Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 31 · 30. Juli 2003



Boule zwischen Bahngleisen: Hannes Seibold vom Atelier Kontrast (r.) und Aurelis-Projektleiter Wilhelm Burkard mit Mitarbeitern der Baufirma, die stillgelegte Gleise in Boule-Bahnen verwandelt (Foto: Rieck)

Biergarten in der Bahnstadt

Atelier Kontrast und Aurelis laden in den "Zollhofgarten" ein - Eröffnung am Samstag um 16 Uhr


Auch wenn die Entwicklung des neuen Stadtteils Bahnstadt noch nicht so weit ist, dass dort gebaut wird, so halten doch bereits Kultur und Gastronomie Einzug: Gegenüber der Halle 02 entsteht auf den früheren Gütergleisen zurzeit ein Biergarten mit Freilichtbühne und Boule-Anlage.

Neben Speisen und Getränken will der "Zollhofgarten in der Bahnstadt" Kultur und Unterhaltung bieten. Noch bis in den Oktober hinein werden hier Lesungen, Theateraufführungen und Konzerte unter freiem Himmel stattfinden. Zwischen den Schienen des früheren Güterbahnhofs werden vier Boule-Bahnen angelegt. Mit Einbruch der Dunkelheit wird eine Lichtinstallation die Industriebrache zu neuem Leben erwecken. Bis zu hundert Besucher/innen finden unter dem 25 Meter langen Sonnendach an Biertisch-Garnituren und einer mobilen Bar Platz.

Betrieben wird der Zollhofgarten vom Atelier Kontrast, das hier bereits mit gutem Erfolg das Kulturzentrum Halle 02 unterhält. Hauptsponsor ist Aurelis Real Estate, eine Tochter der Deutschen Bahn AG und der Westdeutschen Landesbank. Der Bahn gehört der überwiegende Teil der 114 Hektar, den der künftige Stadtteil umfasst. "Der Zollhofgarten ist eine Zwischennutzung", erläuterte Wilhelm Burkard, Projektleiter bei Aurelis Real Estate, "die Rahmenplanung sieht im Güterbahnhof das Zollhofquartier vor". Dieses soll das "Kultur-Dreieck" der Bahnstadt werden.

Im Zollhofgarten wird es Veranstaltungen "vom Kinderfest bis zum Streichquartett" geben, kündigte Burkard an. "Wir wollen den Bürger/innen hier schon Freizeitaktivitäten anbieten, um die Bahnstadt zu beleben", so Hannes Seibold vom Atelier Kontrast, das für Gastronomie und Kulturprogramm verantwortlich zeichnet.

Die Eröffnung findet am Samstag, 2. August, um 16 Uhr statt. Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg wird den Fassbieranstich vornehmen und eine Stahlskulptur enthüllen. Für Musik sorgen DJ Monophonic, The Moonbees, Cozmic Laundry und Seltsam & Strahler. Ab 22 Uhr gibt es eine Multimedia-Performance mit Generic Preset und Stefan von Treschkow. Danach wird jeweils von Donnerstag bis Sonntag ab 17 Uhr geöffnet sein.

In der Halle 02 findet ab 20.30 Uhr die Vernissage der Ausstellung "Heart of Asia" mit Fotografien von Steve Greystoke statt. Aurelis zeigt am Eröffnungstag in der Güterhalle 01 zwischen 17 Uhr und 20 Uhr noch einmal die Ausstellung zur Rahmenplanung Bahnstadt. Informationen zum Programm unter www.halle02.de, zur Bahnstadt-Planung unter www.aurelis-real-estate.de (rie)

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Das Feriensommer-Team, Astrid Stephany (l.) und Albrecht Mentz mit Praktikantin Carolin Schnüttgen, übergibt dem 13 Jahre alten Sebastian Hahn einen Preis für den Kauf des tausendsten Ferienpasses. (Foto: Pippel)

Programm gegen Langeweile

Der "Heidelberger Feriensommer" 2003 hat begonnen - Über tausend Ferienpässe verkauft


Seit Montag können Kinder und Jugendliche wieder an den Freizeitaktivitäten des Heidelberger Feriensommers teilnehmen. Mit über tausend verkauften Ferienpässen verbuchen die Organisatoren einen Erfolg auf der ganzen Linie.

