Ausgabe Nr. 26 · 27. Juni 2001 |
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Otto Wickenhäuser |
CDU |
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Erneut eine Fußgängerzone in Wieblingen Jetzt gelten bei den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung Heidelberg weder die Vorschläge, Anträge und Voten eines Stadtteilvereins, noch die des zuständigen Bezirksbeirats etwas. Jahrelang haben der Wieblinger Stadtteilverein und die Bezirksbeiräte der CDU, der Freien Wähler und der "Heidelberger" dafür gekämpft, dass die unsinnige, von der großen Mehrzahl der Wieblinger Bürger und vor allem von den anliegenden Geschäften nicht gewünschte Fußgängerzone in der Wallstraße und der westlichen Wundtstraße in eine verkehrsberuhigte Zone umgewandelt wird. Mit der in Angriff genommenen Umgestaltung der Bereiche Wundtstraße, Wallstraße und Fröbelstraße ist dem schließlich Rechnung getragen worden. Erstaunt sind die Wieblinger Bürger aber nun, dass über die Vorschläge des Stadtteilvereins und des Bezirksbeirats hinweg in einer vorher nicht bekannt gemachten Aktion erneut eine Fußgängerzone in der Wundstraße zwischen der Mannheimer Straße und der Wallstraße eingerichtet worden ist. Dies wird mit dem Argument begründet, dass der Hauptausgang des Evangelischen Kindergartens direkt auf die vorbeiführende verkehrsberuhigte Straße führt. Das hätte aber schon in der Planung vermieden werden können. Auf der Südseite der Wundtstraße an der Sporthalle der Fröbelschule hat man nämlich einen um ca. zwei Meter verbreiterten Grünstreifen angelegt, den man genauso gut an der Nordseite, also direkt am Kindergarten entlang hätte anbringen können, damit ein Zwischenraum zwischen dem Ausgang und dem Straßenstück vorhanden gewesen wäre. Man hat das aber bewusst vermieden, um eine nur ca. 20 m lange Fußgängerzone zu schaffen. Außerdem weiß jedermann, dass der Ausgang eines Kindergartens verschlossen zu halten ist und nur vom Kindergartenpersonal geöffnet werden darf, um unter Aufsicht zu den festgelegten Zeiten den Ein- und Ausgang zu überwachen. In der Bezirksbeiratssitzung am 07.05.2001 wurde vom Bezirksbeirat Dr. E. Fritscher folgender Antrag an die Stadtverwaltung gestellt: "Der Bezirksbeirat bittet, die jetzige Planung nach Maßgabe der Vorschläge von Frau Stadträtin Monika Frey-Eger (Stadtblatt vom 28.03.2001), soweit noch nicht erfüllt, erneut dem Gemeinderat und seinen Gremien zur Neufassung vorzulegen. An der Westseite der Wallstraße an der neuen katholischen Kirche sollen Parkplätze eingerichtet werden." Der Antrag wurde mit 6 Ja-Stimmen gegenüber 5 Nein-Stimmen und 1 Enthaltung angenommen. Im Vorschlag von Frau Frey-Eger war von einer Fußgängerzone in der Wundtstraße nicht die Rede. Der Bezirksbeirat hat auf seinen Antrag bisher keine Antwort erhalten. Statt dessen wurden Tatsachen geschaffen, die erneut zeigen, dass der Bezirksbeirat von der Verwaltung nicht ernst genommen wird. |
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Reiner Nimis |
SPD |
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Straßenbahn Kirchheim - Neue Variante: Durch die "Hauptstraße"! Mit einer bis in die Jungsteinzeit zurückreichenden bäuerlichen Kultur, selbstbewussten Handwerkern und Gewerbetreibenden sowie einer zu Beginn des 20. Jahrhunderts rasch anwachsenden Industrie-Arbeiterschaft war Kirchheim vor seiner Eingemeindung nach Heidelberg eine bedeutende Gemeinde Nordbadens. Die dringend notwendige Verbesserung der dörflichen Infrastruktur war allerdings nur im engen Verbund mit dem großen Nachbar möglich. So kam es 1920 zum Eingemeindungsbeschluss durch den Badischen Landtag in Karlsruhe. Immerhin brachte man als Mitgift eine stattliche Gemarkung und 1,2 Millionen Mark an Vermögen mit in die Gemeinde-Ehe, und die Kirchheimer waren klug genug, daraus ein Paket mit Forderungen zu schnüren, die vom Wunschpartner Heidelberg zu erfüllen waren: Ausbau der Kanalisation, Erschließung neuer Baugebiete, Bestandsschutz für die bäuerlichen Betriebe, Garantie für eine