Stadt und Leute

Ausgabe Nr. 29 · 16. Juli 2003



So fahren Busse und Bahnen in den Sommerferien

Mit Bussen in den Süden

Bauarbeiten in der Römerstraße beginnen - Ersatzverkehr ab Bismarckplatz/Hauptbahnhof


Während der Sommerferien zwischen dem 24. Juli und dem 7. September stellt die HSB den Straßenbahnverkehr der Linien 3 und 4 zwischen Römerkreis Süd und Leimen bzw. Rohrbach Süd ein. Busse verbinden in dieser Zeit die südlichen Stadtteile und Leimen mit dem Zentrum. Ab dem 8. September wird ein Straßenbahn-"Inselverkehr" zwischen Bergfriedhof und Leimen eingerichtet.

Grund für die gravierenden Veränderungen im Linienverkehr der HSB sind mehrere Baustellen: die Erneuerung der Gleise in der Römerstraße, der Umbau der Haltestelle Ortenauer Straße und die Erneuerung der Brücke über die Eisenbahn in der Rohrbacher Straße mit Bau des S-Bahn-Haltepunktes.

Straßenbahnlinien 3 und 4
Die Linie 3 verkehrt ab 24. Juli auf der Strecke Burgstraße, Rottmannstraße, Bismarckplatz, Hauptbahnhof, Berliner Straße, Burgstraße; die Linie 4 auf der Strecke Burgstraße, Berliner Straße, Hauptbahnhof, Bismarckplatz, Rottmannstraße, Burgstraße. Die Gegenrichtung wird von der jeweils anderen Linie bedient. Unverändert bleibt die Führung der Linien 1, 2 und 5.

Ersatzverkehr
Linie 3: Vom Bismarckplatz nach Rohrbach Süd fahren Busse im 10-Minuten-Takt über Rohrbacher Straße, Karlsruher Straße, Rohrbach Markt (Straßenbahnhaltestelle), Rohrbach Süd und zurück. Alle Haltestellen werden bedient.

Linie 4: Zwischen Hauptbahnhof (Haltestelle 11/41/42 Richtung Kirchheim) und Rohrbach Süd fahren Busse im 10-Minuten-Takt über Lessingstraße, Franz-Knauff-Straße, Rohrbacher Straße, Karlsruher Straße, Rohrbach Markt (Straßenbahnhaltestelle), Rohrbach Süd und zurück bis Karl-Metz-Straße (Haltestelle Linie 34). Die Aussteigestelle am Hauptbahnhof ist vor dem BG-Chemie Gebäude. Alle Haltestellen werden bedient.

Die Haltestellen "Römerkreis Süd" und "Christuskirche" entfallen während der gesamten Bauzeit. In der Franz-Knauff-Straße wird in Höhe Eisenlohrstraße eine Haltestelle für die Linie 4 eingerichtet. Die Haltestelle Franz-Knauff-Straße für die Linien 3 und 29 befindet sich in der Rohrbacher Straße in Höhe der Tankstelle.

Buslinien 29 und 30
Die Fahrstrecke der Linie 29 wird aus der Römerstraße in die Rohrbacher Straße, Karlsruher Straße und Rohrbach Markt (Straßenbahnhaltestelle) verlegt. In der Römerstraße werden die Haltestellen Feuerbachstraße, Nansenstraße und Saarstraße nicht angefahren. Die Buslinie 30 wird von Leimen nach Rohrbach Süd verlängert. Von Leimen Friedhof bis Rohrbach Süd werden alle Haltestellen bedient. Von Rohrbach Süd bis Leimen Friedhof werden alle Haltestellen außer der Haltestelle "Georgi-Marktplatz" (Richtung Kurpfalzzentrum) bedient. In den HSB-Verkaufsstellen ist ein Informationsfaltblatt sowie ein Sonderfahrplan für die Bauzeit erhältlich. (rie)

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Pfarrer Herbert Burger bei seiner Eröffnungsansprache vor der Theke und Küchenecke des Jugendtreffs (Foto: Rothe)

14. Jugendtreff in Heidelberg

Ziegelhäuser Jugendliche haben in der Brahmsstraße 6 jetzt einen gemütlichen Treffpunkt


"Es ist wirklich ein großes Glück, dass wir jetzt dieses schöne Gebäude den Ziegelhäuser Kindern und Jugendlichen als Treffpunkt und Ort kreativer Freizeitgestaltung übergeben können. Aufgrund seiner Lage und gelungenen Raumaufteilung ist dieses Haus etwas ganz Besonderes und lädt zu vielfältigen phantasievollen Aktivitäten ein. Es ist ein Ort, der für Kinder und Jugendliche eigentlich nicht schöner und geeigneter sein könnte."

