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Ausgabe Nr. 27 · 4. Juli 2001 |
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Günther Beelitz präsentiert ein hochkarätiges Festspielprogramm. (Foto: Kresin) |
"Das eine des anderen Lieblingsschwester" |
Zum Auftakt der Schlossfestspiele ein Gespräch mit dem Intendanten des Theaters,
Günther Beelitz Unter der künstlerischen Leitung von Günther Beelitz erhalten die Schlossfestspiele ein neues Profil. Das Ensemble des Theaters bestreitet gemeinsam mit dem Philharmonischen Orchester und dem Orchester der Musikhochschule Mannheim ein ganz eigenes, auf die örtlichen Gegebenheiten zugeschnittenes Festspielprogramm. STADTBLATT: In diesem Jahr sind Sie zum ersten Mal als Intendant für die Konzeption der Schlossfestspiele verantwortlich. Was macht für Sie den besonderen Reiz der Festspiele aus? Günther Beelitz: Nach "Theater der Welt", das ich 1993 in München ausgerichtet habe, liegt der besondere Reiz der Schlossfestspiele in der Reanimation des Gedankens, dass das Schloss und die Stadt Heidelberg immer eine Einheit gebildet haben, dass das eine des anderen Lieblingsschwester ist. Dass aus der Kraft des Theaters wieder ein eigenständiger Festspielgedanke erwachsen kann, war für mich der spannende Ansatz. STADTBLATT: Sie haben eine programmliche Neuorientierung der Schlossfestspiele angekündigt? Günther Beelitz: Neu ist, dass man das Heidelberger Theater die Festspiele ausrichten lässt: Kein kommerzialisiertes Festspielprogramm, keine "Land-auf-Land-ab" eingekauften Gastspiele, die man überall sehen kann, sondern in erster Linie auf die Örtlichkeiten hin ausgewählte Stücke, die mit den Kräften des Heidelberger Theaters aus einem einheitlichen künstlerischen Festspielkonzept über die Jahre hinweg ein unverwechselbares Programm ergeben werden. Die sogenannte Kulisse, das Schloss, in seiner Architektur und die gestaltete Natur in den Gärten und Parkanlagen wird die Dramaturgie der Stücke bestimmen. Im Idealfall kommt es zu einer Einheit von Ort, Stück und Inszenierung, wie es in den besten Zeiten, den 20er Jahren, für Heidelberg gelungen ist. STADTBLATT: Außerdem ist das Theater eine vielversprechende Kooperation mit der Mannheimer Musikhochschule eingegangen? Beelitz: Ja, es ist endlich gelungen im Ferienmonat August mit der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim eine weitreichende Kooperation einzugehen, die in besonderem Maße auch die Orchestermusiker für die neue Student Prince-Inszenierung stellen wird. Im Rahmen der Kooperation sind aber auch andere Wege zwischen den Ausbildungsklassen im Chor, Solo und Orchester mit der Musikhochschule Mannheim vorgesehen. STADTBLATT: Die Neuinszenierung des "Student Prince" beinhaltet auch eine neue Ausrichtung der Bühne im Schlosshof. Welche Vorteile bringt diese Veränderung? Beelitz: Ein besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, die bisherige verzerrende Akustik im Schlosshof durch das rechts neben der Bühne spielenden Orchester, zu einem besseren Klangbild zu führen. Dies war das künstlerische Anliegen für eine Neuinszenierung des "Student Prince". Andererseits gab es natürlich auch seitens der Schlossverwaltung Wünsche, den Schlosshof mit seinem enormen Besucher- und Durchgangsverkehr durch eine Neukonzeption nicht mehr so stark zu behindern. So wurde aus diesen Gründen nach einem geeigneteren Spielort Ausschau gehalten, der dann im einzigartigen Ensemble des Bibliotheksinnenhofes gefunden wurde. STADTBLATT: Abschließend vielleicht noch ein Blick in die Zukunft der Schlossfestspiele? Beelitz: Erstmals in der Geschichte der Schlossfestspiele werden von nun an in den Festspielmonaten Juli und August über 30 Vorstellungen stattfinden. Der August bleibt jeweils dem "Student Prince" vorbehalten. Im Sommer 2002 werden Mozarts "Idomeneo" und die Tanzvorstellung "Jedermann", Irina Pauls Version des englischen "Everyman", wiederaufgenommen. Zusätzlich ist ein großes Schauspiel an verschiedenen Spielorten, die der wandernde Zuschauer aufsuchen wird, mit Umberto Ecos "Der Name der Rose" zu sehen. Das ist ein idealer Zusammenklang von Kunst, Architektur, Natur und der philosophischen Kriminalgeschichte. Wenn alles so gelingt, wie wir uns dies vorstellen und wenn vor allen Dingen auch das Wetter mitspielt, wird also in Zukunft ein Festspielprogramm von jeweils vier Inszenierungen des Heidelberger Theaters einen reichen Grundstock für abwechslungsreiche Festspiele bieten. |
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Rund um die Schlossfestspiele |
Festspielprogramm Das Programm der Schlossfestspiele liegt an der Theaterkasse, Theaterstraße 4, sowie in zahlreichen öffentlichen Gebäuden aus und ist im Internet unter www.schlossfestspiele-heidelberg.de zu finden. Karten Eintrittskarten zu allen Veranstaltungen der Schlossfestspiele gibt es bei HeidelbergTicket, Theaterstraße 4, von Montag bis Freitag zwischen 11 und 19 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr. Karten-Reservierungen sind auch telefonisch über die Ticket-Hotline 582000, werktags in der Zeit von 9 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 16 Uhr, möglich. Anfahrt Die HSB verlängert anlässlich der Schlossfestspiele die Fahrzeiten der Bergbahn. Eine Eintrittskarte für die Schlossfestspiele gilt am Tag der gebuchten Veranstaltung zusätzlich als Fahrausweis. Das sogenannte Kombi-Ticket ist gültig im gesamten Liniennetz des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) ab drei Stunden vor der Veranstaltung und bis Betriebsende. Zusätzlich kann die Bergbahn von der Talstation Kornmarkt zum Schloss genutzt werden. Nach den Veranstaltungen verkehrt die Bahn jeweils 30 Minuten nach Veranstaltungsende von der Station Schloss zum Kornmarkt. Für Besucher, die mit dem Auto anreisen, bestehen Parkmöglichkeiten im HGG-Parkhaus P 12 an der Talstation. Geschenkgutscheine Als besondere Geschenkidee bietet das Theater der Stadt Geschenkgutscheine für alle Veranstaltungen der Schlossfestspiele an. Informationen dazu erteilt HeidelbergTicket unter 582000. |
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