Abfall aktuell

Ausgabe Nr. 26 · 30. Juni 1999

Forschungsprojekt zur Optimierung der Bioabfallsammlung erfolgreich abgeschlossen.

Bioabfalltonnen überprüft

Damit der im städtischen Kompostwerk hergestellte "Humus heidelbergensis" immer höchsten Qualitätsanforderungen genügt, sind regelmäßige Überprüfungen der "Zutaten", das heißt, der kompostierbaren Küchen- und Gartenabfälle, unumgänglich.

Anfang dieses Jahres ist das 2. Forschungsprojekt zur Verbesserung der Bioabfallsammlung zu Ende gegangen. In ausgewählten Gebieten der Stadt nahmen Experten den Inhalt von fast 550 Bioabfalltonnen mehrmals unter die Lupe. Zwischen den einzelnen Überprüfungen wurden gezielt diejenigen Haushalte informiert, die ihre Biotonne falsch befüllten. Das Forschungsvorhaben sollte klären, welchen Einfluss konsequente Kontrolle und zielgerichtete Informationspolitik auf die Sortenreinheit in der Biotonne haben.

Sieben Prozent beanstandet
Der Anteil der beanstandeten Tonnen sank im Laufe der drei Überprüfungen von 13 Prozent bei der ersten über elf Prozent bei der zweiten auf sieben Prozent bei der dritten Überprüfung. Von 547 überprüften Bioabfalltonnen mussten bei der dritten Überprüfung noch 40 beanstandet werden. In 23 Tonnen fanden sich Rest- und Wertstoffe zum Teil in erheblicher Menge. Bei 15 Bioabfalltonnen (ca. 2,7 Prozent) änderte sich trotz mehrmaliger Informationen und Besuchen bei den dafür Verantwortlichen durch Mitarbeiter des Projektes "Optimierung der Bioabfallsammlung" wenig.

Die Anzahl wiederholt beanstandeter Biotonnen ist nach wie vor wesentlichen Kriterium zur Beurteilung des Maßnahmenerfolges im Projekt. Mit Bürgerbriefen und Haushaltsbesuchen konnte die Anzahl beanstandeter Biotonnen gesenkt werden. In Bezirken mit Einfamilienhäusern wirkte die Information relativ schnell, während bei mehrgeschossigen Wohnhäusern mit und ohne Gewerbeanteil die Bewohner/innen oft erst nach einem zweiten Anschreiben, das Hinweise auf höhere Kosten im Fall fortgesetzter Verunreinigung enthielt, reagierten. Das Ergebnis ist, insgesamt gesehen, erfreulich.

Die Bioabfalltonnen wurden mit Hilfe eines Metalldetektors am Müllfahrzeug während der Leerung von der beauftragten Ingenieurgemeinschaft Witzenhausen (IGW) überprüft. Um die Art der Störstoffe festzustellen, schauten die Biomüllexperten tief in das Innere der Tonnen. Die dort am häufigsten festgestellten Störstoffe waren Plastikbeutel und
-folien (35 Prozent), die meistens als Tüten für die Bioabfälle eingesetzt waren. Kunststoffe sind bekanntlich nicht kompostierbar und gehören deshalb nicht in die Biotonne.

Dass die meisten Biotonne vorbildlich befüllt waren, spricht für die gute Sortierleistung der Heidelberger/innen. Die Stadt Heidelberg bedankt sich an dieser Stelle bei allen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben!

Weitere Maßnahmen
Das bereits mehrfach erprobte Verfahren wird nun seit einigen Wochen auf alle Stadtteile ausgedehnt. Alle überprüften Bioabfalltonnen werden derzeit einheitlich mit einem Aufkleber "Stop! Das darf NICHT hinein!" gekennzeichnet. Der Aufkleber zeigt die häufigsten Störstoffe. Es gibt ihn kostenlos bei der Abfallberatung unter Tel. Nr. 58-2958.

Alle Benutzer/innen von mehrfach beanstandeten Biotonnen erhalten noch einmal ein Schreiben mit Informationen zur richtigen Trennung der Bioabfälle und der Bitte, sortenrein zu trennen, um die Qualität des Heidelberger Kompostes zu sichern. Bei weiteren Beanstandungen werden diese Bioabfalltonnen als Restmülltonnen entleert und es fallen zusätzliche Müllgebühren an. Über die Ergebnisse der stadtweiten Überprüfung wird die Stadt Heidelberg noch detailliert informieren.
 

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Stand: 29. Juni 1999