Ausgabe Nr. 32 · 9. August 2000 |
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Heinz Reutlinger |
CDU |
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Zum geplanten Tierfriedhof Als Vorsitzender des Tierschutzvereins für Heidelberg und Umgebung e. V. werde ich immer wieder gefragt, wie es um den geplanten Tierfriedhof steht. Ich muss leider sagen: Das Projekt Tierfriedhof ist - zumindest vorerst - gescheitert. Ich weiß, was diese traurige Mitteilung für all diejenigen bedeutet, die so sehr auf einen Tierfriedhof in Heidelberg gehofft haben. Gescheitert ist das Projekt letztlich an den fehlenden Finanzmitteln. Die Pläne für eine Realisierung des Tierfriedhofes waren ja schon recht weit gediehen. Der Gemeinderat hatte seine grundsätzliche Zustimmung gegeben, allerdings unter dem Vorbehalt, dass auf die Stadt keine zusätzliche Belastung zukommen darf. Nach längerer Suche fand man auch ein geeignetes Grundstück in der Nähe des Recyclinghofes am Oftersheimer Weg. Und es war vorgesehen, dass die Heidelberger Dienste GmbH in Kooperation mit dem Tierschutzverein den Tierfriedhof betreiben. Dann scheiterte jäh alles an der finanzpolitischen Realität. Denn die Errichtung eines Tierfriedhofes auf dem vorgesehenen Gelände hätte eine Grundinvestition von ungefähr 400.000 DM bedeutet. Das überstieg bei weitem die finanziellen Möglichkeiten der Heidelberger Dienste GmbH, zumal sich der Heidelberger Tierschutzverein - er ist im Augenblick dabei, Spenden für ein neues Katzenhaus zu sammeln - zurzeit an den Kosten für einen Tierfriedhof nicht beteiligen kann. Ich bedaure zutiefst diese Entwicklung, denn viele Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt und dem Umland haben die Bemühungen um einen Tierfriedhof in Heidelberg mit großer Hoffnung begleitet. Es geht um ein Stück Menschlichkeit. Wer keine Beziehung zu Tieren hat, kann kaum nachempfinden, was es für den einen oder anderen Tierliebhaber bedeutet, seinen "Liebling" nach dessen Tod in den Kesseln und Mühlen einer Abdeckerei zu wissen. Vielfach ist das Haustier die einzige "Bezugsperson", der einzige "Ansprechpartner". Dies gilt vor allem für alte und einsame Menschen. Ich weiß nicht, wie es nun weitergeht, ob es noch eine Chance für einen Tierfriedhof gibt. Diese Frage, wie es nun weitergehen soll, ist auch an die Oberbürgermeisterin und den Gemeinderat zu richten. Ich bin der Meinung, dass das, was in anderen Städten möglich ist - in vielen Städten der Bundesrepublik gibt es inzwischen einen Tierfriedhof -, auch in der weltoffenen Stadt Heidelberg möglich sein sollte. Dass sich der Gemeinderat für einen Tierfriedhof in Heidelberg finanziell engagiert, halte ich allerdings für wenig wahrscheinlich. Da müsste ein politisches Wunder geschehen! Der Tierschutzverein jedenfalls kann sich diesbezüglich auf absehbare Zeit finanziell nicht engagieren, es sei denn, finanzkräftige Sponsoren würden ihn dazu in die Lage versetzen. |
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Reiner Nimis |
SPD |
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Bebauungsplan Pfaffengrund - am Ende doch noch die "Käseglocke"? Fast auf den Tag genau vier Jahre nach dem Gemeinderatsbeschluss vom 25.7.1996, für den Pfaffengrund einen neuen Bebauungsplan aufzustellen, setzte dieses Gremium am 24. 7. 2000 in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause mit der Zustimmung zur Bebauungsplan-Satzung den Schlusspunkt hinter eine außergewöhnlich lange Beratungszeit. Das drohende endgültige Auslaufen der Veränderungssperre tat das ihrige, um Stadtverwaltung und Gemeinderat unter Druck zu setzen. Jetzt oder nie hieß die Devise, so dass kaum noch Raum blieb für sachgerechte Entscheidungen im Detail. Die Stadtplaner hatten sich viel vorgenommen. Städtebauliche Strukturen und Grünbestände sollten erhalten, denkmalsschützerische Belange gewahrt und dennoch eine notwendige bauliche Nachverdichtung ermöglicht werden. Der gewählte Geltungsbereich war jedoch viel zu groß, um einen befriedigenden Interessenausgleich aller Beteiligten erreichen zu können. Sachverstand aus dem Bezirksbeirat konnte infolge gemeinderätlicher Befangenheitsvorschriften nicht im notwendigen Umfang eingebracht werden. Trotz eindeutiger Meinungsäußerungen aus dem Stadtteilverein und aus öffentlichen Bürgerversammlungen entfernten sich die Planer immer mehr von ihren ursprünglichen, ausgewogenen Vorstellungen, zu Gunsten sehr persönlicher Interessenlagen zur Verhinderung von Baurechten. Unnötig erschwert wurde die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum für Familien mit Kindern, die im Stadtteilrahmenplan ausdrücklich gefordert wird. Der Verweis auf Neubaumöglichkeiten in anderen Baugebieten der Stadt zeigt, dass man sich mit den sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Konsequenzen für die kleinen Häuslebauern und die im sozialen Wohnungsbau