Mit diesen Worten weihte Oberbürgermeisterin Beate Weber am 10. Juli zusammen mit dem Dekan der evangelischen Kirche Heidelberg, Dr. Steffen Bauer, und Pfarrer Herbert Burger von der evangelischen Versöhnungskirche Ziegelhausen den neuen Jugendtreff Ziegelhausen in der Brahmsstraße 6 offiziell ein. Die Versöhnungskirche hat die Trägerschaft für den Jugendtreff übernommen.

Es ist der 14. Jugendtreff in Heidelberg. Seit 1992 ist die Anzahl der Kinder- und Jugendtreffs in Heidelberg von damals 4 auf 14 im Jahre 2003 gestiegen. Die Eröffnung des Jugendtreffs Ziegelhausen bedeutet den Abschluss der flächendeckenden Einrichtung von Kinder- und Jugendtreffs in allen Heidelberger Stadtteilen.

Die Jugendlichen erhielten ein sehr schönes Haus mit Atmosphäre, das man über einen kleinen Vorgarten betritt. Über 150 Quadratmeter Nutzfläche können sie im Erdgeschoss nutzen. Es wird von einer Theke dominiert, die einem Schiffsbug nachempfunden ist. Eine breite Treppe führt ins Obergeschoss, eine Galerie mit rund 100 Quadratmetern Fläche. Noch eine Treppe höher gelangt man in einen weiteren großen Raum, der für Gespräche, Tanz oder Gruppenarbeit ideal ist.

Der Einzug in die Brahmsstraße wurde möglich, nachdem die Stadt im Jahr 2001 das dort ansässige Textilmuseum übernommen hatte. Damit war die äußerst schwierige Suche nach geeigneten Räumlichkeiten zu einem guten Ende gekommen. Denn seit der Schließung und dem Abbruch des "Jugendzentrums in Selbstverwaltung" in der Kleingemünder Straße im Jahr 1982 gab es im Stadtteil keinen Jugendtreff mehr.

Das pädagogische Konzept der evangelischen Kirche für den Jugendtreff richtet sich vornehmlich an die 12- bis 16-Jährigen. Bei den Öffnungszeiten des Treffpunktes wurden sowohl die Interessen der Jugendlichen als auch die berechtigten Interessen der Nachbarschaft berücksichtigt. Dienstags bis freitags ist von 15 bis 20 Uhr geöffnet, an einem Wochenende im Monat steht der Jugendtreff den Jugendlichen bis 22 Uhr zur Verfügung.

Standardangebote wie Billard, Tischfußball oder Musikhören gibt es natürlich auch in der Brahmsstraße 6. Doch die pädagogischen Mitarbeiter Melanie Graß und Marcus Schlayer machen auch das Angebot, die eigene Medienkompetenz zu stärken. Dazu werden Computer mit Internetzugang bereitgestellt. Außerdem bietet sich das Seniorenzentrum in unmittelbarer Nachbarschaft für neue und außergewöhnliche Kooperationen geradezu an.

Schwarzes Theater und Kleinkunst, Kreativ-Angebote wie Graffiti, Tanz-Kurse oder das Bauen von CD-Regalen sowie Projekte zusammen mit dem Seniorenzentrum sollen mit Hilfe von Experten aus Ziegelhausen durchgeführt werden. Das stärkt die Einbindung in den Stadtteil. Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei der Alltagsbegleitung von Jugendlichen. Entwickelt wurde dieses engagierte Konzept von der ehemaligen Gemeindediakonin der Versöhnungskirche, Daniela Stähle. Ein Kuratorium aus fachkundigen Personen und Gruppierungen aus dem Stadtteil begleitet die Arbeit des Jugendtreffs beratend.

