Ausgabe Nr. 31 · 4. August 1999 |
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Stadt hatte zum Branchentreffen Einzelhandel eingeladen | |
Wichtiger Wirtschaftszweig |
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Der Einzelhandel ist nach wie vor ein wichtiger Teil der Heidelberger Wirtschaft.
Deshalb sollen die bestehenden Kontakte zwischen Stadt und Handel gepflegt und durch
Gespräche weiter vertieft werden, betonte Oberbürgermeisterin Beate Weber
beim jüngsten Branchentreffen Einzelhandel, zu dem die Stadt in den Spiegelsaal
eingeladen hatte. Die Bedeutung der Branche verdeutlichte die Oberbürgermeisterin mit einigen Zahlen: Der Heidelberger Einzelhandel beschäftigt rund 8.250 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer/innen, darunter 5.537 Warenkaufleute. Bei insgesamt 71.240 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der ganzen Stadt nimmt diese Berufsgruppe den dritten Platz nach Bürokräften und Gesundheitsberufen ein. Stadt und Handel haben bereits eine Vielfalt gemeinsamer Aktivitäten entwickelt. Beate Weber nannte unter anderem die Stadtmarketing-Initiative, für die es von städtischer Seite jetzt auch einen "Kümmerer" gibt: Gerhard Wagner von der Heidelberger Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (HWE) koordinierte bereits die vorweihnachtlichen Aktionen und auch den Euro-Tag am 8. Mai dieses Jahres mit Verkaufszeiten bis 20 Uhr. Als weitere Beispiele der Zusammenarbeit zählte die Oberbürgermeisterin die Studie zur City-Logistik auf und die Umsetzung des Einzelhandelsstrukturberichtes und ebenso das von Polizei, Handel und HWE zur Abwehr von Taschendieben herausgegebene Faltblatt "Diebe nehmen sich so manches heraus". Sie erwähnte die Gründung des Vereins zur Förderung der Kriminalitätsverhütung "SicherHeid" und kündigte eine Informationsveranstaltung "Sicherheit im Einzelhandel" für den 22. September an. "Das Bild von Heidelberg ist bei jenen, die hierher kommen, wesentlich positiver als man hier denkt", beschloss die Oberbürgermeisterin die Begrüßung der Teilnehmer/innen am Branchentreff und räumte zugleich ein: "Trotz allem haben wir noch einige Hausaufgaben zu machen." Er freue sich, dass die Oberbürgermeisterin die Bedeutung des Handels so hoch einschätze, sagte der Präsident des Einzelhandelsverbandes, Claus Seppl und verlangte: "Konkret werden!" Zum Beispiel durch Umgestaltungen in der Hauptstraße und durch die Einführung verkaufsoffener Sonntage. "Es liegen Ressourcen frei, die nicht genutzt werden," meinte er. Der Erfolg des Euro-Tages habe gezeigt, dass die Kunden Sonderöffnungszeiten wünschen, unterstrich auch der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, Erwin Schmalzhaf, diese Meinung. Der Euro-Tag sollte auf jeden Fall wiederholt werden, weil er ein gutes Marketinginstrument sei. Auch beim Heidelberger Herbst müsse der Einzelhandel mehr Profit machen; bisher gehe das Fest am Handel vorbei. Verbesserungen sah Schmalzhaf bei der allgemeinen Sauberkeit ("Die Initiative hat sich gelohnt") und bei der Erreichbarkeit der Geschäfte ("Keine Leserbriefe mehr über fehlende Parkplätze"). Hingegen kritisierte er das Verkehrskonzept der Plöck ("Einzelhandel und Fahrradstraße beißen sich") und forderte insgesamt, "am Profil Heidelbergs zu feilen". Dieser Forderung schloss sich die Oberbürgermeisterin gerne an. In drei Punkten widersprach sie ihren Vorrednern jedoch: "Keine grundsätzliche Umgestaltung der Hauptstraße - da sind andere Straßen notwendiger". Zur Plöck: "Ich warte immer noch auf gute Vorschläge". Und zum Wunsch nach längeren Verkaufszeiten: "Ich bin keine Befürworterin von Sonderöffnungszeiten." (br) |
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Börse für Geschäftsübernahmen |
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Immer wieder ist zu beobachten, zum Beispiel auch in der Heidelberger Hauptstraße, dass alteingesessene Geschäfte schließen und an ihre Stelle Filialen von Handelsketten einziehen. Ein Grund für diese bedauerliche Entwicklung - die irgendwann einmal die Einkaufsstraßen in allen Städten gleich aussehen lässt - kann sein, dass die Inhaber der aufgegebenen Geschäfte keine/n Nachfolger/in für den Betrieb haben. Eine regionale Börse für Geschäftsübernahmen könnte da in vielen Fällen weiter helfen, regte Oberbürgermeisterin Beate Weber beim Branchentreffen Einzelhandel an. | |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | |
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Abschluss 1998 der Unternehmensgruppe HVV | |
Erfolgreiche Bilanz |
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Die Heidelberger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe (HVV) können auf ein erfolgreiches
Geschäftsjahr 1998 zurückblicken. Mit ihren Tochtergesellschaften SWH,
HSB und HGG erzielte sie einen Überschuss von 300.000 Mark. Bei Umsatzerlösen von rund 405 Millionen Mark und einem Investitionsvolumen von 72 Millionen Mark ergibt sich unter Berücksichtigung eines Gewinnvortrags von 700.000 Mark ein Konzerngewinn in Höhe von knapp einer Million Mark. Mit diesem Ergebnis zeigte sich Dr. Gerhard Himmele, Kaufmännischer Geschäftsführer der HVV, sehr zufrieden. Die HVV zahlte im abgelaufenen Jahr an die Stadt Heidelberg eine Konzessionsabgabe von 15,5 Millionen Mark und deckte darüber hinaus den Bilanzverlust der HSB in Höhe von 48 Millionen Mark in vollem Umfang ab. Durch den Konzernverbund konnten etwa zwölf Millionen Mark an Steuern eingespart werden. Seit Gründung des HVV-Konzerns liegt die Steuerersparnis bei rund 215 Millionen Mark. Keine Sorge hat die HVV wegen des Jahres 2000. Der Energieversorger sieht sich auf die Umstellung gut vorbereitet. Eine hundertprozentige Garantie dafür, dass am 1. Januar die Lichter nicht ausgehen, mochte HVV-Prokuristin Heike Kuntz dennoch nicht geben. Das könne kein Versorgungsunternehmen garantieren, so Kuntz. Für den äußerst unwahrscheinlichen Fall des Black-outs steht in der Silvesternacht eine Notfallmannschaft bereit. (rie) |
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