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Ausgabe Nr. 29 · 21. Juli 1999 |
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Zum dritten Mal Kinder- und Familienfest im Freibad Tiergartenstraße | |
Badespaß in Heidelberg hat Tradition |
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Den kommenden Sonntag, 25. Juli, sollten sich alle Familien in Heidelberg und Umgebung
dick ankreuzen: Zum dritten Mal veranstalten das Sport- und Bäderamt und das
Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg ihr großes Kinder- und Familienfest
im Freischwimmbad an der Tiergartenstraße. Am Sonntag öffnet das Tiergartenschwimmbad wie immer um 9 Uhr. Das Programm beginnt um 11 Uhr mit der offiziellen Eröffnung durch Bürgermeister Dr. Jürgen Beß. Dann geht es - bis um 20 Uhr - Schlag auf Schlag: |
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- Steffi Ferdinand und ihr Team leiten die Kinder zu zahlreichen Spielaktionen wie Jux-Modenschau, Schminken, Jonglieren, Akrobatik, Fallschirm- und Bewegungsspiele oder Basteln eines Buttons an. | |
- Der Clown Graham Graham, de Clownin Sunny Sunshine und der Zauberer Maximus bringen kleine und große Besucher zum Lachen und zum Staunen. | |
- Im Nichtschwimmerbecken steigen Wasserspiele mit Poolnudeln und Kanu-Wettfahrten. | |
- Für Luftsprünge gibtís ein Trampolin und den Aero-Trimm der AOK. Daneben läßt die Firma Langnese am Glücksrad drehen. | |
- Bei einem Luftballonwettbewerb für Kinder (Starts am Morgen und Nachmittag) winken Preise für die drei Weitesten. | |
- Die Jugendkunstschule unter Leitung von Cornelia Dodt regt an mehreren Staffeleien zum Malen mit Naturfarben an. Daneben informiert die Firma Heidelberg Naturfarben. | |
- Die Wasserschutzpolizei Heilbronn zeigt Tauchvorführungen (11.50 bis 12.20 Uhr und 14.00 bis 14.30 Uhr) und präsentiert eine Taucher-Druckkammer. | |
- Synchronschwimmerinnen des Badischen Schwimmverbandes zeigen von 14.35 bis 15.05 Uhr ihr Können. Zwischen 11.15 und 11.45 Uhr und 13.00 und 13.30 Uhr gibt es Aquajogging-Schnupperkurse. | |
- Conny Grimm leitet die Aerobicgruppe (zum Mitmachen) von 16.20 bis 16.35 Uhr. Von 15.10 bis 15.40 Uhr treten Tanzgruppen vom Haus der Jugend unter Leitung von Uschy Szott und Barbara Neckermann auf. | |
- Die Freiwillige Feuerwehr Neuenheim stellt ein Feuerwehrauto aus, die Firma Daimler-Chrysler zwei Fahrzeuge der A-Klasse und die Sparkasse Heidelberg lädt zum Knax-Gewinnspiel ein. | |
- Fürs leibliche Wohl sorgt Rolf Pastor, Inhaber der Schwimmbad-Gastronomie, und für die musikalische Unterhaltung die Bands "The Jolly Makers Steel Combo" (12 bis 15 Uhr) und "The Starfighters" (15 bis 18 Uhr). | |
Und das alles kostet keinen Pfennig mehr als den ganz normalen Eintrittspreis. Noch eine erfreuliche Nachricht: Im benachbarten Open-Air-Kino spielt an diesem Abend der ab 6 Jahren freigegebene Film "Das große Krabbeln" bei freiem Eintritt. |
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Sponsoren |
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Für die finanzielle Unterstützung der diesjährigen Veranstaltung bedanken sich die Organisatoren bei: Sparkasse Heidelberg, Rolf Pastor, Fa. Langnese, Heidelberger Brauerei, Fa. Daimler-Chrysler, Heidelberger Verkehrs- und Versorgungsbetriebe, Rhein-Neckar-Zeitung und Fa. Alldos Dosiertechnik, Pfinztal, sowie beim Gloria-Filmtheater. | |
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Aus der Geschichte der Heidelberger Schwimmbäder | |
Thermalbad wird 60 Jahre |
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Die Freundinnen und Freunde des Thermalschwimmbades haben Grund zum Feiern: Am 1.