Die Kosten für die Umbaumaßnahmen betrugen rund 180.00 Euro, die von der Stadt Heidelberg getragen wurden. Die Personalverantwortung und -kosten sowie die laufenden Kosten des Jugendtreffs übernimmt die Kirche. Sie erhält dafür einen städtischen Zuschuss in Höhe von 102.000 Euro pro Jahr.

Kontakt
Jugendtreff Ziegelhausen, Brahmsstraße 6, Telefon 1371975 (geöffnete Di bis Fr, 15-20 Uhr, jedes erste Wochenende im Monat Fr und Sa, 15 bis 22 Uhr, So bis 20 Uhr.

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Schmökern erwünscht! Die Stadtbücherei bietet dazu beste Voraussetzungen, belegt der gute dritte Platz beim Bibliotheks-Ranking. (Archivfoto: Pfeifer)

Eine der besten deutschen Büchereien

Bibliotheks-Ranking: Stadtbücherei Heidelberg ist drittbeste Großstadtbibliothek Deutschlands


Im bundesweiten Leistungsvergleich zwischen öffentlichen Bibliotheken belegt die Stadtbücherei Heidelberg, hinter Würzburg und Reutlingen, den dritten Platz unter den Großstadtbibliotheken. Das geht aus dem neuesten Bibliotheksindex (BIX) hervor, der im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung und des Deutschen Bibliotheksverbandes (DBV) erstellt wird.

Der Bibliotheksindex misst die Leistungen von über 200 öffentlichen Bibliotheken in vier Kategorien. Mit dem dritten Platz in der Gesamtwertung behauptet sich die Stadtbücherei Heidelberg seit Beginn des Leistungsvergleichs im Jahr 2000 bereits zum vierten Mal in Folge in der Spitzengruppe der Großstadtbibliotheken über 100.000 Einwohner.

In der Kategorie "Kundenorientierung" konnte die Stadtbücherei Heidelberg erneut ihren ersten Platz verteidigen und erzielte mit 5,8 Besuchen pro Einwohner/in zusammen mit Reutlingen den Spitzenwert. Die beachtliche Zahl von über 1,17 Mio. Entleihungen im vergangenen Jahr besagt zudem, dass umgerechnet auf die Heidelberger Bevölkerung jede/r Bürger/in pro Jahr neun Medien in der Stadtbücherei entliehen hat. Der Durchschnitt aller Bibliotheken liegt bei 5,9 Medien.

In der Kategorie "Auftragserfüllung", zu der unter anderem die Zahl der Medien je Einwohner, die Zahl der Mitarbeiter, Publikumsfläche in Quadratmetern je 1.000 Einwohner und das Computerangebot in Stunden je Einwohner zählt, konnte Heidelberg nach dem ersten Platz im Jahr 2001 - wie bereits in den Vorjahren - den hervorragenden zweiten Platz belegen. So liegt eine der Stärken der Stadtbücherei in diesem Jahr wieder in der so genannten Erneuerungsquote (Prozentsatz des Bestandes, der durch Neuanschaffungen ausgetauscht oder durch Löschung alter Medien aussortiert wurde). Auch lange Öffnungszeiten trugen zum guten Ergebnis in dieser Kategorie bei.

"Wir freuen uns, dass wir unseren Platz auf den vorderen Rängen halten konnten, nachdem vier leistungsfähige Bibliotheken, darunter die hervorragende Stadtbibliothek Würzburg, neu dazugekommen sind", so Regine Wolf-Hauschild, Leiterin der Stadtbücherei. Bedauerlich sei, so Wolf-Hauschild, dass der "Intern@point" erst im Januar dieses Jahres - und nicht wie ursprünglich geplant im November 2002 - gestartet werden konnte. Dieser Medientreffpunkt, ein Kooperationsprojekt von Stadtjugendring Heidelberg und Stadtbücherei, erlaubt es jungen Menschen, kostengünstig im Internet zu surfen. Dieses Angebot hätte wahrscheinlich positiven Einfluss auf das Ergebnis des neu hinzugekommenen Bewertungspunkts Internet-Services gehabt. Auch die vielfältigen Veranstaltungsangebote und Programme zur Erhöhung der Lesekompetenz, die mittlerweile viele Bibliotheken anbieten, fließen noch nicht in die Bewertung des BIX ein. In der Stadtbücherei Heidelberg fanden 2002 rund 369 unterschiedliche Veranstaltungen, Aktivitäten und Führungen sowie 21 Ausstellungen statt.