Garantierten Freizeitspaß haben in diesem Jahr über tausend Kinder beim Heidelberger Feriensommer. Unter der Leitung von Astrid Stephany von der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Heidelberg werden in Kooperation mit Sportvereinen und städtischen Einrichtungen sportliche und kreative Veranstaltungen angeboten.

Großen Anklang fand in diesem Jahr besonders der erste Verkaufstag am 13. Juli, der auf Anregung von interessierten Eltern erstmalig an einem Sonntag stattfand. Im Rahmen des Sporttags "family topfit" konnten Familien für ihre Sprösslinge aus dem nach Wochen gestaffelten, vielfältigen Angebot wählen. Doch nicht bloß diese 125 anmeldepflichtigen Aktivitäten sollen den Kids die Ferien versüßen, sondern auch zahlreiche offene Schnuppertage sowie Freizeitvertreibe weiterer Einrichtungen.

Das Interesse an dem 1976 erstmals angebotenen Programm wachse stetig, weiß Astrid Stephany, pädagogische Mitarbeiterin der Kinder- und Jugendförderung und Verantwortliche für den Feriensommer, zu berichten. Damit steige auch die Anzahl der Aktivitäten. Während am Anfang die Vergünstigungen beim Kauf des Ferienpasses vorrangig waren, nutzen mehr und mehr der jungen Passbesitzer den organisierten Ferienspaß.

Der Erfolg gehe in diesem Jahr sogar so weit, dass erstmals keine Veranstaltung wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt werden muss. Den 13-jährigen Sebastian Hahn hingegen, der in der vergangenen Woche den tausendsten Pass erstanden hat, reizt eher der freie Eintritt ins Freibad. "Ganz typisch", findet Frau Stephany für dieses Alter. Die meisten der interessierten Kinder seien eben doch zwischen 6 und 12 Jahren alt.

Für die Organisatorin des Freizeitprogramms beginnt der Feriensommer allerdings nicht erst in der heißen Phase. Stattdessen hat sie das ganze Jahr über mit Konzeption und Organisation vollauf zu tun. In der Verwaltung der Kinder- und Jugendförderung ist sie seit dem Jahr 2000 von der Planung über einen reibungslosen Anmeldeverlauf bis hin zur Beratung von unschlüssigen Eltern zuständig. Wenn da ein Wasserrohrbruch kurzfristig den Billardkurs zu zerschlagen droht, kommt Astrid Stephany schon mal ins Schwitzen und atmet erst auf, wenn die Ferien wieder gut überstanden sind.

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Europa vor der Ost-Erweiterung

Podiumsdiskussion mit Eneko Landaburu, Leiter der Generaldirektion Erweiterung bei der EU


Vier Mal in ihrer Geschichte wurde die Europäische Union bereits erweitert: 1973 traten Großbritannien, Dänemark und Irland bei. 1981 wurde Griechenland, 1986 Spanien und Portugal nach dem Ende ihrer jeweiligen Diktatur willkommen geheißen. 1995 kamen Österreich, Finnland und Schweden hinzu. So wuchs die EU in dreißig Jahren von sechs Ländern mit 185 Millionen Einwohnern auf fünfzehn Mitglieder mit 375 Millionen Menschen.

Die fünfte Erweiterung steht unmittelbar bevor: Am 1. Mai 2004 werden acht mittel- und osteuropäische Staaten (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechische Republik, Slowakische Republik, Ungarn und Slowenien) sowie zwei Mittelmeerstaaten (Malta und Zypern) Mitglied der EU. Danach wird sie 25 Staaten mit 450 Millionen Bürgern umfassen.

Der Deutsch-Französische Kulturkreis nahm dies zum Anlass, mit dem Heidelberger European Institute for International Affairs und dem Ausländerrat der Stadt Heidelberg zu einer Podiumsdiskussion mit Eneko Landaburu, dem Leiter der Generaldirektion Erweiterung bei der Europäischen Kommission, einzuladen. Weitere Podiumsteilnehmer waren Oberbürgermeisterin Beate Weber und der Generalkonsul Frankreichs in Stuttgart, Francis Etienne. Moderiert wurde das Gespräch von Fabrice Larat vom Zentrum für Europäische Sozialforschung der Universität Mannheim.

