Das Sportzentrum Nord wird mit Wärme aus Holz
versorgt und auf dem Dach wird Strom aus der Sonne gewonnen
Das Sportzentrum
Nord an der Tiergartenstraße ist ein
ideales Gebäude für den Einsatz umweltfreundlicher Energien. Der
Heizungs- und Warmwasserbedarf im Winter ist so groß, dass sich der
Einsatz einer Holzhackschnitzelanlage rechnet. Und auf das Flachdach
lassen sich prima Solarmodule zur Stromerzeugung installieren. Vergangene Woche wurden tatsächlich beide Anlagen
eingeweiht. Erbaut hat sie die Stadtwerke Heidelberg AG (SWH). Zusammen
entlasten sie die Luft jährlich von 200 Tonnen CO2.
Die Holzhackschnitzelanlage ist bisher einmalig in der Stadt. Ihr Ofen
verbrennt im Jahr rund 600 Kubikmeter unbelastete Holzhackschnitzel
aus Wäldern
der Region. Die Anlage läuft ausschließlich im Winter, versorgt
das Sportzentrum mit Wärme und Warmwasser, ersetzt einen konventionellen
Heizkessel und spart so 64.000 Liter Heizöl jährlich ein. Das alles
geschieht CO2-neutral, weil das verbrannte Holz zuvor als Baum der Umwelt
kräftig CO2 entzogen und in Sauerstoff umgewandelt hat. Die Anlage entstand
auf Contracting-Basis: Die SWH baute und finanzierte den High-Tech-Ofen und
stellt der Stadt über einen vereinbarten Zeitraum die Lieferung der
Wärme in Rechnung.
Die Photovoltaikanlage erzeugt im Jahr rund 27.000 Kilowattstunden
Strom, das entspricht dem Verbrauch von etwa zehn Haushalten im gleichen
Zeitraum. Es ist die 73. Anlage dieser Art in Heidelberg. Sie wurde
von den Fox-energreen-Kunden finanziert. Zu denen zählt auch die Stadt Heidelberg,
die ein Viertel ihres Bedarfs mit dem Ökostrom der Stadtwerke deckt.
Der wird garantiert umweltschonend aus Solarenergie-, Windkraft-, Biomasse-,
Geothermie- und Wasserkraftanlagen erzeugt. Die Kunden zahlen dafür
anteilig – ob 25, 50, 75 oder 100 Prozent ihres Jahresverbrauchs – einen
Aufpreis von vier Cent auf den regulären Kilowattstunden-Preis. „Wir
verpflichten uns, den Aufpreis zweckgebunden in die Förderung oder Errichtung
neuer Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu investieren
und dieses Versprechen ... haben wir heute wieder eingelöst“,
sagte der Technische Vorstand der Stadtwerke, Heinz Knoll.
Als „wichtigen Vertragspartner der Stadt, um innovative Techniken umzusetzen“ bezeichnete
Bürgermeister Dr. Eckart Würzner die Stadtwerke. Die Stadt habe
zwar schon sehr viel für den Ausbau umweltfreundlicher Energie getan,
doch „sind wir von unseren Klimaschutzzielen noch weit entfernt“.
In der Nutzung von Biomasse – dazu gehören auch Holzhackschnitzel – sieht
er noch erhebliche Potenziale. neu
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