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Ausgabe Nr. 27 · 4. Juli 2001 |
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Diskutierten über die Verwaltungsreform (v. li.): Jürgen Heiß und Ludwig Fischer vom Personal- und Organisationsamt, OB Beate Weber und Professor Dr. Péter Horváth von der Universität Stuttgart. (Foto: Rothe) |
Auf dem Weg zu mehr Effizienz und Service |
270 Verwaltungsfachleute informierten sich über Modernisierungsprozess der
Städte auf einer Tagung in Heidelberg
Das Beispiel zeigt deutlich, dass die unterschiedlichen Betrachtungsweisen durchaus
in einer Konkurrenzsituation stehen. Ziel einer effizienten Verwaltung muss es deshalb
sein, die Qualität ihrer Dienstleistungen zu halten oder sogar zu verbessern
und gleichzeitig die Kosten zu senken. Der interkommunale Vergleich löst die
Probleme zwar nicht unmittelbar, er zeigt aber Schwachstellen auf und kann Anregungen
geben, im Austausch mit Kolleg/innen die Probleme anzugehen und zu lösen. |
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Was bringt der interkommunale Leistungsvergleich für die Bürger? | |
Jürgen Heiß |
Jürgen Heiß, Zentrale Controllingstelle: Zunächst einmal können die Bürgerinnen und Bürger durch das Vorliegen konkreter Vergleichswerte die Dienstleistungen ihrer Stadtverwaltung besser einordnen. Die bessere Einschätzung der Leistungsfähigkeit bringt jedoch noch keine Veränderung. Deshalb liegt der eigentliche Vorteil für die Bürgerinnen und Bürger darin, dass sich die Stadtverwaltungen beim interkommunalen Vergleich in einen Wettbewerb begeben, bei dem die Stärken und Schwächen der Dienstleistungsbereiche anhand messbarer Kriterien (Kennzahlen) zum Ausdruck kommen. Dabei ist es nicht das Ziel, auf einen vorderen Tabellenplatz zu kommen, sondern vielmehr seine Schwachstellen dadurch zu verringern oder ganz zu beseitigen, dass man bei der Analyse der Vergleichsergebnisse die "Erfolgsrezepte" der Besseren erkennt und auf die örtliche Situation übernimmt. Deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass der interkommunale Leistungsvergleich automatisch eine Verbesserung der Qualität der Dienstleistungen mit sich bringen wird. |
Könnten Sie einmal skizzieren, wie die Heidelberger Stadtverwaltung in zehn, fünfzehn Jahren aussieht? |
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Ludwig Fischer |
Ludwig Fischer, Leiter des Personal- und Organisationsamtes: Die innere Organisation der Stadtverwaltungen wird sich zunehmend an den Lebens- und Interessenlagen der Bürgerschaft orientieren, das heißt, der Weg, den wir in Heidelberg beispielsweise mit den Bürgerämtern eingeschlagen haben, wird fortgesetzt. Unser demnächst in Betrieb gehendes technisches Bürgeramt rund ums "Planen, Bauen, Wohnen" geht in diese Richtung. Im Verkehr zwischen Stadtverwaltung und Bürgerschaft werden sich über das Internet zunehmend Dienstleistungen automatisiert abwickeln lassen. Wir haben mit der Einführung "elektronischer Bürgerdienste" bereits begonnen. Sobald die "digitale Signatur" als Grundlage für Rechtsgeschäfte auf preiswertem Weg, zum Beispiel über die Kreditkarte, möglich ist, wird sich dieser neue Verwaltungsweg explosionsartig entwickeln. Verwaltungsleistungen wie etwa KFZ-Zulassung, Melderegisterauskünfte, Bestellung von standesamtlichen Urkunden, Kauf von Theater- und Konzertkarten, sind bereits in der Entwicklung. Hunderte weitere Dienstleistungen sind auf diesem Weg denkbar. Die Stadtverwaltung in 10 Jahren wird alle diese Leistungen anbieten. Elektronisch, schnell, billig, rund um die Uhr. Wir müssen aber darauf achten, dass die menschlichen Kontakte zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und unserem Personal erhalten bleiben. Auch aus diesem Grund enthalten unsere Kennzahlen nicht nur Aussagen zu Effizienz und Kosten, sondern berücksichtigen gleichrangig Qualität, Service und Kundenzufriedenheit. |
Heidelberg federführend |
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Auf der Fachtagung der Stadt Heidelberg und der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt) am 25./26. Juni stellte die Arbeitsgemeinschaft "ARGE Produktkennzahlen Baden-Württemberg" die Ergebnisse ihrer Arbeit 270 Führungs- und Leitungskräften in Kommunen aus dem ganzen Bundesgebiet vor. Insgesamt 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 66 Kommunen haben mit Unterstützung des Landesinnenministeriums für alle kommunalen Dienstleistungen Qualitätskriterien in Form von Kennzahlen erarbeitet und damit Voraussetzungen für einen Wettbewerb untereinander geschaffen. Die Federführung der ARGE hatte die Stadt Heidelberg. Dem "Neuen Haushalt", war der zweite Themenblock der Konferenz gewidmet. | |
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Der Neue Haushalt |
Der kommunale Produktplan liefert wichtige Grundlagen für den "Neuen
Haushalt".
Dieser ab 1999 vorgelegte Neue Haushalt - in dem neben den Wirtschaftlichkeitsvorgaben
auch Qualitätsaussagen gemacht werden - erlaubt es dem Gemeinderat, über
die reinen Geldmittel hinaus, den betriebswirtschaftlichen Ressourcenverbrauch sowie
Ziele und Leistungen, nach denen die dezentralen Organisationseinheiten arbeiten,
zu erkennen und gegebenenfalls zu ändern. |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | |
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