-Marathon
Noch sind es über zwei Monate bis zum Startschuss für den 7. Internationalen Heidelberger Rollstuhlmarathon am 11. Oktober. Die Vorbereitungen bei den Organisatoren, dem Verein Heidelberger Rollstuhlmarathon, und den Athleten laufen auf Hochtouren. Für das Rennen können sich Rollstuhlsportler unter www.rollstuhlmarathon.de online anmelden. Hier findet man alle weiteren wichtigen Informationen rund um die Veranstaltung.

Siebener-Rugby
Das diesjährige SAS Heidelberg Sevens findet am 16. und 17. August im Fritz-Grunebaum-Sportpark, Harbigweg 9, statt. Schon zum zweiten Mal nach 2002 ist es die Siebener-Rugby-Europameisterschaft des Europäischen Rugby-Verbandes. Um den Titel spielen Georgien, Frankreich, Deutschland, Portugal, Schottland, Kroatien, Ukraine, Rumänien, Polen, Spanien, Niederlande und Tschechien. Die Turnierkarte für Erwachsene, gültig an beiden Tagen, kostet 20 Euro, ermäßigt 15 Euro. Tickets gibt es im Vorverkauf bei der Tourist Information am Hauptbahnhof, Tabakwaren Hillenbrand, Ladenburger Straße 19, im Deutschen Rugby-Sportmuseum Heidelberg, Tiergartenstraße 7b, und bei der Rhein-Neckar-Zeitung, Hauptstraße 23. Mehr zu Mannschaften und Spielplan im Internet unter www.heidelbergsevens.de.

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Hier verbringt man gerne seine Freizeit: der Sportboothafen mehrerer Heidelberger Wassersportvereine unterhalb der Schurmanstraße. (Foto: Schlipphak)

40 Jahre auf dem Neckar

Sportvereine in Heidelberg: Motor-Boot-Club und Motor-Yacht-Club Heidelberg feierten runden Geburtstag


Es gibt Sportvereine, bei denen man den Schweißgeruch der Anstrengung nicht riecht. Dazu gehören der Motor-Boot-Club Heidelberg e.V. (MBC) und der Motor-Yacht-Club Heidelberg e.V. (MYC). In ihren Clubräumen unter der Schurmanstraße und im Sportboothafen herrscht eine eher erholsame Atmosphäre. Beim Blick auf den Neckar und das gegenüberliegende Neuenheimer Ufer kommen vielleicht Urlaubsgefühle auf, sportliche Ambitionen stellen sich nicht ein.

Doch ganz ohne Bewegung und fahrerisches Können geht es nicht: "Wenn Sie eine Vielzahl von Schleusen abgehakt haben, wissen Sie, was sie hinter sich haben", schildert Peter Kocks vom MYC die Anstrengungen, die eine längere Fahrt mit sich bringt. Und Fred Braun, Erster Vorsitzender vom MBC, berichtet von den Jugendlichen im Verein, die mit den Schlauchbooten drei Mal die Woche zwischen Hafen und Neckarinsel trainieren. Ein Enkel von ihm wurde jüngst sogar Weltmeister im Parallel-Slalom für Schlauchboote.

Dennoch geht es insgesamt bei den beiden Motorbootclubs eher gemütlich zu. Motorbootsport sei Familiensport, jeder übernehme schon früh Verantwortung auf dem Schiff. Man fahre mit der Familie an einen schönen Uferplatz oder gemeinsam mit anderen den Neckar hinauf oder auf den Rhein, um bei befreundeten Clubs vorbei zu schauen, heißt es in den Infoschriften der Vereine. Seit 40 Jahren machen das die Clubmitglieder so, beide Vereine wurden Anfang des Jahres 1963 gegründet. 80 Mitglieder hat der MYC, 140 der MBC. Man kann auch ohne ein Boot zu besitzen Vereinsmitglied werden.

Weil Heidelberg ein beliebtes Ausflugsziel und der Sportboothafen zentral liegt und sehr einladend aussieht, wird er von Freizeitkapitänen aus anderen Städten häufig angefahren. Über 600 Boote im Jahr legen hier an. Seitdem die Clubräume unter der Schurmanstraße Mitte der 90er Jahre von der Stadt saniert wurden und die Vereinsmitglieder mit enormem Einsatz diese einrichteten, hat der Sportboothafen noch einmal seine Attraktivität für Gäste gesteigert. Zu den Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen im Juni kamen über 200 Bootsfreunde mit 65 Schiffen von Rhein und Neckar nach Heidelberg. Sie konnten unter anderem den Liedern des Shanty-Chores Heidelberg lauschen, der seine Sänger fast ausschließlich aus den Reihen der MYC-Skipper rekrutiert. (neu)
   
 

Information

  Motor-Yacht-Club Heidelberg, Römerstraße 178, 69126 Heidelberg, Telefon 37 56 52, Clubhaus: Schurmanstraße 1, 69115 Heidelberg, Telefon 184180
Motor-Boot-Club Heidelberg, Schurmanstraße 1, 69115 Heidelberg oder Postfach 104145, 69031 Heidelberg, Telefon 27887

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Stand: 5. August 2003