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Ausgabe Nr. 32 · 9. August 2000



Alte Industriearchitektur - neu belebt. Die Skizze des Architekturbüros Jourdan & Müller vermittelt einen Eindruck vom künftigen Wohn und Gewerbegebiet auf dem Gelände der ehemaligen Fuchsschen Waggonfabrik in Rohrbach.

Wohnen im Industriepark

Auf dem Furukawa-Gelände in Rohrbach soll ein Wohn- und Gewerbegebiet entstehen


Seit der japanische Baumaschinenhersteller Furukawa 1993 die Produktion auf dem Gelände der früheren Fuchsschen Waggonfabrik eingestellt hat, liegen große Teile des Grundstücks brach. Der Gemeinderat wurde in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause über den aktuellen Planungsstand für die künftige Nutzung des Geländes an der Heinrich-Fuchs-Straße informiert.

Die Firma Furukawa gibt den Standort Heidelberg nicht völlig auf, sondern behält auf einer kleinen Teilfläche des insgesamt rund 114.000 Quadratmeter großen Grundstücks ihre Europa-Zentrale und ihr Ersatzteillager bei. Fast 100.000 Quadratmeter aber sollen verkauft und neu genutzt werden.

Das direkte Nebeneinander von Industrie- und Wohngebiet in diesem Bereich soll durch eine Nutzung ersetzt werden, die in Abstufungen nebeneinander Gewerbegebiet, Mischgebiet mit überwiegend gewerblicher Nutzung und Mischgebiet mit überwiegender Wohnnutzung vorsieht. Denn, so betonte der Erste Bürgermeister Prof. Dr. Joachim B. Schultis bei der Vorstellung des Projekts im Gemeinderat, das Gelände, das über die künftige S-Bahn auch verkehrsmäßig gut erschlossen ist, ist "der optimale Standort für Wohnen und Arbeit". Auch ein Kindergarten soll hier entstehen.

Ziel der Stadt ist es, trotz der Umnutzung die Identität des Industriestandortes für künftige Generationen zu bewahren. "In Heidelberg", heißt es in der Vorlage an den Gemeinderat, "gab es nie sehr viele Produktionsstandorte, so dass es besonders wichtig erscheint, diesen zu erhalten." Die das Gebiet prägenden Mauern aus der Zeit um 1900 sind "besonders gut erhaltene und gestalterisch hochwertige Zeitzeugen".

Furukawa hat die Firma Hochtief, Niederlassung Südwest in Heidelberg, mit der Entwicklung des Gebietes beauftragt. Sobald ein Bebauungsplan für das Gebiet beschlossen ist, will Furukawa das Grundstück an Hochtief verkaufen. Mit der Stadt Heidelberg wurde eine Einigung über die wesentlichen wirtschaftlichen Rahmendaten der Finanzierung des neuen Baugebietes erzielt. Auf der Grundlage dieser Einigung soll ein städtebaulicher Vertrag abgeschlossen werden.

Nach Abzug der Flächen für Straßen, Grünflächen und Plätze rechnet Hochtief mit rund 46.000 Quadratmetern für Wohnnutzung mit verschiedenen Wohnformen sowie 25.000 Quadratmetern Gewerbefläche. Über die Gestaltung im einzelnen soll durch Architektenwettbewerbe entschieden werden. Die Firma will das Gelände nach Verabschiedung des Bebauungsplanes innerhalb von sechs Jahren bebauen. Damit kein Überangebot entsteht, sollen die Bauflächen stufenweise auf dem Immobilienmarkt angeboten werden. (rie)

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Stand: 8. August 2000