Umwelt und Gesundheit

Ausgabe Nr. 29 · 21. Juli 1999



Eröffnung des Blindengartens mit Oberbürgermeisterin und Bürgermeister, Kindern der Heiligenbergschule und - rechts hinten - den Auszubildenden des Landschaftsamtes. (Foto: Pfeifer)
Blindengarten in der Grünanlage zwischen Poststraße und Schwanenteich eingeweiht

Blumen zum Riechen und Tasten

Heidelberg hat jetzt einen Blindengarten. Er befindet sich in der Grünanlage an der Kurfürsten-Anlage zwischen Poststraße und Schwanenteich und soll Behinderten - vor allem den Sehbehinderten - ein Stück Natur greifbar und erlebbar machen.

Eine städtische Mitarbeiterin, selbst Mutter eines blinden Kindes, hatte die Idee, in Heidelberg einen Blindengarten einzurichten. Das Landschaftsamt griff 1996 diese Idee auf und begann mit den Vorbereitungen. Jetzt - drei Jahre danach - konnte Oberbürgermeisterin Beate Weber den Blindengarten seinen Besuchern übergeben.

Jener Teil der Grünanlage hinter der Landeszentralbank ist sonst eine ruhige Gegend. Am Freitag, 9. Juli, herrschte dort allerdings reger Betrieb. Neben Mitgliedern des Gemeinderats hatten sich Vertreter/innen der Stadtverwaltung - unter ihnen Bürgermeister Thomas Schaller - und des Stadtteilvereins und vor allem die Kinder der integrierten Klasse der Heiligenbergschule, in der behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam unterrichtet werden, eingefunden, um die Eröffnung des Blindengartens zu feiern.

Für die Herstellung des Blindengartens waren 130.000 Mark veranschlagt. Finanziert wurde das Vorhaben überwiegend aus Geld- und Sachspenden Heidelberger Firmen und Privatpersonen. "Außerdem nutzten die Auszubildenden des Landschaftsamtes im Garten- und Landschaftsbau die Gelegenheit, die Flächenneugestaltung im Rahmen des Ausbildungsprogramms als Gesamtbaumaßnahme durchzuführen", betonte die Oberbürgermeisterin und wies darauf hin, dass man sich durchaus noch mit Spenden am Blindengarten beteiligen kann. Eine Finanzierungslücke von 30.000 Mark steht noch offen.

Der Standort nahe des Schwanenteichs wurde entgegen manchen Widerstands von außen ganz bewusst gewählt, weil die Behinderten, vor allem die Sehbehinderten, nicht an den Stadtrand gedrängt werden sollten. Vielmehr sollte der Blindengarten in das Stadtleben integriert werden, in dem Sehbehinderte sich auch sonst zurecht finden müssen und wofür eine ganz besondere Schulung der Sinne notwendig ist.

Die Auszubildenden des Landschaftsamtes legten auf insgesamt 400 Quadratmetern neue Wege und Pflanzflächen an, bauten Hochbeete und pflasterten die Wege. 1250 Stauden und 52 Gehölze wurden gepflanzt und 200 Blumenzwiebeln gesteckt. In den Hochbeeten wachsen jetzt Duftpflanzen zum Riechen sowie Pflanzen mit unterschiedlichen Blattstrukturen (zum Beispiel haarig, rau oder glatt, rund oder lang, glattrandig oder gezahnt) zum Anfassen und Betasten. Schilder in Blindenschrift und normaler Schrift informieren jeweils, um welche Pflanze es sich handelt. (br)

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Stand: 20. Juli 1999