Straßenbahnlinie zum Hauptbahnhof. Mir scheint, die Zeit ist gekommen für ein neues Kirchheimer Zukunftspaket. Viel zu lange schon wird über den Bau einer neuen Straßenbahnlinie gestritten, mit nachteiligen Folgen, die jeder sehen kann, der mit offenen Augen durch die (frühere) Hauptstraße geht. Viele alteingesessene Geschäfte sind verschwunden, an manchen Türen hängt schon lange ein vergilbtes "Geschlossen". Der berühmte "Kerchemer Bisquit" ist inzwischen genau so rar wie gemütliche Wirtschaften mit alter Tradition oder Metzgereien, wo man noch verstanden wird, wenn man "Marau-Würstel" kaufen möchte. Das zum (bald) größten Heidelberger Stadtteil herangewachsene Kirchheim braucht für die Entwicklung seiner eigenen Identität einen attraktiven Ortsmittelpunkt. Der Erkenntnis, dass sich dies umso besser gestalten lässt, je wirkungsvoller eine Straßenbahn die Hauptlast des öffentlichen Nahverkehrs übernehmen kann, kann sich niemand mehr verschließen. Statt weiteren Streites wäre es des Schweißes der Edlen in Kirchheim wert (und gewiss nicht unklug), sich endlich um "ihre Hauptstraße" zu kümmern und für den Bereich zwischen "Wasserturm" und "Kerweplatz" mehr städtebauliche Attraktivität zu fordern, die zum Verweilen einlädt, wo man gerne einkauft, bummelt oder am Abend und sonntags zum Essen ausgeht. Auch so mancher Dienstleister ließe sich in einer angenehmen Umgebung gerne mit seinen Geschäftsräumen nieder. Was in anderen Stadtteilen und vielen Nachbargemeinden möglich ist, sollte auch in Kirchheim gelingen. Also, ihr Kerchemer: Macht die Schwetzinger Straße mit Straßenbahn wieder zu "eurer Hauptstraße" und zu einem Schmuckstück im Heidelberger Süden. Ganz Kerche, nicht nur die SGK, hätte eigentlich einen Platz in der Regionalliga verdient! |
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Christian Weiss |
GAL |
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Kampagne für die Straßenbahn Mit der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes im Juli will die GAL den Umsetzungsstau der letzten 10 Jahre beenden. Noch in diesem Jahr müssen beim Land Anträge für die Straßenbahnen nach Kirchheim, in die Altstadt und ins Neuenheimer Feld gestellt werden. Denn die Fördergelder gehen zurück. In Zukunft müssten wir verstärkt auf eigene Kosten bauen, anstatt 85 Prozent Landeszuschüsse abzurufen. Verschläft Heidelberg dieses Strukturprogramm, während andere Städte mit Landesgeldern ihre Infrastruktur ausbauen und ihre Nahverkehrsunternehmen fit machen? Während ideologischer Streit und knappe Mehrheiten die Verkehrspolitik der letzten 10 Jahre lähmten, stieg der Autoverkehr weiter an - auch in den nächsten 5 Jahren wird der MIV um noch einmal 10 Prozent steigen. Die GAL drängt im Streit um Tunnels und Straßenbahnen dagegen auf eine Sachdiskussion, was nun erste Früchte zeigt. Verkehrssimulationen belegen, dass die Probleme hauptsächlich bei Einpendlern aus dem Südwesten liegen. Die Verkehre nach Osten werden mit der S-Bahn ab 2003 sehr gut bewältigt - große Tunnels sind unnötig. Es hat sich zudem durchgesetzt, dass Straßenbahnen deutlich wirtschaftlicher als Busse sind und nur der Ausbau der Schiene die Straßen frei hält. Unstrittig ist deshalb, dass das Schienennetz ins südwestliche Umland ausgebaut werden muss. Die Verlängerungen nach Plankstadt und Schwetzingen, nach Sandhausen und Walldorf via Kirchheim und nach Nußloch und Wiesloch finden breitere Mehrheiten - und die Umlandgemeinden warten nur auf den Startschuss aus Heidelberg! Für die Wirtschaftlichkeit der neuen Strecken ist die Netzwirkung entscheidend. Die Linien in die Altstadt, nach Kirchheim und ins Neuenheimer Feld ergänzen sich zu einem wirtschaftlichen Netz im Stadtgebiet und bedingen sich deshalb gegenseitig. Unter Einrechnung aller Investitionen für den Neubau spart die HSB durch den Ersatz der bisherigen Buslinien jährlich Millionenbeträge. Nur durch den Schienenausbau bleibt unser Verkehrsunternehmen konkurrenzfähig - dies ist aufgrund des neuen europaweiten Ausschreibungsrechtes überlebensnotwendig. Infostand Kampagne Straßenbahn: Samstag, 30.6., ab 10 Uhr, Bismarckplatz |