tätigen Unternehmen nicht ernsthaft auseinandergesetzt hat. Kosten spielten offensichtlich auch keine Rolle bei der Entscheidung, jetzt für Lärmschutzmaßnahmen 2,5 Millionen DM auszugeben, die bei einer Autobahnerweiterung in wenigen Jahren nicht von der Stadt, sonder von Bund und Land hätten finanziert werden müssen. Wie gut würde dieses Geld so manchen Straßen und Plätzen im Pfaffengrund tun... Bautechnische und städtebauliche Bedenken blieben völlig auf der Strecke bei dem Beschluss, im denkmalsgeschützten Bereich des alten Pfaffengrunds beim Dachausbau zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum nur Dachgauben zuzulassen. Schade, zum richtig großen Wurf hat es leider nicht gereicht. Im Interesse aller Bauwilligen bleibt jedoch zu hoffen, dass die städtischen Behörden im Umgang mit dem neuen Bebauungsplan ebensoviel Kreativität beweisen, wie sie es in den letzten Jahrzehnten schon getan haben. Beim Rundgang durch den Pfaffengrund sieht man dafür genügend Beispiele. |
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Fidan Ulucan-Kiliç |
GAL |
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Jugendarbeitslosigkeit Laut Statistik der Stadt Heidelberg gibt es in Heidelberg 84 junge Arbeitslose unter 20 Jahren und 254 im Alter zwischen 20 und 25 (Stand 30. 03. 00). Zählt man die sich in Maßnahmenplätzen befindlichen rund 170 dazu, beträgt diese Zahl über 500 Personen, die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Jugendlichen ausgenommen. Für Jugendliche, die als motiviert und "bildungsfähig" gelten, gibt es in Heidelberg vielfältige auf der Verknüpfung von Theorie, pädagogischer Betreuung und betrieblicher Praktika basierende Hilfsangebote. 1/3 der arbeitslosen Jugendlichen hingegen, die aufgrund sogenannter vermittlungshemmender Probleme als besonders schwer vermittelbar einzustufen sind, sind durch solche Regelmaßnahmen und Angebote nicht zu erreichen. Dabei handelt es sich um ca. 20-30 Jugendliche eines jeden Jahrgangs der Berufsvorbereitungsklassen. Für diese Zielgruppe schätzt der Runde Tisch Jugendarbeitslosigkeit den Bedarf an besonders zugeschnittenen Hilfsangeboten auf circa 120-150 Arbeits-, Ausbildungs- oder auch Maßnahmenplätze ein. Fehlende Hauptschulabschlüsse, fehlende Sprachkenntnisse, gesundheitliche und soziale Behinderungen kennzeichnen die Problemlagen dieser Zielgruppe. In seiner Sitzung am 26. Juni dieses Jahres hat der Runde Tisch zur Jugendarbeitslosigkeit in Heidelberg ein umfangreiches Positionspapier vorgelegt. Darin enthalten ist ein Programmpaket mit Vorschlägen für praktische Jugendberufshilfeprojekte, die angesichts der überschaubaren Gruppe der schwer vermittelbaren Jugendlichen eine geeignete und baldige Abhilfe erwarten lassen. Zu nennen ist unter anderem das Modellprojekt Berufsvorbereitungsjahr in Betrieben sowie Qualifizierungs- und Beschäftigungsangebote für ausländische junge Mädchen. Wir begrüßen und unterstützen dieses Programmpaket, das deutlich macht, dass auf kommunaler Ebene ein politischer Grundsatzbeschluss, die erforderliche Mittelausstattung und die Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen unverzichtbar sind. |
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Margret Hommelhoff |
FDP |
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Sanierung der Bergheimer Straße - die geplagten Anwohner tun mir leid! Von morgens um 6 Uhr bis abends um 22 Uhr Baulärm vor der Haustür - und das schon wieder nach knapp fünf Jahren, als die Bewohner, Hausbesitzer und Geschäftsleute an der Bergheimer Straße erhebliche Einschränkungen und Beeinträchtigungen durch die damals langwierigen Bauarbeiten an der Bergheimer Straße hinnehmen mussten. Vielleicht dauert es dieses Mal nicht so lange, und hoffentlich hält der neue Straßenbelag (Asphalt und keine runde Bepflasterung) bei der hohen Belastung der Straße dann länger. Das wünsche ich Ihnen und uns allen sehr. Die Bergheimer Straße und ihre Geschäftswelt darf nicht noch einmal so unter Druck geraten wie seinerzeit. Wenn Sie als Anwohner die frühzeitigen und auch langabendlichen Belastungen nicht ertragen können, so können Sie sich vor Ort an den Ansprechpartner der Bauleitung wenden, der noch namentlich benannt wird. Auch wir Stadträte und -innen sind für Sie da! Hoffentlich werden bei der Neuplanung auch eindeutige Fußgängerquerungen vorgesehen. Bei den halbrunden, zwar wunderschönen bisherigen Übergängen kommt es immer wieder zu unsicheren und gefährlichen Situationen zwischen Fußgängern und Autofahrern. Auch sollte die Aufkantung der Gleistrasse flacher geplant werden, damit ein Überfahren unbeschadet stattfinden kann. |
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Anschriften der Fraktionen und Einzelmitglieder im Gemeinderat |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||
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