August 1939 - vor genau 60 Jahren - wurde an der Vangerowstraße Heidelbergs
erstes Sportbad eröffnet. Damals lobte das "Heidelberger Fremdenblatt" das neue, von Anfang an als Thermalschwimmbad bezeichnete Sommerbad, das "allen hygienischen und ästhetischen Anforderungen gerecht" werde: "Das große vollständig gekachelte Badebecken für Schwimmer und Nichtschwimmer ist 1.500 Quadratmeter groß und somit weit größer als manches berühmte moderne Sportbad Westdeutschlands. Es faßt über 2 1/2 Millionen Liter Wasser. Das Wasser, das sich im Laufe von 24 Stunden vollständig ergänzt, hat Trinkwasserqualität und wird vorgewärmt, so daß es immer eine schwankungsfreie Temperatur von 23 Grad aufweist - ein Vorzug, der einen Badebetrieb vom Frühjahr bis in den Herbst ermöglicht. Außerdem wird dem Wasser Radiumsole aus der Liselottequelle des Radiumsolbades zugesetzt. Heidelberg hat somit nicht nur ein modernes Schwimmsportbad, sondern ein Thermal-Schwimmbad erhalten, dessen Solegehalt etwa dem Salzgehalt der Ostsee entspricht." Das Badehaus des Radiumsolbads in der Nachbarschaft des Thermalbades war 1928 über der von Geologieprofessor Wilhelm Salomon-Calvi erbohrten Radiumquelle, die aus 1.022 Meter Tiefe eine 27 Grad warme Thermalsole heraufbeförderte, erbaut worden. Bis 1938 war das Badehaus in vollem Betrieb, danach stürzte die Radiumquelle infolge mangelnder Pflege in sich zusammen. Später war das Badehaus städtisches Dienstgebäude und sieht jetzt einer neuen Nutzung als Wohnanlage entgegen. Vier Jahrzehnte nach seiner Eröffnung mußte das Thermalbad vorübergehend für zwei Jahre geschlossen und mit einem Aufwand von 4,2 Millionen Mark erneuert werden. Bei der Wiedereröffnung am 13. Mai 1983 waren in die alten Betonschalen neue Becken eingefügt und dadurch Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken getrennt worden. Heute misst das Schwimmerbecken 50,00 mal 16,66 Meter und das Nichtschwimmerbecken 12,50 mal 49,12 Meter. Dazu wurde eine Beckenabdeckung installiert, die einem hohen Wärmeverlust des auf 28 Grad erwärmten Wassers in kühlen Nächten vorbeugen soll. Übrigens: Die Entscheidung, das Thermalbad am heutigen Ort zu bauen, fiel 1937. Zuvor hatte es Überlegungen gegeben, ein Sportbad auf der Philosophenhöhe - zu Füßen der Bismarcksäule - anzulegen. Diese Pläne scheiterten an der Verkehrserschliessung und der problematischen Wasserversorgung. Mit der Eröffnung des Thermalbads ging die 135-jährige Geschichte der 1804 von Caspar Bootz gegründeten Flußbadeanstalt zu Ende, für die es nach Einweihung des modernen Sportbads keine Zukunft mehr gab. Das gleiche Schicksal erlebte später auch das 1893 gebaute Blumísche Freibad. Um dieses Flußbad zur unentgeltlichen Benutzung anzulegen, hatte Dr. W. Blum der Stadt Heidelberg 30.000 Mark geschenkt. Nach dem zweiten Weltkrieg nahm die amerikanische Besatzungsmacht das Thermalbad für sich in Anspruch und schloss die Heidelberger Bevölkerung von der Nutzung aus. Deshalb entstand Zu Beginn der 50er Jahre das Freibad an der Tiergartenstraße, dessen Erdarbeiten weitgehend von amerikanischen Pionieren durchgeführt wurden. Im Juli 1953 wurde das Tiergartenschwimmbad eröffnet und - wie das Thermalbad - vier Jahrzehnte später von Grund auf erneuert. Die Geschichte der Heidelberger Hallenbäder begann am 24. Juni 1906 mit der Einweihung des von Architekt Franz Kuhn erbauten und von Zimmermeister Alois Veith finanzierten Hallenbads an der Bergheimer Straße. Weil der Investor ein Jahr später Konkurs anmeldete, ging das Jugendstilbad 1907 in den Besitz der Stadt Heidelberg über. Fast 70 Jahre lang war es das einzige Winterbad in der Stadt. Mit dem Bau der Internationalen Gesamtschule Heidelberg entstand 1974 das Hallenbad Hasenleiser und durch den Eingemeindungsvertrag mit Ziegelhausen 1977 das Hallenbad Köpfel. Es erwies sich von Anfang an als Magnet und hatte schon 1982 die Zahl von einer Million Badegäste überschritten. Das Ende des Bergheimer Hallenbads kam, als 1981 das Hallenbad im Darmstädter Hof eröffnete. Weil die beiden Badeanstalten nur wenige hundert Meter von einander entfernt sind, schien eine Erneuerung der verrotteten technischen Anlagen des alten Jugendstilbades nicht mehr lohnend. Es wurde 1982 geschlossen und wartet seit her auf eine neue Nutzung. (br) |
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