Ausgabe Nr. 26 · 30. Juni 1999 |
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Zwischen den Vorlesungen: Heidelberger Studenten erholen sich vom Uni-Stress im Marstall-Café. (Foto: Rothe) |
Studentenwerk Heidelberg legt Sozialerhebung vor |
Studenten lockt die Ferne |
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Die Auswertung der 15. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Situation
von Studierenden in Heidelberg legte jetzt das Studentenwerk Heidelberg vor. Ergebnis:
Im Vergleich mit bundesdeutschen Kommilitonen liegen Heidelberger Studenten in puncto
Auslandserfahrungen deutlich vorne. Stubenhocker" sind die Heidelberger Studierenden gewiss nicht. Während bundesweit nur 23 Prozent der Hochschüler im Sommersemester 1997 ein Auslandsstudium als wichtige Schlüsselqualifikation nachweisen konnten, waren es in Heidelberg 40 Prozent der damals 33.347 eingeschriebenen Studierenden. Vor allem Sprach- und Geisteswissenschaftler sowie Mediziner zieht es in die Ferne. Diese Ergebnisse gehen aus dem Zahlenwerk zur 15. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) hervor, das jetzt vom Studentenwerk Heidelberg für den hiesigen Hochschulstandort analysiert und interpretiert worden ist. Die Studie wird seit 1951 bundesweit etwa alle drei Jahre durchgeführt und gibt wichtige Aufschlüsse über soziale Rahmenbedingungen des Studiums. BaföG reicht nicht Im Vergleich zu den Erhebungen im Jahre 1994 fällt auf, dass die Erwerbstätigkeit bei den Studierenden weiter zugenommen hat. 60 Prozent der hiesigen Hochschüler/innen arbeiten sowohl während des Semesters als auch in der vorlesungsfreien Zeit. In Heidelberg liegt der Anstieg mit 4 Prozent etwas unter dem Bundesdurchschnitt von 6 Prozent. Gleichzeitig nimmt die Zahl der BAföG-Berechtigten weiter ab. "Diese wenig erfreuliche Entwicklung hat gravierende Auswirkungen auf die Chancengleichheit bei der Bildungsbeteiligung", so Dieter Gutenkunst, Geschäftsführer des Studentenwerks Heidelberg. Der Anteil der Studierenden aus einkommensschwachen Familien liegt in Heidelberg inzwischen unter 10 Prozent und in den alten Bundesländern bei 15 Prozent. Die Erhebung überrascht mit dem Ergebnis, dass die Lebenshaltungskosten Heidelberger Studenten mit 1174 Mark monatlich deutlich unter den Angaben ihrer Kommilitonen aus den alten Bundesländern von 1246 Mark liegen. Diese Differenz wird mit den geringeren Fahrtkosten durch das günstige Semesterticket und den optimalen Radfahrbedingungen in Heidelberg erklärt. Bei den Ausgaben reißen die monatlichen Mietkosten das größte Loch in den Geldbeutel der Studierenden. 435,30 Mark, also 37 Prozent der Gesamtausgaben, müssen durchschnittlich für ein Dach über dem Kopf berappt werden. Während im Zentrum Heidelbergs Mietpreise von 500 Mark und mehr verlangt werden, ist ein Einzelappartement beim Studentenwerk Heidelberg für durchschnittlich 330 Mark zu haben. Kaum verwunderlich, dass die Nachfrage hier größer als das Angebot war. Kritik der Studierenden Erstmals war in den Umfragen 1997 detailliert nach der Einschätzung der Studienbedingungen gefragt worden. Die Hochschüler bemängeln vor allem fehlenden Praxisbezug der Lehrveranstaltungen, die Betreuung und Beratung durch das Lehrpersonal und die Struktur ihres Studiengangs. Deutlich besser als der Bundesdurchschnitt bewerten dagegen die Heidelberger Hochschüler die Ausstattung mit Arbeitsplätzen und Fachliteratur. Die besten Noten wurden für den Punkt "Kommunikation unter den Studierenden" vergeben. (doh) |
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Griechischer Volkstanz, vorgeführt von der Tanzgruppe der Initiative zur Förderung hellenischer Tradition. (Foto: Rothe) |
Gelungener Auftakt der 8. Interkulturellen Festtage mit Folklore und "Fête de la Musique" |
Multikulti auf dem Uniplatz |
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Die diesjährigen Interkulturellen Festtage stehen unter dem Motto: "10
Jahre Ausländerrat". Mit einem Festakt im Prinz Carl wurde die Veranstaltungsreihe
