Kinder und Kultur

Ausgabe Nr. 28 · 09. Juli 2003

Rolf Schneider Foto: Dohmen

Europa als schillerndes Mosaik
Rolf Schneider mit einer Sternen-Installation aus Glas in Bosnien-Herzegowina

Beim Kultursommer 2003 in Mostar ist der Heidelberger Künstler Rolf Schneider mit seiner Sternen-Installation vertreten. Vom 13. Juli bis Anfang September gestalten Künstlerinnen und Künstler aus Bosnien, Kroatien und Serbien das Festival mit Theater, Musik und Bildender Kunst. Ein Stadtblatt-Gespräch mit Rolf Schneider über seinen Beitrag.

Stadtblatt: Sie wurden von der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Kultursommer nach Mostar eingeladen? Wie kam es dazu?
Rolf Schneider: Genau genommen von der Stadt Mostar, durch Vermittlung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ich hatte im Jahr 2002 eine Ausstellung im Kunstverein Grafschaft Bentheim mit dieser Sternenarbeit, die zwei Titel hat: „Plejaden“ und „Europa“. Die Einladungskarten dieser Ausstellung mit einer Abbildung der Sternenarbeit gingen in viele europäische Städte, unter anderem nach Mostar und zur Konrad-Adenauer-Stiftung nach Sarajevo. Die haben dann den Kontakt hergestellt, denn die Stadt Mostar wollte die Arbeit unbedingt haben, nicht nur wegen Europa, sondern weil im Stadtwappen von Mostar auch die Sterne enthalten sind.

Stadtblatt: Vielleicht eine kurze Beschreibung für alle, die Ihre Sternen-Installation noch nicht kennen?
Schneider: Die Arbeit ist im Moment angewachsen auf eine Größe von 200 Glasplatten, die ich auf einer Fläche von ungefähr 100 Quadratmetern auslege. Die Glasplatten sind mit blauer Glasfarbe gestrichen und mit Sternen belegt, die von mir gebaut sind. Das ist der Europa-Stern. Nur wenige wissen, dass der Europa-Stern drei verschiedene Winkel hat. Der ursprüngliche Titel heißt „Plejaden“, also hier in der Bundesrepublik. Der spielerische Effekt ist mir wichtig, dass die Leute denken: „Plejaden“, was ist denn das, ach das Siebengestirn, blau und gelb, das ist doch Europa. Aber in Mostar nenne ich diese Arbeit ganz bewusst „Europa“, weil ich hoffe, das Bosnien-Herzegowina bald Mitglied der EG ist. Eigentlich ist das eine Arbeit, die im ganzen europäischen Raum einmal gezeigt werden müsste. Weil es das Symbol von Europa ist, aber gleichzeitig ein Mosaik aus unterschiedlichen Teilen, das als schillernde blaue Fläche daliegt.

Stadtblatt: Wie transportiert man 200 Glasscheiben?
Schneider: Das ist ganz einfach. Die werden hart aneinander gestellt, rechts und links gepolstert und in Containern transportiert. Mit den Sternen ist es schwieriger, weil die auf zwei Spitzen stehen. Die müssen mit Filz und Styropor gut gepolstert werden, das Wichtigste ist, dass sie kein Spiel haben, dass sie nicht wackeln.

Stadtblatt: In welchen Räumen in Mostar wird die Sternen-Installation gezeigt?
Schneider: Bevor ich hinflog, war natürlich meine erste Idee: wenn die Alte Brücke fertig ist, in beiden Türmen. Ich hätte sie jeweils in einem Raum ausgelegt und mit einer blauen Linie über die Brücke verbunden. Leider ist die Brücke noch im Wiederaufbau. Jetzt werde ich die Arbeit im Musikcenter Pavarotti, einem alten Klos-ter in der Altstadt, im Innenhof auslegen. doh

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Heidelberg Brass
Dass Blasmusik nicht gleich Bierzelt heißen muss, beweisen die Blechbläser des Philharmonischen Orchesters der Stadt bei ihrer zweiten Matinee im Englischen Bau am Sonntag, 13. Juni, um 11.30 Uhr. Unter der Leitung von Michael Klubertanz präsentieren sie virtuose Blechbläsermusik aus vier Jahrhunderten. Das Programm schlägt einen Bogen von festlicher Renaissance-Musik über Rossinis Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“ bis hin zu unterhaltsamen Kompositionen des 20. Jahrhunderts. – Zur „Nacht der italienischen Oper“ lädt das Philharmonische Orches-ter bei seinem vierten Schlosskonzert am Freitag, 11. Juli, um 20 Uhr ein. Unter der Leitung von GMD Thomas Kalb erklingen die schönsten Chöre und Arien von Giuseppe Verdi und Giaccomo Puccini im Hof des Heidelberger Schlosses. Dabei dürfen die dramatischen Arien der Madame Butterfly ebenso wenig fehlen wie das ergreifenden „Che gelida manina“ des Rodolfo aus „La Bohème“. Kartenreservierungen für beide Konzerte nimmt Heidelberg-Ticket unter Telefon 58-2000 entgegen. Foto: Schweizer

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Stand: 08. Juli 2003