"Je besser eine öffentliche - wie unsere städtische - Bibliothek ist, desto sicherer werden Kinder und Jugendliche an das Lesen herangeführt", so Oberbürgermeisterin Beate Weber. "Deshalb freuen wir uns alle über den erneuten Erfolg". Hinter Heidelberg rangieren bei den Städten über 100.000 Einwohner die Stadtbibliotheken Münster (Platz 4) und Dresden (Platz 5).

Für einen weiteren Preis ist die Stadtbücherei ebenfalls in der engeren Auswahl. Das gesamte Bibliotheksteam ist gespannt auf die Entscheidung der Jury zur "Bibliothek des Jahres 2003". Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. verleiht bereits zum vierten Mal den Preis mit Unterstützung der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Noch vor den Sommerferien sollen die Bibliotheken, die in die Endausscheidung kamen, benachrichtigt werden.

Information
Weitere Informationen zum BIX 2003 bei Petra Klug von der Bertelsmann Stiftung, Telefon 05241/81-81347, oder unter www.bix-bibliotheksindex.de

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Die neuen Mentorinnen und Mentoren mit Bürgermeister Dr. Eckart Würzner (2.v.l.) beim Abschlussabend des Kurses (Foto: Neudert)

Zäh wie Gummibärchen

Zweiter Mentorenkurs der Freiwilligenbörse ging zu Ende


Von März bis Juli führte die Freiwilligenbörse, die Agentur für bürgerschaftliches Engagement, ihren zweiten Mentorenkurs durch. 13 Männer und Frauen lernten in rund 40 Stunden die Qualifikationen, die sie als Botschafter bürgerschaftlichen Engagements auszeichnen.

Nun sind sie dazu befähigt, andere in praktischen und persönlichen Fragen bürgerschaftlichen Engagements zu beraten, ihnen Kontakte zu vermitteln und insgesamt als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Die Schulung bereitete sie unter anderem darauf vor, Mitbürger/innen Wege zu mitgestaltender Arbeit am Gemeinwesen aufzuzeigen: Wer sich bürgerschaftlich oder ehrenamtlich engagieren will, aber nicht weiß, wo, wie und mit wem, der kann sich an Mentorinnen und Mentoren wenden.

Beim Abschlussabend des Kurses im Seniorenzentrum Neuenheim erläuterten die Teilnehmer ihre Eindrücke und Erfahrungen: Frische Ideen und Impulse habe man gewonnen, Neugierde auf neue Themen bekommen und viel Spaß an der gemeinsamen Arbeit gehabt. Die Erwartungen seien voll erfüllt worden. Eine Teilnehmerin wünschte sich die Zähigkeit eines Gummibärchens und Ausdauer für ihre zukünftige Mentorentätigkeit: Die kleinen Süßigkeiten hatten die Kursleiterinnen Beate Dahint und Mechthild Weth-Rudolph von der Freiwilligenbörse regelmäßig zu den Kursstunden verteilt, um "die Arbeit zu versüßen".

Bürgermeister Dr. Eckart Würzner nahm das Bild von den zähen Gummibärchen in seine Ansprache auf und machte darauf aufmerksam, dass Ausdauer bei der Tätigkeit notwendig sei. "Sie werden nicht immer die erhofften Ergebnisse erreichen", schränkte er allzu hohe Erwartungen ein. Er bedankte sich bei den Kursteilnehmern für ihr Engagement: "Wir brauchen Menschen wie Sie, die sich für die Stadt, für das Gemeinwohl einsetzen", sagte er.

Allen Teilnehmern überreichte Dr. Würzner Zertifikate zum Kursabschluss. Die neuen Mentoren heißen: Horst Beisel, Bernd Betz, Diana Busch, Karl Heinz Czogalla, Johannes Engesser, Ute Hagmaier, Doris Hermann, Gernot Kral, Peter Long, Heidi Mlitzko, Christa Oser, Theresia Schneider, Ludwina Thum. Sie sind über die Freiwilligenbörse zu erreichen oder über Brigitte Klingler, OB-Referat, Stadt Heidelberg, Telefon 58-1032.