Nach der Begrüßung der Teilnehmer/innen und Gäste durch Catherine Mechler-Dupouey im Namen des Kulturkreises stellte Ulrich Arnswald die Position des European Institute vor. Das Institut begrüße die Neuaufnahme der osteuropäischen Staaten ausdrücklich, doch wies Gründungsdirektor Arnswald auch darauf hin, dass die Erweiterung "nicht zum Nulltarif" kommen werde: "Die Ost-Erweiterung wird die bestehenden deutschen Wirtschaftsprobleme nicht leichter machen."

"Alle diese Länder sind Europäer, wir haben die moralische Verpflichtung, uns ihrer anzunehmen", betonte Landaburu, der nicht verhehlte, einst auch skeptisch gegenüber der jetzigen Ausdehnung nach Osten gewesen zu sein. Die Erweiterung sei eine politische Notwendigkeit, sie schaffe "supranationale demokratische Räume in Europa". "Wir wollen die Geografie und die Geschichte versöhnen, das ist etwas sehr Wichtiges."

Auch ökonomisch gesehen bezeichnete Landaburu die Aufnahme der zehn Beitrittsländer als große Chance, "denn die wirtschaftlichen Vorteile sind nicht zu verachten", auch wenn die Einwohner der bisherigen EU-Mitgliedsstaaten mit zehn bis fünfzehn Euro jährlich belastet würden. Konsul Etienne hob den Sicherheitsaspekt hervor: "Die heutigen Bedrohungen und Gefahren zwingen uns zusammenzugehen, um Sicherheit in Europa gemeinsam zu schaffen."

Oberbürgermeisterin Beate Weber erinnerte daran, dass der EU-Beitritt sich in Spanien, Portugal und Griechenland positiv auf die Demokratie ausgewirkt hat. "Wir brauchen die Union, um Europa zu stabilisieren, damit Konflikte nicht mit dem Mitteln des Kampfes ausgetragen werden." Die Einigung sei zudem wirtschaftlich und in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung von Vorteil. Die Geschichte der Beitrittsländer "ist europäische Geschichte, der Osten Europas ist die Mitte Europas geworden", betonte Beate Weber.

Städte und Gemeinden könnten einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie auf kommunaler Ebene Beziehungen aufbauen und Hilfestellung beispielsweise im Bereich der Verwaltung leisten. "Unsere Städtepartnerschaft war praktische Solidarität in Europa", so die Oberbürgermeisterin, die sich eine Honorierung dieser Bemühungen durch die EU wünschte. (rie)

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Bequem in die Straßenbahn: die neue Haltestelle Ortenauer Straße (Zeichnung: HSB)

Barrierefrei einsteigen

Haltestelle Ortenauer Straße wird verlegt


Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG erneuert zurzeit nicht nur die Gleise in der Römerstraße, sondern baut auch die Haltestelle Ortenauer Straße um und wechselt nördlich davon bis Rohrbach Markt die Schienen aus - eine Baumaßnahme, die im September beendet sein soll.

Um die Vorzüge der neuen Niederflurfahrzeuge vom Typ Variobahn nutzen zu können, müssen die Haltestellen behindertengerecht umgebaut werden, wie es bereits in der Brückenstraße geschehen ist. Die Haltestelle Ortenauer Straße der Linien 3 und 4 ist als nächste an der Reihe. Die Bahnsteige werden für die neuen, längeren Fahrzeuge verlängert und gleichzeitig erhöht, damit das Ein- und Aussteigen für ältere Menschen, für Rollstuhlfahrer/innen, mit Kinderwagen oder mit Gepäck leichter wird.

Aus dem einstigen Ein"steigen" wird ein nahezu ebenerdiges "Hineingehen" in die Fahrzeuge. Wenn niemand mehr mühevoll Stufen erklimmen muss, um in die Tram zu gelangen, verkürzen sich die Aufenthaltszeiten an den Haltestellen - ein erwünschter Nebeneffekt.