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Dr. Wolfgang Luckenbach |
Die Heidelberger |
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Folgende Fragen beschäftigen mich, ... ... deshalb habe ich sie der Verwaltung zur Beantwortung gestellt: Wie weit sind die Verhandlungen über die Tiefgarage Friedrich-Ebert-Platz gediehen? Warum stagniert dieses Projekt? Wie weit sind die Planungen für den Neckarmünzplatz? Wann ist mit der Beseitigung dieses Schandfleckes zu rechnen? Wie weit sind die Planungen für die Wiederherstellung der Dreispurigkeit der Bismarckstraße und wie ist der zeitliche Ablauf der Baumaßnahme gedacht? |
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Hermann Gundel |
FWV |
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Lässt der Amtsschimmel grüßen oder ist es ernst gemeint? Zugegeben, ein Platz oder ein Straße voll Plastikstühle ist nicht gerade der Ausbund guten Geschmacks und fördert auch nicht unbedingt das Ambiente unserer Altstadt. Die Sitzgelegenheiten werden trotzdem gern genutzt; das freut die Gastronomen und Kneipiers und spricht für ihr Angebot und die Wohlfühl-Qualität der Stadt. Nur, wäre da nicht die "großartige Idee", der Verwaltung oder zumindest einiger Ämter, die "Heidelberger Einheits-Sitzgelegenheit" für die Außenbewirtschaftung von öffentlichen Straßen und Plätzen einzuführen. Wie die aussehen könnte? Na - Holz und Eisen sollte es schon sein! Wir sind ja schließlich nicht irgendwo zu Hause! Könnte man in Ruhe und ohne Aufgeregtheiten mit den Betroffenen über dieses Thema reden? Die am Donnerstag vom Gemeinderat zu beschließende Satzung zur Änderung der Satzung über Erlaubnisse und Gebühren für Sondernutzungen an öffentlichen Straßen - hier: Änderung der Gebühren - lässt Schlimmes ahnen, wenn die Äußerungen der Betreiber der Verkaufsgeschäfte an der Heiliggeistkirche zutreffend sind: Dass die Damen und Herren der Gewerbeabteilung des Amtes für öffentliche Ordnung mit Maßband und spitzem Bleistift unterwegs waren und Gebührenerhöhungen andeuteten, die zum Teil den Tatbestand des Wuchers erfüllen würden. Steht das alles in Zusammenhang mit dem Antrag der Stadt, als Weltkulturerbe anerkannt zu werden? Oder wird hier nur versucht, bei den "Kleinen" zu kassieren? Oder ist nur der Amtsschimmel wild geworden? |
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Margret Hommelhoff |
F.D.P. |
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Montessori-Schule - ja zur Erweiterung Mit fünf staatlichen und vier privaten Gymnasien kann sich die Universitätsstadt Heidelberg mit ihren 140.000 Einwohnern sehen lassen. Dieses vielfältige Bildungsangebot erfreut seit vielen Jahren die Heidelberger Bürger und Bürgerinnen und auch junge Wissenschaftler, die mit ihren Familien hierher ziehen und ihren Kindern das für sie passende Gymnasium aussuchen können. Im Vorschul- und Grundschulbereich sorgen seit 1996 die Montessori-Schule und der Montessori-Kindergarten (und inzwischen auch die neu errichtete französischsprachige Grundschule) für Innovation und Vielfalt. Das Interesse an den pädagogischen Lehrmethoden der italienischen Ärztin Maria Montessori und ihrer Schule in Heidelberg ist so groß, dass das bisherige Haus nicht mehr ausreicht und der Montessori-Verein ein anderes Gebäude erwerben will, um eine mehrzügige Grundschule und Kindergarten einzurichten. Wir FDP-Stadträtinnen unterstützen diese Absicht und werden dem Antrag auf eine städtische Bürgschaft zur Finanzierung der Erweiterung zustimmen. Sind wir doch der Ansicht, dass gute und vielfältige Bildung und Forschung die beste Investition für die Zukunft sind. |
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Anschriften der Fraktionen und Einzelmitglieder im Gemeinderat |
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Zur Inhaltsangabe STADTBLATT | ||||||||||||||
Copyright © Stadt Heidelberg 1999, All Rights Reserved Stand: 26. Juni 2001 |