Finanziert haben den Kurs das Paritätische Bildungswerk und das Land Baden-Württemberg. Die Stadt Heidelberg und die Volkshochschule unterstützten die Ausbildung personell und organisatorisch. Beate Dahint hat schon Interessenten für einen neuen Kurs.

Kontakt
Freiwilligenbörse Heidelberg, Alte Eppelheimer Straße 38, 69115 Heidelberg, Telefon 619444, Öffnungszeiten: Montag 10 bis 12 Uhr, Mittwoch 16 bis 20 Uhr, Donnerstag 10 bis 14 Uhr.

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Beispielhafte Bauten

Auszeichnungsverfahren der Architektenkammer


Die Baukultur einer Gesellschaft erschöpft sich nicht in spektakulären Großbauten, sondern zeigt sich gerade bei Bauten für das alltägliche Leben. Mit dem Auszeichnungsverfahren "Beispielhaftes Bauen" will die Architektenkammer Baden-Württemberg die Qualität von Architektur und bebauter Umwelt in allen Lebensbereichen öffentlich zur Diskussion stellen.

Das "Auszeichnungsverfahren Heidelberg 1993-2003" steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Beate Weber. "Wir wollen beispielhafte Architektur aufspüren, an der Bauherren sich orientieren können", betonte die Oberbürgermeisterin bei der Vorstellung des Verfahrens im Rathaus gemeinsam mit dem Heidelberger Architekten Stephan Weber, Prof. Rudolf Kleine, Vorsitzender des Kammerbezirks Karlsruhe, der Pressesprecherin der Architektenkammer Carmen Mundorff und Vincent Rexroth, Leiter des Hochbauamtes.

Im Mittelpunkt des Auszeichnungsverfahrens steht die Frage, was Architektur dem Menschen an Lebensqualität geben kann. Es können Architekturbeispiele aus allen Bereichen angemeldet werden: Wohnen, Wohnumfeld, öffentliche Bauten, Industrie- und Gewerbebauten, Garten- und Parkanlagen, Innenraumgestaltungen sowie städtebauliche Projekte.

Neben Neubauten können aber auch Umbauten und Umnutzungen bestehender Gebäude eingereicht werden. Beiträge zum ökologischen, barrierefreien und kostengünstigen Bauen werden besonders berücksichtigt. Die gemeldeten Objekte müssen im Stadtgebiet Heidelberg liegen und zwischen 1993 und 2003 fertig gestellt worden sein. Bauherren und Architekten werden für ihre beispielhaften Leistungen gemeinsam ausgezeichnet. Ein Preisgeld ist nicht ausgesetzt.

Die Ausschreibungsunterlagen können angefordert werden bei: Hochbauamt der Stadt Heidelberg, Postfach 105520, 69045 Heidelberg, Telefon 58-2600, Telefax 58-2690, E-Mail hochbauamt@heidelberg.de. Die Bewerbung kann bis 30. September 2003 montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr beim Hochbauamt, Palais Graimberg, Kornmarkt 5, Zimmer 213, eingereicht werden.

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Dr. Letizia Mancino-Cremer, Goethe-Gesellschaft, Dr. Norbert Giovannini (l.), Heidelberger Geschichtsverein, und Hans-Martin Mumm, Leiter des städtischen Kulturamtes, bei der Enthüllung der Gedenktafel für Johann Heinrich Voß. (Foto: Rothe)

Erinnerung an Lenz und Voß

Neue Gedenktafeln: für Johann Heinrich Voß und Hermann Lenz


Von 1807 bis zu seinem Tod lebte in Heidelberg der bekannte Homer-Übersetzer Johann Heinrich Voß. Eine Straße im Altklinikum trägt seinen Namen. Auf dem Schulhof der Friedrich-Ebert-Grundschule, Ecke Plöck/Sandgasse, wurde jetzt eine Gedenktafel für Voß angebracht. Eine weitere Tafel erinnert an den Dichter Hermann Lenz, der in Heidelberg studierte.

