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Ausgabe Nr. 26 · 27. Juni 2001 |
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Auf Rollwagen werden "verletzte" Fahrgäste, gemimt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, aus dem Tunnel geholt. (Foto: Rothe) |
"Unfall im Königstuhltunnel" |
Feuerwehr probte den Ernstfall - Angenommener Zug-Zusammenstoß - Bahn muss
Sicherheitseinrichtungen nachrüsten In der Nacht von Freitag auf Samstag führte die Feuerwehr mit rund 500 Beteiligten eine fünfstündige Großübung im Königstuhltunnel der Bahn durch. Aufgrund der Tunnelunfälle in den letzten Jahren sah sich die Feuerwehr veranlasst, ihre Einsatzkräfte auf mögliche Katastrophen dieser Art vorzubereiten. Der 2,5 Kilometer lange Königstuhltunnel gehört zu den sechzehn größten Tunnelanlagen auf den Altstrecken der Bahn. Außer drei Telefonen gibt es bisher keinerlei Sicherheitseinrichtungen. Früher oblag der Brandschutz der Bundesbahn, seit der Privatisierung ist er der örtlichen Feuerwehr übertragen. Das Übungsszenario: Beim Vorbeifahren eines Personenzuges an einem Güterzug bricht ein Radreifen und es kommt - ungefähr in der Mitte des Tunnels - zur Kollision der beiden Züge. Schwerpunkt der Übung war die Rettung verletzter Personen aus den Zügen sowie die Wasserversorgung für die Löscharbeiten innerhalb des Tunnels. Im Verlauf der Übung wurden die Alarm- und Einsatzpläne überprüft, ein neues Rettungskonzept erarbeitet und ein neues Funkkonzept erprobt. Branddirektor Hans-Joachim Henzel zeigte sich mit dem Verlauf der Übung zufrieden: "Das, was wir üben wollten, die Zusammenarbeit der Organisationen, hat ganz hervorragend funktioniert. Probleme gibt es mit der Wasserversorgung: eine Stunde, bis Wasser da ist, ist zu lang." Die Feuerwehr verlangt von der Bahn deshalb die Nachrüstung des Tunnels mit einer Wasserleitung sowie einer Tunnelfunkanlage, einer Notbeleuchtung, einem Rettungsweg zwischen den Gleisen und einer Lüftungsanlage. Oberbürgermeisterin Beate Weber beobachtete die Übung im Tunnel: "Neben meinem großen Respekt vor der Arbeit der Berufsfeuerwehr und der Polizei gilt mein ganz besonderer Dank all den Bürgerinnen und Bürgern, die sich - nicht nur heute Nacht - ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr, der Jugendfeuerwehr, dem Technischen Hilfswerk oder dem Deutschen Roten Kreuz engagieren. Ich wünsche allen Beteiligten, dass die Einsatzpläne, die in dieser Übung entwickelt werden, nie benötigt werden." (ck/rie) |
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