Kultur

Ausgabe Nr. 30 · 25. Juli 2001



Egon Hassbecker, Buchhändler und Leiter des Museums Haus Cajeth, und Hannelore Jochum, Vorsitzende des Freundeskreises, bei der Ausstellungseröffnung. (Foto: Pfeifer)

Fischer, Bauer, Findelkind

Vier Maler aus der Sammlung Hassbecker im Museum Haus Cajeth

Augen, Münder, Fabelwesen, Pflanzen und immer wieder Menschen ... Ein bunt belebtes Universum öffnet sich den Besuchern der Sonderausstellung "Fischer, Bauer, Findelkind", zu der das Museum Haus Cajeth und das Kulturamt gemeinsam einladen.


Man darf sich von meinen Bildern nicht irritieren lassen", zitiert Egon Hassbecker den Maler Mario Chichorro bei der Ausstellungseröffnung. "Aus jedem Bild kann man sich einiges nehmen, aber man muss auch einiges lassen, man muss eben wählen können." Die so genannten "Outsider", so der Leiter des Museums, seien eigentlich "Insider" mit ganz unmittelbarem künstlerischen Ausdrucksvermögen.

Mit der Ausstellung will Hassbecker auch auf vier ebenso liebevoll wie kunstvoll gestaltete Bücher aufmerksam machen. Publikationen über die vier Maler, deren Werke in der Ausstellung zu sehen sind: "Pellegrino Vignali - Zeichen und Wunder", gerade erst im Guderjahn Verlag erschienen, und "Dino Daolio Duren - Die Geschichte von Duren, dem Fischer und Maler", "György Kricsfalussy - Schicksal, Verwirrung, Wunsch und Traum des Bilderstickers" und "Mario Chichorro - Ich bin barock", erschienen im Selbstverlag des Museums.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die farbenprächtigen Reliefs aus Kunstharz von Mario Chichorro. Mit "Ich bin barock" meint der 1932 in Portugal geboren Maler, dass er sich im 20. Jahrhundert eigentlich nicht zu Hause fühlt und setzt barock gleich mit: seltsam, bizarr, unsicher, lebendig und allem, was ordnungswidrig ist. Entdeckungen und Überraschungen hält er im 20. Jahrhundert für so gut wie ausgeschlossen.

In der Malerei habe er schließlich einen Ort gefunden, an dem er frei leben könne, für sich; in der Wirklichkeit wie im Traum. Zeit und Raum und alle Regeln der Malerei habe er abgeschafft und sich so von unnötigem Ballast befreit. Entstanden sind auf diese Weise verwunschene Landschaften mit Titeln wie "Le jardinier fou", "La salle de poupées" oder "Des gens et les mondes promis".

Seit zwanzig Jahren gibt es inzwischen das Museum für primitive Malerei im 20. Jahrhundert. Egon Hassbecker hat in dieser Zeit eine einzigartige Sammlung von Bildern zusammengetragen, die nicht von ausgebildeten Künstlern, sondern von Autodidakten stammen, die keiner Stilrichtung zuzuordnen sind. Die Sonderausstellung im Museum Haus Cajeth, Haspelgasse 12, ist bis zum 5. September montags bis samstags von 11 bis 17 Uhr zu sehen. (doh)

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Halt! Heidelberg

"Bier Bier Bier", die 56. Folge der Kult-Serie "Halt! Heidelberg" ist noch einmal am Freitag, 27. Juli, um 21 Uhr im Foyer des Theaters zu erleben. Im Mittelpunkt der Inszenierung von Dirk Diekmann steht wieder Familie Wenzel, die eine zugkräftige Kneipe in der Heidelberger Altstadt eröffnen will. Ihr Gasthaus "Schuhmanns" zu nennen, brachte nicht den erwünschten Umsatz. Also probiert es die Wirtsfamilie, gespielt von Elisabeth Auer, Susanne Berckhemer und Massoud Baygan, jetzt mit "Zum lustigen Perkeo". Entsprechend muss natürlich die Weinkarte erweitert werden. Der erste Gast, der sich in die Kneipe verirrt, will allerdings doch nur ein Bier... Unter den nächsten Gästen ist ein Zwerg namens Perkeo. Da wittert Willi Wenzel das große Geschäft und plant die Totalvermarktung des Zwerges zur Förderung des Umsatzes. Perkeo jedoch stellt Forderungen, und das nicht zu knapp. Willi will nicht zahlen, und so beschließen die beiden, ihre Gagenverhandlungen durch ein Kampftrinken zu entscheiden. Der Plan vom weltweiten Perkeo-Merchandising platzt und man hofft, dass der neue Name der Kneipe - auch ohne echten Zwerg - Kundschaft anlocken wird. Darf man aber eine Kneipe einfach "Perkeo" nennen? Wer erteilt die Genehmigung? Natürlich der "Special Guest" der 56. Folge der Heidelberger Kult-Serie "Halt! Heidelberg".

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Stand: 24. Juli 2001