Das 1903 abgerissene Voßsche Haus stand an der Stelle, an der vor rund hundert Jahren die Friedrich-Ebert-Schule erbaut wurde. Johann Wolfgang von Goethe besuchte ihn dort zweimal in den Jahren 1814 und 1815. Voß (1751 bis 1826) erhielt 1805 einen Ruf als Professor an die Heidelberger Universität, nachdem er zuvor zwanzig Jahre Rektor der Universität Eutin war. In Heidelberg führte der bekennende Aufklärer einen erbitterten Kampf gegen die Romantiker, vor allem gegen den romantischen Mythenforscher Friedrich Creuzer.

Die Enthüllung der Tafel nahmen Dr. Letizia Mancino-Cremer von der Goethe-Gesellschaft, Dr. Norbert Giovannini vom Heidelberger Geschichtsverein und Hans-Martin Mumm, Leiter des städtischen Kulturamtes und Vorsitzender des Geschichtsvereins, vor.

Der Schriftsteller Hermann Lenz (1913 bis 1998) hat während seines ersten Studiensemesters an der Heidelberger Universität in der Hauptstraße 146 gewohnt. Im Innenhof des Hauses, wo auch das Kino "Gloriette" seinen Eingang hat, wurde bereits vor einigen Wochen eine Gedenktafel zur Erinnerung an den Heidelberg-Aufenthalt des Schriftstellers angebracht.

Lenz wohnte hier 1935 im zweiten Stockwerk zur Untermiete bei einer Wirtin, mit der er sich eine kleine Wohnung teilte. Im zweiten Semester residierte Lenz herrschaftlicher: In der Scheffelstraße am Neuenheimer Neckarufer bewohnte er bis 1936 ein Zimmer in einer Gründerzeit-Villa mit Blick auf Fluss und Schloss. Über seine Zeit in Heidelberg erzählt Lenz in seinem 1968 erschienenen Roman "Andere Tage". (rie)

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Zum Infotag Mobilität an der Eichendorff-Grundschule gehörte auch ein Fahrtraining für die Kinder (Foto: Agenda-Büro)

Mobil sein macht fit

Mobilitätstag an der Eichendorffschule begeisterte Groß und Klein


Kinder, die viel zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, sind körperlich meist fitter als diejenigen, die überwiegend im Auto gefahren werden. Selbständig unterwegs sein fördert geistige Fähigkeiten wie zum Beispiel das räumliche Vorstellungsvermögen. Eine wichtige Voraussetzung, um im Mathematikunterricht folgen zu können. Durch das Beobachten anderer Menschen auf der Straße und durch das Zusammensein mit Gleichaltrigen auf Ihren Wegen erwerben die Kinder viele soziale Fähigkeiten.

Mit diesen Aussagen machte Professor Dr. Maria Limbourg bei ihrem Vortrag in der Eichendorffschule deutlich, dass Kinderwege auch immer Erlebnis-, Erfahrungs-, Lern- und Sozialisationswege sind. Die Professorin aus Essen war jüngst vom Arbeitskreis "clever unterwegs" zu einem Vortrag im Rahmen des "Aktions- und Informationstages Mobilität" in die Grundschule in Rohrbach eingeladen worden. Etwa 60 Gäste diskutierten sehr engagiert über das Thema. Fazit des Abends: Das verkehrsgerechte Kind kann es nicht geben, deshalb muss der Verkehr kindgerechter werden. Eine Herausforderung nicht nur an Schulen, Eltern, Verkehrsplaner und Politik, sondern an alle Verkehrsteilnehmer/innen.

Bereits am Vormittag wurde in Kooperation mit der Schule für alle Kinder ein großer Parcours aufgebaut, an dessen Stationen sich die Kinder spielerisch mit dem Thema Mobilität und Verkehr auseinandersetzen konnten. So gab es beispielsweise eine Verkehrsüberwachung in der Rathausstraße, an der die Kinder gemeinsam mit der Polizei beobachteten, ob sich die Autofahrer an vorgegebene Geschwindigkeiten halten. Bei der Busschule der HSB ging es um die Sicherheit in Bus und Bahn. Zum Abschluss des Vormittags nahm das Improvisationstheaters "Drama light" das Thema noch einmal auf und stellte es mit Beteiligung der Kinder spielerisch dar.
   