von Oberbürgermeis-terin Beate Weber und dem Ausländerrats-Vorsitzenden
Memet Kiliç eröffnet. Der Eröffnungsveranstaltungen fanden in diesem Jahr in Verbindung mit der traditionellen französischen "Fête de la Musique" statt. Den Beginn machte Eric Le Sage, der auf Einladung des Institut Français im Spiegelsaal Klavierwerke von Schubert, Schumann und Poulenc spielte. Am Nachmittag ging es auf dem Universitätsplatz mit einem bunten Festprogramm weiter. Rund um den Platz hatten zahlreiche nationale und binationale Vereine und Gesellschaften ihre Infostände aufgebaut. Wer genügend Appetit mitgebracht hatte, konnte einen ausgiebigen Streifzug durch die süd- und osteuropäische, die arabische und die asiatische Küche machen. Dazu hielt das Montpellier-Haus eine ansprechende Auswahl französischer Rot- und Weißweine bereit. Es spielten, tanzten und trommelten im Laufe des Nachmittags: die Musikgruppe Ezgi Rüzgari aus Anatolien, The Heidelberg Irish Set Dancers, die Tanzgruppe des Serbischen Kulturvereins, der Al-Quds Kulturverein, der Verein zur Unterstützung russischsprachiger Mitbürger und die Koreanischen Trommlerinnen. Gleich zweimal war griechischer Volkstanz vertreten: mit dem Verein der Freunde griechischer Kultur und der Initiative zur Förderung griechischer Tradition. Am Abend gab es noch einen besonderen musikalischen Leckerbissen. Montpellier-Haus und Institut Français hatten die Mezcal Jazz Unit nach Heidelberg geholt. Die Formation aus Montpellier ist gerade auf Deutschland-Tournee. "Umsonst und draußen" bot sie auf dem Uniplatz Jazz vom Feinsten. Die 8. Interkulturellen Festtage sind damit noch lange nicht zu Ende. In den nächsten Tagen geht es weiter mit folgenden Veranstaltungen: |
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Samstag, 3. Juli, 20.30 Uhr, Deutsch-Amerikanisches Institut (DAI): Spanische Fiesta mit Esperanza Figueras, Benefizkonzert für die Flüchtlinge aus dem Kosovo mit traditioneller Gitarrenmusik, Flamencogesang und -tanz, Tapas und spanischem Wein; | |
Mittwoch, 14. Juli, 20 Uhr, Stadtbücherei: Klavier- und Violinkonzert mit Scott Faigen und Bahadir Arkilic und Werken von Brahms und Beethoven in Zusammenarbeit mit dem Verein türkischer Akademiker/innen; | |
Mittwoch, 14. Juli, ab 19 Uhr, Montpellier-Haus: Bal Populaire. | |
Nach den Sommerferien setzt der Ausländerrat die Interkulturellen Festtage unter anderem mit folgenden Veranstaltungen fort. Am 20. September wird der baden-württembergische Ex-Innenminister Frieder Birzele über "Migration und Integration aus der Sicht eines ehemaligen Innenministers" sprechen. Mit dem Programm "Wenn der Türke zweimal klingelt" gastiert das Kabarett "Die Käs" in der Stadtbücherei (25. 9., 20 Uhr), und zum Septemberausklang spielen Fiz Füz Oriental Jazz im DAI (30.9., 20.30 Uhr). Ein Programm der Veranstaltungen ist beim Ausländerrat (Hans-Böckler-Straße 3, montags bis freitags 9 bis 13 Uhr) und in den Bürgerämtern erhältlich. (rie) | |
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(Foto: Rothe) |
Eldorado für Skater, Radler und Spaziergänger jeden Alters |
50.000 bei "Stadt am Fluss" |
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Mit Vergnügen autofrei.Sie kamen zu Fuß, auf Inlinern oder per Rad - das am 20. Juni auf einer Länge von sechs Kilometern für Autos gesperrte Neckarufer erwies sich als Publikumsmagnet. Zehntausende ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, die Neckarpromenade von Neuenheim bis Ziegelhausen lärm- und abgasfrei zu genießen. Zwischen der Ernst-Walz-Brücke und Ziegelhausen-Mitte gab es unter dem Motto "Stadt am Fluss" ein buntes Programm. Info- und Imbissstände, Musik, Kutschen- und Rikschafahrten, Radrallye, "Autoverschönerung", Vorführungen von Feuerwehr und THW, Flohmarktstände, Solar-Neckarfähre, all das und mehr bot für jede und jeden etwas. Eine weitere Attraktion an diesem Tag war das Seifenkistenrennen auf dem Boxberg. STADTBLATT-Fotograf Philipp Rothe hat ein wenig von der heiteren Atmosphäre des Tages eingefangen. | |
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