Da der Umbau an der jetzigen Stelle nicht möglich ist, wird die Haltestelle etwas nach Süden verlegt - dorthin, wo die Straßenbahn seitlich auf einem eigenen Gleiskörper fährt. Dadurch werden die Bahnsteige in der Fahrbahnmitte der Bundesstraße 3 überflüssig. Die bestehende Mittelinsel wird zum Teil als Querungshilfe für Fußgänger/innen weiter genutzt, der Rest wird zu Grünflächen umgestaltet oder der Fahrbahn zugeschlagen.

Gleichzeitig verlegt die HSB in der Karlsruher Straße zwischen Valentin-Winter-Straße und Rohrbach Markt neue Schienen. Die alten Gleise, die dort seit 1951 liegen, sind verschlissen und haben sich abgesenkt. Eine Erneuerung ist unumgänglich. (rie)

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Bauduin informiert

Die Baustellen in dieser Woche:
Ziegelhäuser Landstraße / In der Neckarhelle (L 534) zwischen Russenstein und Stiftweg: Verbreiterung des Radwegs und Erneuerung der Versorgungsleitungen; halbseitige Sperrung bis Ende August; Umleitungsempfehlung: B 37.
Schlossbergtunnel:
Verbesserung der Sicherheit; Tunnel bis Ende August gesperrt; Umleitungsempfehlung: B 37/ nach Gaiberg über Klingenteichstraße.
Kurfürsten-Anlage zwischen Poststraße und Rohrbacher Straße:
Erneuerung der Fernwärmeleitung; Fahrbahn verengt; keine Umleitungsempfehlung.
Mannheimer Straße im Ortskern Wieblingen:
Umgestaltung der Fahrbahn und Leitungserneuerungen; halbseitige Sperrung mit örtlicher Umleitung.
Römerstraße zwischen Römerkreis und Zähringerstraße:
Gleissanierung; Straße gesperrt, Umleitungsempfehlung: Rohrbacher Straße / Lessingstraße.
Rohrbacher Straße, Höhe Franz-Knauff-Straße:
Brückensanierung und Bau der S-Bahn-Haltestelle Franz-Knauff-Straße; Fahrbahnverengung; keine Umleitungsempfehlung.
Karlsruher Straße / Ortenauer Straße bis Rohrbach Markt:
Umbau der Straßenbahnhaltestelle und Gleiserneuerung bis Ende September; Umleitungsempfehlung: B 535 / Speyerer Straße.
Schlierbacher Landstraße (B 37) in Höhe Orthopädie:
Bau der S-Bahn-Haltestelle "Orthopädie" bis zum 31. Oktober; Fahrbahnverschwenkung mit Geschwindigkeitsreduzierung; keine Umleitungsempfehlung.

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IGH-Schulbibliothek Stadtbücherei-Zweigstelle schließt

Der Gemeinderat hat am 23. Juli beschlossen, die Zweigstelle Rohrbach der Stadtbücherei in der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH) zum Beginn des Schuljahres 2003/2004 zu schließen.

Von diesem Beschluss ausgenommen bleibt die Schulbibliothek. Jetzt soll ein Konzept erarbeitet werden, nach der die Schule - unter Umständen auch gemeinsam mit benachbarten Institutionen im Hasenleiser - den Fortbestand der Schulbibliothek für ihre Schüler/innen unter Wahrung schulischer Belange organisieren kann. Außerdem wird geprüft, inwieweit Rohrbach in den Fahrplan des Bücherbusses aufgenommen werden kann, damit die Leserinnen und Leser in Rohrbach weiterhin das volle Angebot der Stadtbücherei nutzen können.

Die Zweigstelle ist in den Sommerferien noch bis einschließlich Freitag, 1. August, geöffnet. Bis dahin können Bücher ausgeliehen werden. Diese können nach den Sommerferien noch bis zum 30. September in der IGH abgegeben werden. Die Rückgabezeiten werden noch gesondert durch Aushang in der IGH und Presseveröffentlichung bekannt gegeben. Die Stadt Heidelberg bittet alle Leserinnen und Leser um Verständnis.

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  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



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Stand: 29. Juli 2003