Verkehr

Ausgabe Nr. 30 · 24. Juli 2002

 

Kundenfreundliche Straßenbahnhaltestellen

Barrierefreiheit ist Standard bei allen künftigen Neu- und Umbauten - Haltestelle Schröderstraße macht den Anfang


"Straßenbahnhaltestellen im Stadtgebiet werden grundsätzlich kundenfreundlich und behindertengerecht ausgebaut". Das ist der Kernsatz einer Informationsvorlage, die im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss am 11. Juni und im Bauausschuss am 2. Juli behandelt wurde und am heutigen Mittwoch auf der Tagesordnung des Gemeinderates steht.

Anlässlich der Planungen für die Neugestaltung der Haltestelle Schröderstraße war das Thema Haltestellengestaltung bereits im Frühjahr Gegenstand ausführlicher Diskussion im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss (STADTBLATT Nr. 16 vom 17. April 2002). Der Leiter der Technischen Aufsichtsbehörde über Straßenbahnen in Baden-Württemberg, Dipl.-Ing. Gerhard Moll, informierte damals die Ausschussmitglieder, dass spätestens mit dem Inkrafttreten des Bundesgesetzes zur Gleichstellung Behinderter am 1. Mai 2002 Haltestellenneu- oder -umbauten den gesetzlichen Vorgaben für Barrierefreiheit folgen müssen.

Die Planungen der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB) werden sich, so heißt es in der jetzt vorgestellten Informationsvorlage, an folgenden Merkmalen ausrichten:

Haltestellenzugang

  • Stufenlose Haltestellenzugänge
  • Das Umfeld der Haltestelle wird in die Gestaltung einbezogen


Bahnsteige

  • Bahnsteig-/Bordsteinhöhe, die schnelles und barrierefreies Einsteigen erleichtert (bei Straßenbahn-Niederflurfahrzeugen sind 30 Zentimeter zu empfehlen)
  • Mindest-Bahnsteigbreite für sichere Aufenthaltsqualität zwei Meter (drei Meter sind anzustreben)
  • Behindertengerechte bauliche Gestaltung (unter anderem Blindenleitstreifen, rutschfester Belag, helle, kontrastreiche Bahnsteigkante)


Ausstattung

  • Wetterschutz (Durchgangsbreite entlang der Bahnsteigkante mindestens 1,50 Meter)
  • Sitzgelegenheiten
  • Ausreichende Beleuchtung
  • Fahrkartenautomat
  • Bike&Ride-Anlagen (wo erforderlich)


Fahrgastinformation

  • Gut lesbare Bezeichnung der Haltestelle
  • Fahrplan- und Tarifinformationen (dynamische Fahrplananzeigen sind anzustreben)
  • Informationseinrichtungen für Sehbehinderte

Es werde allerdings, so die Vorlage, "aus Gründen des Flächenbedarfs nicht möglich sein, alle Straßenbahnhaltestellen im Stadtgebiet mit allen Merkmalen kundenfreundlicher Haltestellen und barrierefrei herzustellen". Die HSB beginnt im Zuge der Brückenstraßenerneuerung mit der Haltestelle Schröderstraße, die Haltestellen Ortenauer Straße und Römerkreis Süd sollen 2003 folgen. Die OEG baut gegenwärtig den Bahnhof Handschuhsheim um.

Vorgesehen ist ferner - als Folge des gemeinsamen Bedienungskonzeptes von HSB und OEG - eine Zusammenlegung der Haltestellen Adenauerplatz und Poststraße. Auch die S-Bahn-Stationen werden den neuen Richtlinien entsprechen. (rie)


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S-Bahn kommt näher

Sachstandsbericht im Verkehrsausschuss


Es sind keine siebzehn Monate mehr bis zum 14. Dezember 2003, dem Tag, an dem die S-Bahn Rhein-Neckar ihren Betrieb aufnehmen wird. VRN-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Wagner berichtete jüngst im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss über den Stand der Vorbereitungen.

Vier S-Bahn-Linien sind vorgesehen: Die Linie S 1 fährt von Kaiserslautern nach Osterburken, die S 2 von Kaiserslautern nach Mosbach, die S 3 von Germersheim/Speyer nach Karlsruhe und die S 4 von Germersheim/Speyer nach Bruchsal, jeweils über Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg.

Jede Linie wird im stündlichen Takt gefahren. Wo zwei Linien einen Abschnitt bedienen, bedeutet dies im Idealfall einen Halbstundentakt. Zwischen Schifferstadt und Heidelberg besteht im Idealfall ein Viertelstundentakt. In der Praxis kann der regelmäßige Takt durch dazwischen liegende Züge beeinträchtigt sein, zum Beispiel im Neckartal durch den Ersatzzug für den Neigetechnik-Zug. Dr. Wagner wies in diesem Zusammenhang auch auf die Notwendigkeit des viergleisigen Ausbaus zwischen Mannheim und Heidelberg hin.

In Heidelberg stehen in diesem und dem kommenden Jahr der Aus- und Neubau von S-Bahnhöfen an. Vorgesehen sind folgende Stationen und Zeiträume: Wieblingen (August 2002 bis August 2003), Kirchheim (Januar bis Dezember 2003), Karlstor (Februar bis September 2003), Schlierbach-Ziegelhausen (Mai bis Oktober 2003), Orthopädie (neu, Mai bis Oktober 2003) und Franz-Knauff-Straße (neu, Bauzeit noch unbestimmt). (rie)

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Stand: 23. Juli 2002