 

Mitglieder von "clever unterwegs"

  Agenda Büro der Stadt Heidelberg, Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG, Initiative Kind und Verkehr, Kinderbeauftragte der Stadtteile, Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg, Kulturfenster e.V., Pädagogische Hochschule Heidelberg, Polizeidirektion Heidelberg, Rechtsamt mit Vergleichsbehörde, Staatliches Schulamt Heidelberg, Verkehrsreferat der Stadt Heidelberg, Verkehrsverbund Rhein-Neckar, Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Rhein-Neckar (VCD)

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Professor Karl Doehring
(Foto: Rothe)

"Die Universität vor dem Schlimmsten gerettet"

Der emeritierte Staats- und Völkerrechtler Professor Karl Doehring bei "Erlebte Geschichte - erzählt"


Karl Doehring gilt als Kopf jener konservativen Professorenfraktion, die Anfang der 70er Jahre daranging, an der Universität Heidelberg wieder "geregelte Verhältnisse" herzustellen. Vorvergangenen Sonntag war Doehring Gesprächsgast von Michael Buselmeier in der Reihe "Erlebte Geschichte - erzählt" im Spiegelsaal des Prinz Carl.
Buselmeier hatte diesmal keine leichte Aufgabe zu bewältigen. Der langjährige Wehrmachtsoffizier preußischer Abstammung repräsentiert das Gegenteil dessen, was sich ein Talkmaster wünschen kann. Herkunft und Jugend: eigentlich kein Thema; elf Jahre Krieg und Gefangenschaft: kaum der Erwähnung wert; Jurastudium und -abschluss unmittelbar nach dem Krieg in sechs Semestern: "Man muss nur klar denken, dann geht alles schnell."

Karl Doehring wurde 1919 in Berlin als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Ab 1937 Soldat, war er als Offizier an vielen Fronten im Einsatz, vor allem als Panzeroffizier in Rommels Afrikakorps. Er wurde 1941 verwundet, geriet 1943 in Gefangenschaft und war bis 1948 in Ägypten inhaftiert. Anschließend ging zum Jurastudium nach Heidelberg. Schon 1951 legte er das Referendarexamen ab; 1956 folgten Promotion, 1962 die Habilitation. 1968 übernahm er einen Lehrstuhl für Staatsrecht und wurde später Direktor am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Seit 1987 ist Doehring emeritiert.

Eine breiteren Öffentlichkeit wurde der Jurist in den Jahren nach 1968 als Hardliner bekannt, der die wesentlichen Strukturen der Ordinarien-Universität vehement verteidigte. 1971 übernahm er die Leitung der Heidelberger Sektion des "Bundes Freiheit der Wissenschaft", der den Sturz des linksliberalen Rektorats Rendtorff betrieb.

Es waren die Jahre, zu denen Doehring ohne biographische Schnörkel hin wollte. "Sehr viele Professoren hatten nicht genug Mut, sich dieser Art von Revolution zu widersetzen." Und: "Ich habe mit der Pistole unterm Kopfkissen geschlafen in dieser Zeit." Ob die 68er Bewegung denn wirklich eine Revolution war - "mindestens erst mal partiell an der Universität" - oder nur eine "Revolte" (Buselmeier), an diesem Disput offenbarte sich die konträre Wahrnehmung jener Zeit.

Doehring, dessen Vater, ein Anwalt, von den Nazis inhaftiert wurde, sieht den Studentenprotest in einer Linie mit der Machtergreifung. "Ich habe gesehen, wie die Freiheit der Wissenschaft unter den Nazis gelitten hat. Das zu verhindern ist etwas, für das ich in Heidelberg gerade stehe." Rendtorff habe "den Terror nicht verhindert, obwohl er die Pflicht dazu hatte". Auf den liberalen Theologen ist Doehring bis heute nicht gut zu sprechen. "(Rektor) Niederländer hat den Dreck weggefahren, der von Rendtorff übrig geblieben war, Laufs hat der Universität Würde gegeben, zu Putlitz Ansehen", lautet sein Resümee der Rektorate nach 68.

Sein persönliches Verdienst sieht Doehring vor allem darin, einer derjenigen gewesen zu sein, die "die Universität vor dem Schlimmsten gerettet" haben. (rie)

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  Zur Inhaltsangabe STADTBLATT



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Stand: 15. Juli 2003